Satanlage Erdung und PA - Verständnisprobleme

Diskutiere Satanlage Erdung und PA - Verständnisprobleme im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich habe mich schon durch sehr sehr sehr viele Foren und Fachblätter gewühlt aber ich werde nicht schlauer. Ausgangspunkt...
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chro-nos

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Hallo zusammen,

ich habe mich schon durch sehr sehr sehr viele Foren und Fachblätter gewühlt aber ich werde nicht schlauer.

Ausgangspunkt:

Altes Haus gekauft (ca. 150 Jahre) - der EVU liefert 3 Phasen mit PEN, aufgeteilt wird im Zählerschrank.
So wie ich das sehe geht vor der Auftrenung ein Kabel zu einer PAS, da hängt bis jetzt nur die Heizung+Gasleitung drauf.
Im Keller liegt eine alte Wasserleitung mit Anschlussfahne an der nichts hängt - als Hauserdnung möchte ich die aber nicht nutzen. So wie ich das sehe ist also keine Hauserdung vorhanden.

Auf das Dach ist eine Satschüssel gekommen, direkt am First - also blitzschutzpflichtig. Bis dato hängt über 6mm² an oben genannter PAS der Multiswitch und der Erdungsblock mit den Antennenkabeln. Die Schüssel samt halter ist bis jetzt NICHT geerdet oder am PA.

So kann dass auf keinen Fall bleiben. Ich habe vor mir vom Eli eine Fangstange welche die Esse und die Satlage schützt installieren zu lassen. Diese geht an der Fassade in einen Tiefenerder, damit der Blitzstrom weg kann.
Genügt das oder sollte in den Keller noch ein Kreuzerder, an welchem die schon bestehende PAS und der Tiefenerder angeschlossen wird. (Vorschlag vom Eli)

Und was ist mit der Schüssel samt Halterung? Muss die unbedingt an den PA? Laut Eli weder jetzt, noch mit Fangstange notwendig, weil ich mir so ja wieder den Blitzstrom ins Haus holen würde. Jetzt sehe ich das ja ein, weil noch nicht geerdet ist aber später?

Und noch eine Frage? Wobei handelt es sich beim sog. "schleifenfreien" PA? Was bedeutet das?

Viele Fragen, aber ich würde es gern verstehen. Immerhin will ich noch einige viele Jahre in meinem Häuschen wohnen.
 
Hallo!

Eilig ist es immer. Schon weil ich gut schlafen möchte. Es soll schnellstmöglich erledigt werden.
Die besagte Website sagt ich wohne auf einem Grenzstreifen von dunkelgrün nach gelb. (GC - Westsachsen)
 
chro-nos schrieb:
ich habe mich schon durch sehr sehr sehr viele Foren und Fachblätter gewühlt aber ich werde nicht schlauer.
Anscheinend nicht die Beträge von Dipol z.B. hier im Forum.

chro-nos schrieb:
Im Keller liegt eine alte Wasserleitung mit Anschlussfahne an der nichts hängt - als Hauserdnung möchte ich die aber nicht nutzen.
Sie gehört aber in den SPA.

chro-nos schrieb:
Ich habe vor mir vom Eli eine Fangstange welche die Esse und die Satlage schützt installieren zu lassen. Diese geht an der Fassade in einen Tiefenerder, damit der Blitzstrom weg kann.
Und der Erder wurde nicht mit de/r/m HES/SPA verbunden?

