farbige Elektrokabel und stilvolle Aufputzinstallation.

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Seiml

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Hallo!

Bin neu hier weil ich auf der Suche nach speziellen Lösungen für meine Elektroinstallation bin. Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen - wär super.

In meinem Haus, welches gut 100 Jahre alt ist, muß die Elektroinstallation neu gemacht werden. Die gesamte Installation soll aufputz verlegt werden (aus zwei Gründen: 1. war das zur Bauzeit so üblich. Einige Leitungen aus der Zeit sind noch vorhanden. Die neuen Leitungen sollen einigermaßen Stilgerecht verlegt werden. 2. möchte ich keine Schlitze schlagen, da in den meisten Räumen historische Wandbemalungen vorhanden sind, die ich nicht beschädigen möchte.) Nun bin ich auf der Suche nach passendem Material. Ich würde mich freuen wenn Ihr mir Tips dazu geben könntet.

1. bin ich auf der Suche nach farbigen Kabeln (ich meine die gewöhnlichen 230V-Kabel zu den Steckdosen und Lichtschaltern, etc.). Hellblau wär super, aber auch schwarz und weiß bräuchte ich. Gibt es sowas? Wenn ja - wo?

2. Plastik-Kabelschellen gefallen mir nicht. Sieht ziemlich nach Heizraum aus. Damals wurden manchmal Blech-Kabelschellen verwendet. Solche sind auch heute noch erhältlich. Weiß jemand ob diese für 230V-Leitungen zulässig sind?

3. bräuchte ich evtl. auch Kabelführungen aus Metallrohren zur Aufputzmontage. Auch hier freue ich mich über Tips zu Herstellern.

4. Wenn jemand Hersteller von klassischen Aufputz-steckdosen und -schaltern kennt, wie sie vor ca. 100 Jahren verwendet wurden, freue ich mich auch sehr über Empfehlungen. Gerne Schalter und Dosen aus Porzellan oder Bakelit.

Freue mich von Euch zu hören.

Grüße,

Seiml
 
Zeige uns doch bitte Bilder von der derzeitigen Leitungsverlegung. So könnte man sich eine Vorstellung machen.
 
"...einige Leitungen sind aus der Zeit noch vorhanden..."
Diese sind aus zu tauschen.

Die Frage ist, wie viel Geld Du ausgeben willst.
Es gibt Kabel, Leitungen Schalter , usw in optisch passenden Formen zu alten Bauten, diese kosten aber etliches mehr als normale.

Auch wäre zu bedenken, daß die Menge an Leitungen für eine Installation für heutigen Bedarf deutlich höher ist.
Das sieht dann sicher nicht mehr so schön aus wenn z.B. im Flur 20 Leitungen aufputz entlang laufen.

vor 100 Jahren waren allerdings noch sicher keine Unterputz Leitungen verlegt sondern Blankdraht auf Isolatoren in entsprechender Höhe.
 
Octavian1977 schrieb:
vor 100 Jahren waren allerdings noch sicher keine Unterputz Leitungen verlegt sondern Blankdraht auf Isolatoren in entsprechender Höhe.
Falsch.
Die ersten Leitungen vor 100 Jahren wurden natürlich aP verlegt, da die Häuser schon standen und bewohnt waren, als die Elektrizitätsversorgung eingeführt wurde ("Bergmannrohre").
Später wurde die gleiche Technik auch uP angewandt.
Isolierter Draht auf Isolatoren wurde in Feuchträumen verwendet.

@Seiml: Einige zu beachtende Punkte wurden schon erwähnt. Am "stilechtesten" fände ich eine Installation mit Aderleitung im geschlossenen Kunststoffrohr. Dann kann das Rohr auch relativ dünn gewählt werden. Bögen gibts ja noch. Ob's noch T-Stücke gibt, ist mit nicht bekannt.
Für die Rohre können sicherlich Metallschellen verwendet werden. Aus meiner Sicht auch für NYM.

> interessante Aufgabe <
 
Hallo! Vielen Dank für Euer Interesse und die Tips! Hier mal ein paar Bilder von den ganz alten Leitungen die ich gefunden habe:

https://picload.org/image/rdldrggp/p1210100lil.jpg
https://picload.org/image/rdldrggo/p1210102lil.jpg
https://picload.org/image/rdldrggc/p1210101lil.jpg
https://picload.org/image/rdldrggd/p1210103lil.jpg

Die Leitung unter dem Gewölbe ist anscheinend eine "Bergmannleitung". Sie ist relativ Dick (siehe Bild mit Maßstab).

https://picload.org/image/rdldgwwd/p1210112lil.jpg
https://picload.org/image/rdldrggg/p1210105lil.jpg
https://picload.org/image/rdldgwwp/p1210106lil.jpg
https://picload.org/image/rdldgwwc/p1210108lil.jpg
https://picload.org/image/rdldgwwo/p1210111lil.jpg

Eine weitere, dünnere Leitung geht von einem Lichtschalter zur Lampe und dann zur Steckdose. Das ist teilweise einfach ein, mit Schellen befestigtes Kabel, (Schalter zur Lampe) und teilweise ein Kabel in einem dünnen Röhrchen (Lampe zur Steckdose).

