Leitung in Unterverteilung verlängern

Diskutiere Leitung in Unterverteilung verlängern im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Leute, ich möchte gerne im Dachgeschoss ein Bad und ein Kinderzimmer mit einem Fi-Schutzschalter absichern. Ich habe noch einen ABB...
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Falsch. Auch ein Drehstrom Festanschluss muss nicht allpolig geschalten werden, sonst dürfte es keine Neozedsicherungen mehr geben. auch SLS schalten einpolig. das wird sogar explizid gefordert. Auch eine CEE Steckdose muss nicht allpolig geschalten werden.
 
Ich klammere mich an diesen Auszug:

Nach DIN VDE 0100-520 ist die Aufteilung eines Drehstromkreises mit einem
Neutralleiter in Einphasen-Wechselstromkreise aus je einem Außenleiter und dem
Neutralleiter zulässig. Voraussetzungen sind jedoch dass:
  • die Zugehörigkeit der Stromkreise zu einem Drehstromkreis auch nach außen
    erkennbar sein muss, und
  • der Drehstromkreis durch einen Schalter freigeschaltet werden muss, der alle
    aktiven Leiter gleichzeitig abschaltet.

Wir sehen im Bild, dass der Unterverteiler dreiphasig gespeist wird. Über die Phasenschiene bekommen die drei Sicherungen des Herdes wohl auch drei verschiedene Außenleiter. Es erscheint mir, als wären die drei ersten Sicherungen und der linke Abgang für den Herd. Siehe da: L1, L2, L3 - Neutral- und Schutzleiter. Ein klassischer Drehstromkreis. Dieser ist am Herd genutzt, um 3~230V zu entnehmen - klassischer kann man einen Drehstromkreis nicht aufteilen. Ergo muss ein 3-poliger LSS hinein.
Ich mache die Regeln nicht, aber so steht es nun mal geschrieben.
Der E-Herd wird mit einem Festanschluss versehen. Per Se ist er damit fest in die elektrische Anlage integriert. Er ist integraler Bestandteil.
 
Wie gesagt, die Installation endet an der Dose. Genau wie bei einer CEE. wenn ich einen Verteiler mit 3 Schuko einstecke ist der Stromkreis aufgeteilt, aber nicht mehr in der festen Elektroanlage.
Anders wird es, wenn du aus der Herddose fest verlegt nochmal mit einer Leitung abgehst für einen sep. Backofen und da eine Schukosteckdose installierst, dann hast du einen aufgeteilten Drehstromkreis.
 
AgentBRD schrieb:
Ein klassischer Drehstromkreis. Dieser ist am Herd genutzt, um 3~230V zu entnehmen - klassischer kann man einen Drehstromkreis nicht aufteilen.
Ich muss hier bigdie beipflichten: Ein Herdanschluss ist kein aufgeteilter Drehstromkreis. Der wird hier erst innerhalb des Gerätes aufgeteilt. Sonst wäre ja eine Maschine, in der außer einem Drehstrommotor noch ein Schütz verbaut ist, auch ein aufgeteilter Drehstromkreis. Das wurde in x Themen schon durchgekaut.

Auch dem "Griffsicherheit der Phasenschiene unabdingbar!" kann ich nicht zustimmen. Auf die geöffnete Verteilung gehört eine nur mit Werkzeug zu öffnende Abdeckung. Damit ist die Schiene nicht laienzugänglich und auch nicht bei Bedienung durch Fachkräfte greifbar (ich hoffe, ich habe mich richtig ausgedrückt).
 