Lutz
 
elo22 schrieb:
chro-nos schrieb:
ich habe mich schon durch sehr sehr sehr viele Foren und Fachblätter gewühlt aber ich werde nicht schlauer
Anscheinend nicht die Beträge von Dipol z.B. hier im Forum.
Doch doch, mein bisheriges gefährliches Halbwissen basiert auf seinen Beiträgen aber mir fehlen halt noch ein paar Verknüpfungen. ;)

elo22 schrieb:
chro-nos schrieb:
Im Keller liegt eine alte Wasserleitung mit Anschlussfahne an der nichts hängt - als Hauserdnung möchte ich die aber nicht nutzen.
Sie gehört aber in den SPA.
Wenn, wie geplant, ein Kreuzerder im Keller versenkt wird, dann kommt die Leitungs selbstverständlich mit ran.

elo22 schrieb:
chro-nos schrieb:
Ich habe vor mir vom Eli eine Fangstange welche die Esse und die Satlage schützt installieren zu lassen. Diese geht an der Fassade in einen Tiefenerder, damit der Blitzstrom weg kann.
Und der Erder wurde nicht mit de/r/m HES/SPA verbunden?
Der Erder ist noch gar nicht vorhanden und soll gemeinsam mit der Fangeinrichtung neu kommen.

Soweit, so gut. Mir ist eben nicht klar ob die Fangleitung samt Erder außen mit an die neue HES im Keller angeschlossen werden muss oder nicht. Es entsteht doch so der Eindruck, dass der Blitzstrom dann wieder ins Haus kommt? Oder habe ich da einen Denkfehler?
 
Das Bild habe ich schon Stunden angestiert und erst jetzt fällt mir auf, dass rechts ein Kringel beim Satmast ist.

Also mein Wissensstand zusammengefasst - bitte korrigieren, falls nötig:

- PA am Mast in jedem Fall
- Variante 1 - Fangeinrichtung ohne Verbindung zum Satmast
- Variante 2 - Direkte Erdung des Satmastes selbst

Was immer noch Fragezeichen hinterlässt, ist die Frage nach dem "PA nicht schleifenfrei!" Heißt das für den rechten Fall einfach, dass der Mast einmal über die Fassade und einmal über den PA innen mit der HES verbunden ist?

Vom Aufwand her ist die Direkterdung ja sicherlich günstiger aber ergeben sich für mich höhere Risiken durch den nicht schleifenfreien PA?
 
Hallo!

Das hinterfragst dann bitte den "Fachmann", ich selber bin kein "Blitzer" also darf ich das gar nicht machen u. muss es nicht unbedingt wissen, nach dem Motto: Man muss nicht alles wissen, aber zumindest wo man dann nachschlagen kann.

Der Unterschied, die SAT-Schüssel re., ist aussen mit dem PA u. innen mit dem PE verbunden u. dadurch gibt es Leute die das Gras wachsen hören, es könnte sich dadurch eine "Schleife" bilden.

Aber vielleicht meldet sich Ing. DIPOL noch dazu?
 
chro-nos schrieb:
Was immer noch Fragezeichen hinterlässt, ist die Frage nach dem "PA nicht schleifenfrei!" Heißt das für den rechten Fall einfach, dass der Mast einmal über die Fassade und einmal über den PA innen mit der HES verbunden ist?
Bei der Mast-Direkterdung (außen) ist der PA der Antennenkomponenten unter Dach nicht mit der HES innerhalb des Gebäudes zu verbinden, da sich dann eine Schleife (Ring) ergibt, sondern die Komponenten sind nur mit dem Antennenmast zu verbinden (rechtes Bild).

Bei der Fangstange sind die Antennenkomponenten unter Dach innen mit der HES zu verbinden (linkes Bild).

Dein neuer Tiefenerder ist auf jeden Fall mit der HES zu verbinden.
 
Ge

chro-nos schrieb:
Was immer noch Fragezeichen hinterlässt, ist die Frage nach dem "PA nicht schleifenfrei!" Heißt das für den rechten Fall einfach, dass der Mast einmal über die Fassade und einmal über den PA innen mit der HES verbunden ist?
Zunächst ist zwischen suboptimaler Direkterdung bei Gebäuden ohne bzw. noch nachteiliger Direkterdung an eine Blitzschutzanlage zu unterscheiden. Schleifen sind wo es geht zu vermeiden, je größer die Schleifenfläche umso höher die Eintragung induktiver Blitzströme.

