Weiterbildung, ja oder nein?

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TheReem88

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Hallo zusammen,

Ich bin von Beruf Elektroniker für Betriebstechnik.
Ich bin zwar erst 24 Jahre alt, habe aber schon ein Paar Gesellenjahre hinter mir, da ich meine Lehre damals schon früh angefangen hatte. Ich hab mich in letzter Zeit wieder ein bisschen mit dem Thema Weiterbildung beschäftigt, weil wenn ich sowas machen sollte, dann lieber nicht zu spät. Das Problem ist, auf der einen Seite liebe ich meinen Job. Ich mag die Art der Arbeit, das Geld macht mich auch glücklich (ca. 1800€ netto, meistens mit Spätschicht aber mehr) und ich bin halt überhaupt kein Fan vom Rumlungern am PC im Büro und langen Arbeitszeiten, auch wenn Ingeneure, Techniker und Meister mehr Geld verdienen, das Geld interessiert mich ehrlichgesagt nicht, das kann ich auch anders dazu verdienen. Ich mag wirklich lieber die Körperliche Arbeit und ne Verantwortungsperson auf dem Level, wie mein Meister Z.B. möchte ich auch nicht sein, der klagt schon genug. Auf der anderen Seite sehe ich ja bei uns in der Firma, wie sich alles modernisiert und Automatisiert, eine Neue Anlage bei uns ist voll mit AS-I BUS, also nicht mehr reine Klappertechnik. Unser Meister schickt uns für sowas zwar regelmäßig auf Seminare, damit wir aufm Stand bleiben, aber ich mach mir schon meine Gedanken, ob das ausreicht. Wenns nach mir geht, würde ich gerne der Arbeitende Elektroniker bleiben, aber wenn ich wüsste, der Beruf hätte aufgrund der ganzen Automatisierung usw. keine richtige Zukunft mehr, dann würde ich mich irgendwie Weiterbilden, auch wenns schade wäre. Was meint ihr kann ich beruhigt sein, wenn ich mich durch Seminare (S7, AS-I, Frako usw.) aufm stand halte oder steht man nur sicher auf den Beinen, wenn man Techniker oder so wird? Vielen dank für alle Antworten und sorry für den langen Text :)
 
Moin! Moin!

Was meint ihr kann ich beruhigt sein, wenn ich mich durch Seminare (S7, AS-I, Frako usw.) aufm stand halte oder steht man nur sicher auf den Beinen, wenn man Techniker oder so wird?

Meine Meinung: Wenn Du motiviert bist, mach den Techniker oder Meister!!! Kann man immer noch? Nein, wenn Du diese Zettel brauchst und dann erst mit der Vorbereitung anfängst, ist es meist zu spät...
Mach es jetzt!
Viel Erfolg wünscht Dir
Dino
 
Du kannst Dich ja auch in speziellen Gebieten weiterbilden (lassen) und dadurch Deine Fähigkeiten und eventuell auch Gehalt) zu erweitern.Egal ob diverse Bussysteme (LON,EIB/KNX etc.) , Steuerungen (SPS,Logo! etc.) oder Komplette Anlagen (Brandmelde,-Einbruchmelde oder Alarmanlagen generell,Netzwerk).

Mir hats nicht geschadet ;)
 
Irgendeine Form von Schaden erleidet man bei diesen Kursen/Seminaren immer ... ;)
 
Na gut,wenn der "Mentor" weniger weiss als die Schüler ist das Schadhaft (hatte ich bei IT-Systemelektronik) :D :D :D
 
Bildung ist nie verkehrt.

Wenn Du z.B. die Technikerschule erfolgreich besucht hast hindert Dich das ja nicht daran in Deiner Stellung zu bleiben.
Allerdings kann so eine Weiterbildung auch wenn man in der gleichen Anstellung bleibt auch immer ein Argument für eine Lohnerhöhung sein. 1800 ist auch für einen Elektroniker Betriebstechnik (für mich heißt der immer noch Energieelektroniker Fachrichtung Betriebstechnik)
ein Lohn an der unteren Grenze.
Du mußt Dir auch mal überlegen, daß Du vielleicht später mal ein Häuschen bauen willst oder Kinder haben willst, da ist ein wenig mehr immer gut.

Auch ist es vielleicht auch irgendwann nicht mehr so einfach den Ganzen Tag auf den Beinen zu sein und man freut sich dann vielleicht schon auf ein wenig Büroarbeit. Das Lernen wird auf jeden Fall mit zunehmendem Alter immer schwieriger, also lieber jetzt als später.

Abendschule für den Techniker ist auch fast kostenlos. Meister Schule ist recht teuer.
Für Automatisierungstechnik ist aber denke ich der Techniker besser geeignet. Auf jeden Fall mußt Du mit Mathe gut stehen denn mit Algebra alleine kommt man da nicht weit.
 
Altes Sprichwort ...

:lol:

Es hört sich an wie aus der Mottenkiste, aber es trifft auch heute noch zu wie eh und je

"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!"

