Gastherme defekt, warum?

Diskutiere Gastherme defekt, warum? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo an alle, bin ganz neu hier und habe mal ein Frage zu einem Vorfall, der mich derzeit sehr beschäftigt. Es geht um einen Streitfall und...
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Hallo an alle,
bin ganz neu hier und habe mal ein Frage zu einem Vorfall, der mich derzeit sehr
beschäftigt. Es geht um einen Streitfall und ich hoffe auf ein paar Meinungen oder Tipps.

Wir mussten für unsere Küche die Elektroinstallation ändern lassen, dabei wurde
auch unserer Sicherungskasten auf den neusten Stand gebracht. Es wurde ein FI für das
gesamte Haus eingebaut, der alte FI nur fürs Bad wurde aber dabei erstmal nicht ausgebaut.
Nachdem der Elektriker in der Küche die Messungen erfolgreich abgeschlossen hatte und
gegangen ist, merkten wir abends, dass der neue Gesamt-FI auslöste, sobald wir die Steckdosen
oder das Licht im Bad betätigten. Also kam der Elektriker einige Tage später erneut vorbei,
um nach einigen Prüfungen (der Gesamt-FI löste während der Prüfung mehrfach aus) herauszufinden,
dass sich die beiden FIs gegenseitig störten. Er baute also den alten Bad-FI (wohl versehentlich
unter Strom) aus. Währenddessen spielte sich folgendes Phänomen ab: Wir merkten im Obergeschoss
plötzlich, dass der ausgeschaltete Fernseher begann in kurzem Intervall (Sekundenbruchteile)
an- und auszugehen und die Lautsprecher unserer Dolby-Surround-Anlage komische Pfeifgeräusche
von sich gaben. Ich zog also umgehend sicherheitshalber den Stecker, dachte mir aber nichts
Weiteres dabei. Der Ausbau des Bad-FI war auf dem ersten Blick die richtige Entscheidung, da
der Gesamt-FI nun beim Bad-Licht oder -Steckdosen nicht mehr auslöste. Kaum war der Elektriker
weg, merkte meine Frau, dass die Viessmann-Gastherme nicht mehr heizte. Die Heizungsbauer konnten
nicht mal mehr das Schornsteinfeger-Programm starten. Ein Anruf bei Viessmann ergab einen
Fehlercode der aussagte, dass die komplette Steuerung hinüber war. 2 Tage später versuchte
der Heizungsbauer die Steuerung auszutauschen. Doch beim Einbau flog nun ständig die Heizungs-
sicherung raus. Weitere Prüfung ergab eine verkohlte Warmluftturbine (ich glaube so nannte es der
Heizungsbauer). Erst nach Austausch dieses Teil ging die Therme wieder.

Jetzt bleibt die Frage: Warum gingen die Teile kaputt? Aus heiterem Himmel oder machte ggf.
der Elektriker ein Fehler?
Der noch sehr junge engagierte und nette Elektriker (der mir etwas leid tut, weil ihm ggf. ein
Fehler passiert sein könnte) äußerte sich kaum zum Vorfall, dessen Meister (war bei keiner der
Installationen anwesend) wollte keinen Fehler seitens seines jungen Elektrikers erkennen. Unter
anderem bekam ich aber mit, dass der Meister zu seinem Elektriker sagte, dass er fälschlicherweise
die Heizung mit an den FI angeschlossen hat, dies wurde inzwischen noch geändert.

Was meint ihr dazu. Ich habe wenig Ahnung von Elektrik, bin aber der Meinung, das Einiges
für einen Elektriker-Fehler spricht. Naja zumindest haben Sie uns am Freitag ein Elektorheizung
kostenlos angeboten... seit Montag saßen wir aber schon im Kalten mit 10 Monate altem Kleinkind.
Zum Glück hatten wir noch eine eigene Elektroheizung im Keller stehen. Und am Freitag war
die Heizung dann auch schon repariert.

Viele Grüße
 
Nachtrag

Weiß jetzt auch wie das zweite Teil wirklich heißt, welches auch kaputt war. Und zwar war neben der Steuerung die Gebläseelektronik verschmort.
 
Wenn, wie beschrieben, die Arbeiten unter Spannung durchgeführt wurden, könnte es durch zwischenzeitliches Lösen des Neutralleiters in einem Drehstromnetz zu einer Sternpunktverschiebung gekommen sein, die in Konsequenz eine undefinierte Spannung zwischen 0 und 400V an die für 230V ausgelegte Elektronik anliegen lässt. Inwieweit die Elektronik diese Über- oder Unterspannung verträgt, kann nur der Hersteller bewerten - ein Überspannungsschaden scheint aber die plausibelste Ursache für den Ausfall zu sein in meinen Augen. (Ist mir früher auch mal passiert, wenn auch in einer anderen Konstellation (Es wurde Spannungsfrei gearbeitet, aber eine von ca. 150 Trennklemmen vergessen wieder zu schließen vor Inbetriebnahme) - ging zu Lasten der Betriebshaftpflicht-Versicherung)
 
Hört sich für mich auch deutlich nach einer versehentlichen auftrennung der blauen N-Ader beim FI ausbau(warum eigentlich, ein FI für die gesamzte Anlage ist nicht mehr zulässig?) an. Also Elektrikerverschulden.
 
