50 A Sicherung hat bei Überflutung nicht ausgelöst

Diskutiere 50 A Sicherung hat bei Überflutung nicht ausgelöst im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, wir haben in einem Einfamilien-Wohnhaus einen Rohrbruch. Da das Haus nicht bewohnt ist, wurde der Rohrbruch erst entdeckt, als...
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adesto

Guest
Hallo zusammen,

wir haben in einem Einfamilien-Wohnhaus einen Rohrbruch. Da das Haus nicht bewohnt ist, wurde der Rohrbruch erst entdeckt, als das Wasser aus dem Kellerfenster lief. Das Wasser war ca. 50°C warm!!
Man beachte auch das riesige Volumen, das es aufzuheizen galt.
Das Haus selber ist über einen Standverteiler mit 50A Sicherungen angeschlossen.
Die Sicherungen (im Standverteiler) haben trotz des Wassers, welches ja auch in der Elektroverteilung des Hauses stand, nicht ausgelöst!
Jetzt vermuten wir, dass das Wasser durch den fast Kurzschluss in der E-Verteilung des Hauses aufgeheizt wurde.
Kann das sein? Auch, dass eine 50A Sicherung nicht auslöst, wenn das Ende unter Wasser steht?

Danke und Gruß aus Oberbayern
 
Aufheizung des Wassers durch den Strom ist unwahrscheinlich.
Trinkwasser ist ein zu schlechter Leiter um Sicherungen auszulösen. FI Schalter sind die einzigen die sensibel genug sind um bei so was auszulösen.

Ich würde eher die Aufheizung durch die Warmwasseranlage oder Heizung des Hauses vermuten.
Möglicherweise Fernheizung?
Rohrbruch der Heizungsanlage?
 
Danke für den Beitrag.
Nö - in dem Haus ist keine Heizung und keine Boiler oder so was. Es steht relativ allein auf einem "einsamen" Grundstück.
In Ermangelung eines Tauchsieder haben wir uns früher solche "Geräte" gebaut, um Wasser zu erhitzen, z.B. für eine Tasse Kaffee.
2 Scheiben aus einer alten Blechschachtel heraus geschnitten und mit einer Kunstoffschraube mittig so verbunden, dass ca. 10-15 mm Platz zwischen den beiden Scheiben war. An jede Platte wurde nun ein Ader von einer alten Verlängerungsleitung gelötet. Wenn man das Ding nun in eine (nichtleitende) Tasse mit Wasser tauchte und den Stecker einsteckte, fing das Wasser zwischen den Platten an zu kochen.
Anmerkung:
Nicht zur Nachahmung empfohlen.

Ich denke, ähnlich wird es bei dem Haus gewesen sein.
Zwischen den Sicherungselementen in der E-Verteilung des Hauses (im Keller) muss es "gekocht" haben.
Und das schon ziemlich lange, denn es dauert schon, ein ganzes Kellergeschoß auf ca. 50°C aufzuheizen.

Da die E-Zähler der Grundstückverteilung nur unregelmäßig abgelesen werden, ist der hohe Stromverbrauch auch nicht weiter aufgefallen.

MfG
 
adesto schrieb:
Wenn man das Ding nun in eine (nichtleitende) Tasse mit Wasser tauchte und den Stecker einsteckte, fing das Wasser zwischen den Platten an zu kochen.

Was du als kochen bezeichnest, war ganz sicher nur die Elektrolyse. Unter Stromfluss zerlegt sich das Wasser in seine Bestandteile O² und H und selbiges blubbert dann an den Elektroden nach oben.

Zum kochen wirst du Wasser auf diese Art und Weise keinesfalls bekommen, schongarnicht einen ganzen Keller voll auf 50°C.

Gruß
 
zwischen diesen Platten kocht kein Wasser.
dort findet eine Elektrolyse statt, was dort als Blasen aufsteigt ist ein Gasgemisch aus Sauerstoff und Wasserstoff (Knallgas)

Nebenbei erwärmt sich auch das Elektrolyt (Wasser)etwas.

