Geplante Obsoleszenz bei Elektrogeräten

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Hällöchen,

ich bin das Sockenpüppchen und neu hier im Forum.

In unseren Kita-Team haben wir letztens über die verringerte absichliche Haltbarkeit von Elektrogeräten diskutiert. Ich selber bin der Meinung, dass es diese so nicht gibt, da ich solche Erfahrung selber bisher nicht machen konnte, stand aber ziemlich alleine da im Team.

Habe allerdings selber nur hochwertige deutsche Markengeräte von Miele, AEG, Neff und Küppersbusch in Betrieb. Ich kann mir eher vorstellen, dass die geringere Nutzungsdauer daher rührt, dass Elektrogeräte eher ersetzt werden, da neuere einfach sparsamer geworden sind oder beim Einkauf gespart wurde und auf Billiggeräten aus dem Ausland zurückgegriffen wurde.

Ich möchte mal eure Meinung zur geplanten Obsoleszenz (ich hoffe das ist so richtig geschrieben) hören, bzw ob Euch bei euren täglichen Arbeit da etwas aufgefallen ist.

Sockenpüppchen
 
Klar gibt es das. Man kann heute schon bei Netzteilen, die in fast jedem Gerät sind, anhand der Bauteil und Parameterauswahl ziemlich gut abschätzen, wieviele Betriebsstunden ein Gerät aushält. Heute werden Elektronikplatinen mit solchen Netzgeräten auch in viele Geräte verbaut, in denen vor 15-20 Jahren noch gar keine Elektronik drin war. Herd, Kühlschrank, Wäschetrockner und Geschirrspüler hatten vor 20 Jahren noch gar keine Elektronik in größerem Umfang drin.
Ein Kühlschrank hatte ein mechanisches Thermostat. davon gab es 3-4 verschiedene Bauarten und die waren in allen Kühlschränken. Ersatz 15€ Heute hat fast jeder Kühlschrank eine Elektronikplatine drin, die gibt es aber nur in diesem Modell, Ersatz also nur vom Hersteller. Und wenn die nach 5 Jahren defekt ist, dann will dieser 250€ dafür. Mit Arbeitslohn bekommst du einen neuen Kühlschrank für das Geld. Herstellungskosten 20€. Und wenn du Pech hast, ist dieses Ersatzteil gar nicht mehr lieferbar, gab es hier oder im Nachbarforum auch schon nach 5 Jahren.
Das Gleiche ist es bei allen Geräten. Und das Schlimme ist, die Leute wollen das wahrscheinlich so, sonst würde doch keiner ein Iphone kaufen ader ein anderes Smartphone, bei welchem man den Akku nicht wechseln kann. So ein Teil kostet 700€ und das werf ich nach 3-4 Jahren weg. Warum sollten die Hausgerätehersteller da anders agieren. Der einzige Hersteller, wo ich bis jetzt noch nicht von solcher Politik gehört hab ist wahrscheinlich Miele. Aber ob du Bosch, Siemens, Bauknecht oder AEG kaufst, die kommen glaub ich alle aus dem gleichen Betrieb in Polen. Meine Mutter wäscht noch mit einer Foron Waschmaschine von 1991 und da war noch nie etwas defekt. Deshalb musste diese Firma auch abgewickelt werden.
 
bigdie schrieb:
Klar gibt es das.
Also die Stiftung Warentest hat vor einigen Jahren eine Untersuchung gemacht und konnte angeblich keinen Nachweiß dafür finden. Wie genau und umfangreich der Test war entzieht sich meiner Kenntnis.


