Doppelsteckdose 5 x 1,5 und FI

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ex64

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Hallo liebe Mitglieder,
ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil wir unser Haus komplett renovieren und ich schon lange nicht mehr mit Elektroinstallationen zu tun hatte.
Ich hoffe dieses Forum als Unterstützung für die ein oder andere Frage nutzen zu können. Letztlich wird alles von einem Meisterbetrieb abgenommen, aber ich möchte so viel wie möglich selbst erledigen.
Da wir planen mit einer "intelligenten Anlage auf APP Basis" an vielen Enddosen zu arbeiten, müsste ich ein wenig Hilfe in Anspruch nehmen.

Dazu meine erste Frage:
Ist es erlaubt und auch möglich eine Doppelsteckdose mit einem 5 x 1,5 NYM anzuschliessen (natürlich gleiche Phase), wenn die gesamte UV mit einem FI abgesichert wird. Die zwei Dosen (in einem Gehäuse) sollten getrennt geschaltet werden können. Ich möchte nur sowenig wie möglich Kabel bz. Material verlegen!
Das mit dem FI erwähne ich nur der Formhalber. Die aufgenommene Leistung beider Dosen überschreitet in keinem Fall der max. 16A des Nulleiters. Leitungslänge vom Verteiler ist ca. 10m.

Vielen Dank schonmal

Andreas
 
Grundsätzlich ist es zulässig verschiedene Adern mit verschiedenen Funktionen EINES Stromkreise in gemeinsamer Umhüllung (Leitung/Kabel) zu führen.

Wenn Du damit Steckdosen Fernschalten willst würde ich Dir allerdings empfehlen dezentrale Aktoren zu verwenden.
Diese werden direkt in die Dose hinter die Steckdose gesetzt.
Die Aktoren hängen dann z.B. an einem Bussystem oder kommunizieren über die Stromleitung selbst miteinander.

Der Vorteil davon ist die enorme Reduzierung des Verkabelungsaufwandes, da nicht jede Steckdose separat an die UV geführt werden muß.

Andere Möglichkeit wäre, wenn die gewünschte Steuerung nur zentral auf zu bauen geht, die Steckdosen mit einer mehradrigen Steuerleitung zusätzlich anzufahren und mit einem Relais in der Dose zu schalten.
eine 0,8er Steuerleitung in der Dicke von NYM 3x1,5 enthält locker 10-20 Adern und somit 9-19 verschiedene Schaltbefehle.

Ein Nulleiter ist in einer Wohnungsinstallation schon lange nicht mehr zulässig. Seit 2010 ist der Nulleiter bereits im Hausanschlußkasten in PE und N aufzuteilen.
Du meinst hier vermutlich den Neutralleiter.

Die Gesamt UV ist auf mindestens 2 FI Stromkreise aufzuteilen.

Die Anlage mußt Du mit dem Fachmann abstimmen der die Anlage in Betrieb nehmen soll, denn dieser muß die Installation beaufsichtigen.
 
ex64 schrieb:
Ist es erlaubt und auch möglich eine Doppelsteckdose mit einem 5 x 1,5 NYM anzuschliessen (natürlich gleiche Phase), wenn die gesamte UV mit einem FI abgesichert wird. Die zwei Dosen (in einem Gehäuse) sollten getrennt geschaltet werden können. Ich möchte nur sowenig wie möglich Kabel bz. Material verlegen!
Das mit dem FI erwähne ich nur der Formhalber. Die aufgenommene Leistung beider Dosen überschreitet in keinem Fall der max. 16A des Nulleiters. Leitungslänge vom Verteiler ist ca. 10m.

Klar, kein Problem, sofern die beiden Dosen nicht nur über einen gemeinsamen FI, sondern auch über einen gemeinsamen Sicherungsautomat geführt werden..
 
Einige Elektroinstallateure raten zu 2.5 mm² Kabeln, wenn die Kabel in gedämmter Umgebung also innerhalb von Styropor oder Glas- / Steinwolle verlegt sind.

Begründung:
Ein Sicherungsautomat (Leitungsschutzschalter) mit der im Haushalt üblichen Charakteristik "B" löst bei Überlastung spontan (magnetisch) erst be 3-5 facher Überlast aus, also 48A - 80A. Die thermische Auslösung greift erst beim 1.15 - 1.4 fachen Nennstrom. Also ein 16A Leitungsschutzschalter könnte bei einer Last von 18-22A dauerhaft aktiv bleiben.

Bei einer Verlegung eines 1.5mm² Kabels innerhalb von Dämmung darf das Kabel aber nur 15.5A belastet werden, sonst werden die Adern >70°C warm.

"Einbetoniert" schafft es dann 19A, frei in der Luft 22A.

Also bei Aufputz Kabeln in Schellen, z.B. im Keller, gibt es bei einer 16A Sicherung definitiv kein Problem. Aber bei gedämmter Verlegung könnte es bei Grenzbelastung kritisch werden.

