Leitungsverlegung in einer Metallständerleichtbauwand

Diskutiere Leitungsverlegung in einer Metallständerleichtbauwand im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich bin zwar bis jetzt nur Leser des Forums und elektrotechnisch nicht ganz unbeleckt. (Da gerne solche Kommentare kommen). Ich habe...
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Petri Heil

Guest
Hallo,

ich bin zwar bis jetzt nur Leser des Forums und elektrotechnisch nicht ganz unbeleckt. (Da gerne solche Kommentare kommen). Ich habe jetzt doch eine dringende Frage.

Ich bin gerade dabei mein Dachboden auszubauen und zwar wie es heutzutage üblich ist mit Metallrahmenständer und Gipsschnellbauplatten. Nun will ich da auch etwas Elektrik und Datenleitungen einziehen.

Da ich selber in solcher Wand noch nie Leitungen gezogen habe, die Frage wie gehe ich am Besten vor? Da wenig Holz verbaut ist lässt sich die Leitung nicht mit üblichen Nagelschellen festnageln. Gibt es spezielle Schellen dafür? Auf dem Baustoffhandel konnte man mir dies nicht beantworten.
Die Blechprofile muss ich ja durchbohren, um die Leitung von einem zum nächsten Feld zu ziehen. Gibt es Vorschriften wie das schraftkantige Bohrloch behandelt werden muss?
Auch muss bei beidseitiger Beplankung die Leitung genau in der Mitte laufen, damit es nicht von den Bohrschrauben erwischt wird, wenn beplankt wird. Wie ist dies sicher zu bewerkstelligen?
Muss ich den Ständerbau mit in den PA einbinden oder erden? Es kann ja rein theoretisch eine Leitung beschädigt werden und diesen unter Strom setzen - was ich nicht hoffe.

Fragen über Fragen, die eine Antwort erhoffen.

Danke
Petri
 
Hallo!

Drei Tips:
1. Es gibt gewisse Installationszonen, wo man nach Möglichkeit Leitungen verlegen "soll" o. eher nicht.

2. Ich würde dafür Rohre/Schläuche vorsehen, für EDV u. andere Medienleitungen, wie Telefon u. TV gehören diese sowieso normal im Rohr auswechselbar verlegt.

3. Würde ich vor der Beplankung Foto's noch machen u. an den gewissen Stellen wo dann die Schläuche verlaufen, eben genau dort keine "überlangen" Bauschrauben unbedingt reindrehen.

Macht man normal ja sowieso nicht alle paar "mm".

LG Arno.
 
Wenn die Wand richtig erstellt wurde haben die Profile Stanzungen, an denen sich Öffnungen für die Installation herstellen lassen durch aufbiegen. Wie bei allen Durchführungen durch Scharfe Kanten sind die Leitungen zu schützen - dazu kann man sie in Rohr verlegen oder Hantenschutzband einsetzen. Das Metallständerwerk ist nicht in den PA einzubeziehen. Genagelt wird da an der Leitung auch nix ... Das Rohr/die Leitung liegt lose im Hohlraum (in der Dämmung).
 
Hallo,

die Wände werden von einer Trockenbaufirma aufgestellt, die Profile mit einer Beplankung und Zwischenisolierung (4cm) stehen schon. Ich muss jetzt am WE die Leitungen einziehen, da die Wände ab Dienstag verschlossen werden. Ich war mir vorher auch nicht der Problematik mit diesen Profilen bewusst.

Ich habe die Ausstanzungen gesehen, die werde ich auch benutzen, da durch das Umbiegen der Laschen ein Kantenschutz entsteht und das Bohren mit Entgraten einfach zu lange dauert. Nur leider kann ich die Installationszonen dadurch nicht einhalten, weil die Ausstanzungen a) nicht in der Höhe der Gerätedosen sind und b) auch leider nicht in einer Höhe, so dass die Leitung in der Höhe schwanken würde. Die Datenleitungen ziehe ich auch so ein, da das Leerrohr nicht durch die Ausstanzungen passt.
Irgendwie hat man bei dem System nicht an die Elektrik gedacht, dann wären da mehr und größere Ausstanzungen und seitlich auch welche, da sind keine.