In meinem beruflichen Umfeld treffe ich immer wieder auf Leute, die mir sagen:
ach hätte ich mich doch nur schon früher weitergebildet.

So schließe ich mich einfach den Argumenten meines Vorredners "Octavian" an;
er hat so ziemlich alles gesagt, was als "DAFÜR" zur Fortbildung zu sagen ist.

Mein Rat: schiebe die Angelegenheit nicht weiter vor dir her, packe es JETZT an, dann hast du es bald hinter dir.
"Innerlich" hast du längst erkannt, dass du "weitermachen" musst; das ist deutlich aus deinem Text zu ersehen.

Also los, wir drücken dir die Daumen ...

... und manchmal kannst du uns ja auch was fragen :wink:

Greetz
Patois
 
Vielen Dank für die ganzen Antworten! Also die Idee, sich weiterzubilden und trotzdem zumindest erstmal normal weiter zu arbeiten finde ich schon gar nicht so schlecht, aber das 1800 wenig für meinen Beruf sind wusste ich garnicht, ist mal interessant zu wissen, weil das verdienen wir eigentlich alle bis auf Vorarbeiter und Meister. Kann mir denn jemand aus Erfahrung oder von Bekannten sagen, was ein Techniker so auf der Abrechnung sieht?
 
Als Techniker hab ich mal bei 2400 angefangen, das war aber vor 5 Jahren schon unterste Grenze.
Das bekommen bei uns auch Gesellen mit der entsprechenden Berufserfahrung.

Heute würde ich mich mit dem Wunsch von 4000-4500 vorstellen.
 
betrifft EUROnen

redet ihr von netto oder brutto oder wie ich vermute sowohl, als auch?

bei netto wäre die Steuerklasse noch interessant 8)
 
brutto natürlich ich weiß doch nicht was andere für Steuern und Abgaben zahlen müssen.
 
Octavian1977 schrieb:
brutto natürlich ich weiß doch nicht was andere für Steuern und Abgaben zahlen müssen.
:shock: eben, wie vermutet. Der TE hat explizit von netto geschrieben ...
 
stimmt, da hast Du recht.

Wer schreibt denn so was rein? das kann doch keiner vergleichen.
vermutlich ist er dann schon bei 2400
 
Stimmt, war unüberlegt von mir nach Netto Gehalt zu fragen, ist bei jedem anders. Aber was ich interessant finde ist, das wirklich keiner meint, ich könne unbesorgt weiterarbeiten wenns mich glücklich macht, heutzutage scheint es normal zu sein, das man einem Weiterbildung rät, egal wen ich frage, obwohl ich jedem sage, dass ich es so besser finde, sagt jeder ich solle mich weiterbilden, vielleicht bin ich wohl ein Einzelfall, weil alle immer übers arbeiten klagen, aber fda bin ich wie mein Vater, der ist fast Rentner und wollte auch nie was höheres sein und war bis heute zufrieden mit seinem Job und ein Haus hat er auch.
 
Moin! Moin!
Ja, Dein Vater ist noch so durch sein Arbeitsleben gekommen. Mit Können und vielleicht auch Glück... Ich würde trotzdem eine Weiterbildung machen! Wenn Du plötzlich bei Arbeitslosigkeit usw. so einen Zettel (Meisterbrief, Techniker) brauchst, wirst Du Dir wie viele vor Dir nur noch sagen: "Hätte ich damals nur..."
Mit freundlichen Grüßen
Dino
 
Hi.

Hab lange überlegt, ob ich dazu was schreiben soll, bin aber zu der Überzeugung gekommen: JA.

Also:

Ich befinde mich eigentlich in der exakt gleichen Situation wie du.
Bin 27 Jahre alt, arbeite als Schaltschrankverdrahter in 35 Stunden-Woche und verdiene ungefähr 3200 Brutto. Ich hab eigentlich nen lockeren Job, werde nicht dreckig bei der Arbeit, wir haben ein super Arbeitsklima und ein sehr, sehr gutes Verhältnis zu unseren Vorarbeitern. Und wenn mal Überstunden anfallen, macht man diese halt, feuert sie nach belieben ab.

Das beste aber dabei ist, durch die 35- Std. Woche habe ich noch genügend Zeit für mein liebstes Hobby- die Landwirtschaft. Etwas zu säen und zu ernten, sein eigener Chef sein und Verantwortung zu haben gibt mir viel mehr als irgendein Titel oder 45 Stunden die Woche im Betrieb zu sitzen wie unsere Techniker und Ingineure, welche unsere Schaltanlagen planen und programmieren.

Ebenfals ein Grund dafür, dass ich mich gegen eine Weiterbildung entschieden habe, war, dass ich schon recht früh von zu Hause ausgezogen bin und es in unserer Firma leider keine Wiedereinstellungverträge nach Techniker- oder Meisterschule gab.
Außerdem bin ich absolut kein Büromensch, ich will eigentlich wie du was schaffen 8)

Fakt ist, du musst das mit dir selbst ausmachen. Aber nur mal so als Gedanke: Es kann nicht immer nur Techniker und Ingineure geben, man braucht auch Arbeiter (vor allem ist dein jetziger Lohn nicht schlecht), und nur jetzt ne Weiterbildung machen, damit man was hat, womit man nachher nicht glücklich ist, ist sicher nicht der Sinn von ner Weiterbildung.