Nun, 22A wären 5000 Watt ...
Da müsste schon eine 2000 Watt Waschmaschine und ein 2000 Watt Wäschetrockner zusammen mit dem 1000 Watt Bügeleisen betrieben werden.

Eine extreme Annahme, aber aus Sicht eines sehr sorgfältigen Elektroinstallateurs eben nicht auszuschliessen. Die Steckdosen für bekannte "Power-Verbraucher" werden deshalb auch in der Regel mit eigenen Leitungsschutzschaltern und separten Kabeln angeschlossen.

Ein 1.5mm² Kabel kann in gedämmter Umgebung trotzdem verwendet werden, wenn statt eines 16A Leitungsschutzschalters ein 10A Model verwendet wird.

Die 2300 Watt reichen in normalen Zimmern theoretisch auch. Aber wenn an einer Steckdosenleiste mit Schalter der PC, Monitor und Drucker hängen, kann der Einschaltstrom die Sicherung auslösen. Bei der Einschaltung mehrerer Netzteile kommen durchaus 30 - 40A zusammen,
da meint dann ein 10A Automat eingreifen zu müssen.
 
Vielen Dank!

Ich habe vor, dass die Doppeldose sowohl eine Waschmaschine, als auch einen Trockner versorgen soll. Im Moment hängt alles an einer Leitung seit Jahren. Der Keller wird mit einem Wassersensor, einem Gasdetektor und einem Feuermelder überwacht. Wenn dann etwas passiert, sollen die Stromkreise automatisch ausgeschaltet werden. Deswegen habe ich mich für ein Schaltrelais in der UV entschieden. Ich habe nicht so lange Leitungswege, deswegen dass Relais in der UV.
Außerdem kann ich erstmal alles anschliessen und später noch entscheiden, was davon "intelligent" sein soll :).
Danke für den Tipp mit den 2 FI. Hatte ich auch so vor. Waschkeller und Keller, dann der Rest der Wohnung inkl. Badezimmer. Auch werde ich mit 10A absichern.

Super ... vielen Dank
Andreas
 
Rauchmelder um überlastete Kabel abzuschalten ... auch eine Methode :?

Viele Relais sind übrigens auch nur für 8A - 10A vorgesehen, fackel nicht die Hütte dank dem Relais ab

Die Waschmaschine heizt nur am Anfang des Programms, der Trockner heizt nur zeitweise. In der Regel sind also nicht beide gleichzeitig aktiv.

Also wenn die Leitung nicht gerade quer durch einen Styroporblock verlegt wurde, geht es wohl.
 
hc08 schrieb:
Rauchmelder um überlastete Kabel abzuschalten ... auch eine Methode :?

Nein, der Rauchmelder war nur u.A. als Auslöser genannt. Primär sollte es der Wassermelder sein. Aber wenn schon was qualmt, dann ist es bestimmt keine schlechte Idee bestimmte Stromkreise vom Strom zu trennen. Meine Kabel sind doch nicht überlastet!
Auf einem anderen Kreis liegen noch Steckdosen und Lampen. Wenn da mal ein Bügeleisen vergessen wird, dann könnte es auch qualmen :).
Ein 1,5 Querschnitt für je einen Standardtrockner und eine Waschmaschine sind doch ausreichend. Da wir noch in der Planung sind könnte ich auch 2,5 verlegen.

Andreas
 
Verabschiede Dich Bitte GRUNDLEGEND von solchen Pauschalierungen wie 1,5 oder 2,5mm² zu verwenden.

Es ist zu ermitteln wie die Leitung verlegt werden soll (Verlegeart), welche Umgebungstemperatur besteht und auch die Leitungslänge spielt eine Rolle. Die Charakteristik des LSS ist auch maßgeblich, sowie der Netzinnenwiderstand und der am Anschlußpunkt der Leitung schon "verbrauchte" Spannungsfall.
Erst wenn das alles klar ist, kann man mit Hilfe eines Tabellenbuches den Querschnitt richtig bestimmen.

"Einige Elektroinstallateure raten zu 2.5 mm² Kabeln, wenn die Kabel in gedämmter Umgebung also innerhalb von Styropor oder Glas- / Steinwolle verlegt sind."

Hierzu gibt es die VDE 0298-4 nach der dieLeitungsdimensionierung zu entscheiden ist.

"Ein Sicherungsautomat (Leitungsschutzschalter) mit der im Haushalt üblichen Charakteristik "B" löst bei Überlastung spontan (magnetisch) erst be 3-5 facher Überlast aus, also 48A - 80A. Die thermische Auslösung greift erst beim 1.15 - 1.4 fachen Nennstrom. Also ein 16A Leitungsschutzschalter könnte bei einer Last von 18-22A dauerhaft aktiv bleiben. "

das ist nicht ganz richtig. Ein Leitungsschutzschalter löst bei jedem Strom oberhalb des Nennstromes aus. Die Grenzen geben nur die Zeiten an. Bei der Grenze des 1,13-1,44 fachen löst der B Automat innerhalb von einer Stunde aus, unterhalb dieses Faktors ist die Ansprechzeit länger.