Trenneinrichtung notwendig
Vom Grundsatz her gelten die Festlegungen des Abschnitts 528.1.2 von DIN VDE 0100-520 (VDE 0100-520):2003-06 bzw. des Abschnitts
559.6.4 von DIN VDE 0100-559 (VDE 0100-559):2009-06: Bei Aufteilung eines Drehstromkreises in drei Wechselstromkreise – unter Verwendung eines gemeinsamen Neutralleiters – müssen die betreffenden Stromkreise durch eine gemeinsame Einrichtung abschaltbar sein. Nach Abschnitt 528.1.2 muss die Abschaltung in allen aktiven Leitern (einschließlich des Neutralleiters) erfolgen. Nach Abschnitt 559.6.4 brauchen nur die relevanten Außenleiter gemeinsam abgeschaltet werden. Für beide Fälle gilt jedoch, dass diese Abschaltung nicht zwingend durch die Überstromschutzeinrichtung vorgenommen werden muss. Mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) sofern vorhanden – kann diese Abschaltung (eigentlich müsste es Trennung von der Stromversorgung lauten) auch realisiert werden. Hierbei wird dann sogar – entsprechend der Betriebsmittelnorm – allpolig abgeschaltet. Allerdings bezieht sich dieses allpolige Trennen auf die Errichtung einer elektrischen Anlage mit solchen Stromkreisen – also ein Drehstromkreis, aufgeteilt in drei Wechselstromkreise mit gemeinsamen Neutralleiter – und nicht auf das Innere von elektrischen Verbrauchsmitteln. Dies ist letztlich Sache der Betriebsmittelnormen. Somit ergibt sich, dass z. B. ein Elektroherd, der über einen Drehstromkreis mit einem gemeinsamen Neutralleiter fest an der elektrischen Anlage angeschlossen ist, nicht allpolig abgeschaltet werden muss.


[ Quelle: http://www.elektro.net/wp-content/uploa ... 885707.pdf ]
 
Verteiler müssen seit geraumer Zeit auch ohne Abdeckung fingersicher sein.
 
bigdie schrieb:
Verteiler müssen seit geraumer Zeit auch ohne Abdeckung fingersicher sein.
Oh. Kannst du mir mal den entsprechenden Passus einstellen? (soweit zulässig).
 
Ich finde die VDE 0100 teilweise schwer verständlich, so dass es durchaus zu Fehlinterpretationen kommen kann.
 
Ich kann dir nicht mal sagen, ob das in der Din oder Vde steht, Aber die Berufsgenossenschaft verlangt es in irgend eine Unfallverhütungsvorschrift steht es garantiert.
Und selbst wenn es nirgendwo stehen würde, gibt es eine schöne schwammige algemeinvorschrift, das dein Arbeitgeber für Sicherheit an deinem Arbeitsplatz zu sorgen hat.
 
bigdie schrieb:
Und selbst wenn es nirgendwo stehen würde, gibt es eine schöne schwammige algemeinvorschrift, das dein Arbeitgeber für Sicherheit an deinem Arbeitsplatz zu sorgen hat.
Da gibts aber 1000 Dinge, die gefährlicher und häufiger sind, wo sich niemand drum schert. Man kann es also beruhigt vergessen. 8)
Duck und weg.
 
werner_1 schrieb:
bigdie schrieb:
Und selbst wenn es nirgendwo stehen würde, gibt es eine schöne schwammige algemeinvorschrift, das dein Arbeitgeber für Sicherheit an deinem Arbeitsplatz zu sorgen hat.
Da gibts aber 1000 Dinge, die gefährlicher und häufiger sind, wo sich niemand drum schert. Man kann es also beruhigt vergessen. 8)
Duck und weg.
Das kann nur einer sagen, der noch nicht lange diese Arbeit macht.
Ich glaub ich hätte bestimmt 20 oder 30 mal tot sein können, weil wir früher immer nur Verteilungen hatten, in denen alles offen war. Keine Ahnung wie oft ich damals mit Strom in Berührung kam. In der Jugend war man auch leichtsinnig. Da wurde oft unter Spannung geklemmt und das bis in den Ortsnetzbereich. Darf ich heute gar nicht mehr dran denken, was man früher für einen Wahnsinn betrieben hat. Aber auch heute ist die Entscheidung manchmal schwer, wenn du in einer alten Verteilung eine Maschine anklemmen sollst. Abschalten geht oft nur Sonntags. Also 10min Angst oder ein versautes Wochenende.
 