Die Antworten bestätigen ja schon ein bisschen meine Meinung.

@ego1: Ich weiß nicht, ob ich mich vielleicht falsch ausdrücke, aber mir kam es so vor, als wäre der neue FI eben nicht mehr nur fürs Bad, sondern eben für das gesamte Haus. Wie gesagt, ich habe nicht wirklich viel Ahnung von Elektrik. Ich denke mal die haben das schon auf den neusten Stand gebracht.
Habe hier mal ein Bild des Sicherungskasten mit dem neuen FI, der alte Bad-FI ist dort schon ausgebaut. Das einzige, was auf dem Bild nicht mehr stimmt, ist, dass die Sicherung der Heizung (auf dem Bild die rechte ausgeschaltete) jetzt nicht mehr über den FI läuft.
http://i.ebayimg.com/00/s/MTAyNFg3Njg=/ ... T/$_72.JPG
Hoffe man kann überhaupt was auf dem Bild erkennen.

Im Endeffekt läuft es wahrscheinlich eh auf einen Gutachter hinaus, da der Betrieb sich ja quer stellt. Aber ich bin erleichtert, dass meine Ansicht augenscheinlich richtig ist. Wäre schön gewesen, wenn der Betrieb einfach zu seinem Fehler stehen würde, wir sind ja alle nur Menschen.

Viele Grüße und danke für die Infos.
 
Hast du den alten Fi noch?
Wenn ja, was steht drauf?
Warum wurde die Heizung vom FI runtergenommen?
Nach der Reparatur darf sie kein Problem mehr bereiten?
 
Den alten FI habe ich nicht mehr... als der ausgebaut wurde, war ja noch alles in Ordnung und ich konnte mit dem alten FI eh nichts anfangen. Und der alte FI wurde ja nur entfernt, weil der sich mit dem neuen nicht vertragen hatte. Nachdem der alte FI draußen war, war ja die Badelektrik wieder top und es sah alles gut aus. Nur (wie ich vermute) hat es beim Einbau ja dann durch ggf. Unachtsamkeit (Hauptsicherung nicht ausgeschaltet) die Heizung erwischt. Ich wäre auch davon ausgegangen, dass die Heizung wieder nach Austausch der defekten Teile auch über den FI gelaufen wäre (aber das konnte ja nicht mehr getestet werden) da Heizung schon runter vom FI war, als die neue Gebläseelektronik eingebaut wurde.

Die Heizung wurde vom FI runtergenommen, da der Meister sowie der Geschäftsführer meinten, dass man das so nicht macht. Lass ich jetzt mal so stehen.

So sieht der Sicherungskasten jetzt aus... unten links sitzt jetzt die Heizung, da war vorher der Bad-FI.
http://i.ebayimg.com/00/s/MTAyNFg3Njg=/ ... I/$_72.JPG


Der alte FI hatte zwei Plätze, der neue hat vier Plätze im Sicherungskasten.
Ach ja.... und bei der Gelegenheit habe ich dann gleich mal wieder richtig beschriftet... den Bad-FI
gibt es ja eigentlich nicht mehr *gg* das hatte der Elektriker wohl vergessen.
 
Nur zur Info:
Den Bad-Fi hätte man auch lassen können. Nur die Verdrahtung hätte angepasst und richtig sein müssen.
 
An sich finde ich es ganz gut, dass er den Bad-FI ausgebaut hat, würde die Sache ja nur unnötig kompliziert machen. Ich verstehe halt nicht, warum nicht direkt beim Einbau des neuen Gesamt-FI einfach der alte nicht mehr benötigte Bad-FI ausgebaut wurde.

Aber die Info, dass die Verdrahtung ggf. nicht gestimmt hat, ist auf jeden Fall interessant.

Vielleicht haben die Elektriker auch die Heizung schnell noch vom FI getrennt, damit es nicht heißt, dass durch das häufige Auslösen des FI die Elektronik der Heizung einen abgekriegt haben könnte. Naja ich habe ja extra mal die Fotos gemacht, damit man sieht, dass die Heizung mal am FI hing. Viessmann habe ich inzwischen mal angeschrieben und warte auf Rückmeldung.

Ich habe gerade von meiner Frau erfahren, dass wir doch den alten Bad-FI da haben.
Auf dem steht:
Ernst Baco
FI-Schutzschalter
NDA 25 2 030
2 pol un 230 v ip 40
ln 25A
lΔn 0,03A

Viele Grüße
 
k17m8 schrieb:
An sich finde ich es ganz gut, dass er den Bad-FI ausgebaut hat, würde die Sache ja nur unnötig kompliziert machen.
Es ist heute sogar Vorschrift bzw. wird empfohlen nicht die gesamte Wohnung an einem FI zu betreiben, damit bei Ausfall nicht alles dunkel ist.
 
