LS-Schalter (Sicherung): woher kommt die Spannung

Diskutiere LS-Schalter (Sicherung): woher kommt die Spannung im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo allerseits! Ich würde gerne an unserem Stromverteilerkasten ein bisschen ruminstallieren ;-) vorher aber natürlich verstehen, wie der...
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cab11

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Hallo allerseits! Ich würde gerne an unserem Stromverteilerkasten ein bisschen ruminstallieren ;-) vorher aber natürlich verstehen, wie der funktioniert, und da gibt es die wahrscheinlich für die meisten einfache Frage:

Ein LS-Schalter trennt ja die Phase vom Verbraucher (hier der Außenanschluss vom Haus). Wenn der Schalter nun offen ist (keine Verbindung), messe ich an dem Schalter (Punkt x und y in der Skizze unten) eine Spannung von 230V, obwohl doch die Seite zum Verbraucher (kein Verbraucher angeschlossen) gar nicht mit dem Nulleiter verbunden ist, bzw. "frei in der Luft hängt"?!

phase: ____x__/ __y____
null: ________________

Es scheint so als ob der LS-Schalter die offene Phasenleitung mit null verbindet, sobald er offen ist, dann allerdings frage ich mich, woher der Schalter die null nimmt, da die ja gar nicht angeschlossen ist?!

Vielen Dank fürs auf die Sprünge helfen!
 
Hallo,
du hast sicherlich mit einem Multimeter gemessen.

Da du also solche einfachen Dinge nicht verstehst, würde ich dringendst davon abraten, in der Verteilung rumzubasteln. Erlaubt es es zudem auch nicht.

Was du gemessen hast, ist eine über die Leitung eingekoppelte Spannung oder es ist noch ein kleiner Verbraucher angeschlossen.
 
Hallo allerseits! Ich würde gerne an unserer Gasleitung ein bisschen rumbohren und mal sehen was passiert.
 
werner_1 schrieb:
Hallo,
du hast sicherlich mit einem Multimeter gemessen.

Da du also solche einfachen Dinge nicht verstehst, würde ich dringendst davon abraten, in der Verteilung rumzubasteln. Erlaubt es es zudem auch nicht.

Was du gemessen hast, ist eine über die Leitung eingekoppelte Spannung oder es ist noch ein kleiner Verbraucher angeschlossen.


Eine Einkopplung von 230V??
Wie soll das denn funktionieren?
Verbraucher ist keiner angeschlossen.
Danke für den Hinweis zum Basteln; verboten (per Gesetz) ist das allerdings nicht.
 
cab11 schrieb:
... verboten (per Gesetz) ist das allerdings nicht.

Auszug aus der NAV §13:

Unzulässige Rückwirkungen der Anlage sind auszuschließen. Um dies zu gewährleisten, darf die Anlage nur nach den Vorschriften dieser Verordnung, nach anderen anzuwendenden Rechtsvorschriften und behördlichen Bestimmungen sowie nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik errichtet, erweitert, geändert und instand gehalten werden. In Bezug auf die allgemein anerkannten Regeln der Technik gilt § 49 Abs. 2 Nr. 1 des Energiewirtschaftsgesetzes entsprechend. Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden

Kannst du das einhalten???
 
werner_1 schrieb:
Hallo,
....oder es ist noch ein kleiner Verbraucher angeschlossen.

Quatsch, dann würde die Induktionsspannung ja abgeleitet.

Eine Einkopplung von 230V??
Wie soll das denn funktionieren?
Verbraucher ist keiner angeschlossen.

Das Basteln an der Verteilung ist dir zwar nicht erlaubt, aber sich schlau zu machen ist völlig in Ordnung, deshalb will ich es dir erklären.

Um jeden elektrischen Leiter durch den ein Strom fliesst, bildet sich ein magnetisches Feld. Dieses magnetische Feld induziert in einem parallel laufenden, nicht belasteten Leiter, eine elektrische Spannung. Wenn du mit einem hochohmigen Messgerät, also eine Messvorrichtung die diese Induktionsspannung kaum belastet, nun den freien Leiter misst, dann misst du die induzierte Spannung.
Sobald du aber diese Spannung etwas belastest, bricht diese zusammen.

Auf diesem Prinzip basierend funktioniert auch ein Transformator.

Gruß
 
Sparky schrieb:
Quatsch, dann würde die Induktionsspannung ja abgeleitet.
Wenn du seine "Skizze" angeschaut hättest, hättest du gesehen, dass er über dem LSS - also in Reihe mit einem möglichen Verbraucher - gemessen hat. Dort würde er ganz sicher 230V messen. 8)

Im Übrigen hat der TE geschrieben: "Ich würde gerne an unserem Stromverteilerkasten ein bisschen ruminstallieren".
 
@sparky: danke für die Erklärung, ich hatte mich nur gefragt, ob das wahrscheinlich ist, dass dort 230V induziert werden. Wenn das weniger gewesen wäre, hätte ich es für naheliegender gehalten. Aber ok, unter kleiner Last scheint das wohl zu gehen.

@werner: dass es dafür ein Gesetz gibt, wusste ich tatsächlich nicht, sorry!

Und dabei gleich eine Zusatzfrage: an den Metallschienen im Verteilerkasten kann man gegen die Phasen ebenfalls Spannung messen (~150V). Kommt das auch durch Induktion, und wenn ja, müssten diese Gehäuseteile nicht geerdet (und damit kaum eine Spannung messbar) sein?
 
Das kommt auf die Schutzklasse des Verteilers an.
 
Die Erklärung von Sparky ist nur leider falsch.

Die Einkopplung der Spannung erfolgt kapazitiv.
Die parallel laufenden Adern bilden einen Kondensator.

