Wechselstrommotor mit Kondensator, Drehrichtungswechsel

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AlexanderZephyr

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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und muss gleich mit einem Problem starten.

Ich habe einen Doppelschleifblock, der von einem Wechselstrommotor (mit Kondensator) angetrieben wird.
Ich möchte nun die Drehrichtung mittels eines Schalters ändern können. Daher sollte es prinzipiell möglich sein, die Drehrichtung zu ändern (Steinmetzschaltung).

Ich habe nun den Schleifblock demontiert und am Stator des Motors 4 Anschlüsse gefunden: braun, schwarz, blau, weiß.

https://s32.postimg.org/5bg0gbxld/01_Wicklungsanschluss.jpg

Der "ursprüngliche" Anschluss zeigt, dass der Kondensator an den Anschlüssen blau und weiß angeschlossen ist.

https://s32.postimg.org/fn1ywpt75/02_Kondensatoranschluss_Unbenannt.jpg

So weit, so gut. Nun sollte man meinen, dass mit einer entsprechenden Beschaltung eine Drehrichtungsänderung möglich sein müsste.
Mir ist jedoch noch nicht klar, welcher Anschluss zu welcher Wicklung gehört. Insbesondere, wenn ich die Ergebnisse der Widerstandsmessungen anschaue.

https://s31.postimg.org/aurqp0tyf/03_Gemessene_Widerstandswerte.jpg

Wer blickt hier durch? Und kann mir Hilfestellung geben?

Vielen Dank im Voraus!
 
:?:

Wie kommst du auf die Idee, dass dein Kondensatormotor an einer Steinmetzschaltung hängt :?:

Ferner ist es sehr gefährlich die Schleifscheiben entgegen der Standard-Drehrichtung drehen zu lassen,
da sich bei Nicht-Standard-Drehrichtung die Muttern aufdrehen können.

Bastler leben gefährlich !
.
 
Danke für die Antwort.
Ich hatte geschrieben, dass man eine Drehrichtungsänderung ggf. mit einer Steinmetzschaltung realisieren könnte - ist aber im Moment nicht der Fall.

Außerdem möchte ich die Drehrichtungsänderung nicht mit Schleifscheiben betreiben. Würde auch nicht unbedingt Sinn machen.

Mir geht es darum, herauszufinden,welche Anschlüsse zur Haupt- bzw. Hilfswicklung gehören.
Genau dies wird mir anhand der Widerstandsmessungen nicht klar.
Dabei irritiert mich am meisten,dass ich zwischen allen Leitern Durchgang messe.
Ich kann aber keine weitere Beschaltung erkennen - habe aber 4 Anschlüsse, was für eine komplette Herausführung der Haupt- und der Hilfswicklung spricht.

Wer sieht hier klarer?
 
Eine Steinmetzschaltung ändert an der Drehrichtung nichts und ist für Wechselstrommotoren auch nicht anwendbar.

Die Steinmetzschaltung macht es möglich einen Drehstrommotor an Wechselstrom zu betreiben. Dabei ergibt sich allerdings eine hohe Leistungsreduktion.
 
OK! Danke.
Ich habe jetzt verstanden, dass man eine mögliche Umschaltung nicht mit einer Steinmetzschaltung machen kann. Geht nur für Drehstrommotoren.

Nichts desto trotz gibt es eine Möglichkeit eine Recht-0-Links-Schaltung mittels eines 3-poligen Schalters zu realisieren.
S.a.: http://www.elosal.de/ratgeber/drehrichtung/index.php

All das ist aber nicht das Problem, das ich im Moment hauptsächlich habe. Sondern die o.g. Fragestellung bzgl. der Haupt- und der Hilfswicklung.
 
:lol: Also die Steinmetzschaltung legen wir schnell "ad acta", wie nun auch "Octavian1977" ausführlich erklärt hat.

Um den Kondensatormotor verstehen zu können, muss man wissen, dass die beiden Wicklungen (Hauptwicklung und Hilfswicklung) jeweils aus zwei Spulen bestehen.

Dabei sind in beiden Wicklungen Spule-1 mit Spule-2 motorintern miteinander verbunden.

