Bitte EV-Ladestation Schaltung prüfen

Diskutiere Bitte EV-Ladestation Schaltung prüfen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Leute, ich möchte gerne eine Ladestation für Elektrofahrzeuge bauen. Dazu habe ich eine Aral Zapfsäule aus den 80ern ausgeschlachtet...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
W

Wonko

Guest
Hallo Leute,

ich möchte gerne eine Ladestation für Elektrofahrzeuge bauen. Dazu habe ich eine Aral Zapfsäule aus den 80ern ausgeschlachtet. Könntet Ihr bitte eben kurz drüber schauen, ob das so wie beschriebe richtig ist (Reihenfolge), oder ob ich etwas vergessen habe (oder etwas weglassen kann)? Danke!

Grunddaten: 2x Typ 2 Ladekabel zu je 3x32A. Anschluss an UV in Industrieumgebung (64A). Die Ladeelektronik regelt die Summe des Verbrauchs immer unter 61A, später mal auf das was die PV-Anlage gerade hergibt.

Code:
UV 64A, 3 Phasen, 
 | | | | |   (10-Quadrat Zuleitung zur Säule)
3x63A Sicherungsautomat
 | | | | |   (10-Quadrat)
3x64A Allstrom Sicherungsautomat
 | | | | |   (10-Quadrat)
hier teilt sich die Zuleitung zu zwei Ladekabeln und einem Hutschienentrafo
 | | | | |         | | | | |   (6 Quadrat)        | | | (1,5 Quadrat)
2x 3x32A Sicherungsautomat  1x 1x10A Sicherungsautomat
 | | | | |         | | | | |                    | |
2x 3x32A Stromzähler ------_\    
 | | | | |         | | | | |                    | |
2x 4 Phasen Schütz <====> Ladelektronik (Pilotsignal, Schütz)
 | | | | |         | | | | |
2x Typ 2 Stecker
 | | | | |         | | | | |
2x Elektroauto


PS:
- keine Sorge, ein Profi wird's abnehmen bevor die Station ans Netz geht
- die Ladeelektronik basier auf OpenEVSE und funktioniert bereits


http://s17.postimg.org/kqq691pwb/20141014_160606.jpg
[/code]
 
Die Vorsicherungen sind als Schmelzsicherungen auszuführen, oder gleich ohne Umwege auf die Endstromkreise Aufzuteilen.
Bei Kurzschluß lösen ansonsten alle nacheinander geschalteten Automaten gleichzeitig oder nach dem Würfelprinzip aus.

10mm² ist für 63A sehr gering, 16mm² sollte hier mindestens verwendet werden.
Es ist auch zu Berücksichtigen in welcher Umgebungstemperatur die Verteilung verwendet werden soll.
Im Außenbereich muß man schon mit 40°C rechnen.

64A Sicherungen gibt es nicht, zumindest nicht normkonform.
Was soll überdies ein "Allstrom Sicherungsautomat" sein?
Wo sind die FI Schutzschalter?
Warum wird nach dem 64A Automat der eh schon zu kleine Querschnitt nochmal auf 6 und sogar 1,5mm² veringert?

Sinn macht das Ganze so
Zuleitung in richtig dimensioniertem Querschnitt (Berechnen!)
Einspeiseklemmen
| | | | | (mindestens 16mm²)
Hauptschalter
| | | | | Mindestens 16mm²
2x 3polige Automaten B32A+ B10A
danach FI Schutzschalter 2x 4 polig 40/0,03A +1x 25/0,03A

Danach dann eben die Zähler und die Schütze sowie die Elektronik.

Was Du als Laie hier sonst noch alles falsch durchdacht oder ausgeführt hast kann man an dem Plan natürlich nicht erkennen.
 
Octavian1977 schrieb:
10mm² ist für 63A sehr gering, 16mm² sollte hier mindestens verwendet werden.
Es ist auch zu Berücksichtigen in welcher Umgebungstemperatur die Verteilung verwendet werden soll.
Im Außenbereich muß man schon mit 40°C rechnen.
10mm² ist völlig ausreichend, sofern kein längeres Ende verlegt werden muss.

mfG
 
sicher nicht
 
Danke für die Hinweise. Das klingt sinnvoll.