Ein Kühlschrank hatte ein mechanisches Thermostat. davon gab es 3-4 verschiedene Bauarten und die waren in allen Kühlschränken. Ersatz 15€ Heute hat fast jeder Kühlschrank eine Elektronikplatine drin, die gibt es aber nur in diesem Modell, Ersatz also nur vom Hersteller. Und wenn die nach 5 Jahren defekt ist, dann will dieser 250€ dafür. Mit Arbeitslohn bekommst du einen neuen Kühlschrank für das Geld.
Ich denke mal, dass ist eher die Ursache. Für unsere erste neue AEG-WM vor 30 Jahren haben wir 1800,- DM ausgegeben, dass war damals für mich ein Monatsnottolohn. Nun habe ich seit jeher die Maschinen selber repariert, eine neue Laugenpumpe, Türdichtung und Heizung war fällig und wir könnte die Maschine 16 Jahre am Leben erhalten, bis dass Schaltwerk versagte. Die Reparaturen hätte man damals selbst mit Kundendienst durchführen lassen.
Heutzutage kostet eine vergleichbare Marken-WM 399,- € aus der Werbung, also rund ein Wochennettolohn. Wenn da die Heizung defekt ist, kommt eher eine Neue ins Haus. Und bei nominal 1/4 des Preises wird das Material mehr ausgereizt und Kosten zu senken.

Meine Mutter wäscht noch mit einer Foron Waschmaschine von 1991 und da war noch nie etwas defekt. Deshalb musste diese Firma auch abgewickelt werden.
Na wenn das mal so stimmt. Erstens dürfte diese Maschine zu DDR-Zeiten ein Vermögen gekostet haben und nach der Übernahme durch den Westen dürfte Foron nicht mit den neuen Marktbedingungen zurechtgekommen sein. Wie AEG, Neff und Küppersbusch auch. Es existieren nur noch die Namen, weil diese bei den Kunden Erinnerungen an gute alte Wertarbeit wachrufen. Wurde der Name Foron nicht übernommen?

mfG
 
1991 gab es keine DDR mehr und die Maschine hat etwas über 1000 DM gekostet. Foron hatte derzeit auch den 1. FCKW freien Kühlschrank am Markt. Wurde dann von der Treuhand an die Italiener verkauft, und das war der Anfang vom Ende.
Wie gesagt, die steht im Keller und läuft und außer mal ein paar Nägel oder Geldstücke aus der Pumpe holen, hab ich daran noch nichts gemacht. Alle Teile noch orginal.
Daran sieht man, das es möglich ist. Hier bei mir steht ein Röhrenfernseher von Aldi, der läuft täglich seit 16 Jahren. Wolln wir wetten, das ein heute gekaufter Flachbildfernseher nie dieses Alter erreicht.
Geplante Obsolenz gibt es schon seit vor dem Krieg. Da schlossen sich die 7 größten Glühlampenhersteller zusammen und legten die Haltbarkeit der Glühlampen auf 1000h fest. Das Kartell flog irgendwann auf, aber die Glühlampen halten nicht länger bis auf Ausnahmen. Glühlampen in Ampeln halten 15000h, dürfen aber nur an Firmen verkauft werden, die damit zu tun haben.
Eine Leuchtstoffleuchte mit KVG hält 50 Jahre, braucht 2-3 W mehr als ein EVG. Letzteres ist aber nach 10 Jahren im Eimer, kostet dann 30€ + Arbeitszeit da hat man dann Energie aber kein Geld gespart, um aber noch eins drauf zu setzen baut man das evg in einer Leuchtenspezifischen Bauform, sodas es keinen Ersatz gibt und man eine neue Leuchte braucht.
Ich repariere regelmäßig EVGs, ich weis, wovon ich rede.
 
Eine Leuchtstoffleuchte mit KVG hält 50 Jahre, braucht 2-3 W mehr als ein EVG. Letzteres ist aber nach 10 Jahren im Eimer, kostet dann 30€ + Arbeitszeit da hat man dann Energie aber kein Geld gespart, um aber noch eins drauf zu setzen baut man das evg in einer Leuchtenspezifischen Bauform, sodas es keinen Ersatz gibt und man eine neue Leuchte braucht.
Ich repariere regelmäßig EVGs, ich weis, wovon ich rede.

Man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.

