Blitzschutz für SAT Schüssel

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25tester01

Guest
Hallo,

ich möchte auf meinem Carport (steht ca. 4 m von der DHH entfernt) eine SAT Schüssel installieren. Lt. meinen Nachforschungen muss die Schüssel als Blitzschutz geerdet werden.
Das DHH hat keinen Blitzschutz. Im Keller meines DHH befindet sich ein Fundamenterderanschlusss. 100er Leerrohr für die SAT Kabel vom Carport zum Keller.

Nun meine Frage:
Einfach ein 16 qmm Kabel durch das Leerrohr vom Mast zum Fundamenterder als Blitzschutz verlegen oder besser einen einzelnen Kreuzerder nur für das Carport?

Vielen Dank für die Hilfe.
 
Beides ... und noch mehr.

Die Erdung der Antenne direkt Außen vertikal ableiten zu einem neuen Erder, Potentialausgleich zwischen Mast und Koax-Leitungen und ggf. vorhandener Technik verbinden (hierfür reicht i.d.R. 4mm² CU aus) und in Erdnähe den neu gesetzten Erder mit einem Erdleiter mit der HES des Hauptgebäudes verbinden.
 
25tester01 schrieb:
ich möchte auf meinem Carport (steht ca. 4 m von der DHH entfernt) eine SAT Schüssel installieren. Lt. meinen Nachforschungen muss die Schüssel als Blitzschutz geerdet werden.

SuFu nutzen und alle Dipol Beträge lesen.

Lutz
 
25tester01 schrieb:
Hallo,

ich möchte auf meinem Carport (steht ca. 4 m von der DHH entfernt) eine SAT Schüssel installieren. Lt. meinen Nachforschungen muss die Schüssel als Blitzschutz geerdet werden.
Das DHH hat keinen Blitzschutz. Im Keller meines DHH befindet sich ein Fundamenterderanschlusss. 100er Leerrohr für die SAT Kabel vom Carport zum Keller.
Womit an diesem Antennenstandort sowohl ein normkonformer Trennungsabstand zum blitzstrombelasteten Erdleiter als auch der für Direkterdungen vorgeschriebene "schleifenfreie" PA illusorisch ist.

Neue Antennen sollen möglichst nur noch in der nicht erdungspflichtigen Schutzzone einer Fassade oder in Blitzschutzzone LPZ 0B einer getrennten Fangeinrichtung erstellt werden. Wenn diese Optionen noch möglich sind, sollte man sie nicht einer blitzschutztechnisch nachteiligen optischen Vorliebe opfern, zumal man auch wegen möglicher direkter und indirekter Blitzstromeintragungen jede Erdkabelverlegung vermeiden sollte

25tester01 schrieb:
Nun meine Frage:
Einfach ein 16 qmm Kabel durch das Leerrohr vom Mast zum Fundamenterder als Blitzschutz verlegen oder besser einen einzelnen Kreuzerder nur für das Carport?
Separate Erder sind normwidrig, siehe ABB Merkblatt #10: www.vde.com/de/Ausschuesse/Blitzschutz/ ... raxis4.pdf. Der Mast muss in jedem Fall mit der HES blitzstromtragfähig verbunden werden.

Feuerverzinktes Erdungsmaterial korrodiert irgendwann ab. Kreuzerder mit normkonformen Abmessungen und Abständen einzubauen und dann auch noch korrosionsverträglich mit der HES zu verbinden ist keine leichte Aufgabe.

T.Paul schrieb:
Die Erdung der Antenne direkt Außen vertikal ableiten zu einem neuen Erder, Potentialausgleich zwischen Mast und Koax-Leitungen und ggf. vorhandener Technik verbinden (hierfür reicht i.d.R. 4mm² CU aus) und in Erdnähe den neu gesetzten Erder mit einem Erdleiter mit der HES des Hauptgebäudes verbinden.
Mit einem (Entlastungs-)Erder an der Antenne werden die möglichen Blitzstromeintragungen reduziert. Da aber im Rohr kein Trennungsabstand zum Erdleiter eingehalten wird, sind zusätzliche ÜSE erforderlich. In diesem Fall halte ich eine Schutzkonzeption nach der nationalen DIN VDE 0855-300 für Funksende-/empfangsantennen für sicherer, auch wenn diese Norm nicht für "Haushaltsantennen" gedacht und zuständig ist. Sie kommt ohne den Kreuzerder an der Antenne aus.
  • Mast mit mind. 16 mm² Cu an die HES
  • Erdblock /Erdwinkel an der Antenne und nach der Gebäudeeinführung
  • Nach dem Erdwinkel an der Hauseinführung als Grobschutz KAZ 12 SPD 1 Blitzstromableiter
  • Vor einem Multischalter KAZ 11 Überspannungsableiter als SPD 2 Mittelschutz, ohne Multischalter können die auch nach KAZ 12 abgebracht werden
  • Der PA muss bei Komponentenausbau auch auf den Sternleitungen erhalten bleiben, dies ist auch auf die ÜSE anzuwenden.
Damit ist noch die Frage gefährlicher Näherungen des Erdleiters zu anderen Kabeln und Personen zwischen Gebäudeeintritt bis zur HES offen.
 
Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten.

Also brauche ich keinen Erdspies, sondern nur ein Kabel an die HES (Hauserdungsschiene) und ohne Multiswitch entfällt auch der Überspannungsableiter?

Aber ich mir mit dieser Maßnahme erst den Blitz "ins Haus" ?

MfG
 
Frage muss lauten: Hole ich mir mit dieser Maßnahme nicht den Blitz ins Haus?
 
25tester01 schrieb:
Also brauche ich keinen Erdspies, sondern nur ein Kabel an die HES (Hauserdungsschiene) und ohne Multiswitch entfällt auch der Überspannungsableiter?
Der Korrektness halber fürs Protokoll:
  • Erdung und PA gehören zur Elektroanlage und Arbeiten an dieser sind im Installateurverzeichnis eingetragenen Elektrofachkräften vorbehalten
  • Der Vorschlag in Anlehnung an die DIN VDE 0855-300 ist normativ eine nicht koschere Krückenlösung, die sich daran orientiert, dass Kabel und Erdleiter nicht mehr mit Trennungsabstand zu verlegen sind.
  • Ob der Fundamenterder funktionstüchtig und blitzstromtragfähig ist kann nachträglich meist nicht mehr festgestellt werden. Davon hängt aber ab ob Erdungsnachrüstungen erforderlich sind.
25tester01 schrieb:
Aber ich mir mit dieser Maßnahme erst den Blitz "ins Haus" ?
Dass ein Separaterder nicht das Patentrezept ist für das ihn noch immer einige halten geht doch eindeutig aus dem ABB Merkblatt #10 hervor. Damit kann man sich Potenzialunterschiede aus Einschägen in die Nachbarschaft einfangen.

Wirkungsvoller Blitzschutz erfordert ein Gesamtkonzept. Überspannungen aus Einschlägen in die nähere und fernere Umgebung bis zu 2 km können auch noch über die Energie- und insbesondere die Telekommunikationsleitungen ins Gebäude eindringen.

Die vom Gebäude abgesetzt montierte Antenne und deren Erdkabel sind -mit und ohne Multischalter- in gleicher Weise von Blitzstromeintragungen bedroht. Das Schutzprinzip ist immer das gleiche: Wo erforderlich eine neue Erdung und (Blitzstrom-)Potenzialausgleich möglichst bereits an der Gebäudehülle und energetisch koordinierte ÜSE.

Antennen-Direkterdungen sind nun mal nicht mehr State of the Art und die Entscheidung für eine abgesetzte Antennenmontage mit Erdkabelführung ergibt weitere Risiken.
 
Ich hatte bei dem Erdleiter auch eher an einen V4A-Runddraht im Erdreich gedacht und nicht an einen Leiter in dem Leerrohr, Dipol ... War zugegeben sehr knapp bemessen die Antwort.
 
T.Paul schrieb:
Ich hatte bei dem Erdleiter auch eher an einen V4A-Runddraht im Erdreich gedacht und nicht an einen Leiter in dem Leerrohr, Dipol ...
Mit der Empfehlung für V4A rennt man bei mir für alle vom Erdreich berührte Erdungskomponenten eine offene Tür ein. Mit weniger als 5 m Länge wäre der V4A in 0,5 m Tiefe zwar nicht einem 2,5 m langen Vertikalerder gleichwertig, würde aber auch die Hauserdung verbessern.

Ob 25tester01 gewillt ist den Maulwurf zu spielen wird sich erweisen. Allerdings macht auch diese Variante selbst bei Einhaltung normkonformer Trennungsabstände die Kombiableiter nicht überflüssig. Falls vier Routerkanäle eines Einkabel-LNB ausreichen wäre nur eine Ableiterkombination erforderlich.
 
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