Eine Blitzschutzanlage wirkt mehr oder weniger als faradyscher Käfig, weshalb weniger induktive Blitzstromeintragungen zu erwarten sind. Aber selbst Einschäge in den hintersten Zipfel ergeben noch Teilblitzströme in den Antennenleitungen und den angeschlossenen Endgeräten.

FAZIT:
Blitzschutz ist Brandschutz, die Schirme aller Leitungen und Kabel aus LPZ 0A gehören zur Vermeidung zündender Lichtbögen grundsätzlich nach dem Eintritt ins Gebäude - bei Dachantennen somit gewöhnlich mastnah - in den PA einbezogen.
Der PA ist somit bei Direkterdung mit Blitzschutzanlage am Antennenträger und der geerdeten HES anzuklemmen, ohne LPS - auch bei einem Multischalter im UG - aber nur am Mast.
Bei Verbindung von SAT-Anlagen mit dem Telefon-Festnetz oder einem BK-Netz muss zwangsläufig - wie bei Direkterdung an eine Blitzschutzanlage - oben und unten vermascht werden.

Ein vollständiger PA ist noch wichtiger als eine gute Erdung, daher künftig besonders darauf achten, dass die Koaxschirme möglichst unmittelbar nach dem Eintritt ins Gebäude in den Schutzpotenzialausgleich einbezogen werden.

Ein mastnaher PA hat auch noch den wirksamen Nebeneffekt, dass er den LNB und die Zuleitungen schützt.

Das sind alles mehrfach gepostete Binsenweisheiten. Da mir gestern eine Doublette Schlittenprothesen in die Knie eingebaut wurden, musste ich mit meinem ungeliebten IPad den ganzen Schmonzes ohne Lesezeichen und Textbausteine noch mal schreiben. Neuere Folien wie der PA mit und ohne LPS und mit und ohne getrennte Fangeinrichtung normkonform auszuführen ist, sind in anderen Beiträgen und komprimiert im NW-Forum anzusehen.
 
So ich habe mich weiter beschäftigt und bin mit meinem Blitzer des geringsten Misstrauens zu folgendem Konzept gekommen: (es handelt sich um ein Haus mit einem Anbau mit Flachdach)

http://www.bilder-upload.eu/thumb/f486a9-1429037598.jpg

Derzeit ist die Anlage einfach auf dem Dach montiert, ein Blitzschutz ist nicht vorhanden.
Geplant ist: Eine Fangstange mit ausreichend Trennungsabstand, der die Anlage abschirmt, diese ist dann mit entsprechendem blitzstromfähiger Ableitung das Dach gerade nach unten und direkt zur nächsten Hausecke verbunden von wo aus es direkt in einen Erder geht. Unterwegs werden alle metallischen Teile (Fallrohre, Schornsteinfegertritte etc mit angebunden). Eine galvanische Verbindung zum Mast und Anlage besteht nicht. Unter dem Dach (siehe Ausschnitt rechts) ist direkt am Mast ein F-Block mit Überspannungssicherungen für die Satleitungen. F-Block, Multiswich [auch unter Dach] und Mast sind mit 6mm² an die PAS im EG angebunden.

Zusätzlich wird (weil derzeit kein Fundamenterder etc vorhanden ist) ein entsprechender 1,5m Erder im Keller eingeschlagen an dem die PAS mit angebunden wird.

Kann man das so durchwinken oder gibts arge Bedenken?
 
elo22 schrieb:
Nachträglich meinen Dank für die Besserungswünsche. Ich hatte Dusel und komme zum Glück seit der OP ohne Gehhilfen aus. :D

chro-nos schrieb:
Zum PA:
  • Der PA muss auch bei Komponentenausbau erhalten bleiben, daher sind auch die Sternleitungen über Erdblock/Erdwinkel in den PA einzubeziehen und das Gehäuse des MS ebenfalls anzuklemmen
chro-nos schrieb:
Geplant ist: Eine Fangstange mit ausreichend Trennungsabstand, der die Anlage abschirmt, diese ist dann mit entsprechendem blitzstromfähiger Ableitung das Dach gerade nach unten und direkt zur nächsten Hausecke verbunden von wo aus es direkt in einen Erder geht. Unterwegs werden alle metallischen Teile (Fallrohre, Schornsteinfegertritte etc mit angebunden).
Das deutet auf eine Ableitung aus 50 mm² Blitzableiterdraht (?) hin und wäre - vorbehaltlich stimmiger Trennungsabstände (Berechnungsnachweis?) - bis dahin normkonform.

