Absicherung einer kleinen Werkstatt

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fosaq

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Hallo,

ich habe mich grade neu angemeldet denn ich habe etwas vor, bin aber nicht ganz sicher ob das so Sinn macht.

Kurz zur Konstellation:
Bei meinen Eltern steht neben dem Wohnhaus eine Halle mit kleiner LKW-Garage (das war mal ein Getränkelager). Seitdem sind viele Jahre vergangen, den Getränkehandel gibts schon lange nicht mehr, die komplette Halle ist fast ungenutzt (hauptsächlich als Abstellfläche).

Das Wohnhaus stammt aus '68, die Halle aus '73. FIs gibts keine.

In die Garage will ich eine Hebebühne stellen, meine kleine Miniwerkstatt einrichten und die Elektrik in dem Gebäude mal sinnvoll gestalten. Bisher wird das komplette Gebäude über eine 3x1,5 Leitung versorgt, abgesichert mit B16A in der HV im Wohngebäude.
Die Bühne hat einen Elektromotor mit 3,3 kW, Nennstrom: 9 A.

Hier mal in aller Kürze was ich mir so ausgedacht habe:

- Das alte Kabel kommt raus.
- Neues Erdkabel (5 x 6 mm²) vom HV im Wohnhaus zur Halle und dort eine neue UV. Leitungslänge: ca. 35 m.
- Im HV die Vorsicherung mit 3 x 35A Neozed.

In der UV:
- ein FI, 40A / 0,03A
- ein 3-pol. LS B32 A als "Hauptschalter" hinter dem FI
- dahinter ein 3-pol. LS C16 A für die Bühne

Parallel zur Bühne noch sechs Stromkreise:

L1:
- B16 A (Steckdosen ehem. Lagerraum)
- C10 A (Antrieb Garagentor [noch nicht vorhanden])

L2:
- B16 A (Steckdosen Garage)
- B6 A (Licht ehem. Lagerraum)

L3:
- B16 A (Licht und Steckdosen außen)
- B6 A (Licht Garage)


Die Nutzung wird sich fast nur auf die Garage mit Bühne, Tor, Licht und Steckdosen beschränken, der Rest wird kaum genutzt. Nur wenn ich schon mal dabei bin mach ich es lieber gleich richtig statt bei der nächsten Idee von vorne anfangen zu müssen.

Ich hoffe das ist verständlich geschrieben :)


Kann ich das so machen oder gibts da etwas das ich anders machen sollte?
 
fosaq schrieb:
- Neues Erdkabel (5 x 6 mm²) vom HV im Wohnhaus zur Halle und dort eine neue UV. Leitungslänge: ca. 35 m.
- Im HV die Vorsicherung mit 3 x 35A Neozed.

Sieht schonmal knapp aus, Spannungsfall und Strombelastbarkeit beachtet?

fosaq schrieb:
- ein 3-pol. LS B32 A als "Hauptschalter" hinter dem FI
- dahinter ein 3-pol. LS C16 A für die Bühne

Erstmal macht ein Hauptschalter nur vor dem FI wirklich Sinn und dann einen LSS in Reihe zu einem LSS zu setzen kann ja nur den Sinn haben im Fehlerfall im Dunkeln sitzen zu wollen - Selektivität nicht vorhanden. Selbes Grundproblem: Ein FI für alles, Fehlerfall -> Alles Aus.

Zu allen anderen Stromkreisen auch: Spannungsfall, Strombelastbarkeit, Abschaltbedingungen und Selektivität beachten.

Welche Netzform herrscht eigentlich vor?
Existiert ein Schutzpotentialausgleich?
Wird ein zusätzlicher Potentialausgleich im Nebengebäude vorgesehen?
Überspannungsschutz?

.... eigentlich also wie bei jedem Laien: Planung? Wer prüft die Anlage vor Inbetriebsetzung?
 
