Blitzschutz Edelstahlschornsteine?

Diskutiere Blitzschutz Edelstahlschornsteine? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Unser Haus hat eine ganze Batterie an doppelwandigen Edelstahlschornsteinen bekommen. Weiß jemand, ob hierbei Blitzschutzmaßnahmen zu...
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Habe soeben in voltimum.de die Eperten-Antwort von G. W. gelesen in der er sich mit keiner Silbe zum Trennungsabstand äußert. :shock:
 
Es bleibt nebulös.

Habe heute morgen den mir genannten SV für EMV und Blitzschutzsysteme angerufen und ihn nach dem Gutachten gefragt. Er wusste von nichts :?

Also hab ich nochmal den Elektro SV gefragt, der meinte, ich hätte konkret nach einer Risiko-Management-Berechnung fragen müssen, dann hätte er vermutlich Bescheid gewusst.

Also hab ich's jetzt nochmal schriftlich versucht...
 
Ein paar Wochen sind verstrichen und nichts ist geklärt. Es gibt angeblich ein Gutachten, aber das erhalte ich nicht vor Abschluss der Baumaßnahmen.

Da jetzt vor allem erst einmal die Fertigstellung zählt, heißt's Abwarten.


Dafür war jetzt der Radio-und Fernsehtechniker da und hat die Satellitenschüssel auf's Dach gesetzt. Er hat einen anderen Standort für die Schüssel gewählt, als im Vorfeld vom Elektriker auserkoren. Er hat somit auch nicht die vorbereitete grobadrige 16mm²-Leitung als Erdungsleiter genommen, die quer durchs Haus und mit anderen Leitungen in den Keller geht :D

Ich war dann aber doch neugierig, wie er die Sache jetzt gelöst hat: http://www.youtube.com/watch?v=tCmqsNeZuWc
Fehlt da nicht was?
 
OBommel schrieb:
Fehlt da nicht was?
Außen ist nichts von einer Blitzschutzanlage, isolierter Fangstange und auch kein auf Trennungsabstand verlegter Erdleiter einer suboptimalen Antennen-Direkterdung vorhanden.

Ob der Fernsehtechiker normkundiger als die Elis installiert ist mangels Innenansicht nicht zu beurteilen.
  1. Wie ist oder soll die Antenne geerdet werden?
  2. Ist innen ein erster mastnaher PA der Kabel ausgeführt?
  3. Wo befindet sich der Multischalter und wie wurde er in den PA einbezogen?
Stell doch mal Bilder davon ein und gleich die Ausführung mit den Grafiken von Kleiske, Dehn oder auch meinen Folien im Sat.-Forum der Netzwelt ab.

Beim Gesamtverband der deutschen Versicherungen e. V. ist Herr Dipl. Ing. Karsten Callodan tätig, der auch als kompetenter Fachautor aktiv ist. Vielleicht nimmt er sich ja ausnahmsweise dieses schwerwiegenden Problems an.

An diesem Objekt ist m. E. alles andere als ein isolierter Blitzschutz für die Schornsteine und die Antenne gefährliches Flickwerk.

ERINNERUNG: Der innen ohne Trennungsabstand verlegte 16 mm² Cu-Draht kann dann problemlos für den Funktionspotenzialausgleich für die Schornsteine und die Antenne genutzt werden.
 
Dipol schrieb:
Ob der Fernsehtechiker normkundiger als die Elis installiert ist mangels Innenansicht nicht zu beurteilen.

Tja, innen ist nichts.
Die Position des Masts wurde am Tag der Installation offenbar spontan gewählt. Von außen Pfanne abgenommen, Mast befestigt.
Innen ist Unterspannbahn, Zwischensparrendämmung, Dampfsperrfolie. Dort wurde nichts gemacht und dort lagen auch vorher keine Leitungen.
Alle Leitungen wurden also außen verlegt.

http://s9.postimage.org/4m71upwzj/sat.jpg

Links unten (grün markiert) kann man sehen wie die Kabel beim Flachdach /Treppenhaus) ankommen, auf dem Dach an der schwarzen Schieferwand entlanglaufen und dann bei dem Regenfallrohr nach unten verschwinden.
Ich war niht auf dem Dach, aber ich vermute mal auf dem Weg vom Mast zum Flachdach hat er die Leitungen einfach unter die Pfannen gelegt.
Ich muss nachher mal gucken, ob ich von der anderen Seite des Treppenhauses die Leitungen sehen kann und wolang die weiterlaufen. Ich vermute aber mal es sind nur die Koax-Leitungen.