KVG´s werden nicht mehr in Verkehr gebracht, es handelt sich um VVG´s. Diese sind nicht unbedingt haltbarerer als EVG die in Anlagen mit Überspannungsschutz eingebaut werden.
 
EVGs sterben nicht durch überspannung, sondern durch Geplante Obsolenz. Da werden auch Elkos verbaut, die sich so erhitzen, das sie nur wenige Jahre halten. Und ganz ehrlich, sowohl bei KVGs als auch VVGs hab ich noch nicht viele gewechselt, und die meißten davon stammten aus der Anfangszeit der Leuchtstofflampen aus den 60er Jahren. Und diese liefen bei uns in 3 Schichten von 1962 bis 2005 und von den 2000 KVGs waren in der Zeit vieleicht 30-40 im Eimer.
 
Und diese liefen bei uns in 3 Schichten von 1962 bis 2005 und von den 2000 KVGs waren in der Zeit vieleicht 30-40 im Eimer.

Die Wicklungen sind nach 10 Jahren verbraucht. Hätte man eine Isolationsmessung gemacht hätte man 80 Prozent aus dem Verkehr ziehen müssen.
 
bigdie schrieb:
1991 gab es keine DDR mehr und die Maschine hat etwas über 1000 DM gekostet.
Soviel geschichtliches Hintergrundwissen habe ich auch, aber hat ja nicht plötzlich eine umfassende Neuentwicklung der Geräte stattgefunden.
Und warum Foron abgewickelt wurde? Im Westen kannte man die Marke nicht und im Osten war man hip auf Westmarken. Da war der Markt einfach weg, egal ob gutes oder nicht so gutes Produkt. Und der Absatz lebt von den Marken. Was meinst du warum es noch die Markennamen wie AEG, Neff, Küppersbusch, Bauknecht, Grundig, Saba, Telefunken usw. gibt. In Wirklichkeit alle abgewickelt.


Hier bei mir steht ein Röhrenfernseher......
Eine technische Erneuerung ist aber keine 'Geplante Obsolenz'. Wir haben in einem Zimmer auch noch so ein funktionierendes Teil stehen - der ist ja nicht kaputt. Bloß der mehr als doppelt so große Bildschirm unserem Flachen ist einfach geiler -schöner - hat ein besseres Bild. Und für die Nachrichten reicht das iPad.
Beispiel Mobiltelefon. Mal gerade geschätzte 5-10% der Geräte sind defekt, wenn diese entsorgt wurden, heutzutage ist es schon peinlich wenn du so ein Teil aus der Hosentasche rausholst.

[quote
Ich repariere regelmäßig EVGs, ich weis, wovon ich rede.[/quote]
Was du reparierst die Dinger noch? Meistens brennt doch irgendetwas hoch und das Teil ist unreparierbar hin. Klar so'n altes KVG war unkapputbar, aber dass kannst du nicht mit einem EVG vergleichen. Klar, so ein EVG ist in 10-15 Jahren hin, so wie viele anlagentechnische Elektroniken auch, da selten völlig überdimensioniert. Hat aber auch Vorteile: Weniger Wärme, weniger Verlust, sanfterer und schnellerer Start, dadurch längeres Röhrenleben und durch den Hochfrequenzgewinn mehr Licht.

Und das Ziel unserer Regierung ist Energieersparnis im gesamten, koste es dem Endkunden was es wolle.

mfG
 
Moorkate schrieb:
Soviel geschichtliches Hintergrundwissen habe ich auch, aber hat ja nicht plötzlich eine umfassende Neuentwicklung der Geräte stattgefunden.
Hat es, außerdem waren die vorher schon auf aktuellem Stand, was glaubst du, wo Quelle, Neckermann oder Otto die Geräte damals her hatte. Durch einführung der D-Mark wurden die nur auf dem Westmarkt 3-4mal so teuer.