"...Diese sind aus zu tauschen..."
Die alten Leitungen werd ich erneuern - klar. (Bzw. erhalten - also Zeitdokument, aber außer Betrieb setzen).

"Es gibt Kabel, Leitungen Schalter , usw in optisch passendenb Formen zu alten Bauten, diese kosten aber etliches mehr als normale."
Ja - drum bin ich auf der Suche nach möglichst vielen Herstellern um die Preise bissl vergleichen zu können.

"Auch wäre zu bedenken, daß die Menge an Leitungen für eine Installation für heutigen Bedarf deutlich höher ist.
Das sieht dann sicher nicht mehr so schön aus wenn z.B. im Flur 20 Leitungen aufputz entlang laufen."
Stimmt - das is ne Herausforderung. Ich denke es gibt schon Möglichkeiten auch größere Kabelmengen ästhetisch anspruchsvoll aufputz zu verlegen. Aber ich bin auch noch am rumüberlegen wie ich das machen werde. Deshalb auch meine Frage nach farbigen Kabeln. Weiß da zufällig jemand nen Hersteller?
Im Haus sind noch genügend alte Beispiele von verschiedenen Installationen vorhanden. Ich muß sagen, richtig gut sehen die Leitungen aus die in Metallröhrchen aufputz verlegt sind und mit Blechschellen an den Wänden befestigt sind, denn diese Leitungen laufen kerzengerade. Die Kabel die einfach an die Wände "genagelt" sind, wellen und biegen sich, was wieder eher nach billiger Heizraum-Installation aussieht.

"Zeige uns doch bitte Bilder von der derzeitigen Leitungsverlegung. So könnte man sich eine Vorstellung machen."
Im Haus sind kreuz und Quer verschiedenste Leitungen verlegt. Mal aufputz, mal unterputz, aus den verschiedensten Zeiten. Is mir alles nicht geheuer. Deshalb soll alles neu werden.

Was die Zeit der ersten Installation angeht: Ich bin noch am recherchieren. Bisher hab ich nur gehört daß es ab 1925 380V gegeben haben soll. Vorher aber bereits 110V. Das Haus wurde 1896 gebaut.

Weiß jemand genauere Daten, wann Bergmannrohre wie ausgesehen haben?

Grüße,

Seiml
 
Vielen Dank, dass Du meiner Bitte nach Bildern nachgekommen bist.

1. Steht das Haus unter Denkmalschutz?

2. Willst Du ein Museum daraus machen?

3. Soll das Haus einmal bewohnt werden?

4. Erwartest Du z.B. eine voll funktionsfähige Küche nach heutigen Gesichtspunkten?

5. Werden die Decken abgehängt oder bleiben sie im Originalzustand?

Zum Bergmannrohr siehe hier:


https://de.wikipedia.org/wiki/Bergmannrohr
 
Also Bergmann Rohr ist zb im Gewölbe verlegt. Du erkennst das am dickeren Durchmesser und den Kerben in den Biegungen. Der Blechmantel ist längs gefalzt und innen mit Teerpappe ausgekleidet.
Ersatz gibt es weder dafür noch für den Rohrdraht. Auf einigen Bildern ist auch Bleimantelleitung verlegt auch als Rohrdraht bekannt.
Alternativ ginge am ehesten noch Aluinstallationsrohr oder eben PVC-Installationsrohr.
 
Im Kellerbereich würde ich die gesamte Altinstallation entfernen und neue NYM-Leitungen in Stangenrohr auf Schnappschellen verlegen, dazu Feuchtraumschalter und Steckdosen.
In den abgebildeten Raum wo ohnehin nur veraltete weiße Wandfarbe zu sehen ist, auch dort die Altinstallation komplett entfernen und neue Leitungen unterputz verlegen da eine Sanierung des Bestandes sich nicht mehr mit der heutigen Vorschriftenlage vereinbaren lässt. In den Zimmerdecken die unterwärts einen Hohlraum haben, lassen sich Leitungen mühelos einziehen.
Wo "Historische Wandmalereien" sind sollte man versuchen auf andere Wandseiten angrenzender Räume auszuweichen.
Man kann im Flurbereich bestehende Aufputz verlegte Bergmannrohre zum Neueinzug von H07-VU einzeladern verwenden, aber nur in beschränkten Sinne und da müssen die Abzweigdosen in Ordnung sein und nicht mit zersprungener Abdeckung wie es auf einem Foto zu sehen ist
 
@ wechselstromer

Bitte!

1. ja - steht unter Denkmalschutz. Warum?
2. & 3. Ich will drin wohnen. Ich betrachte es aber auch als wertvolles Stück Kulturgut welches in der Lage ist, einen Teil der Orts- und Familiengeschichte zu erzählen. Diese Eigenschaft soll erhalten bleiben.
4. Wenn Du mit einer "voll funktionsfähigen Küche nach heutigen Gesichtspunkten" eine Küche meinst wie sie zur Zeit in Möbelhäusern angeboten wird, dann nein.
5. Keine Decke wird abgehängt.
 
