Winddichte Steckdosen Blower Door Test

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DFH

Guest
Wir erhalten bald unser Haus mit Holzständerwerk. Die Elektroverkabelung mittels KNX mache ich selber, Sicherungskasten der Elli.

Frage: Wenn ich die Kabel verlege und dann den "Durchbruch" von der Gipskartonplatte mit der Bohrkrone machen muss, beschädige ich ja auch die Dampfbremse. Wenn ich nun einfache Hohlraumdosen einsetze, ist das System nicht mehr winddicht, oder?

Muss ich auf jeden Fall Dosen von Kaiser einsetzen? Reicht das dann aus, um den Blower Door Test zu bestehen?

Danke und Grüße aus NRW
 
Nein, frag mal den Architekten, wo die notwendige Installationsebene ist um die Dampbremse nicht zu durchstoßen ...
 
Damit bestehst Du zwar anfangs den Blower Door Test, aber die beim bohren beschädigte Folie dichtet nicht mehr sicher ab und die Dämmung fängt Dir über die Jahre an wegzugammeln ... Man bohrt da keine Dosen rein!

Holzrahmen mit Isolierung, darauf Dampfbremse, darauf OSB, dann Kanthölzer als Installationsebene und die dann am Ende isolieren und mit Holzfaser-, Lehmträger- oder Gipskarton-Platte oder was einem beliebt zu und darein dann die Dosen!
 
T.Paul schrieb:
Damit bestehst Du zwar anfangs den Blower Door Test, aber die beim bohren beschädigte Folie dichtet nicht mehr sicher ab und die Dämmung fängt Dir über die Jahre an wegzugammeln ... Man bohrt da keine Dosen rein!

Holzrahmen mit Isolierung, darauf Dampfbremse, darauf OSB, dann Kanthölzer als Installationsebene und die dann am Ende isolieren und mit Holzfaser-, Lehmträger- oder Gipskarton-Platte oder was einem beliebt zu und darein dann die Dosen!
Sehe ich auch so, und ist bei den Fertigteilhäusern eigentlich auch immer so gemacht. Aber ganz ehrlich ein Haus, welches ohne Folie und Klebeband nicht dicht ist, möchte ich nicht haben. Früher wurden Häuser mal für mehrere Jahrhunderte gebaut Heute baut man mit Klebeband, welches sich nach 30 Jahren auflöst und die Kinder erben eine Ruine. :evil:
 
Na, wenn der da OSB und Gipskarton draufschraubt, ist das auch "Dicht" - Zumindest Dicht genug, auch Mauerwerk atmet, sollte es auch ... Das Problem sind die billig produzierten Isoliermaterialien, die man da gerne drunter klatscht ... 98% der Bauten setzen auf Isolationsmaterial, das prima gammeln kann oder gar nicht und später mal Sondermüll sein wird ... Mit Holz, Stroh und Lehm arbeiten lernt halt kaum noch jemand, dabei ist das eine Super Kombination ...
 
die Beschädigte Dampfbremse mußt Du wieder mit geeignetem Alterungsbeständigen Klebeband instand setzen, da hilt auch keine Winddichte Dose.

Die winddichte Dose repariert nur dann die DAmpfbremse wenn die Wand die Bremse ist. z.B. bei bestimten Holzfaserplatten.

natürliche Baustoffe haben leider nur schlechte Isolierende Eigenschaften.
Steinwolle ist schon um längen Besser und Styrodure noch mal bis doppelt so gut.
 
Ganz ehrlich, wenn ich neu bauen würde, dann lieber 1m dicke Ziegelwand als Styropor und anderer Sondemüll mit Tesafilm zusammengeklebt. Man kann das Haus ja auch aus Porenbeton bauen usw.
 
T.Paul schrieb:
Holzrahmen mit Isolierung, darauf Dampfbremse, darauf OSB, dann Kanthölzer als Installationsebene und die dann am Ende isolieren und mit Holzfaser-, Lehmträger- oder Gipskarton-Platte oder was einem beliebt zu und darein dann die Dosen!

Also so etwas hatte ich mir auch schon gedacht. Also eigentlich muss ich dann alle Wände und auch die Decken mit einer Installationsebene ausstatten, da ich nur wenige Wände habe, wo keine Steckdose, Schalter oder Sensoren sind ;-)

Denke die Hohlwanddosen mit 45 mm Tiefe sollten reichen. Die KNX-Sensoren brauchen nicht viel Platz (12-16mm).

http://s16.postimg.org/mqom6k5b5/installationsebene.jpg
 
DFH schrieb:
Denke die Hohlwanddosen mit 45 mm Tiefe sollten reichen. Die KNX-Sensoren brauchen nicht viel Platz (12-16mm).

Keine Netzwerkdosen?

Wenn man rechtzeitig beigeht kann man für Einbauspots in Decken auch die Kaiser 9350-21 verbauen ohne Installationsebene ... sofern man mit Messer, Säge, Schrauben/Nägeln und Klebeband umgehen kann und eine Anleitung befolgt, von der die Dichtigkeit abhängt ...

