Grundlagen Wohnwagen

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Dino81

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Moin, moin!
In einem anderen Forum wurden Tipps für E-Arbeiten am Wohnwagen gegeben. Ich bin kein Elektroinstallateur, aber mir sind viele Fehler aufgefallen, die ich benannt habe, verbunden mit dem Rat: "Lasst das einen Fachmann machen!". Die Folge ein Shitstorm: keine Ahnung, Möchtegern-Fachmann, blinde Wikepedia-Kopien!
Mich würde ´mal interessieren, ob ich fachlich daneben liege:

1.)nach dem FI-Schalter (RCD) dürfen N und PE nicht wieder verbunden werden! Deshalb ist N an Batteriepol Unsinn.

2.)das Weglassen vom Erdspiess am Jockel macht kein "IT-Netz wie im Operationssaal", dazu braucht es etwas mehr!

3.)Wohnwagen geerdet = TN-Netz? Das stimmt nicht!

4.)man sollte eine Verlängerung mit CEE-Kupplung/Stecker an Bord haben! Für rückständige Campingplätze in D oder für Reisen ins Ausland einen Adapter.

5.)Ich hab eine 20m-Verlängerung, bei Bedarf die nächste 20m-Verlängerung. Das heißt aber, das evtl. die Vorsicherung nicht mehr auslöst! Also ideal geht anders!

6.)bei Betrieb mit Adapter, spätestens dann 2-poliges Abschalten durch die Sicherung

7.)Mir kommen die Tränen, wenn ich vorbildliche Installationen auf dem Platz sehe und dann die gebastelten Adapter im Regen

8.)Nein, nicht Null-! Neutralleiter heißt das! Im Wohnwagen hab ich keinen Nullleiter! Der wird heute als PEN bezeichnet! In einem TN-Netz wird der PEN im Anschlusskasten des Platzes in PE und N aufgeteilt. Im TT-Netz gibt es keinen PEN.

9.)Schutzklassen im Wohnwagen gibt es! Auch die Schutzklasse I , das heißt Gerät mit PE (Schutzleiter)! Also, wenn die Sicherung nur 1-polig abschaltet hab ich 230V nach wie vor am Gerät, wenn ich "L" und "N" verdrehe!

Mit verwirrten Grüßen
Dino
 
Dino81 schrieb:
1.)nach dem FI-Schalter (RCD) dürfen N und PE nicht wieder verbunden werden! Deshalb ist N an Batteriepol Unsinn.
Funktioniert nicht.

2.)das Weglassen vom Erdspiess am Jockel macht kein "IT-Netz wie im Operationssaal", dazu braucht es etwas mehr!
Ja.

3.)Wohnwagen geerdet = TN-Netz? Das stimmt nicht!
Kann. Muss nicht.

4.)man sollte eine Verlängerung mit CEE-Kupplung/Stecker an Bord haben! Für rückständige Campingplätze in D oder für Reisen ins Ausland einen Adapter.
Ja

5.)Ich hab eine 20m-Verlängerung, bei Bedarf die nächste 20m-Verlängerung. Das heißt aber, das evtl. die Vorsicherung nicht mehr auslöst! Also ideal geht anders!
Ja

8.)Nein, nicht Null-! Neutralleiter heißt das! Im Wohnwagen hab ich keinen Nullleiter! Der wird heute als PEN bezeichnet! In einem TN-Netz wird der PEN im Anschlusskasten des Platzes in PE und N aufgeteilt. Im TT-Netz gibt es keinen PEN.
Richtig.
 
Vielleicht hilft es, wenn du die Ungläubigen mal auf die DIN VDE 0100-721:2010-02 hinweist...
 