Dipol schrieb:
  1. Wie ist oder soll die Antenne geerdet werden?
  2. Ist innen ein erster mastnaher PA der Kabel ausgeführt?
  3. Wo befindet sich der Multischalter und wie wurde er in den PA einbezogen?
  1. Der Fernsehtechniker ist mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen.
  2. Zwischen Mast und Ende Treppenhausdach mit Sicherheit nicht. Verläuft ja alles außen bzw. oberhalb der Unterspannbahn.
  3. Keine Ahnung. Der Betreiber der Anlage hat seinen Fernseher quasi senkrecht unterhalb der Schüssel. Allerdings ein Stockwerk (+ den Dachboden) tiefer.

Dipol schrieb:
ERINNERUNG: Der innen ohne Trennungsabstand verlegte 16 mm² Cu-Draht kann dann problemlos für den Funktionspotenzialausgleich für die Schornsteine und die Antenne genutzt werden.

Der Leiter liegt jetzt brach und ganz woanders als die Antenne. Für die Schornsteine haben sie ja eine eigene Potenzialausgleichsleitung gelegt.
 
OBommel schrieb:
Tja, innen ist nichts.
Was ist das für eine Bauleitung die Antennen ohne normgerechte Erdung und Potenzialausgleich installieren lässt?

OBommel schrieb:
Alle Leitungen wurden also außen verlegt.
Die für Antennenanlagen maßgebliche DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) erklärt zwar alle Unterdachantennen für nicht erdungspflichtig, gleichwohl sind unter den Dachplatten verlegte Antennenkabel alles andere als einschlagsicher. Luft (km = 1,0) ist nämlich ein besserer Isolator als feste Stoffe (km 0,5).

OBommel schrieb:
Links unten (grün markiert) kann man sehen wie die Kabel beim Flachdach /Treppenhaus) ankommen, auf dem Dach an der schwarzen Schieferwand entlanglaufen und dann bei dem Regenfallrohr nach unten verschwinden.
Prächtig! Damit kann auch ein Einschlag in die Blechverwahrung oder die Dachrinne/Regenfallrohr in die Antennenkabel überspringen.

OBommel schrieb:
Der Betreiber der Anlage hat seinen Fernseher quasi senkrecht unterhalb der Schüssel. Allerdings ein Stockwerk (+ den Dachboden) tiefer.
Daher 3 LNB! Wenn die F-Stecker weiterhin frei liegen, wird die Freude am Empfang irgendwann getrübt werden.

OBommel schrieb:
Der Leiter liegt jetzt brach und ganz woanders als die Antenne. Für die Schornsteine haben sie ja eine eigene Potenzialausgleichsleitung gelegt.
Ohne den Schutz isolierter Fangstangen befinden sich die Schornsteine in Blitzschutzzone SPZ 0A und mussen somit mit mind. 16 mm² Cu blitzstromtragfähig geerdet werden. Und jeder blitzstrombelastete Erdleiter muss wie schon mehrfach erwähnt einen nach DIN EN 62305 (VDE 0185-1) zu berechnenden Trennungsabstand zu allen anderen Leitungen einhalten und ebenso gefährliche Näherungen zu Personen vermeiden.

Faustformel für Blitzschutzklasse III: Länge des Erdleiters zur HES bzw. dem Hauserder * 0,04.
 
Da geht wohl doch noch mehr vor sich, als man auf den ersten Blick sieht.

Über das Flachdach läuft zumindest nur eine einzelne Koaxial-Leitung. Die geht außen komplett 12 Meter am Treppenhaus runter, quer über den Hof, in den Keller, quer durch und ist dann mit einer Kupplung an eine alte Leitung angeschlossen, dir vormals zur BK-Anlage führte.
 
Ich warte mal ab, ob der Installateur mir antwortet, was er jetzt gemacht hat.

Aktuell sind auf jeden Fall weder die Antenne noch die Schornsteine irgendwo angeschlossen, denn die Leitungen enden noch im Keller im Kaminschacht.

Um das Ganze noch interessanter zu gestalten: Wo schließt man die Sachen denn an, wenn das Haus gar keinen Erder hat?
 
Wenn ich mir die Konstellation von Mond und Sonne anschaue, dann glaube ich, dass die mit geringem Widerstand an dern Luftleiter angeschlossen sind ... ;)

Sagmal, ich denke da gibts nen SV - pennt der?
 