chro-nos schrieb:
Eine galvanische Verbindung zum Mast und Anlage besteht nicht.
Schluck! Siehe ABB-Merkblatt # 10.
Getrennte Erder sind schon lange für Antennendirekterdungen und Blitzschutzanlagen - damit auch für einzelne Fangeinrichtungen - nicht mehr normkonform. Die HES muss mit dem Blitzschutzerder verbunden sein, evtl. erübrigt sich dann der Innenerder.

Der TA zwischen Antennenträger und Ableitung erscheint kritisch gering. Sofern die Zeichnung maßstabsgerecht ist bietet sich eine Fangstangenmontage beim linken Kamin mit kürzerer Ableitung oder eine optisch ansehnlichere Führung der Ableitung entlang dem First mit senkrechter Niederführung am Ortgang an.

Ein einzelner Vertikalerder muss min. 2,5 m lang und mit 1 m Wandabstand bis 0,5 m unter Grund versenkt sein. Üblich sind 9 m Standardlänge, NIRO (V4A) ist normativ nicht vorgeschrieben aber ebenso wie für Leitungen im Erdreich sinnvoll.

Vereinfachte TA-Faustformel bei einer Ableitung in BSK 3: Länge ab PA-Ebene (also mit Anbindung der HES an einem 2,5 (Minimum!) bis 9 m langen und bis 0,5 m unter Grund versenkten Vertikalerder) * 0,08 durch und über feste Stoffe, in Luft * 0,04. Der TA ist auch nach innen zu beachten.
 
Empfehlenswert ist auf jeden Fall die Variante mit vom Mast getrennter Fangeinrichtung! Aber nur einen Erder - Junge Junge, das ist ja das Gegenteil von Potentialsteuerung - das gibt einen hübschen steilen Spannungstrichter!

Genz allgemein halte ich nichts von "halben" Konzepten - Ich persönlich würde erstmal eine vernünftige Erderanlage ums Haus (z.B. mehrere Tiefenerder im Abstand von 5-20m je nach Blitzschutzklasse) errichten und dann das komplette Haus schützen.

Ob man jetzt das Haus komplett schützt oder nur die Antennenanlage: Äußerer Blitzschutz erfordert zwingend auch inneren Blitzschutz, will heißen: Blitzstrom-/Überspannungsableiter für Leitungen, die das Haus erreichen oder dieses verlassen, zunächst also einmal die Stromversorgung und evtl. vorhandene Telefon- oder BK-Leitungen und eventuelle Außeninstallationen!

MfG; Fenta
 
Genz allgemein halte ich nichts von "halben" Konzepten - Ich persönlich würde erstmal eine vernünftige Erderanlage ums Haus (z.B. mehrere Tiefenerder im Abstand von 5-20m je nach Blitzschutzklasse) errichten und dann das komplette Haus schützen.

Nun - ich hatte eingentlich nicht vor mir einen kompletten Blitzschutz zuzulegen, auch wenn es besser wäre. Ich möchte gern einfach nur die neue Satschüssel auf dem Dach möglichst gut erden - mehr nicht. Wäre sie nicht aufs Dach gekommen, wäre diesbezüglich am Haus auch nichts geändert worden.
Der Blitzstrom soll vor / von der Antenne weggeleitet werden und möglichst keine Teilströme ins Haus gelangen. Soweit meine triviale Fantasie.