So, das wars mal bisher von mir.
 
.
Wie schon Friedrich, der Große, sagte: "Jeder soll nach seiner Façon selig werden"

Leider hat deine "schöne heile Welt" bereits heutzutage "Risse".

Du gehst von der Voraussetzung aus
man braucht auch Arbeiter (vor allem ist dein jetziger Lohn nicht schlecht),

Was du dabei übersiehst ist die derzeitige Entwicklung, dass einfache Arbeiten immer mehr ins Ausland verlagert werden, da sie dort "kostengünstiger" ausgeführt werden können.

Weiteres Unheil droht, wenn zu hohe Stundenlöhne deine Firma entweder in die Insolvenz führen, oder sie nicht mehr wettbewerbsfähig ist, und daher beschließt genau die Sparte, wo du deine Brötchen verdienst, aufzugeben.

In meinem beruflichen Umfeld konnte ich beobachten, dass die Personen, die sich weitergebildet hatten, schneller wieder Arbeit fanden als die anderen.

Daher würde ich nicht nur dem Themeneröffner sondern auch dir dringend ans Herz legen sich weiter zu bilden.

Man braucht ja seinen Arbeitsplatz nicht aufzugeben, sondern macht die Fortbildung per Abendkurs. Das ist zwar zugegebenermaßen anstrengend, aber in jungen Jahren noch verkraftbar!

Bitte geht nicht den bequemen Weg der Nichtfortbildung; schon die Bibel hat über den breiten bequemen Weg Nachteiliges vermeldet.

Aber natürlich jeder nach seiner Façon ...

Greetz
Patois
 
abgesehen davon muß man seinen Job nicht kündigen um die Schule zu machen.

Dazu kann man die Schule auch neben dem Beruf machen. Je nach Schule entweder Mo-Fr abends oder Samstags.
Das ein Techniker 45 Stunden die Woche arbeitet ist sicher auch nicht die Regel.
So wie es auch in anderen Firmen Gesellen gibt die bis zu 60 Stunden die Woche arbeiten gibt es auch Technikerstellen die 35 Stunden die Woche einhalten.
 
Octavian1977 schrieb:
abgesehen davon muß man seinen Job nicht kündigen um die Schule zu machen.

Dazu kann man die Schule auch neben dem Beruf machen. Je nach Schule entweder Mo-Fr abends oder Samstags.
Das ein Techniker 45 Stunden die Woche arbeitet ist sicher auch nicht die Regel.
So wie es auch in anderen Firmen Gesellen gibt die bis zu 60 Stunden die Woche arbeiten gibt es auch Technikerstellen die 35 Stunden die Woche einhalten.

Dass man seinen Job nicht aufgeben muss um sich weiterzubilden ist mir klar. Aber Privat- und Vereinsleben, Freunde und Beziehung kannst aufgeben, meine Meinung.

Wie weiter oben schon geschrieben wurde, jeder soll das machen, was er für richtig hält.

Edit: @patois: Wenn du glaubst, dass ich den "bequemen" Weg gehe, dann komm mal eine Woche vorbei, geh mit mir 35 Stunden in die Firma, danach nochmal jeden Abend 3 Std. plus X "Nebenjob" (Landwirtschaft),ohne den Samstag mal zu rechnen, dann sehen wir mal, ob mein Weg der "leichte" ist.....

Jeder wie er will und wie er kann, jedoch würde mich mal Interessieren, ob sich der threadstarter nun zur Schule angemeldet hat :wink:
 
Nein ich habe mich nicht zur Schule angemeldet bisher, weil ich da was anderes jetzt von meinem Meister angeboten bekommen habe. Er hatte vor kurzem sich zum Energiemanager weitergebildet und lässt mich im moment in dem Bereich arbeiten (Messwandler und Zähler installieren etc.) Er hat Vertrauen ind mir und möchte, dass ich mich auch weiterbilde in der Richtung, er bräuchte da einen zweiten Mann für.
Ich habe noch nicht so richtig drauf geantwortet, aber er meint Energiemanagement wäre die Zukunft der Industrie und natürlich würde ich dann viel mehr verdienen usw. Aber eigentlich bin ich immer noch am glücklichsten mit meinem Stand und bei 1800 ist auch nicht schluss, wenn ich jetzt noch mehr mit dem Energiegedöhnse arbeite soll ich vielleicht ca. 200€ mehr verdienen später, aber am liebsten wäre es meinem Meister, ich würde komplett darauf umsteigen. Was mich aber stört ist, wenn das ganze installiert und angeschlossen ist, ist das am ende wieder mehr PC Arbeit als alles andere, ich weiß nicht ich will eigentlich nicht so einer werden, ist einfach so. Und ausser mehr Geld, gehts den ganzen Technikern usw. in unserer Firma definitiv NICHT besser als uns Arbeitern.
 
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