Solange die Wicklungen unbeschädigt sind, dürfen sie untereinander keine messbare Verbindung haben, vorausgesetzt die vier Wicklungsenden hängen frei in der Luft, und sind nicht über einen Kondensator oder Kondensator-Entladewiderstand miteinander verbunden.

Die vorliegenden Messergebnisse (siehe Tabelle des TE) lassen vermuten, dass eine der Wicklungen einen Masseschluß hat, wodurch es zu den unerklärlichen Messergebnissen kommen kann.

Abhilfe: Motor zur nächstgelegenen Motorenwickelei bringen, um den Schaden lokalisieren und gegebenenfalls reparieren zu lassen!

Anmerkung: Hauptwicklung und Hilfswicklung müssen nicht unbedingt den selben Widerstand aufweisen, da sie zuweilen mit unterschiedlichen Drahtstärken gewickelt werden.
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Danke für die Antwort.
Genau darauf (= keine Verbindung zwischen beiden Wicklungen) wollte ich hinaus. So wie ich die Messungen interpretiere ist da alles mit allem verbunden :? .
(Anmerkung: der Kondendator war bei den Messungen natürlich abgeklemmt und die 4 Enden waren in Ermangelung eines Klemmbretts einzeln in einem Lüsterklemmenblock aufgelegt.)

Das Merkwürdige ist, das der Motor (Doppelschleifblock) so geliefert wurde und auch funktioniert. :? :?
Das Gerät ist übrigens nagelneu und wurde von mir am Samstag in Betrieb genommen.
 
:idea:

Also ich denke man kann Entwarnung geben.

Es gibt wohl eine Erklärung für die Messwerte.

Etwas Geduld bitte, denn ich will es anhand einer Skizze zeigen,
die ich aber erst noch entwerfen muss.

http://s32.postimg.org/5v77d2lq9/Zephyr_01.jpg

Wenn man davon ausgeht, dass die Messwerte durch Toleranzen etwas abweichen können, wäre obige Schaltung gegeben, wie sie bei kleinen Hebewerken (Schwenkarmkran) verwendet wird.
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Ja, das sieht nach einer möglichen Innenverschaltung des Motors aus. Lediglich die 10,8 Ohm zwischen braun + blau sind fraglich.
Gleichzeitig würde diese Schaltung aber auch bedeuten, dass die beiden Wicklungen nicht potentialgetrennt herausgeführt sind. Damit wäre eine Drehrichtungsumkehr mittels geänderter Kondensatorverschaltung nicht möglich.
Weiterhin stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit, den schwarzen Leiter herauszuführen.

Sehe ich das richtig, oder habe ich etwas übersehen?

Herzlichen Dank für die Mühe einen Plan zu erstellen! :D
 
Ist bei Kondensatormotoren oft so, das die Wicklungen intern verknüpft sind und man daher die Drehrichtung nicht ändern kann.
 
AlexanderZephyr schrieb:
Ja, das sieht nach einer möglichen Innenverschaltung des Motors aus. Lediglich die 10,8 Ohm zwischen braun + blau sind fraglich.
Gleichzeitig würde diese Schaltung aber auch bedeuten, dass die beiden Wicklungen nicht potentialgetrennt herausgeführt sind. Damit wäre eine Drehrichtungsumkehr mittels geänderter Kondensatorverschaltung nicht möglich.
Weiterhin stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit, den schwarzen Leiter herauszuführen.

Sehe ich das richtig, oder habe ich etwas übersehen?

Herzlichen Dank für die Mühe einen Plan zu erstellen! :D
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Ja, du hast etwas übersehen !

Die gezeigte Schaltung beinhaltet bereits die Anwahl von Rechts- und Linkslauf !

Je nach Stellung des Anwahlschalters wird der Kondensator mit der einen oder der anderen Wicklung in Reihe geschaltet, wodurch letzten Endes die unterschiedlichen Drehrichtungen bestimmt werden.

Im Allgemeinen ist es so, dass Kondensatormotore, die in ihrer Anwendung für beide Drehrichtungen vorgesehen sind, mit zwei gleichwertigen Hauptwicklungen (ohne eine Hilfswicklung) ausgestattet werden.