Ich würde lieber 10 mm² nehmen und mehr als einen Fi-Schutzschalter.
 
T.Paul schrieb:
fosaq schrieb:
- Neues Erdkabel (5 x 6 mm²) vom HV im Wohnhaus zur Halle und dort eine neue UV. Leitungslänge: ca. 35 m.
- Im HV die Vorsicherung mit 3 x 35A Neozed.

Sieht schonmal knapp aus, Spannungsfall und Strombelastbarkeit beachtet?
Um ehrlich zu sein: nein. Wie rechne ich mir das aus?

fosaq schrieb:
- ein 3-pol. LS B32 A als "Hauptschalter" hinter dem FI
- dahinter ein 3-pol. LS C16 A für die Bühne

Erstmal macht ein Hauptschalter nur vor dem FI wirklich Sinn und dann einen LSS in Reihe zu einem LSS zu setzen kann ja nur den Sinn haben im Fehlerfall im Dunkeln sitzen zu wollen - Selektivität nicht vorhanden. Selbes Grundproblem: Ein FI für alles, Fehlerfall -> Alles Aus.

Zu allen anderen Stromkreisen auch: Spannungsfall, Strombelastbarkeit, Abschaltbedingungen und Selektivität beachten.
Tja denn... wie macht man sowas sinnvoll? Die Stromkreise sind doch parallel? Das einzige in Reihe ist doch der Hauptschalter?

Welche Netzform herrscht eigentlich vor?
Existiert ein Schutzpotentialausgleich?
Wird ein zusätzlicher Potentialausgleich im Nebengebäude vorgesehen?
Überspannungsschutz?
Netzform, ist damit TN-S gemeint?
Zusätzlicher Potentialausgleich im Nebengebäude ist so weit ich gesehen habe nicht vorhanden.
Überspannungsschutz... dafür sind doch die Sicherungen da?

.... eigentlich also wie bei jedem Laien: Planung? Wer prüft die Anlage vor Inbetriebsetzung?
Für Anschluss in der HV und Prüfung beauftrage ich einen Elektriker.


Zum Kabel: da habe ich mich falsch ausgedrückt, das ist bereits vorhanden.
 
fosaq schrieb:
T.Paul schrieb:
Sieht schonmal knapp aus, Spannungsfall und Strombelastbarkeit beachtet?
Um ehrlich zu sein: nein. Wie rechne ich mir das aus?

Lektüre: http://www05.abb.com/global/scot/scot20 ... 7d0101.pdf

fosaq schrieb:
wie macht man sowas sinnvoll? Die Stromkreise sind doch parallel? Das einzige in Reihe ist doch der Hauptschalter?

1.) Mehr als einen FI, idealerweise FI/LS für die Steckdosenstromkreise.
2.) Als Hauptschalter einen Hauptschalter verwenden und keinen Leitungsschutzschalter. Letztere sind nicht Kurzschluss-Selektiv zueinander - Kurzschluss -> Wahrscheinlich Beide lösen aus -> Dunkel. Außerdem macht 32A Absicherung nach 35A Absicherung auch keinen wirklichen Sinn mehr.

fosaq schrieb:
Welche Netzform herrscht eigentlich vor?
Existiert ein Schutzpotentialausgleich?
Wird ein zusätzlicher Potentialausgleich im Nebengebäude vorgesehen?
Überspannungsschutz?
Netzform, ist damit TN-S gemeint?
Zusätzlicher Potentialausgleich im Nebengebäude ist so weit ich gesehen habe nicht vorhanden.
Überspannungsschutz... dafür sind doch die Sicherungen da?

1.) Ja.
2.) Ist das Gebäude frei von berührbarem leitfähigem Material? Kein Stahlskelett, Rohre, Antenne, ... ?
3.) Der Witz war gut ... Dafür sind Überspannungsableiter da, nicht die Leitungsschutzschalter oder Fehlerstromschutzschalter.