Der SV hat sich das ganze nicht mehr angeguckt.
Die Ausführungen des Blitzschutzexperte, mit dem angeblich alles besprochen ist, bekomme ich erst im Zuge der Schlußdokumentation zu sehen.
 
OBommel schrieb:
Wo schließt man die Sachen denn an, wenn das Haus gar keinen Erder hat?
Es wird ja immer toller!

Gebäude in denen kein geerdeter Schutzpotenzialausgleich installiert ist, werden heutzutage nicht mal mehr ans BK-Netz angeschaltet. In diesem Fall müssen aber sogar Blitzströme in die Erde abgeleitet werden, was bei Fundament- und Ringerdern eine Maschenweite von 10 statt sonst 20 m erfordert.
 
Dipol schrieb:
Gebäude in denen kein geerdeter Schutzpotenzialausgleich installiert ist, werden heutzutage nicht mal mehr ans BK-Netz angeschaltet.
Das wird hiesig offenbar pragmatisch seitens des Netzbetreibers mit einem roten Aufkleber geregelt:
http://s17.postimage.org/r35rkfzh7/unitymedia.jpg
Hab ich schon in mehreren Gebäuden so gesehen. Und bei keinem wurde dem Hinweis Folge geleistet (oftmals vermutlich auch, weil der Installateur außer dem Aufkleber nichts Entsprechendes dazu kommuniziert).

Dipol schrieb:
In diesem Fall müssen aber sogar Blitzströme in die Erde abgeleitet werden, was bei Fundament- und Ringerdern eine Maschenweite von 10 statt sonst 20 m erfordert.
Ich weiß nicht mit Sicherheit, ob das Haus irgendwann mal einen Tiefenerder nachgerüstet bekommen hat, da ich auch nicht Zugang zu allen Kellerräumen habe. Ich vermute aber einfach mal nein.

Alles, was ich gefunden habe, ist diese Schiene, die noch vor dem Wasserzähler an der Trinkwasserzuleitung hängt:
http://s13.postimage.org/ictxnyler/elt.jpg
Da ist noch die Gasverteilung dran angeklemmt und wohin das rote Käbelchen führt, weiß ich nicht.

Wenn ich das richtig im Kopf habe, wurde die Verwendung des Wassernetzes als Erder aber noch im selben Jahr endgültig untersagt, oder?

Bin mal gespannt, wo sie die Schornsteine und die Antenne anklemmen, wenn sie das den irgendwann mal zu tun gedenken.
 
OBommel schrieb:
Das wird hiesig offenbar pragmatisch seitens des Netzbetreibers mit einem roten Aufkleber geregelt:
Dann drohen uns in Baden Württemberg nach der KBW-Übernahme außer dem schon angekündigten Wegfall des sinnvollen und bei KBW bislang obligatorischen galvanischen Trennglieds vermutlich die gleichen lotterhaften "Liberalisierungen".

OBommel schrieb:
Alles, was ich gefunden habe, ist diese Schiene, die noch vor dem Wasserzähler an der Trinkwasserzuleitung hängt:

Wenn ich das richtig im Kopf habe, wurde die Verwendung des Wassernetzes als Erder aber noch im selben Jahr endgültig untersagt, oder?
Richtig, die Übergangsfrist für die Nutzung der Hauswasserzuleitung als "Erder" ist kurz darauf am 30.09.1990 abgelaufen.
 
Kleines Update.

Da die Baumaßnahmen hier immer noch nicht abgeschlossen sind, habe ich weiterhin keine Einsicht in irgendwelche Unterlagen erhalten.

Ich hatte zwischenzeitlich Kontakt zu Herrn Kleiske, der mir sinngemäß mitteilte, dass die Verdrahtung der Kamine vermutlich normativ OK aber technisch grottenschlecht durchgeführt wurde. Die Frage wie und wo der PA an die Kaminrohre anzuschließen sei (Innen- und Außenrohr) könne nur der Hersteller der Abgasanlage beantworten.

Die Satellitenschüssel muss natürlich geerdet werden, was hier bis heute nicht erfolgt ist. Der Bauleiter hat sich noch nicht dazu geäußert, der Verwalter auch nicht.

Jetzt sind neue Mieter eingezogen, die ebenfalls eine Schüssel auf dem Dach möchten. Mal sehen, wie deren Installateur mit der Sache verfährt...
 
OBommel schrieb:
Jetzt sind neue Mieter eingezogen, die ebenfalls eine Schüssel auf dem Dach möchten. Mal sehen, wie deren Installateur mit der Sache verfährt...
Bei den über 95 % nicht oder nur normwidrig installierten Antennen sind nicht nur Laien, sondern ebenso EFK beteiligt.