Der Kondensator ist bei Wechselspannung ähnlich einem Widerstand zu betrachten.

Wäre die Einkopplung durch Induktion entstanden würde dieser eingekoppelten Spannung auf dem nicht beschalteten Draht der Erdbezug fehlen.

Die Hutschienen im Kasten sind nicht geerdet, damit liegt die eingekoppelte Spannung nicht auf Erdpotential.

Als Laie solltest Du auch die Abdeckung des Kastens nicht öffnen.
Strom ist nicht nur aufgrund des Berührens aktiver Teile gefährlich sonder auch durch die meist unterschätzten Wirkungen.
Bei Kurzschlüssen springen glühende Teile ab und führen häufig zu Verletzungen der Augen.
Lichtbögen verursachen durch Hitze Verbrennungen.
Unsachgemäße Installationen und defekte elektrische Geräte verursachen ca. 50% aller nicht absichtlich herbeigeführten Brände. (34% aller Brände)
 
Octavian1977 schrieb:
Die Erklärung von Sparky ist nur leider falsch.

Lehne dich da mal nicht zu weit aus dem Fenster. Es gibt ganz sicher auch eine kapazitive Komponente, diese ist aber im Verhältnis zur induktiven Kopplung recht klein. Der fehlende Erdbezug spielt bei einem nicht belasteten Leiter dabei keine große Rolle.

Gruß
 
werner_1 schrieb:
cab11 schrieb:
... verboten (per Gesetz) ist das allerdings nicht.

Auszug aus der NAV §13:

Unzulässige Rückwirkungen der Anlage sind auszuschließen. Um dies zu gewährleisten, darf die Anlage nur nach den Vorschriften dieser Verordnung, nach anderen anzuwendenden Rechtsvorschriften und behördlichen Bestimmungen sowie nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik errichtet, erweitert, geändert und instand gehalten werden. In Bezug auf die allgemein anerkannten Regeln der Technik gilt § 49 Abs. 2 Nr. 1 des Energiewirtschaftsgesetzes entsprechend. Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden

Kannst du das einhalten???
Kann er, er erweitert nicht, ändert nicht, errichtet nicht und Messung ist auch keine Instandhaltung.
 
Sparky schrieb:
Octavian1977 schrieb:
Die Erklärung von Sparky ist nur leider falsch.

Lehne dich da mal nicht zu weit aus dem Fenster. Es gibt ganz sicher auch eine kapazitive Komponente, diese ist aber im Verhältnis zur induktiven Kopplung recht klein. Der fehlende Erdbezug spielt bei einem nicht belasteten Leiter dabei keine große Rolle.

Gruß
Oktavian hat vollkommen recht. wo kein Strom fließt, gibt es auch keine Induktion.
Außerdem hebt sich induktion in jeder Leitung fast vollständig auf, weil die in Hin und Rückleitung entgegengesetzt ist.
In einem normalen 3pol Nym hast du den braunen oder schw. Leiter direkt neben dem N und PE und dazwischen ist praktisch eine geringe Kapazität. Dürfte bei 100m ca. 10-20nF sein.
Den Widerstand dazu kannst du selber ausrechnen. Multimeter haben in der Regel 10 oder 20Mohm Eingangswiderstand.
Zum Kapazitiven Widerstand gegen N und PE kommst dann auch noch der normale Isolationswiderstand dazu, welcher ja auch nicht unbedingt unendlich sein muss.
 
Octavian1977 schrieb:
...
Als Laie solltest Du auch die Abdeckung des Kastens nicht öffnen.
Strom ist nicht nur aufgrund des Berührens aktiver Teile gefährlich sonder auch durch die meist unterschätzten Wirkungen.
Bei Kurzschlüssen springen glühende Teile ab und führen häufig zu Verletzungen der Augen.
Lichtbögen verursachen durch Hitze Verbrennungen.
Unsachgemäße Installationen und defekte elektrische Geräte verursachen ca. 50% aller nicht absichtlich herbeigeführten Brände. (34% aller Brände)

So langsam habt ihr es geschafft mich zu beunruhigen :roll: Ich will aber nur nichts weiter als ein Relais (Eltako R12-110-230V) zu einem LS Schalter in Reihe zu schalten. Das wird dann von außerhalb des Kastens über ein Kabel (230V) gesteuert. Da gibt es doch nichts weiter zu beachten als dass die Kabel fachgerecht abisoliert und fest angeschraubt werden?! Steuerungskabel geht natürlich über die vorgesehenen Einführungen (oben) Kasten.
 
bigdie schrieb:
Kann er, er erweitert nicht, ändert nicht, errichtet nicht und Messung ist auch keine Instandhaltung.
Er hat geschrieben, er will "ruminstallieren".

Wenn das keine Änderung/Erweiterung ist, weiß ich es nicht. Und ob das dann von einer Nicht-EFK nach dem "Stand der Technik" passiert, möchte ich bezweifeln.
 
werner_1 schrieb:
bigdie schrieb:
Kann er, er erweitert nicht, ändert nicht, errichtet nicht und Messung ist auch keine Instandhaltung.
Er hat geschrieben, er will "ruminstallieren".

Wenn das keine Änderung/Erweiterung ist, weiß ich es nicht. Und ob das dann von einer Nicht-EFK nach dem "Stand der Technik" passiert, möchte ich bezweifeln.

Hinter "ruminstallieren" gabs noch ein ";-)"
Gar nicht bemerkt?
 
Na gut. Dann hoffe ich für dich, dass du alles ordentlich installierst. :D
Kannst ja mal Fotos vor und nach Installation einstellen. Mal sehen, ob dann noch Hinweise kommen.
 
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