Erden von Anlagenteilen. Welche müseen, welche nicht?

Diskutiere Erden von Anlagenteilen. Welche müseen, welche nicht? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, wie ist esgenau bestimmt, welche Anlagenteile geerdet, bzw potentialausgegleicht werden müssen. Was ich dazu hier gelesen habe, war...
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Und was steht da? Ich und mein Chef können sich die Norm nicht leisten, soviel bleibt nicht hängen bei einem 300 Mann Betrieb.
 
Das du den zu erwartenden Widerstand ausrechnen und dann mit deinem Messwert vergleichen sollst, dazu helfen die Werte in besagter Tabelle ...

Und wenn du keinen Zugriff auf die gültige Norm hast, darfst Du diese Arbeiten nicht verantworten - tut das dann dein Chef?
 
Aus der Fluke Messfibel

Grenzwerte legt der Fachmann aufgrund Querschnitt und Länge fest. Bei Prüfung mit Gleichstrom ist die Polarität zu wechseln.

Richtwerte Potentialausgleichsleiter < 0,1 Ω
 
T.Paul schrieb:
Das du den zu erwartenden Widerstand ausrechnen und dann mit deinem Messwert vergleichen sollst, dazu helfen die Werte in besagter Tabelle ...

Und wenn du keinen Zugriff auf die gültige Norm hast, darfst Du diese Arbeiten nicht verantworten - tut das dann dein Chef?
Ich mach seit 18 Jahren keine Installation mehr, sondern repariere Machinen.
Wenn ich aber den zu erwartenden Widerstand von 2m 6mm² ausrechnen soll, dann bekomme ich einen Wert, den ich sinnvoll und halbwegs genau mit einer Messbrücke nach Thomson messen kann, alles andere ist eine bessere Schätzung. Ich wette mit dir, das 70% aller Elektromeister ohne Internet nicht wissen, wie sie den Widerstand ausrechnen und 95% noch nie eine Thomsonsche Messbrücke gesehen haben. Ergo ist das genau genommen Blödsinn, deshalb macht es auch keiner. Noch interessanter wird das dann bei 20 oder 50m Kabelrinne, möchte mal sehen, wie du da den Widerstand ausrechnest.
 
Dafür gibt es Planungswerte der Hersteller, ich habe von OBO entsprechende Tabellen für die erwarteten Widerstände inkl. Übergangswiderstände in meinen Unterlagen ... Wenn man sich die Bahn von OBO planen lässt, bekommt man sogar empfohlene Anschlusspunkte für den PA ...
 
Schön, und das hast du auch für Kupferrohr, Stahlträger, Trapezblech, Edelstahlkamine, Treppengeländer usw. usw.? Tut mir leid, da fehlt mir der Glaube. Ich hab auch in noch keinem Eli Werkzeig auf der Baustelle eine Schieblehre gesehen oder Tabellen mit spez.Widerständen. Es gibt heute zwar Smartphones, aber vor 10 Oder gar 5 Jahren gab es die auch noch nicht auf dem Bau. Ich hatte damals einen Taschenrechner, selbst gekauft, war da aber der Einzige weit und breit auf dem Bau.
Wie gesagt, ich hab da noch nie einen rechnen oder gar messen gesehen und glaub auch nicht daran und wenn ich das mit einem Installationsmesser mache, dann bin ich wahrscheinlich mit dem billigsten Multimeter genauer.
 
bigdie schrieb:
Schön, und das hast du auch für Kupferrohr, Stahlträger, Trapezblech, Edelstahlkamine, Treppengeländer usw. usw.?

Werden diese als Leiter verwendet oder bestehen daran EMV-Anforderungen?

bigdie schrieb:
Ich hab auch in noch keinem Eli Werkzeig auf der Baustelle eine Schieblehre gesehen oder Tabellen mit spez.Widerständen.