Vieleicht kommt ja ein Ausnahme-Eli, der nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) erdet und auch weiß, dass er mit dem blitzstrombelasteten Erdleiter gefährliche Näherungen vermeiden und die Dachrinne usw. mit einbinden muss.
 
Dipol schrieb:
Bei den über 95 % nicht oder nur normwidrig installierten Antennen sind nicht nur Laien, sondern ebenso EFK beteiligt.
Ist das denn Unwissenheit? Oder Kalkül nach dem Motto: Wenn ich's richtig mache, bin ich zu teuer, dann krieg ich den Auftrag nicht. Das müsste doch eigentlich Grundlagenwissen sein.

Dipol schrieb:
Vieleicht kommt ja ein Ausnahme-Eli, der nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) erdet und auch weiß, dass er mit dem blitzstrombelasteten Erdleiter gefährliche Näherungen vermeiden und die Dachrinne usw. mit einbinden muss.
Wenn ja, fallen die neuen Mieter vermutlich vom Stuhl, wenn sie das Angebot sehen. Aber dann könnte er der Hausverwaltung noch mal verklickern, was mit der anderen Antenne nicht stimmt und da auf einen Auftrag für Korrektur oder Rückbau spekulieren...
Und ich könnte mir einen SV sparen.
 
Was denkst du denn, woran das liegt? ich zitiere mal partiell einen Beitrag aus diesem Forum ...

mahoney schrieb:
Ich wohne zur Miete (DG) und habe von meinem Vermieter ein OK für die Installation einer SAT / Klimaanlage im Blitzschutzbereich erhalten. Es war auch bereits eine sehr kompetente E-Firma bei mir zu besuch bzgl. einer Fachgerechten Erdung dieser.

...

Stattdesen will der Betrieb 3 - 4 Staberder in Garten versenken und das ganze Haus fachgerecht Erden und alle Leitungen in den PA mit einbeziehen. (1200€ ohne MwSt.)

...

Da ich sehr an der Wohnung hänge und deshalb nicht ausziehen werde suche ich gerade nach einer günstigeren Lösung mir was zu recht zu "pfuschen". Ich möchte nicht meinem geldgeilen Vermieter sein Haus E-Technisch aufwerten lassen.
 
Ist klar, dass die Kosten manch einen überraschen, der sich für 100 Euro eine Anlage aus dem Supermarkt mitgenommen hat, aber soll die Konsequenz draus sein, dass "Fachbetriebe" von vornherein keine fachliche Ausführung mehr anbieten?
 
Es soll nicht, aber bei vielen kleineren Betrieben ist es die gegebene Praxis eben dessen Umstandes oder auch mangels Qualifikation - Fachbetrieb ist in den Augen mancher ein sehr dehnbarer Begriff ...

Wir haben z.B. derzeit keine Abteilung für Blitzschutztechnik im Betrieb - wie sind dennoch ein Fachbetrieb, für mehrere Bereiche - aber eben nicht dafür, so dass wir diese Arbeiten entweder durch Nachunternehmer durchführen lassen oder darauf verweisen, dass die Herstellung einer geeigneten Erdung Bauseits zu erfolgen hat.

Für mich selbst ist der Part mit der Installation des PA und der eigentlichen Empfangseinrichtung getan - und "hin und wieder vergessen" Auftraggeber dann die bauseitige Erdung durchführen zu lassen. Das ist dann so ähnlich wie der rote Aufkleber, nur steht es bei uns in Auftragsangebot, Prüfbericht, Rapport und Abrechnung, dass die Erdung fehlt, die zum sicheren Betrieb notwendig ist. Wäre eine da, würde ich sie auch anschließen - ist es deswegen keine fachgerechte Arbeit, weil wir nicht auch noch das Dach decken und am besten auch den Strom erzeugen und dem Kunden verkaufen? Nein, es ist schlichtweg nicht immer möglich, dass ein Handwerksbetrieb alle Gebiete abdeckt und dann muss der Auftraggeber dafür Sorge tragen, den ihm auferlegten Pflichten nachzukommen - entweder selbst oder wir übernehmen es ins Angebot per Nachunternehmer.


Kennt ihr den Hinweis auf der Rechnung der Kfz-Werkstatt nach Reifenwechsel, dass man nach X Kilometern die Radmuttern nochmal nachziehen muss? Den ignorieren auch 95% der Kunden ganz gepflegt ... mit der bauseitigen Erdung ist das leider selten anders ...
 
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