1.)nach dem FI-Schalter (RCD) dürfen N und PE nicht wieder verbunden werden! Deshalb ist N an Batteriepol Unsinn.
Wenn du N und PE verbindest, fällt der FI. Du kannst aber durchaus ein Massefreies Gleichspannungsnetzt nach dem FI mit dem N verbinden.
2.)das Weglassen vom Erdspiess am Jockel macht kein "IT-Netz wie im Operationssaal", dazu braucht es etwas mehr!
Nach einem Aggregat hast du ohne weiter Maßnahmen immer ein IT-Netz egal ob du den Erder einschlägst oder nicht. Kein Pol der Spannungsquelle ist in einem Agregat geerdet.
4.)man sollte eine Verlängerung mit CEE-Kupplung/Stecker an Bord haben! Für rückständige Campingplätze in D oder für Reisen ins Ausland einen Adapter.
Ja , was ist daran falsch. Ich nehme mal an, es geht um die blauen CEE. Nicht nur im Ausland gibt es stellen, wo du nur eine normale Schukosteckdose hast. Ist meiner meinung nach eh ein Versäumnis der Wohnwagenhersteller, das sie keine 2pol. Schalter verbauen oder die Beleuchtung gleich konsequent mit 12V
5.)Ich hab eine 20m-Verlängerung, bei Bedarf die nächste 20m-Verlängerung. Das heißt aber, das evtl. die Vorsicherung nicht mehr auslöst! Also ideal geht anders!
Dazu sollte man halt immer wissen, was vor der Steckdose ist. Wenn davor ein FI ist, spielt das im Prinzip keine Rolle, dann kannst du auch 100m Kabel anschließen, wenn es dir nichts aus macht, das die Spannung auf 180V zusammen bricht, wenn die kaffeemaschine eingeschaltet wird.
6.)bei Betrieb mit Adapter, spätestens dann 2-poliges Abschalten durch die Sicherung
Die meißten Wohnwagen haben eine 2 pol. Sicherung oder 1+N und wenn du im Wohnwagen etwas machst, wie Glühlampe wechseln, dann empfiehlt es sich schon nicht nur den Lichtschalter sondern auch den FI oder die 2pol Sicherung auszuschalten. Ganz sicher ist Stecker raus.
7.)Mir kommen die Tränen, wenn ich vorbildliche Installationen auf dem Platz sehe und dann die gebastelten Adapter im Regen
Du solltest mal auf ein Open Air Festival gehen. Da siehst du noch viel schönere Adapter von CEE32A auf Schuko und solche Geschichten Und diese stecken dann aneinem alten Baustromkasten mit 500mA FI und 35A Diazed Sicherung vor der CEE.
9.)Schutzklassen im Wohnwagen gibt es! Auch die Schutzklasse I , das heißt Gerät mit PE (Schutzleiter)! Also, wenn die Sicherung nur 1-polig abschaltet hab ich 230V nach wie vor am Gerät, wenn ich "L" und "N" verdrehe!
Wenn du einen Erdschluss hast, also Spannung auf dem Gehäuse, schaltet bei verkehrtem Anschluss eine einpolige Sicherung im Wohnwagen nicht ab, wohl aber die Sicherung und/oder FI der vorherigen Steckdose. Es besteht dabei also keine Gefahr. Gefahr besteht nur, wenn du die einpolige Sicherung ausschaltest um das Gerät zu reparieren und es aufschraubst.
 
Hallo!

Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Ratschläge sind anscheinend auch Schläge.
Ich glaube die grobe Theorie eines Hausanschlusses hab ich drauf, Grenzen sind Berechnungen und neueste VDE-Vorschriften. Wer oboniert schon als Privatmann die entsprechende Auswahl.
Doch Fehler bei Tipps von absoluten Laien sollten doch benannt werden!
Anonym im Netz? Schreib ich ja auch, d.h. aber nicht, dass ich anders formuliere als in einem persönlichem Gespräch.

Mit freundlichen Grüßen von einem etwas beruhigtem
Dino
 
bigdie schrieb:
5.)Ich hab eine 20m-Verlängerung, bei Bedarf die nächste 20m-Verlängerung. Das heißt aber, das evtl. die Vorsicherung nicht mehr auslöst! Also ideal geht anders!
Dazu sollte man halt immer wissen, was vor der Steckdose ist. Wenn davor ein FI ist, spielt das im Prinzip keine Rolle, dann kannst du auch 100m Kabel anschließen, wenn es dir nichts aus macht, das die Spannung auf 180V zusammen bricht, wenn die kaffeemaschine eingeschaltet wird.
Es geht aber nicht nur um den Spannungsfall und Abschaltung durch FI, auch ein Krzschluss muss betrachtet werden. Und bei zu hohem Leitungswiderstand löst der vorgeschaltete LSS bei einem Kurschluss nicht mehr aus.
 
