Spannungsfallberechnung ohne bekannte Länge

Diskutiere Spannungsfallberechnung ohne bekannte Länge im Forum Off-Topic & Sonstige Tipps und Probleme im Bereich DIVERSES - Hallo Forum. Ich möchte an einer bestehenden Drehstromleitung 5x16² ,abgesichert mit 3x35A den Spannungsfall ermitteln. Die Länge kann ich...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
G

Gelenksteffen

Beiträge
5
Hallo Forum.

Ich möchte an einer bestehenden Drehstromleitung 5x16² ,abgesichert mit 3x35A den Spannungsfall ermitteln.
Die Länge kann ich nicht nachvollziehen, das Kabel ist auf unergründlichen Wegen verlegt.
Jedoch habe ich am Anfang (Sicherung) und am Ende den Netzinnenwiderstand gemessen. 0,12 Ohm vorn und 0,18 Ohm hinten.
Kann ich nun nach U=RxI einfach aus der Differenz daraus (0,06 Ohm) multipliziert mit 35A den Delta U ermitteln, oder muß ich da noch den Verkettungsfaktor irgendwie mit einfliessen lassen? Oder bin ich komplett auf dem Holzweg, wegen Messtoleranzen?

Danke und Gruß.
 
Hallo wie geht das hinten und vorne messen, ich denke dazu müsste man das Kabel abklemmen und an einer Seite zwei Drähte zusammenklemmen dann könnte man den Widerstand messen. Damit kann man auch die Länge ermitteln da ja der Widerstand einer 25mm² Kupferleitung bekannt ist.

mfg Sepp
 
Die Differenz von 0,06Ohm entspräche rund 25m Leitungslänge bei 16mm² CU. Das resultiert bei 400V Drehstrom in einem Spannungsabfall von etwa 0,9%.

U = R * I * WURZEL(3) = 0,06 Ohm * 35A * WURZEL(3) = 3,64V

Wie genau deine Messwerte sind können wir Dir sicher nicht beantworten :)
 
T.Paul schrieb:
U = R * I * WURZEL(3) = 0,06 Ohm * 35A * WURZEL(3) = 3,64V
Danke! Das wollte ich bestätigt wissen.

Kannst du mir auch noch herleiten, wie du die 25 m ausgerechnet hast? Denn das kommt gefühlt hin.

Ich versuchs grad über die Formel des spezifischen Widestandes:
Rho = el.Widerstand x Querschnitt /Länge. Komm aber mit dem Umstellen grad nicht klar, ist lange her.. :oops:
 
Glaub mal nicht, dass ich alles von Hand rechne, ich hab da ne Software für im Einsatz ... ;)

Ich glaub l = R x A / (2 x p), wobei dann statt 25 grad 32m rauskommt bei mir ...

Oder l = (R * y * A) / 2 = (0,06Ohm * 56 * 16mm²) / 2 = 26,88m ... irgendwie so.

Das sind auch nur Näherungswerte, da die Leitfähigkeit von der Temperatur abhängig ist ...
 
T.Paul schrieb:
Oder l = (R * y * A) / 2 = (0,06Ohm * 56 * 16mm²) / 2 = 26,88m ... irgendwie so.
Ich glaub das ist die Formel, welche ich suchte.
Im Original heißt die nämlich:
R = (2*l) / (Kappa*A)
Ich war nur zu blöd die nach Länge umzustellen, danke nochmal.
Letztendlich interessiert mich ja die Länge auch gar nicht, wenn ich Delta U mit I*R*1,73 berechnen kann.