Allstromsicherungen lösen auch bei Gleichstrom aus, der u.U. von einem Elektrofahrzeug zurück ins Netz gespeist werden kann, wenn das Ladegerät defekt ist, beinhaltet also auch den FI. Der Gleichstrom soll die herkömmlichen FI's "erblinden" lassen.

Der 1.5 Querschnitte betrifft nur den Teil zur 10A Sicherung, der ein Hutschienennetzteil für die Steuerelektronik absichert.

Danke für den Hinweis, dass 10 Quadrat zu wenig ist. Das werde ich entsprechend auf 5x16-Quadrat korrigieren. Die 32A-Zuleitungen sind dann mit 10 Quadrat ausreichend? 6 Quadrat wäre dann für die letzten acht Meter zu wenig?

Danke für den Rest des Aufbaus!

Warum ich das als Amateur selbst aufbauen möchte/muss? Erstens möchte ich es einfach nur verstehen, und zweitens habe ich auf sechs Ausschreibungen für diesen Aufbau drei Ablehnungen und drei mal keine Antwort bekommen. Zumindest hat ein Elektriker angeboten, den Aufbau vor dem Anschluss zu prüfen - naja.
 
Jede Sicherung löst auch bei Gleichstrom aus.
Allstromsicherungen gibt es nicht.
Was Du meinst ist ein Allstromsensitiver Fehlerstromschutzschalter. Dieser ist hier auch notwendig.

Für die Anschlußleitung ist genau zu ermitteln, welche Länge diese hat, wie sie Verlegt werden soll usw. danach kann dann der Querschnitt bestimmt werden (Errechnet).

Auch im Inneren der Ladesäule sind die Querschnitte gemäß VDE 298-4 auf die Umgebungsfaktoren abzustimmen.

Der Anschluß ist übrigens beim Versorgungsnetzbetreiber anzumelden.
An einem normalen Hausanschluß kann das sowieso nicht betrieben werden, da dieser maximal 63A liefern kann, älter Anschlüsse auch deutlich weniger.
Gegebenen Falls ist eine Leistungserhöhung des Anschlußes und somit ein Austausch von etlichen Komponeneten erforderlich. (HAK, Zählerkasten, Hauptleitungen)
 
Octavian1977 schrieb:
Jede Sicherung löst auch bei Gleichstrom aus.
Allstromsicherungen gibt es nicht.
Was Du meinst ist ein Allstromsensitiver Fehlerstromschutzschalter. Dieser ist hier auch notwendig.

Gut, verstanden. Also FI-B.

Octavian1977 schrieb:
Für die Anschlußleitung ist genau zu ermitteln, welche Länge diese hat, wie sie Verlegt werden soll usw. danach kann dann der Querschnitt bestimmt werden (Errechnet).

Danke. Das macht der Elektriker.

Octavian1977 schrieb:
Auch im Inneren der Ladesäule sind die Querschnitte gemäß VDE 298-4 auf die Umgebungsfaktoren abzustimmen.

OK, ich werde mich mit der DIN beschäftigen. Es klingt so, als wäre ich mit den 16mm^2 auf der sicheren Seite.

Octavian1977 schrieb:
An einem normalen Hausanschluß...

Es handelt sich um einen Gewerbebetrieb mit entsprechenden Verbrauchern. Der Anschluss erfolgt durch einen Fachbetrieb. Es geht mir hier nur um das Innere der Ladesäule.
 
Danke für die Tips. Inzwischen hat der Elektriker doch noch einmal über den Plan geschaut und sein OK gegeben. Die Reihenfolge entspricht jetzt weitgehend der einer UV. Die Reihenfolge ist (falls es noch jemanden interessiert):

Einspeiseklemmen -> Hauptschalter -> Schmelzsicherung ->

dann:
1: PC Strang -> FI Einphasig -> 3x einphasig LS -> Schuko/Netzteil/Licht
2: Ladestrang -> FI Typ B dreiphasig ->
2a: Ladestrang links -> LS -> Zähler -> Kontaktor -> Typ 2 Ladekabel
2b: Ladestrang rechts -> LS -> Zähler -> Kontaktor -> Typ 2 Ladekabel

Einziger Nachteil ist, das beide Ladungen abgebrochen werden wenn ein Fzg den FI auslöst. Sollten öfter tatsächlich 2 Fuge laden, dann kommt ein zweiter FI dazu.

Nochmals Danke.

Wonko
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Bitte EV-Ladestation Schaltung prüfen
Zurück
Oben