Getrennte Erder sind schon lange für Antennendirekterdungen und Blitzschutzanlagen - damit auch für einzelne Fangeinrichtungen - nicht mehr normkonform. Die HES muss mit dem Blitzschutzerder verbunden sein, evtl. erübrigt sich dann der Innenerder.

Genügt es dann, die Fangstange oder den Ableiterdraht mit an den gelben 6mm² PA unter Dach im Bild anzubinden? Vermutlich nicht, denn sie sollte Blitzströme vertragen können?

Ein einzelner Vertikalerder muss min. 2,5 m lang und mit 1 m Wandabstand bis 0,5 m unter Grund versenkt sein

D.h. bei Einhaltung dieser Parameter wird kein weiterer Erder benötigt? (analog Bild?) Ich habe nämlich ein Verständnisproblem mit dem 1m Wandabstand. Der Ableiter kann/muss direkt an der Hauswand 0,5m in die Tiefe gehen und von dort aus zu einem Tiefenerder, der aber 1m weg sein muss?

http://www.elektrikforen.de/attachments/blitzschutz-erdung-potentialausgleich/7868d1361555997-blitzschutz-pa-einer-sat-anlage-erder-typ-a_vertikal.jpg

ereinfachte TA-Faustformel bei einer Ableitung in BSK 3: Länge ab PA-Ebene

PA-Ebene = Eintrittspunkt in die Erde?
D.h. wenn vom Erder am Ableiter entlang nach 10m ein Kabel auf der Wandinnenseite lang geht, muss das 10m*0,08=80cm weit weg sein?
 
chro-nos schrieb:
Nun - ich hatte eingentlich nicht vor mir einen kompletten Blitzschutz zuzulegen [...]
Du hast aber schon meinen Hinweis zum Thema Überspannungsschutz der Hausinstallation gelesen, oder? Wenn es nämlich in die Fangeinrichtung einschlägt, wird das Erdpotential (und damit das Potential auf dem PEN) stark angehoben und es kann zu Isolationsschäden in den Leitungen der Hausinstallation kommen.

Genügt es dann, die Fangstange oder den Ableiterdraht mit an den gelben 6mm² PA unter Dach im Bild anzubinden? Vermutlich nicht, denn sie sollte Blitzströme vertragen können?
Was willst du denn machen? Getrennte Fangeinrichtung für die Antennenanlage? Dann darf es keine Verbindung von der Fangeinrichtung zum Antennenmast geben! Wenn der Mast Verbindung zur Fangeinrichtung hat, ist dieser auch im Haus mit 1x16mm² eindrähtig mit dem Hauptpotentialausgleich (HPA) zu verbinden!
Ich würde aber zur Variante mit getrennter Fangeinrichtung raten!

Ein einzelner Vertikalerder muss min. 2,5 m lang und mit 1 m Wandabstand bis 0,5 m unter Grund versenkt sein

D.h. bei Einhaltung dieser Parameter wird kein weiterer Erder benötigt? (analog Bild?) Ich habe nämlich ein Verständnisproblem mit dem 1m Wandabstand. Der Ableiter kann/muss direkt an der Hauswand 0,5m in die Tiefe gehen und von dort aus zu einem Tiefenerder, der aber 1m weg sein muss?
Der Erder muss von allen Seiten gut mit Erde umgeben sein, daher der Abstand zur Wand. Übrigens handelt es sich bei einem gerade mal 3m tief eingebrachten Erder nicht um einen Tiefenerder - die gehen nochmal 6m weiter runter. Relevant ist das insofern, als dass der Wassergehalt des Erdreichs - und damit auch die Leitfähigkeit - mit zunehmender Tiefe über das ganze Jahr hinweg konstanter wird.
Ich würde für äußere Blitzschutzanlagen, sofern möglich (kein felsiger Boden), auf jeden Fall einen richtigen Tiefenerder verwenden!