Würde mich wundern wenn man damit einen ganzen Keller voll Wasser heizen könnte, immerhin sind das ja etliche Kubikmeter.

Kellerfenster wird wohl so auf Höhe 2m sitzen bei einer Hausfläche von 50m² wären das dann schon 75m² Wasser.
In Energie benötigt man um das Wasser von 15° auf 50°C aufzuheizen etwa 3MWh was so dem Jahresverbrauch einer mehrköpfigen Familie entspricht.
 
Das Wasser kocht, kannst du glauben. Wir haben früher auf der Baustelle das Kaffeewasser so gemacht.
2 Edelstahlmesser mit Alugriff (DDR Ware)
Leitung herumgewickelt, die Griffe mit ISO-Band isoliert und zusmmengebunden. Die Messerklingen vorher so verbogen, das sie kaum Abstand haben und schon hast du einen Tauchsieder. Der hing bei uns allerdings in einer Porzellan Kanne.
 
lieber Bigdie erst lesen, dann verstehen, dann schreiben.

Dein Aufbau unterscheidet sich physikalisch deutlich von dem Beschriebenen.
 
Dann schau dir mal Bilder an, von einem Zählerschrank, der unter Wasser stand. Im Nachbarforum hat Strippentod mal welche aus Dresden eingestellt. Die gesamten Kunststoffabdeckungen waren thermisch verformt, weil das wasser im Schrank gekocht hat.
 
Es ist ein deutlicher Unterschied ob sauberes Trinkwasser eine Anlage überflutet, oder wie in Dresden und anderen Orten ein Fluß in den Keller eindringt, der Unmengen an leitfähigen Materialien mit bringt.

Zudem kam die Diskussion zur Elektrolyse durch den Versuch mit den Platten und der Tasse Wasser auf, also weiterhin: lesen, begreifen und dann schreiben.
 
Octavian1977 schrieb:
zwischen diesen Platten kocht kein Wasser.
dort findet eine Elektrolyse statt, was dort als Blasen aufsteigt ist ein Gasgemisch aus Sauerstoff und Wasserstoff (Knallgas)
Nebenbei erwärmt sich auch das Elektrolyt (Wasser)etwas.

Elektrolyse erfordert eine Gleichspannung...
 
Wie kommst du darauf?

Das einzige was damit bei Wechselstrom nicht funktioniert ist z.B. Verzinkung oder Energie speichern, da die Ionenwanderung sich ständig umkehrt.
 
Ich streite hier nicht weiter, du kannst ja mal versuchen Trinkwasser zu kochen, wenn du nicht glaubst, das es geht. Trinkwasser hat gelöste Ionen, die bewirken Stromfluss, dieser löst evtl weitere aus dem Metall. Und Wasser, das in einen Keller fließt, bleibt nicht sauber.
 
Das das Wasser durch den Stromfluss aufgeheizt wird ist normal. Auch der ganze Keller voll kann so aufgeheizt worden sein.

Wie karo28 schon schrieb, benötigt man für die Elektrolyse Gleichspannung.

@Oktavian: Kannst ruhig glauben, dass das funktioniert.
Habe schon mal einen 6kW Wassererhitzer berechnet und gebaut, der auf diese Weise funktionierte.
 
Mann o Mann, da haben einige aber doch den Physikunterricht geschwänzt.

Richtig ist:
Das einzige was damit bei Wechselstrom nicht funktioniert ist z.B. Verzinkung oder Energie speichern, da die Ionenwanderung sich ständig umkehrt.

Dazu kommt noch folgender Effekt: Je mehr Strom fliesst, desto heftiger wird die Elektrolyse. Dadurch limitiert sich der Stromfluss ganz von selbst, denn bei grosser Gasentwicklung steigt der Übergangswiderstand an den Elektroden und diese sind im vorliegenden Fall sehr klein, zumindest im Verhältnis zu einem vollen Keller.