"Ein 1.5mm² Kabel kann in gedämmter Umgebung trotzdem verwendet werden, wenn statt eines 16A Leitungsschutzschalters ein 10A Model verwendet wird. "

Es gibt auch 13A Automaten, wie bereits oben beschrieben ist der Querschnitt nicht nur vom Nennstrom der Sicherung abhängig.

Wichtige Lektüre ist hier die VDE 0298-4
 
st es erlaubt und auch möglich eine Doppelsteckdose mit einem 5 x 1,5 NYM anzuschliessen (natürlich gleiche Phase), wenn die gesamte UV mit einem FI abgesichert wird. Die zwei Dosen (in einem Gehäuse) sollten getrennt geschaltet werden können. Ich möchte nur sowenig wie möglich Kabel bz. Material verlegen!
Das mit dem FI erwähne ich nur der Formhalber. Die aufgenommene Leistung beider Dosen überschreitet in keinem Fall der max. 16A des Nulleiters. Leitungslänge vom Verteiler ist ca. 10m.

Dann musst Du die beiden Adern zu den beiden Steckdosen mit je 8A absichern<um sicherzustellen dass der gemeinsame N maximal 16A abbekommt!
Merkst Du was?, das wird immenser Pfusch mit 2 mal die gleiche Phase!

Ciao
Stefan
 
von mehr als einem Stromkreis war nie die Rede nur von zwei Schaltmöglichkeiten z.B. über Relais, und das geht sehr wohl und ist kein Pfusch.
 
Octavian1977 schrieb:
Verabschiede Dich Bitte GRUNDLEGEND von solchen Pauschalierungen wie 1,5 oder 2,5mm² zu verwenden.

Es stimmt, dass man es natürlich vorher wissen und ermitteln soll. Aber in meinem Fall reichen 1,5 mit einer 10A Sicherung dahinter. Ich habe nur noch nichts installiert und habe eingeschoben, dass ich aber auch ein 2,5 verlegen könnte, damit es in Zukunft vielleicht für mehr reichen könnte.
 
Wenn an die Doppelsteckdose WaMa und Trockner angeschlossen werden sollen, sollten die je mit 16A LSS abgesichert werden. Dann geht das mit einem 5x nur, wenn verschiedene Außenleiter benutzt werden und z.B ein gemeinsamer FI als allpolige Abschaltmöglichkeit vorhanden ist.

Vorschlag: Zieh je ein 3x, dann ist es vernünftig.
 
zwei Stromkreise über eine Leitung in eine Dose zu legen ist Pfusch, wenn nicht mehrpolige Automaten verwendet werden.

Je nach Länge kann auch 10A für 1,5mm² zu lang sein.
 
von mehr als einem Stromkreis war nie die Rede nur von zwei Schaltmöglichkeiten z.B. über Relais, und das geht sehr wohl und ist kein Pfusch.

Die Rede war von zwei "Steckdosenkreisen", getrennte Ader für Phase (die gleiche Phase, kein Drehstrom!) aber gemeinsame Ader für N und er wollte beide Steckdosen mit je 16A absichern...
Merkst Du das Problem?

Ciao
Stefan
 
sko schrieb:
von mehr als einem Stromkreis war nie die Rede nur von zwei Schaltmöglichkeiten z.B. über Relais, und das geht sehr wohl und ist kein Pfusch.

Die Rede war von zwei "Steckdosenkreisen", getrennte Ader für Phase (die gleiche Phase, kein Drehstrom!) aber gemeinsame Ader für N und er wollte beide Steckdosen mit je 16A absichern...
Merkst Du das Problem?

Ciao
Stefan

Habe alle Hinweise angenommen. Ich werde nun 2 x NYM 3 x 2,5 an jeweils einem 16A Automaten verwenden.
Damit habe ich dann mehr Möglichkeiten in Zukunft und auch das gemeinsame Rückführen mit dem N ist somit auch vom Tisch.

Vielen Dank für die sehr ausführlichen Hinweise aller Beteiligten.
Lieben Gruß Andreas
 
sko schrieb:
...
Merkst Du das Problem?
Am besten einfach alle Beiträge des TE durchlesen.
Derartiges ist nur von einigen Antwortenden "reininterpretiert" worden.
 
Das Verwenden von Leitungen beseitigt nicht das Problem, daß Stromkreise die in einer Dose zusammenkommen nicht über getrennte Abschaltorgane laufen dürfen.

Du benötigst immer noch 2polige Sicherungsautomaten.

Des weiteren können bei zwei unterschiedlichen Zuleitungen die Neutralleiter vertauscht werden, da sie in der Dose kaum zu unterscheiden sind.

Also Entweder du verwendest nur einen einpoligen Automaten als Absicherung und eine 5 adrige Leitung in der drei Adern verschiedene Schaltmöglichkeiten in der UV über Relais bieten, oder Du verwendest einen 2poligen Automaten bei dem 2 unterschiedliche Phasen verwendet werden, auch mit einer gemeinsamen Zuleitung.
 
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Thema: Doppelsteckdose 5 x 1,5 und FI

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