Zu 3) nochmal Lektüre: http://www.dehn.de/sites/default/files/ ... planer.pdf
 
fosaq schrieb:
Um ehrlich zu sein: nein. Wie rechne ich mir das aus?
Bei 35A hast du schon 2,7% Spannungsfall auf deinem 6mm² (von den zulässigen 3% bis zum Verbraucher).

Die Stromkreise sind doch parallel? Das einzige in Reihe ist doch der Hauptschalter?
Eben. Der macht keinen Sinn. Du kannst mit dem Fi alles abschalten. Und wenn du mehrere FIs stzt, würde ich einen Hauptschalter vor den FIs nehmen, aber keinen LSS.

Überspannungsschutz... dafür sind doch die Sicherungen da?
Sicherungen schützen gegen Überstrom.

PS: Hat sich überschnitten.
 
Vielen Dank, ihr hab mir sehr geholfen!

1. Leitungslänge, Temperatur, Belastbarkeit usw. ist alles im Rahmen aber der Spannungsabfall ist schon echt knapp. Ich reduziere die Vorsicherungen auf 32 A.
2. Der 3-pol. LS wird durch einen Hauptschalter ersetzt.
3. die Steckdosenstromkreise bekommen zusätzliche FIs. Die kombinierten sind nämlich teurer als beides einzeln und so kann man auch sehen ob durch Überlast oder Fehlerstrom abgeschaltet wurde. Gut, sie brauchen eine TE mehr Platz aber der ist vorhanden.
4. Für den Überspannungsschutz könnte ich entsprechende Blitzstromableiter einsetzen. Da aber in dem Nebengebäude keine weitere Erdungsschiene vorhanden ist müssten die in die HV eingesetzt werden. Das werde ich beim Elektriker anfragen, alle 1-2 Jahre ist nämlich eine neue Telefonanlage fällig.

Letzte Frage:
An den 4-pol. FI kommt dann alles andere was noch nicht durch die einzelnen FIs für die Steckdosenstromkreise abgesichert ist, ja?
Mehrere FIs in Reihe dürften genauso nutzlos sein wie mehrere LS, oder?


P.S.:
Überspannungsschutz... dafür sind doch die Sicherungen da?
Das muss ich in einem Anfall geisitger Umnachtung geschrieben haben. Es war spät und so...
 
Hast du wenigstens von Kfz Reparaturen Ahnung?
 
Wenn deine 10m Leitung zur Steckdose dann in 3x6 ausgeführt wird, kann man natürlich mit dem Spannungsfall auf der Zuleitung leben, aber i.d.R. erhöht man lieber einmal den Querschnitt der Zuleitung, anstelle alle Endstromkreise größer auslegen zu müssen ............

Blitzstromableiter und Überspannungsableiter - oder entsprechend der Typen I und II (und III) unterschieden sind nicht gleichzusetzen, nicht zu verwechseln und immer am Gebäudeeintritt notwendig - egal ob ins Haupt- oder Nebengebäude. Auch auf deinen 35m Strecke, die sicher zu einem großen Teil in Erde verlaufen, kann sich das Kabel Überspannungen einfangen, egal ob in der HV bereits ein Ableiter existiert. Wenn Dir deine Telefonanlage regelmäßig wegen Überspannung abraucht wirst du auch mehr als einen Kombiableiter für die Hauptzuleitung benötigen, da fehlt es sicher auch am ÜSA für die Telefonleitung und den Typ III-Ableiter in der Steckdose.

Einen Schutzpotentialausgleich musst du mit ziemlicher Sicherheit auch im Nebengebäude errichten (lassen)!

Ist das Nebengebäude aufgrund der Bauart und/oder Nutzungsart eigentlich Feuer- und/oder Explosionsgefährdet?
 
Ich kann dir nur dringend Raten, die Arbeiten und die Planung von einer Elektrofachkraft vor Ort ausführen zu lassen.
 
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