Die Schieblehre habe ich immer in der Werkzeugtasche - auch aus anderen Gründen. Tabellenbuch liegt in der Ablage über dem Beifahrersitz und meine Unterlagen zum Projekt in den Bauordnern in Kiste oder Regal im Laderaum ...

bigdie schrieb:
Ich hatte damals einen Taschenrechner, selbst gekauft, war da aber der Einzige weit und breit auf dem Bau.

Tatsächlich habe ich in meiner Schreibmappe und im Laptop-Rucksack noch je einen, weil schneller und präziser zu bedienen als der im Smartphone, letzterer nur für grobe Überschlagsrechnungen akut vor Ort ... Die meisten Kalkulationen finden aber planerisch am Schreibtisch mit Laptop, Software und gestützt durch den Taschenrechner statt. Deswegen ist auch einer eben in dieser Tasche bei mir, der in der Schreibmappe hat eher wirtschaftliche Kalkulationen im Kundengespräch als Begründung oder zur Summierung von Aufmaßen ...

bigdie schrieb:
Wie gesagt, ich hab da noch nie einen rechnen oder gar messen gesehen und glaub auch nicht daran

... ja, das glaube ich Dir leider, dass du da keine guten Erfahrungen hast.

bigdie schrieb:
und wenn ich das mit einem Installationsmesser mache, dann bin ich wahrscheinlich mit dem billigsten Multimeter genauer.

Ich nehme an, du meinst den Installationstester ... Und Nein, du irrst - Du bist mit dem höheren Strom des Installationstesters trotz geringerer Auflösung besser beraten.
 
Im dem Fall des TE würde ich schon seine Werkbank und jede Schraube mit einer satten Kupferleitung an den PA anschliessen und wenn er's selber macht, besser als gar nicht.

Wenn sein Nachbar schon mit Tesla-Spulen rumexperimentiert ist es besser so.

Ansonsten gebe ich bigdie vollkommen recht, wer misst tatsächlich den exakten Widerstandswert der PA in einem lokal begrenzten Raum nach? Keiner.
Genauso Kupferrohr wird heutzutage nur noch gepresst. Dem GWS-Monteur interessiert nur die Dichtigkeit, nicht ob ein ausreichender elektrischer Kontakt vorherrscht. Und dieser ist durch die Gummidichtung nicht immer gegeben. Dann müssten auch diese Übergänge der einzelnen Kabelrinnen gemessen und dokumentiert werden.
Ich habe noch nie solche Dokumetation einer Messung gesehen, bzw, dass sich einer hinterher hinstellt und das durchmisst. Der Kunde bezahlt es nicht und den Auftrag bekommt meist der Billigste und der hat das nicht mit eingepreist, dann wäre ein anderer zum Zug gekommen

mfG
 
Moorkate schrieb:
Ich habe noch nie solche Dokumetation einer Messung gesehen, bzw, dass sich einer hinterher hinstellt und das durchmisst. Der Kunde bezahlt es nicht und den Auftrag bekommt meist der Billigste und der hat das nicht mit eingepreist, dann wäre ein anderer zum Zug gekommen

Wird Dir auch langsam klar, warum manche Leute in diesem Beruf Geld verdienen, während sich andere Fragen, wo das nächste Brötchen herkommen soll?

Ich nehme dann mal an, solche Planungsunterlagen (Auszug) sind allen hier schreibenden unbekannt:

http://s14.postimg.org/64fvaqa9p/PA_Schema.jpg
 
bigdie hat folgendes geschrieben:
Schön, und das hast du auch für Kupferrohr, Stahlträger, Trapezblech, Edelstahlkamine, Treppengeländer usw. usw.?


Werden diese als Leiter verwendet oder bestehen daran EMV-Anforderungen?
Nein, aber die gehören doch in den PA oder nicht? und wenn die darein gehören, dann müssen sie doch auch leitfähig verbunden sein oder? Und wenn ich den PA messen soll, dann doch am Ende der jeweiligen Konstruktion, sonst kann ich mir das gleich sparen.


