RCD, Verhalten bei Überschreiten des Bemessungsstroms

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Hallo Forum,

mal eine einfache Frage für die Elektrofachkräfte hier:

Wie reagiert ein RCD (kein kombinierter FI/LS) beim Überschreiten des Bemessungsstroms (nicht Bemessungsfehlerstrom) auf einer oder mehreren Phasen? Löst er aus?

Danke für Antworten :)
 
Step schrieb:
Hallo Forum,

mal eine einfache Frage für die Elektrofachkräfte hier:

Wie reagiert ein RCD (kein kombinierter FI/LS) beim Überschreiten des Bemessungsstroms (nicht Bemessungsfehlerstrom) auf einer oder mehreren Phasen? Löst er aus?

Danke für Antworten :)

Nein. Deswegen werden ja Massnahmen zur Einahltung des max. Bemessungsstromes (Vorsicherung oder Begrenzung durch nachgeschaltete Sicherungen) gefordert.
 
Danke für die schnelle Antwort. In der Anlage, um die es geht, soll ein RCD nachgerüstet werden. Folgende Selektivität: Hausanschluß 63 A, RDS-Schalter 50 A und dann kommen schon die Leitungsschutzschalter. Es soll ein 40 A/0,03 A RCD nachgerüstet werden. Muß da dann nochmal eine Vorsicherung <40 A vorgesehen werden?
 
Das steht dann im Datenblatt des RCD wie groß die Vorsicherung max sein darf wenn eine Überlast nicht anders ausgeschlossen werden kann

Hier gibt es dann bei den Baureihen und Herstellern div unterschiede
 
es sollen ohnehin immer zwei oder drei RCD-s in der Anlage verwendet werden, damit bei einer Auslösung nicht gleich die ganze Anlage abgeschaltet ist.
Ob Vorsicherungen vorgeschaltet werden müssen richtet sich an den Nachgeschalteten LSS.
 
In einer technischen Beschreibung zu einem Moeller-RCD für einen 40A-RCD steht bei "Max. zulässige Vorsicherung" ln=16-63 A bei "Kurzschluß" 63A gG/gL. Der RDS-Schalter hat wie gesagt 50A. Würde das heißen, daß keine weitere Vorsicherung nötig ist?

Es sollen ca. 10 LSS zu 16A nachgeschaltet werden.

Ein weiterer RCD ist für eine Unterverteilung vorgesehen. Die Zuleitung für die Unterverteilung ist aber mit einem Diazed-Element vorabgesichert und dürfte da keine Probleme machen.
 
ego1 schrieb:
Was ist ein RDS-Schalter?

Habe ich mich verschrieben? Ich meinte die Trenneinrichtung nach den NH-Sicherungen im Hausanschlußkasten und vor dem Zähler im Zählerschrank. Sind quasi die wiedereinschaltbaren Hauptsicherungen der Anlage.
 
Das sind selektive Haupleitungsschutzschalter -> SLS

Wenn Eaton das so angibt dann darfst Du das, bei Hager oder Siemens kann das natürlich anders aussehen.
Prinzipiell würde ich einen FI immer mit einer Vorsicherung für den Nennstrom Vorsichern.
 
@ego1

Sorry, war schon spät. Ich meinte natürlich den SLS-Schlter und nicht RDS-Schalter :oops:
 
Step schrieb:
steht bei "Max. zulässige Vorsicherung" ln=16-63 A bei "Kurzschluß" 63A gG/gL.

Das klingt eher wie die Beschreibung einer Serie ohne Bezugnahme auf das konkrete Modell innerhalb der Serie.

Allgemein gilt, dass der Nennstrom des RCD nicht dauerhaft überschritten werden darf. Dies kann erreicht werden durch Aufsummierung der Nennströme der nachgeschalteten LSS <= Nennstrom, durch vorsichernden SLS Nennstrom = Nennstrom oder durch Schmelzsicherungen mit einem um den Divisor 1,6 reduzierten Nennstrom. Alternativ ist auch Berechnung ein erlaubtes Mittel, wenn nachweislich im vorgesehenen Betrieb kein Überstrom zu erwarten ist.

Ein SLS mit 50A vor und LSS mit einer Summe von 64A hinter einem 40A-RCD sind keine zuverlässige Methode den Überlastschutz zu sichern! Hier gilt, abseits von abweichenden Regelungen durch den Hersteller oder Nachweis des maximalen Stromes anhand von Rechnung, dass eine Schmelzsicherung 25A vorzusehen ist zwischen SLS und RCD oder der RCD durch ein Modell mit 63A Nennstrom ersetzt wird, oder die Summe der abgehenden LSS auf <= 40A pro Außenleiter reduziert werden.
 
@T.Paul: In obigem Zitat steht bei "Kurzschluss".
Da das keine "Dauerlast" ist, ist für die Überlastabsicherung sicher auch noch eine Aussage gemacht.
 
Nein, kein Komma. Es ist eine tabellenähnliche Aufstellung.

Erweiterung für FI`s
Max. zulässige Vorsicherung-------Kurzschluß
ln=16-63 A---------------------------63A gG/gL
ln=80 A---------------------------------80A gG/gL
Ln=100 A------------------------------100A gG/gL

Könnte man für die Vorsicherungen normale Leitungsschutzschalter nehmen oder müssen es unbedingt Schmelzsicherungen sein?
 
Schmelzsicherungen, denn LS-Schalter sind nicht zueinander selektiv im Kurzschlussfall.

gG/gL steht auch für Schmelzsicherungen, wird also vom Hersteller gefordert.
 
Bin ja immer für mehrere RCD zumal wenn es sich um ein größeres Einzelhaus mit mehren Räumen handelt.
Vorsicherungen sind schon ganz Praktisch zumal wenn man einen Defekten RCD austauschen muss, nicht gleich die ganze Anlage abgeschaltet wird sondern nur ein Teil
http://s32.postimg.org/d9h007nbl/IMG_1678.jpg
Dieses Foto zeigt ein vor kurzen von mir umgerüstetes
Verteilerfeld in einem Zählerschrank TAB 2000.
Alle 40A-RCD-s mit 35A Neozed vor gesichert, die Aufteilung so konzipiert dass die Flure und gewisse Funktionsbereiche einen eigenen haben der Rest teilt sich in Obergeschoß und Erdgeschoß auf wobei das EG. einen 4-Poligen RCD hat an denen 15 LSS nachgeschaltet sind.
 
Das ist immer noch erlaubt, den Zähler in denselben Schrank mit der UV unterzubringen?

Hier in NRW (RWE) dürfen dort maximal ca. 3 Stromkreise für z.B. Waschmaschine oder Kellerlicht mit rein.

Ich hab bei mehreren Neubauten gesehen, dass immer ein zweiter Schrank installiert wird, oder je eine UV auf jeder Etage.

Edit: lese gerade, dass es eine Umrüstung war..
 
Strippe-HH schrieb:
Alle 40A-RCD-s mit 35A Neozed vor gesichert

Schön zu wissen, dass auch Du es falsch machst ... :roll:
 
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