Dein angedachter Umbau ist daher ( wg. Hauptwicklung und Hilfswicklung) nicht ganz fachgerecht.

Er kann jedoch trotzdem funktionieren.

"bigdies" Einwand ist durch die vorgestellte Schaltung widerlegt ...

Manche "leutz" wissen's halt nicht besser :wink:

Eine ausführlichere Beschreibung der Funktionsweise lege ich dir als PN in dein Forenpostfach.
.
 
Vielen Dank für das Schaltbild per PN.

Ich habe einmal versucht, das auf meine Verhältnisse anzupassen.

https://s31.postimg.org/7c1jrousn/Angepasster_Schaltplan.jpg

Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden: :?:
Diese Schaltung geht dann davon aus, dass Arbeits- und Hilfswicklung per Schalter getauscht werden. Dazu sollten beide Wicklungen möglichst ähnlich aufgebaut sein. Keine klassiche 2/3- 1/3-Aufteilung.
 
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Dazu kann man jetzt wirklich nichts sagen, da man nicht weiß, zu welchem Zweck der Schleifbock auf Rechts- und Linkslauf umgefummelt werden soll.

Ein Schleifbock mit Schleifscheiben darf NICHT entgegen seiner vorgegebenen Standard-Drehrichtung betrieben werden!

Das ist kein elektrotechnisches Problem, sondern ein mechanisches Sicherheitsproblem, und soll verhindern, dass sich die Befestigungsmuttern der Schleifscheiben lösen können.

Bei sicherheitstechnisch richtiger Konstruktion hat ein doppelseitiger Schleifbock deshalb auf einer Seite ein Rechtsgewinde und auf der anderen Seite ein Linksgewinde, damit sich der Standard-Drehrichtung entsprechend bei Betrieb die Muttern zuziehen.

Wenn der Schleifbock tatsächlich neu gekauft wurde, muss man sich schon wundern, dass ein solches brandneues Gerät umgehend auseinandergenommen wird!

Und nochmals der Hinweis: ein Schleifbock darf nur in der vom Hersteller vorgesehenen Drehrichtung betrieben werden.

Anmerkung: durch das Auseinanderbauen des Motors sind alle Gewährleistungsansprüche verloren gegangen.

Warum macht jemand so etwas ??? :roll:
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Warum macht jemand so etwas?

Das ist ganz einfach zu erklären:
Man kann unter https://schnitzerbedarf.de dieses Modell mit umgekehrter Drehrichtung mit Gewährleistung kaufen. Es wird dort dafür angeboten Polierarbeiten mit Schwabbelscheiben durchzuführen.
(https://www.youtube.com/watch?v=0hsZvfDaGAo)

Da ich aber nicht mehr als den doppelten Originalpreis bezahlen wollte und will, habe ich mir den Umbau selber vorgenommen. Dazu habe ich das Gerät zerlegt, um zu verstehen, wie der Aufbau ist. Einen Verlust der Gewährleistung kann ich in Kauf nehmen, da das Auftreten eines Fehlers bei einer derartigen Maschine sehr unwahrscheinlich ist. Zumal sie bei mir zu Hause nur wenig in Betrieb sein wird, da ausschliesslich ich sie benutzen werde.

Wie der Umbau bei dem o.g. Anbieter gemacht wurde, habe ich mittlerweile herausgefunden. Im Prinzip relativ simpel. Der Deckel mit dem Schalter wurde einfach um 180° gedreht und die Verdrahtung entsprechend neu verlegt. Man hätte aber noch einfacher hingehen können und den Schleifblock insgesamt um 180° drehen können. Bei all diesen Maßnahmen wird die Drehrichtung "geändert" ohne Einfluss auf die Konstruktion des Gerätes zu nehmen.

Ich verstehe die Bedenken, die hier geäußert wurden, und die grundsätzlich auch sicherlich angebracht sind.

Auch, wenn ich nun nichts mehr ändern muss, bin ich technisch daran interessiert, wie eine elektrotechnische Lösung aussehen konnte/könnte.
Ich lerne gerne dazu.
 
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Gut, gegen später schicke ich nochmals ein Bild und Text, falls ich nicht zu "spät" nach Hause komme.
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