Moorkate schrieb:
[quote
Ich repariere regelmäßig EVGs, ich weis, wovon ich rede.
Was du reparierst die Dinger noch? Meistens brennt doch irgendetwas hoch und das Teil ist unreparierbar hin.
mfG[/quote]
Wenn du ein EVG in einer Maschinenleuchte reparierst, welche 700€ kostet und wo kein Standardteil reinpasst, dann freut sich dein Chef. Wenn die Maschine aber noch aus Korea oder Tailand kommt, und du 8 Wochen auf Ersatz warten musst, ist er Glücklich.
 
bigdie schrieb:
Wenn du ein EVG in einer Maschinenleuchte reparierst, welche 700€ kostet und wo kein Standardteil reinpasst, dann freut sich dein Chef. Wenn die Maschine aber noch aus Korea oder Tailand kommt, und du 8 Wochen auf Ersatz warten musst, ist er Glücklich.
Muss ja schon sehr speziell sein. Nein, wir haben hier nur 08/15-Röhrenleuchten, tw noch mit KVG. Problematisch sind die, die die Wärme nicht loswerden. Da tauscht du laufend - die Röhre.

mfG
 
Wenn du ein EVG in einer Maschinenleuchte reparierst, welche 700€ kostet und wo kein Standardteil reinpasst, dann freut sich dein Chef. Wenn die Maschine aber noch aus Korea oder Tailand kommt, und du 8 Wochen auf Ersatz warten musst, ist er Glücklich.


Informationen helfen immer in einer Diskussion, auch um sie einfach net ausarten zu lassen.

Bei EVG denkt jeder an die 0815 dinger wo sie das aufmachen schon net lohnt und nicht immer autom. an Sonderbauformen

Aber ob das sterben auch immer gewollt ist mag man nicht unbedingt dadurch erkennen

Letztlich ist es oft auch eine Einkaufspolitik der Geiz ist geil Generation
Dies muss ich auch des öfteren spüren wenn meine Anlagen die ich für die Ewigkeit baue dann auf "wenn sie net von der Wand fallen " runter gerechnet werden

Zumindest ändert sich aber selten der Preis nach unten ;)
 
Zeig mir 2 Schaltnetzteile von innen, und ich sage dir, ob es lange hält.
Sterben tun zuerst die Elektrolytkondensatoren. Ein Elko, der bei 25°C 20 Jahre hält, stirbt bei 35° nach 10 Jahren, bei 45" nach 5 Jahren usw.
Elkos werden von außen beheizt (Umgebungstemperatur) aber auch wenn man ihn direkt an den Kühlkörper des Leistungstransistors setzt.
Außerdem werden sie durch hohe Impulsströme innerlich beheizt. Das kann man reduzieren
1. durch weniger Impulsstrom
2. durch Elkos mit geringem Innenwiderstand
3. indem man einen großen durch mehrere kleine ersetzt
4. durch Einsatz aller 3 Methoden.
Man kann also durchaus für 5€ mehr ein Netzteil bauen, welches 30 Jahre hält. Warum tut man es dann nicht? Die 5€ sind doch Peanuts bei einem 500€ Gerät und die 5€ sind dabei schon hoch gegriffen und der Preis, den ich evtl. für die Bauteile zahlen muss. Bei hohen Stückzahlen sind das eher 50 Cent und ein etwas anderes Platinendesign. Ich weis das, 1000 andere Elektronikbastler ebenfalls, glaubst du die Entwicklungsingeneure der Industrie wissen das nicht?
Bei normalen Motorbetriebskondensatoren geht das weiter. In der DDR gab es welche mit Aluminiumgehäuse, die waren 30% größer bei gleicher Kapazität und praktisch unkaputtbar. Heute egal ob am Hauswasserwerk oder am Rasenmäher sind die Teile nach wenigen Jahren geplatzt. Ich hab mehrere gängige Typen zu Hause, weil ich jedes Jahr bei Nachbarn und Bekannten 1-2 Stück wechseln muss. Erkläre mir das bitte mal.
 
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