Hintergrund ist eigentlich folgender:
Ich möchte den Gesamtspannungsfall in einer Anlage ab Zähler bestimmen. Es gibt aber mehrere Teilstrecken bis zur Steckdose mit dem schlechtesten Wert. Dazu muß ich doch den Delta U in Prozent für jede Teilstrecke einzeln betrachten und die Prozente dann addieren, oder?
Ich habe mal ein Schema gezeichnet, mit den Verhältnissen:
Von der HV wird die UV 2 gespeißt, von da die UV 3, von da der Steckdosenstromkreis mit dem schlechtesten Wert.
Bitte schau mal drüber ob meine Gedanken so richtig sind.




http://s23.postimg.org/jgxay2aqv/Scannen0001.jpg
 
Zur Bewertung des einzelnen Stromkreises kannst du mit einem geeigneten Messgerät einfach die Netzimpedanz am Zähler als Offset speichern und dann am Ende des Stromkreises die Netzimedanz messen und (bei unseren GMC), dir den Spannungsfall (nach Auswahl der letzten Stromkreisvorsicherung) direkt anzeigen lassen bzw. es speichern fürs auszudruckende Protokoll.

Der Spannungsfall ist das Resultat des maximalen (Nenn-)Stroms (der durch die Endstromkreissicherung begrenzt ist) in Abhängigkeit des Widerstandes, von dem du als Offset den Widerstand des Netzes bis Zähler abziehst (zur Bewertung nach DIN 18015).

Die Zwischenwerte benötigt man NICHT für die Beurteilung des Endstromkreises - Wohl aber für Planungen bzgl. Erweiterung o.ä. ...
 
Hallo T.Paul,

Ich hab mir deinen Post jetzt mehrmals durchgelesen, komm aber darauf nicht klar.
Angenommen ich habe so ein tolles Messgerät nicht, sondern nur ein Metrawatt Profitest 2, und muss beurteilen ob der Gesamt-Spannungsfall ab Zähler 3% nicht übersteigt.
Wie muß ich nun rechnen - wenn nicht so wie in dem Schema beschrieben, prozentual die Teilstrecken nach Spannung berechnet und alle dann addiert? Stimmen die 7% Gesamt oder nicht?
Kannst du bitte detailliert darauf eingehen?



Vielen Dank bis hierhin.
 
Schon Doof, alle neuen GMC M(Base, Pro, Tech, Xtra) können das - das Profitech 2 noch nicht ...

Du musst Dir erst einmal die Frage stellen: Was will ich überprüfen?

Willst du den Spannungsfall nach DIN 18015 für einen einzelnen Stromkreis bewerten, die Anlage nach DIN VDE 0100-520 prüfen, oder den Gesamtspannungsfall unter Bezugnahme auf den Gleichzeitigkeitsfaktor in einer Industrie-Anlage?
 
Den Spannungsfall eines Teilstückes kann man NICHT mit dem Netzinnenwiderstand ermitteln.

Für den Spannungsfall muß Du den Widerstand der verlegten Leitung messen.
Dazu mußt Du diese abklemmen und den Widerstand einer Ader messen.

Alternative wäre (jedoch aufwendig) die Spannung am Anschlußpunkt und Endpunkt der Leitung sowie den Strom gleichzeitig messen.

Die Spannungsdifferenz ermitteln und mit hilfe des Stromes den Widerstand der Leitung errechnen.
 
Hello again.
T.Paul schrieb:
Du musst Dir erst einmal die Frage stellen: Was will ich überprüfen?

Willst du den Spannungsfall nach DIN 18015 für einen einzelnen Stromkreis bewerten, die Anlage nach DIN VDE 0100-520 prüfen, oder den Gesamtspannungsfall unter Bezugnahme auf den Gleichzeitigkeitsfaktor in einer Industrie-Anlage?
Weder - Noch.
Es geht um eine Wiederholungsprüfung einer Anlage im Betrieb nach VDE 0105-100.
(Autohaus, Ersterrichtung 1997, ohne Unterlagen, noch nie geprüft worden)

In meinem ZVEH-Prüfprotokoll steht u.a. als Ankreuzkästchen im Kopfblatt:
"Spannungsfall "<...% nachgwiesen"
Gut, ich könnte das auch frei lassen, aber ganz nüchtern gesagt, möchte ich nun ein guter Elektriker/Prüfer sein und da auch was eintragen, bzw. überhaupt eine Aussage treffen, wie es um den Gesamtspannungsfall nach TAB und DIN steht. Auch hier gilt selbstverständlich die 3%-Regel ab Zähler.
Also: Wie bestimmt ihr als Prüfer praxisnah den Spannungsfall in einer Bestandsanlage, ohne alles abzuschalten/abzuklemmen und ohne GMC-Messgerät.