werner_1 schrieb:
bigdie schrieb:
5.)Ich hab eine 20m-Verlängerung, bei Bedarf die nächste 20m-Verlängerung. Das heißt aber, das evtl. die Vorsicherung nicht mehr auslöst! Also ideal geht anders!
Dazu sollte man halt immer wissen, was vor der Steckdose ist. Wenn davor ein FI ist, spielt das im Prinzip keine Rolle, dann kannst du auch 100m Kabel anschließen, wenn es dir nichts aus macht, das die Spannung auf 180V zusammen bricht, wenn die kaffeemaschine eingeschaltet wird.
Es geht aber nicht nur um den Spannungsfall und Abschaltung durch FI, auch ein Krzschluss muss betrachtet werden. Und bei zu hohem Leitungswiderstand löst der vorgeschaltete LSS bei einem Kurschluss nicht mehr aus.
Wenn er nicht mehr auslöst, fließen nicht mehr als 16A, das Kabel brennt nicht, also alles im grünen Bereich außer der Stromverbrauch
 
bigdie schrieb:
Wenn er nicht mehr auslöst, fließen nicht mehr als 16A, das Kabel brennt nicht, also alles im grünen Bereich außer der Stromverbrauch
Auch bei mehr als 16A löst ein B16 nicht aus. Ob immer 1,5er Leitungen verwendet werden, ist nicht sicher. Wie Steckdosen auf Campingplätzen abgesichert sind, weiß ich nicht.
 
werner_1 schrieb:
bigdie schrieb:
Wenn er nicht mehr auslöst, fließen nicht mehr als 16A, das Kabel brennt nicht, also alles im grünen Bereich außer der Stromverbrauch
Auch bei mehr als 16A löst ein B16 nicht aus. Ob immer 1,5er Leitungen verwendet werden, ist nicht sicher. Wie Steckdosen auf Campingplätzen abgesichert sind, weiß ich nicht.
Er löst aus, dauert nur länger. Er schützt auf jeden Fall das Kabel, auch wenn er 30min zum Auslösen braucht. Selbst eine 1mm² Verlängerung ausgelegt auf einer Wiese hat kein Problem mit 16A oder auch 20 für 30min.
Um den Strom aber auf 20A zu begrenzen brauchst du 300m 1mm² Leitung
 
Dann ist ja alles in bester Butter.
 
eine Sicherung kann eine Leitung, Anlage oder Personen nur ausreichend schützen, wenn das Abschalten auch in der richtigen Zeit funktioniert. Wenn das nicht gegeben ist funtkioniert das Ganze als Brandbeschleuniger.

Für den anlagen Schutz ist im Kurzschlußfall eine Abschaltzeit von 5 Sekunden zu gewährleisten, für den Personenschutz 0,2 Sekunden.
für die 0,2s ist bei 16A ein Strom von 80A von nöten!

Ein Kurzschluß erfolgt nicht mit Nennquerschnitt und muß Trotzdem abgeschaltet werden.
 
Octavian1977 schrieb:
eine Sicherung kann eine Leitung, Anlage oder Personen nur ausreichend schützen, wenn das Abschalten auch in der richtigen Zeit funktioniert. Wenn das nicht gegeben ist funtkioniert das Ganze als Brandbeschleuniger.

Für den anlagen Schutz ist im Kurzschlußfall eine Abschaltzeit von 5 Sekunden zu gewährleisten, für den Personenschutz 0,2 Sekunden.
für die 0,2s ist bei 16A ein Strom von 80A von nöten!

Ein Kurzschluß erfolgt nicht mit Nennquerschnitt und muß Trotzdem abgeschaltet werden.
Deshalb hab ich ja gesagt einen Pol Erden und FI oder IT-Netz mit Isolationsüberwachung.
 
und was bringt dir der FI bei Kurzschluß? nix.

Einen Pol Erden ist eine Ganz schlechte Idee für einen Wohnwagen dessen Speisendes Netz eine unbekannte Form hat.
Im TT absolut Fatal, im TN auch keine Gute Idee.
Vor allem wenn am Speisepunkt vielleicht schon ein FI sitzt.
 
Ich will nichts am Wohnwagen erden sondern am Generator. Und wegen dem Kurzschlußschutz. Wenn die Leitungen den Strom nicht aushalten, der vom Aggregat bereitgestellt wird ohne den LS auszulösen, dann hast du irgendwo einen Fehler gemacht. Entweder ist der LS zu groß oder der Querschnitt zu klein.
 
Hier geht es aber doch um einen Wohnwagen und nicht um einen Generator.

Und der Wohnwagen hat eben das Problem, daß er an jedem Stellplatz ein anderes Netz vorfinden kann.

Die Thematik des Kurzschlußschutzes ist beim Generator allerdings nicht anders zu Bewerten als hier.
 
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