BeitragVerfasst am: 20.07.2015 00:08 Titel:
Moorkate hat folgendes geschrieben:
Ich habe noch nie solche Dokumetation einer Messung gesehen, bzw, dass sich einer hinterher hinstellt und das durchmisst. Der Kunde bezahlt es nicht und den Auftrag bekommt meist der Billigste und der hat das nicht mit eingepreist, dann wäre ein anderer zum Zug gekommen


Wird Dir auch langsam klar, warum manche Leute in diesem Beruf Geld verdienen, während sich andere Fragen, wo das nächste Brötchen herkommen soll?

Ich nehme dann mal an, solche Planungsunterlagen (Auszug) sind allen hier schreibenden unbekannt:
Und wo steht da nur eine einzige Widerstandsberechnung? oder gar Messung?
 
bigdie schrieb:
Und wo steht da nur eine einzige Widerstandsberechnung? oder gar Messung?
Eben, in etwas größeren Anlagen plant und berechnet der TGA-Planer vorher, wie es auszusehen hat, mit etwas Glück schaut hinterher einer drüber, ob dies auch so ausgeführt wurde.
Genauso Lüftungsanlagen werden vorher die Dimensionen und Kanalführung geplant. Solche Pläne habe ich auch hier liegen. Es kommt sogar regelmäßig einer der die Filtermatten tauscht, Keilriemen wechselt und Brandschutzklappen prüft. Letzteres muss jährlich neu eingekauft und bezahlt werden. Und das auch nur, weil Anlagenteile mechanisch funktionieren und brandschutztechnisch gefordert.
Mit der vierjährlichen BGV A3-Prüfungen für ortsfeste Anlagen wird sich schon zurückgehalten: "Herr Moorkate, da schrauben sie mal den Deckel ab und schauen mal dahinter, sie sind doch Elektroingenieur"

Bei kleineren Gewerken plant der Elektriker, bzw der GSW-Monteur ohne gegenseitige Kenntnis die Anlage. Es gibt denn zwar ein Plan in Form einer Computerskizze wo was hin soll und alles schön gerade in der Decke drin. Das sind die Pläne, die in den Unterlagen liegen. Aber weder lassen sich die Lüftungsrohre wegen dem Abstandseisen und Leuchtenauslässe gerade legen, noch kann der Ele seine Leerrohre und Leitungen so legen wie geplant, da da schon etwas liegt.
Neben Vertrieb und Marketing mit ~10% des AT-Volumens kosten TGA-Planung, Kontrolle und noch die Erstellung von Revisionsunterlagen mit Messprotokollen nun mal Geld und zwar richtig. Egal ob durch ein Ing-Büro oder eigenem Planungsstab nochmal ~10% des AT-Volumens.
Und dies ist schlichtweg im EFH bis hin zu kleineren Gewerbeobjekten nicht drin, diese Arbeit bezahlt dir keiner. Der Kunde hat ein bestimmten knappen Finanzrahmen, der Bauträger möchte am Objekt noch etwas verdienen.

Du sagst ja auch nicht zum Kunden: "Mein Hobby, habe ich gerne für Sie gemacht!"

Daher findest du weder bei den PA-, noch bei der Lüftungsanlage richtige Messprotokolle, dass einer den Durchgang misst und dies auch noch protokolliert. Genauso haben Protokolle über die gemessene Schleifenimpedanz, bzw. Erdungswirksamkeit von Fundamentierder in dem Bereich Seltenheitswert.

mfG
 
Wenn du Widerstände unter 1 Ohm halbwegs richtig messen willst, und das noch über Distanzen von vieleicht 50m, dann geht das nur mit einer Messbrücke mit 4 Messleitungen
 
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Thema: Erden von Anlagenteilen. Welche müseen, welche nicht?
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