Wie befestige ich die Leitung wenn ich senkrecht am Profil hochziehe? Oder einfach mit Rissan festkleben? Das Zeug klebt ja gut.
Ich hatte jetzt vor, die Leitung mittig der Iso zu setzen, da diese dann auf gleichen Abstand zu den Wänden gehalten wird. Ist es überhaupt erlaubt? In der Zeichnung vom Link ist diese immer an eine Rigipsplatte geführt, dort müsste ich die auch ankleben, da Nageln nicht geht, außerdem sehe ich eine größere Gefahr, dass man diese anbohrt, wenn man später mal ein Regal anbringt. Auch dass die Polen jetzt da nicht schrauben wo die Leitung langläuft oder etwas kürzere Schrauben nehmen, darauf will ich mich nicht verlassen.

Wie sieht es mit dem PA aus? Muss ich die Schienen erden? Oder ist es nicht notwändig.

Danke für schnelle Antworten
Petri
 
Was hast du denn für Wandstärken, dass in die CW-Profil-Ausstanzungen keine Rohre passen? Ich glaub bei Rigips passen selbst in die CW50 für 100mm-Wände (Doppelbeplankung) M25er-Rohre hinein.

Der Dämmstoff ist i.d.R. (Außer bei Doppelständerwänden) Einlagig, da gibt es keine Mitte, also muss deine Leitung an einer der Gipskartonwände anliegen.

Und ich wiederhole: Befestigt wird die Leitung/das Rohr in der Wand regulär gar nicht. In den Schutzpotentialausgleich wird das Ständerwerk auch NICHT eingebunden.

Auch in der leichten Trockenbauwand gelten die Installationszonen nach DIN 18015-3. Wenn die H-Stanzungen schonmal auf unterschiedlichen Höhen sind, spricht das für "mir doch Egal"-Prinzip der Ausführung, diese sitzen nämlich regulär an passender Stelle bei durchschnittlich hohen Wänden, wenn die CW-Profile immer gleich herum eingebaut werden. Dadurch fällt bei Dachschrägen natürlich mehr Verschnitt an, den man sich vermutlich einsparen wollte und dann woanders eingesetzt hat - daher die Unterschiede.

In diesem Dokument geht es vorrangig um Brandschutz (was ja auch nicht unwichtig ist), aber unter Punkt 6.2 findest du Angaben zu den zulässigen Öffnungen in den Profilen. Dies bezieht sich auf Rigips, aber im Prinzip ist das System bei Knauf auch nicht viel anders - Im Zweifel hat die Systembeschreibung des jeweiligen Herstellers Recht. -> http://www.rigips.de/sites/default/file ... den_10.pdf
 
Durch die Laschen hat man zwar einen Kantenschutz oben und unten aber nicht an den Seiten. Ob entgratet oder nicht, daß dünne Blech kann die Leitungen schädigen, dort ist ein Kantenschutz vorzusehen.

An Dachschrägen würde ich die Einbauten aus der unteren Installationszone anfahren. Schräg oben ist zwar erlaubt widerstrebt mir aber immer, da nicht senk oder waagerecht.
 
A. u.O. schrieb:
2. Ich würde dafür Rohre/Schläuche vorsehen, für EDV u. andere Medienleitungen, wie Telefon u. TV gehören diese sowieso normal im Rohr auswechselbar verlegt.

Erbitte eine Quelle für diese Aussage.
 
Hallo!

Steht u.a. in der hea-ral-RG 678.
 
Hallo,

zunächst vielen Dank für die Antworten.
Also die Ausstanzungen haben definitiv keine 20mm. Das reicht nur für ein dünnes Leerrohr, habe ich jetzt weggelassen. Hersteller der Profile ist mir nicht bekannt, da steht nichts drauf. Es sind 45er Profile und die werden einschalig beplankt, dazwischen Trennwandmatten. Wenn man die Laschen umbiegt geht es, da die Leitung auf dem umgebogenen liegt und durch die Trennwandmatten fixiert ist. Da jetzt noch groß etwas basteln, dafür habe ich keine Zeit. Dienstag kommen die und machen alles dicht und verspachteln die Platten.