MfG; Fenta
 
chro-nos schrieb:
Ich möchte gern einfach nur die neue Satschüssel auf dem Dach möglichst gut erden - mehr nicht.
Wo baurechtlich keine Blitzschutzanlage vorgeschrieben ist, genügt nach den Anerkannten Regeln der Technik als Norm-Minimum eine suboptimale Antennendirekterdung. Stand der Technik ist die getrennte Fangeineinrichtung welche nur empfohlen ist.

chro-nos schrieb:
Der Blitzstrom soll vor / von der Antenne weggeleitet werden und möglichst keine Teilströme ins Haus gelangen. Soweit meine triviale Fantasie.
An einem optimalen Schutzkonzept ist nichts trivial, allerdings müssen auch alle Bedingungen eingehalten werden. Das Motto "Ich hole mir nicht den Blitz ins Haus" ergibt bei getrennten Erdern das Gegenteil dessen was beabsichtigt wird.

Eine im Blitzschutzbau tätige Firma sollte eigentlich die DIN EN 62305 (VDE 0185-305) in und auswendig kennen. Leider gibt es deutlich weniger beim VDE und VdB zertifizierte Blitzschutzfachkräfte als Eisenbieger.

chro-nos schrieb:
Genügt es dann, die Fangstange oder den Ableiterdraht mit an den gelben 6mm² PA unter Dach im Bild anzubinden? Vermutlich nicht, denn sie sollte Blitzströme vertragen können?
Richtig erkannt, Der Schutzlevel für ein Gebäude in BSK 3 erfordert einen Leiter nebst Klemmen die für 100 kA zertifiziert sind. Dafür würde ein 10 mm² Cu oder 16 mm² Al genügen, vermutlich wegen der geringeren Erwärmung sind seit 1984 stärkere Querschnitte mit 16 mm² Cu, 25 mm² Al oder 50 mm² Stahl/Alu/Cu vorgeschrieben.

chro-nos schrieb:
D.h. bei Einhaltung dieser Parameter wird kein weiterer Erder benötigt? (analog Bild?) Ich habe nämlich ein Verständnisproblem mit dem 1m Wandabstand. Der Ableiter kann/muss direkt an der Hauswand 0,5m in die Tiefe gehen und von dort aus zu einem Tiefenerder, der aber 1m weg sein muss?
Korrekt! Wer diese Folie von mir entdeckt hat, sollte doch auch die anderen kennen, in denen die Erder vom Typ A mit allen Maßen erläutert sind.

chro-nos schrieb:
D.h. wenn vom Erder am Ableiter entlang nach 10m ein Kabel auf der Wandinnenseite lang geht, muss das 10m*0,08=80cm weit weg sein?
Willkommen im Kreis der Blitzschutzkundigen!

Das ist der Abstand für feste Stoffe der sich gewöhnlich um Luft-Teilstrecken verringert. Auch für die äquivalenten Trennungsabstände gibt es eine Folie.

Mit einem Grundriss, in dem die Haupterdungsschiene eingezeichnet ist, kann man vermutlich noch Alternativen aufzeigen.
 
Ah ja wir kommen der Sache näher. Also nachdem ich einen zweiten Anlauf mit einer Vorortbegehung gestartet habe und genau dargelegt habe was ich will zeigte sich der Meister recht beeindruckt von meinem Erdungsvorstellungen. Ohne zu viel verraten zu haben, habe ich nun ein neues Angebot, dass sogar einen 9m Tiefenerder enthält. Ich bin also guter Dinge.

Nocheinmal ein paar letzte Gedanken - hierbei geht es vorallem um die Verbindung HES <---> Sat-Erdung.
Derzeit befindet sich im Haus keine Gebäude-, Fundament- oder ähnliche Erdung. Einzig der PEN vom EVU liegt nach dem HAK abgezweigt auf einer PAS mitten im Haus.
Nun benötige ich ja offensichtlich eine Verbindung vom Sat-Erder zu eben dieser PAS oder? Hierzu enthält das Angebot auf meinen Wunsch noch das Eintreiben eines Kreuzerders von 1,5m mit HES im Keller (Haus ist nur zu einem drittel unterkellert) Ein 16mm² NYY von der PAS habe ich bereits in den Keller zur Vorbereitung gelegt.