Einen ganzen Keller voll mit Wasser auf 50°C zu erwärmen, ist Kokolores.

Ab zurück nochmal auf die Schulbank.
 
Sparky schrieb:
Mann o Mann, da haben einige aber doch den Physikunterricht geschwänzt.

Richtig ist:
Das einzige was damit bei Wechselstrom nicht funktioniert ist z.B. Verzinkung oder Energie speichern, da die Ionenwanderung sich ständig umkehrt.

Dazu kommt noch folgender Effekt: Je mehr Strom fliesst, desto heftiger wird die Elektrolyse. Dadurch limitiert sich der Stromfluss ganz von selbst, denn bei grosser Gasentwicklung steigt der Übergangswiderstand an den Elektroden und diese sind im vorliegenden Fall sehr klein, zumindest im Verhältnis zu einem vollen Keller.

Einen ganzen Keller voll mit Wasser auf 50°C zu erwärmen, ist Kokolores.

Ab zurück nochmal auf die Schulbank.
Wieso?
Keiner hat gesagt, in welcher Zeit das passiert ist.
Mit 24KW brauchst du ein paar minuten für eine Badewanne voll warmes Wasser. Durch das Mauerwerk im Keller geht kaum Wärme weg. Ich hab schon einen 30m tiefen Brunnen dampfen sehen, weil das Rohr ein Loch hatte und die Pumpe ein paar Tage im Kreis herum gepumt hat.
Hast du schon mal eine Muffe, in die Wasser eingedrungen ist in 80cm tiefe gehört? Da brauchst du kein Kabelsuchgerät und wenn du dann aufgräbst, hast du vor Hitze dampfende Erde rundherum.
Letzteres allerdings nur, weil ein Anwohner die Geräusche vor dem Haus gehört hat. Ich hab auch schon Löcher im Erdreich gesehen, wo eine Muffe explodiert war.
 
Da muss schon etwas im Keller gewesen sein, wodurch das Leitungswasser leitfähiger wurde. Sack Streusalz oder ähnliches. Reines Leitungswasser hat so hohen Widerstand, da löst nicht mal der FI aus.
Und der Deckel vom Hausanschlusskasten muss gefehlt haben, um diese Menge aufzuwärmen.

Tinkerbell
 
Tinkerbell schrieb:
Da muss schon etwas im Keller gewesen sein, wodurch das Leitungswasser leitfähiger wurde. Sack Streusalz oder ähnliches. Reines Leitungswasser hat so hohen Widerstand, da löst nicht mal der FI aus.
Irrtum.

Eine von mir gemessene Leitfähigkeit von Leitungswasser lag - je nach Temperatur - zwischen 0,2 und 0,6 S/cm*10^-3.
 
werner_1 schrieb:
Irrtum.

Eine von mir gemessene Leitfähigkeit von Leitungswasser lag - je nach Temperatur - zwischen 0,2 und 0,6 S/cm*10^-3.

Die spezf. Leitfähigkeit ist ja noch im normalen Bereich. Damit würde sich der Keller nicht so aufheizen, da einfach die Kontaktflächen am HA zu klein und zu weit auseinander wären. Und wenn der Deckel richtig zu war, findet auch nicht so ein großer Austausch statt. Also wenn es so war wie beschrieben, war der Deckel nicht richtig zu und das Wasser hatte eine erhöhte Leitfähigkeit. Wir können hier aber viel spekulieren, da wir nicht vor Ort waren.

Tinkerbell
 
Der TO hat sich längst eine Tüte Chips geholt, sitzt vor seinem Compi und lacht sich kaputt wie hier über seinen guten Witz debattiert wird.
 
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Thema: 50 A Sicherung hat bei Überflutung nicht ausgelöst
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