Hier muss ich nochmal nachhaken:
T.Paul schrieb:
U = R * I * WURZEL(3) = 0,06 Ohm * 35A * WURZEL(3) = 3,64V
Die Länge von ca. 26m konnten wir ja nun mit den gegebenen Werten berechnen.
Also hab ich nun einfach mal die Gegenprobe ganz konventionell mit der Spannungsfall-Formel für Drehstrom gemacht:
Delta U = 1,73 * 26m * 35A / 56 * 16²
Kommt bei mir raus: 1,75V (0,44%)
Also irgendwas ist hier faul. Was stimmt denn nun?

Octavian1977 schrieb:
Den Spannungsfall eines Teilstückes kann man NICHT mit dem Netzinnenwiderstand ermitteln.
Für den Spannungsfall muß Du den Widerstand der verlegten Leitung messen.
Ist der Widerstand einer Leitung nicht die Differenz aus dem Netzinnenwiderstand von Messpunkt B und Messpunkt A ? Messtoleranzen mal ausser Acht gelassen.

Klar könnte man abschalten, abklemmen, Multimeter dran, Widerstand messen,...das kann man in einer Werkstatt oder an der Übungstafel bestimmt gut machen, aber ich such was praxisnahes.
Wie machst du denn das so als erfahrener und gewissenhafter Prüfer in einer Bestandsanlage ?

Wie handhaben das all die anderen hier eigentlich so?
Gruß Steffen
 
Gelenksteffen schrieb:
Es geht um eine Wiederholungsprüfung einer Anlage im Betrieb nach VDE 0105-100.
(Autohaus, Ersterrichtung 1997, ohne Unterlagen, noch nie geprüft worden)

*hust* Dann solltest du die DIN VDE 0105-100 auch mal lesen *hust*

1.) Der Spannungsfall wird in einer Wiederholungsprüfung nicht überprüft

2.) Du kannst keine Wiederholungsprüfung machen ohne eine Erstprüfung.

3.) Die Prüfung des Spannungsfalls ist Bestandteil der Erstprüfung nach DIN VDE 0100-600 (Abschn. 61.3.11) und bezieht sich auf die Einhaltung der DIN VDE 0100-520, wenn nichts anderes vereinbart ist (z.B. DIN 18015) und darf durch Messung der Netzimpedanz oder Bestimmung anhand des Diagrammes im Anhang D geschehen.

Ein Autohaus mit Werkstatt o.ä. wird nicht komplett von der DIN 18015 erfasst ... Je nach Werksvertrag kann dies für die Büroräume und unter Vorbehalt für kleinere Verkaufs- Sozial- und Kundenräume vereinbart sein.

Der Spannungsfall kann durch Addition der Einzelwerte bemessen werden, muss aber wirtschaftlich betrachtet in Gewerbe und Industrie den bei der Planung zugrunde gelegten Gleichzeitigkeitsfaktor berücksichtigen und nicht stupide auf Basis des Nennstroms der Vorsicherung erfolgen. Für eine überschlägige Nachprüfung kann das Messen der Endstromkreise unter Betriebsbedingungen ausreichen (Praxisnahe Beurteilung).

Zu deiner Formel: Es fehlt das Verdoppeln für Hin- und Rückleiter bei der Länge ... Als Gegenstück zum halbieren in l = (R * y * A) / 2 = (0,06Ohm * 56 * 16mm²) / 2 = 26,88m
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Spannungsfallberechnung ohne bekannte Länge
Zurück
Oben