Man kann das natürlich auch mit Schaltern und Steckdosen passend einarbeiten, wenn der Wandaufbau das zulässt (Dampbremse zwischen OSB und Gipskarton z.B.) - Aber das geht nur mit Arbeiten vor und nach der Dampfbremse und viel Sorgfalt und wenig Spaß und vor allem Null Chance etwas zu ändern, ohne gleich riesige Ausschnitte in das Konstrukt machen zu müssen um es abzudichten - Außerdem beschädigt man bei dem Mist (dem einen Fertighausfirmen da verkaufen) jedesmal die Dampfbremse, wenn man einen Schrank oder Regal an die Wand schraubt ... Das ist der letzte Mist!

Ich erwähne das nur, weil manche Hausbaufirma und Architekt meint, das geht auch ohne, ... Ja, bei o.g. Aufbau so:

Loch in OSB-Platte bohren, Dampfbremse installieren, Dampfbremse einschneiden und um das Loch verkleben, darüber die Dichtklebefolien, darein dann die luftdichte Hohlwanddose mit Putzausgleichsring und dann passend den Gipskarton mit Loch vorbereiten und darüber verschrauben ... Erfordert viel Koordination, sehr sorgfältiges Arbeiten, viele kleine Arbeitsschritte und am Ende ist es unflexibel in Stein gemeißelt, wo was sitzt - ändern nur mit großem Aufwand möglich ...
 
T.Paul schrieb:
Loch in OSB-Platte bohren, Dampfbremse installieren, Dampfbremse einschneiden und um das Loch verkleben, darüber die Dichtklebefolien, darein dann die luftdichte Hohlwanddose mit Putzausgleichsring und dann passend den Gipskarton mit Loch vorbereiten und darüber verschrauben ... Erfordert viel Koordination, sehr sorgfältiges Arbeiten, viele kleine Arbeitsschritte und am Ende ist es unflexibel in Stein gemeißelt, wo was sitzt - ändern nur mit großem Aufwand möglich ...
Das stimmt - nur die Zeit nimmt sich kaum ein Handwerker mehr heutzutage, weil einfach zu knapp kakuliert wurde oder er es einfach nicht mehr kann, weil luschiges Arbeiten gewohnt.
Normalerweise muss man extra eine Person abstellen, der den Handwerkern permanent auf den Fingern schaut.


Die Gefahr für eine Dampfbremse sind nicht die Locher für Steckdosen und co. Vorsichtig gesetzt und Durchgänge ordentlich abgeklebt bleiben diese winddicht.

Die Schrauben sind das Problem. Ich habe schon viele Bauten erlebt, wo z.B. Rigipsplatten an Schalungsbretter geschraubt wurden, wo die Folie hinterher regelrecht perforiert war, weil die Magazinschrauben ein Tick zu lang sind oder die Schalung nicht die erforderlicher Dicke von 22-24mm, sondern nur 20mm hat (Sparmaßnahme).

In den Decken hängt die Folie durch die Schwerkraft durch - das sieht man in keiner Zeichnung. Da reicht schon für Leuchten Dübellöcher bohren oder Rauchmelder anschrauben um diese zu beschädigen.

Genauso werden die unisolierten Spitzböden oft durch die Dachbahn mit dichtgeklebt. Auch wenn diese angeblich diffusionsoffen ist, es findet kaum bis kein Luftaustausch statt und die vorhanden (Bau-)Feuchtigkeit bleibt dadrinnen über Jahre gefangen.
Ich habe schon Dachböden gesehen, die verwandeln sich bei kalten Temperaturen in regelrechte Tropfsteinhöhlen, weil da keine Lüftungsöffnung ist. Man wundert sich wo die Feuchtigkeit herkommt, denn vor zwei Monaten war noch alles trocken. Da die Dachlucke erst zum Schluß reinkommt, steigt die Baufeuchtigkeit erst mal nach oben.
Genauso Bodenräume ohne Fenster - wo soll da die Feuchtigkeit entweichen?

Die Bodenplatte, die ja beim Trockenbau auch vorhanden ist. Diese ist ja durch Isolierung, Folie und Schweißbahn rundherum komplett eingepackt. Normalerweise müsste diese nach dem Schütten erst ein paar Monate liegen, damit die Feuchtigkeit Chance hat aus der Platte zu entweichen. Die wird ihr aber nicht gegeben, sondern sofort nach dem Abbinden die Kanthölzer für die Wände montiert. Kommt ein Streifen Dachpappe dazwischen. Später wird die restliche Fläche mit Dachbahnen abgeschweißt. Man kann sich vorstellen, wo die Feuchtigkeit von paar m3 Wasser über die Jahre entweicht.

In den kleinen Spalten und Ritzen die bleiben!

Also winddichtes Bauen hat auch seine Tücken und Bedarf eine hohe Sorgfältigkeit bei der Ausführung. Ein Feld vieler möglicher Baufehler, wo auch tw noch eine langjährige Erfahrung fehlt und noch viel am Bau herumexperimentiert wird.
Manchmal ist eine Erprobte, aber energetisch etas ungünstigere Bauweise einfach besser.

mfG
 
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