Das Rissan klebt unerwartet nicht gut an den Profilen. Kabelbinder waren hier die Lösung, leider sind die Ausstanzungen zum Befestigen mit 60cm sehr weit auseinander. Da hilft nur kräftig ziehen und Kabelbinder strammziehen. Zum Glück habe ich noch reichlich breite auf Lager

Die Profile sind im Rohmaß etwas länger als die Decke hoch. Auch in der Graden wurden die Profile wahrscheinlich so verbaut, wie sie in der Hand lagen und an den Verbindungsstellen mit Eigemmaterial geheftet. Die haben nicht auf eine gleichmäßige Höhe geachtet. Als es gemacht wurde, war ich auf Arbeit und meine Frau sieht sowas nicht.

Aber was mich ärgert ist dass die Industrie ein Produkt für ein Gewerk entwickelt und einfach nicht weiterdenkt, dass da noch andere Gewerke ran müssen. So hätten die Profile gleich alle 25cm ein rundum umgebörteltes Loch benötigt, auch seitlich, dazu zwei kleine Löcher für Kabelbinder.

Danke
Petri
 
A. u.O. schrieb:
Hallo!

Steht u.a. in der hea-ral-RG 678.

Sowohl RAL (Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung) als auch HEA (Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V.) sind Eingetragene Vereine. Nur weil die irgendwo irgendwas fordern, muss es noch lange nicht so gemacht werden.

Du hättest schreiben können "Es wäre sinnvoll, Telefonleitungen in Rohr auswechselbar zu verlegen", aber nicht "Das macht man so", weil das schlicht falsch ist.

@Petri Heil: Es werden jeden Tag tausende Meter Leitungen in ganz vielen Leichtbauwänden Problemlos verlegt.. Außerdem gibt es solche Erfindunden wie Blechscheren und Stufenbohrer, wenn die Durchführungen zu klein sein sollten ...
 
Wir machen das schon seit Jahrzehnten so, ohne VDE- o. RAL-Vorschriften, muss ja keiner, aber wenn es wieder mal was zum Ändern gibt, das ist öfter als man denkt, ist Jeder froh wenn man dann "noch" was ändern kann.
 
Petri Heil schrieb:
Aber was mich ärgert ist dass die Industrie ein Produkt für ein Gewerk entwickelt und einfach nicht weiterdenkt, dass da noch andere Gewerke ran müssen. So hätten die Profile gleich alle 25cm ein rundum umgebörteltes Loch benötigt, auch seitlich, dazu zwei kleine Löcher für Kabelbinder.

Wir arbeiten täglich mit solchen Ständerwerken - hunderte von kilometer Leitungen auf zig Baustellen ... Nur weil bei Dir ein Billigprodukt schlecht verarbeitet wurde ohne klar Anweisungen ...

Deine Forderung ist übrigens aus Stabilitätsgründen nicht umsetzbar und brauchen tuts auch keiner - unsere Trockenbauer bekommen es ja auch hin, dass die H-Stanzungen auf gleichmäßiger und passender Höhe sitzen - Die Positionen der Stanzungen und Länge der Profile hat sich die Industrie nämlich nicht aus den Fingern gesaugt.

Fragt sich, ob der Rest wenigtens richtig gebaut wurde ... Aussteifungen, Anschlussdichtung, Bewehrungsstreifen, ...

So eine 75er Wand gibt aber Schallschutzmäßig echt nicht viel her, oder?

Würd mich ja auch anfuchsen da nur flache Dosen und dann noch im Versatz rein zu bekommen ... Wie realisierst du denn da einen Datenanschluss?
 
Ich begreife immer noch nicht, was er mit Kabelbindern und Klebeband machen will?
Die Leitungen werden nirgends befestigt. Wenn sie nicht fest sind, dann können sie einer evtl eingedrehten Schraube ausweichen.
 
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Thema: Leitungsverlegung in einer Metallständerleichtbauwand
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