bigdie schrieb:
Das kann nur einer sagen, der noch nicht lange diese Arbeit macht.
Ich glaub ich hätte bestimmt 20 oder 30 mal tot sein können, weil wir früher immer nur Verteilungen hatten, in denen alles offen war. Keine Ahnung wie oft ich damals mit Strom in Berührung kam. In der Jugend war man auch leichtsinnig. Da wurde oft unter Spannung geklemmt und das bis in den Ortsnetzbereich. Darf ich heute gar nicht mehr dran denken, was man früher für einen Wahnsinn betrieben hat.
Dem allem kann ich uneingeschränkt zustimmen - nur, dass ich das schon vor 50 Jahren gemacht habe.
 
Das kann nur einer sagen, der noch nicht lange diese Arbeit macht.
Ich glaub ich hätte bestimmt 20 oder 30 mal tot sein können, weil wir früher immer nur Verteilungen hatten, in denen alles offen war. Keine Ahnung wie oft ich damals mit Strom in Berührung kam. In der Jugend war man auch leichtsinnig. Da wurde oft unter Spannung geklemmt und das bis in den Ortsnetzbereich. Darf ich heute gar nicht mehr dran denken, was man früher für einen Wahnsinn betrieben hat. Aber auch heute ist die Entscheidung manchmal schwer, wenn du in einer alten Verteilung eine Maschine anklemmen sollst. Abschalten geht oft nur Sonntags. Also 10min Angst oder ein versautes Wochenende.

Gerade deswegen übe ich diesen Beruf auch nicht mehr aus. Die Verantwortung, unter welchen gefährlichen Voraussetzungen man arbeiten muss, die körperlichen Belastungen stehen in keinem Verhältnis mehr zum Verdienst. Schade eigentlich. Ich hatte auch viel Spaß auf dem Bau.
 
Mit den losen Wagos bist sicher nicht aufgewachsen vor 50 Jahren ;)
 
T.Paul schrieb:
Mit den losen Wagos bist sicher nicht aufgewachsen vor 50 Jahren ;)
Eine typische gewachsene Anlage - ersichtlich an den schwarzen Schraubkappen, den Aderfarben, am FI .... :D
 
besonders schick finde ich die Styropor-Abdeckung des FI!

Ciao
Stefan
 
Bei uns sieht das eher so aus
http://static.zoonar.de/img/www_reposit ... 48a113.jpg
Bild bei Google gefunden.
Die Sicherungselemente sitzen auf einer Blechgrundplatte und dahinter sitzt ein 630A Sammelschienensystem. Die Fußkontakte sind ohne zwischensicherung damit verbunden. Bei uns gibt es dann natürlich auch noch diverse NH-Abgänge und der Kasten ist dann in der Trafostation mit 315A NH abgesichert. Die gehen aber nie kaputt, weil der Leistungsschalter vor dem Trafo 630KVA in der Regel schneller ist, wenn du einen Kurzschluss machst. Wenn du irgendwo an die Spannung kommst, ist das auch oft sehr unangenehm, weil die andere Hand den geerdeten Kasten fest hält. Wie schön sind doch da die neuen Standschränke mit Reihenklemmen.
 
AgentBRD schrieb:
Edit: Ich lese gerade, dass Max60 seinen Vorschlag zugunsten eines "OBO 60 N 7x16 BL" geändert hat. Kann man machen. Allerdings finde ich den Aspekt "Griffsicherheit irgendwie ziemlich cool.

Ja, weil die OBO im Gegensatz zu den Hager (die auch auf die Hutschiene aufgerastet werden können?!?) eventuell noch links oder rechts neben den Automaten Platz findet, weil da die Schiene hochkant angeordnet ist.

Fingersicherheit beim Neutralleiter?! Gibt wichtigeres wie ich finde ..

Und wieso wird eigentlich gefühlt jedes zweite Mal darüber diskutiert, ob der Herd n 3-Poliges Sicherungselement braucht oder nicht. Haben wir das nicht irgendwann mal überweunden? Es kommt mir so vor, als gäbe es keine wichtigeren Probleme in der Elektrowelt.
 
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