Arbeiten in einem unter Spannung stehenden Verteiler, ist keine Gute Idee.
Aus Arbeitsschutzrechtlichen Gründen ohne Spezialausbildung und Schutzausrüstung sogar verboten.
 
1.) Zwei (oder mehr), richtig installierte Fehlerstromschutzschalter vom selben Typ (In DE im Haushalt i.d.R. Typ A) stören sich nicht im geringsten. (*)

2.) Der Fehlerstromschutz für eine fest angeschlossene Heizung ist nicht erforderlich nach Norm, aber sinnvoll, da Fehler immer Fehler sind, die es zu beheben gilt - eine fehlerfreie Heizungsanlage macht an dem FI keinen Ärger.

3.) Aus Gründen der Verfügbarkeit im Fehlerfall ist nach Norm die Aufteilung der Stromkreise auf versch. Fehlerstromschutzeinrichtungen erforderlich, empfohlen werden sogar FI/LS-Schalter für die Steckdosen-Endstromkreise - Kombigeräte für Leitungsschutz und Fehlerstromschutz, hier wird im Fehlerfall NUR der betroffene Stromkreis abgeschaltet.

4.) Für Schäden durch Unachtsamkeiten hat ein Unternehmen hoffentlich eine entsprechende Haftpflicht und sollte daher nicht so herumzicken - ist passiert, der Versicherung melden, mit der ggf. steigenden Rate leben -> Daraus lernen und die Mitarbeiter unterweisen. Ist eigentlich kein Drama.

(*) Auch RCDs untersch. Typen stören sich nicht gegenseitig, können bei fehlerhafter Auswahl und in Reihe aber zur Unwirksamkeit einzelner und fehlender Selektivität führen - Diese Probleme hat man eher im Gewerbe und in der Industrie
 
ich vermute mal das der junge Elektriker die n-leiter vertauscht hat und es so zum auslösen des FI kam. oder doch die Therme einen defekt hatte. deswegen baute er diesen aus. dabei hat er wahrscheinlich dein sternpunkt Verschiebung verursacht die fast die TV anlage zerstört hätte wenn die stecker nicht gezogen wären, dabei hat es leider die Therme erwischt.

es ist nicht verboten nur einen Fi zu betreiben aber aus Sicherheitsgründen wie auch der anlagen Verfügbarkeit sollten min. 2 Fi verbaut sein, wenn nicht sogar 3. je mehr kreise aufgeteilt sind, desto geringer der total ausfall der gesamt anlage.
 
Also bei mir läuft die Heizung auch nicht über den FI. Der Grund ist banal: Wenn der FI fliegt, geht die Heizung nicht mehr. Bei längerer Abwesenheit im Winter fatal.

mfG
 
Die Lösung ist auch Banal: FI/LS verwenden.
 
T.Paul schrieb:
Die Lösung ist auch Banal: FI/LS verwenden.
Ist aber eine Schwachstelle mehr und ein FI löst häufiger aus als ein LS. Ein evtl. auftretender Fehlerstrom ist da rein sekundär - die Heizung muss laufen!
Da die Heizungs- /Gasrohre eh über PA geerdet sein müssen, gibt es kaum einen Sicherheitsaspekt für einen FI und da Festanschluss ist es auch Norm- und Regelkonform. (- was mir auch wurscht wäre)

mfG
 
und ein FI löst häufiger aus als ein LS

Was verstehst du unter häufiger?

Ich habe in summe 5 FI's im Haus, einer davon für die Pooltechnik, in den letzten 6 Jahren hat bisher keiner ausgelöst!

Ciao
stefan
 
Moorkate schrieb:
Ist aber eine Schwachstelle mehr und ein FI löst häufiger aus als ein LS. Ein evtl. auftretender Fehlerstrom ist da rein sekundär - die Heizung muss laufen!
Da die Heizungs- /Gasrohre eh über PA geerdet sein müssen, gibt es kaum einen Sicherheitsaspekt für einen FI und da Festanschluss ist es auch Norm- und Regelkonform. (- was mir auch wurscht wäre)

Ich fass das mal zusammen: Sicherheitsvorkehrungen nerven und sind unzuverlässig. Die Gefahr eines elektrischen Schlags ist geringer als die zu frieren. Wenn es nicht verboten ist, ist es die optimale Lösung. Scheiss auf Normen. Yolo.

Kommt das so in etwa hin?

Das ist so eine Art Signatur-Vorschlag, den du gerne übernehmen kannst, damit jeder bei deinen Antworten gleich weiss, was er davon zu halten hat.
 
sko schrieb:
Was verstehst du unter häufiger? Ich habe in summe 5 FI's im Haus, einer davon für die Pooltechnik, in den letzten 6 Jahren hat bisher keiner ausgelöst!
Bei mir schon, besonders bei einer steifen Westbriese, wenn du die Nordsee schmecken kannst. Dann zieht sogar der 0,3er von den Außenleuchten.

mfG
 
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