Dann müsste man eben diese neue HES nur noch blitzstromfähig mit 16mm² am Erder außen anbinden?!

Da ich hierfür einmal quer unter die Terasse müsste um in den Keller zu kommen würde diese Verbindung erst kommendes Jahr erfolgen. Was kann beim Einschlag in die Fangstange nun schlimmstenfalls passieren? Oder ist gar keine HES/Gebäudeerdung notwendig weil nichts einkoppeln kann, wenn nichts da ist?
 
chro-nos schrieb:
Nun benötige ich ja offensichtlich eine Verbindung vom Sat-Erder zu eben dieser PAS oder?

Ja!


chro-nos schrieb:
Hierzu enthält das Angebot auf meinen Wunsch noch das Eintreiben eines Kreuzerders von 1,5m mit HES im Keller

Das macht keinen Sinn, der vergammelt eh.


chro-nos schrieb:
Da ich hierfür einmal quer unter die Terasse müsste um in den Keller zu kommen würde diese Verbindung erst kommendes Jahr erfolgen. Was kann beim Einschlag in die Fangstange nun schlimmstenfalls passieren? Oder ist gar keine HES/Gebäudeerdung notwendig weil nichts einkoppeln kann, wenn nichts da ist?


Der Tiefenerder reicht. Selbstredend müssen SPA Anlagenteile mit einander verbunden sein. Und das zeitgleich.

Lutz
 
chro-nos schrieb:
Nun benötige ich ja offensichtlich eine Verbindung vom Sat-Erder zu eben dieser PAS oder? Hierzu enthält das Angebot auf meinen Wunsch noch das Eintreiben eines Kreuzerders von 1,5m mit HES im Keller
Besser wäre es natürlich, es gäbe eine richtige Erderanlage ums Haus oder im Fundament. Der Tiefenerder reicht im Prinzip als Erder für Alles, der Stützerder schadet trotzdem nicht und vergammeln tut der, wenn es richtig gemacht wird, auch nicht! Man erreicht dadurch noch eine bessere Potentialsteuerung bei Blitzstrombelastung (breiterer Potentialtrichter).

Und ja, die Verbindung des Tiefenerders mit dem geplanten HPA im Keller ist zwingend erforderlich! Leitfähige Teile wie Rohrleitungen (Wasserversorgung, ... etc.) sind unbedingt in den PA mit einzubeziehen!

(Haus ist nur zu einem drittel unterkellert) Ein 16mm² NYY von der PAS habe ich bereits in den Keller zur Vorbereitung gelegt.
Gut gemacht!

Dann müsste man eben diese neue HES nur noch blitzstromfähig mit 16mm² am Erder außen anbinden?!
Auf jeden Fall!

Da ich hierfür einmal quer unter die Terasse müsste um in den Keller zu kommen würde diese Verbindung erst kommendes Jahr erfolgen. Was kann beim Einschlag in die Fangstange nun schlimmstenfalls passieren?
Ohne die genauen Gegebenheiten zu kennen, ist es schwer, dazu wirklich Greifbares sagen zu können. Es kann auf jeden Fall sehr gefährlich werden, auch für Personen! Der Potentialausgleich heißt nicht ohne Grund so!

Oder ist gar keine HES/Gebäudeerdung notwendig weil nichts einkoppeln kann, wenn nichts da ist?
Wo willst du denn ohne HPA deine leitfähigen Teile anschließen? Oder die Schirmerdung der Koaxkabel? An den PEN? Der HPA ist auf jeden Fall notwendig und, ich sage es zum dritten Mal, auch der Blitzstrom-/Überspannungsschutz für die Hausinstallation, da ansonsten bei einem Einschlag erhebliche Schäden entstehen können!

MfG, Fenta
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Satanlage Erdung und PA - Verständnisprobleme

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