Bzgl. Denkmalschutz habe ich es schon davon gehört (allerdings nur gehört), dass zB. auch Forderungen seitens der Behörde in einem Fall gemacht wurden. die Heizkörpernischen beizubehalten. Der Behörde sei es darum gegangen, die damaligen, historischen Heizkörperverkleidungen (siehe Link) zu erhalten.

D.h. die Behörde kann offenbar auch Forderungen an die Gestaltung der Innenräume machen.

Hast Du bzgl. Denkmalschutz schon mit der Behörde Rücksprache gehalten?

Aber die würden sich sicherlich freuen, da Du ohnehin möglichst den alten Zustand mit neuen Materialien herstellen willst.

https://www.google.de/search?q=Heizk%C3 ... istorische
 
Danke für die vielen Fachbegriffe.

Das Bergmannrohr kann man ja recht leicht an den Einschnitten in den Kurven erkennen.

"Rohrdraht" war mir bisher auch unbekannt. Hier is jedoch eine schöne Erklärung mit Bildern:
https://www.deutsche-digitale-bibliothe ... 4EGIMSE66I (danke Pumukl!)

Hier findet sich ein schöner Text mit vielen Infos zu damaligen Installationen: http://dingler.culture.hu-berlin.de/art ... 9/ar329106
Sehr Interessant, finde ich!

Zur Bleimantelleitung steht hier bisschen was:
https://books.google.de/books?id=FESmBg ... ng&f=false

Sieht so aus als wär Bleimantelleitung was anderes als Rohrdraht - zumindest nach obigen Erklärungen.

@Pumukl: Aluinstallationsrohr wär vielleicht ne Möglichkeit. (Danke!) Muss mal ausprobieren wie das aussieht.
PVC-Installationsrohr kommt nicht in Frage.

@Strippe-HH: Die Gewölbe sind nicht im Keller, sondern im Kuhstall. Wird in Zukunft wohl eher Werkstatt o.Ä. werden. Stangenrohr is vermutlich auch PVC-Rohr - oder? Die Idee, bei Wandbemalungen, Kabel an der anderen Wandseite im angrenzenden Raum zu verlegen ist gut! Vielen Dank! Werd ich berücksichtigen.

@Wechselstromer:
Wegen Denkmalschutz: Klar - die sind in die Arbeiten mit einbezogen. Restaurator ebenfalls. Alle freuen sich ;-)

Grüßle,

Seiml
 
Es gibt für E-Installationen zugelassene biegsame Stahlrohre mit Isolierung, die recht steif in ihrer Form bleiben und so noch am ehesten die bisherigen Bergmannsrohre in Form (an der Gewölbedecke) und Funktion nachbilden können - mir spontan bekannter kleinster Außendurchmesser ist 16mm bei Fränkische. Die Befestigungsschellen 604 von OBO Bettermann sind größer, aber funktional ähnlich den genagelten Schellen dieser Rohre.
 
Ok - Danke! Werd ich mir auch ansehen.

Nochmal kurz die Frage nach den farbigen Kabeln, weil darauf bisher niemand eingegangen ist. Gibts sowas? Und wenn ja - ist das Standardware oder teures Sondermaterial? (in anderen Bereichen gibts ja zur Zeit jede menge farbige Kabel. Bei Datenkabeln zum Beispiel)
 
Abseits der Garben Weiß, Hellgrau und Schwarz ist i.d.R. alles für die feste Installation Sonderware - bei flexiblen Leitungen zum Geräteanschluß hat man da im Standard-Sortiment mehr Auswahl an PVC- und Stoffummantelten Leitungen.

Für die Installation im Rohr wäre dies doch aber eh nebensächlich!?
 
Ok.

Stimmt - für die Installation im Rohr ist die Farbe der Kabel nicht wichtig.
An manchen stellen überleg ich jedoch evtl. farbige Kabel zu nehmen - auch falls das mit den Rohren nicht klappen sollte. Dahinter stehen mehrere Überlegungen die aber alle noch nicht sehr ausgereift sind.

Nur um besser recherchieren zu können: könnt Ihr mir die korrekte Bezeichnung von Leitungen für die "feste" und für die "flexible installation" sagen?

Sorry - ich kenn mich in dem Bereich wirklich nicht gut aus. Bin zwar Handwerker, aber Strom war nie mein Gebiet. Ich werd letztlich auch alles vom Profi machen lassen - aber aufgrund der etwas besonderen Rahmenbedingungen muß ich selbst ein wenig vorrecherchieren um letztlich das Ergebnis zu bekommen das meinen Vorstellungen entspricht und mit dem ich letztlich auch zufrieden bin.

Und noch ne Frage zur Aufputzinstallation. Ich nehme an, hierfür nimmt man in der Regel auch die steifen Kabel die man für die feste Unterputzinstallation auch nehmen würde. Wenn ich nun aber die Kabel in die Rohre ziehen muß - wären da flexible Kabel nicht besser geeignet? Krieg ich feste Kabel überhaupt durch die Rohre? Und sind flexible Kabel für die feste Installation (Aufputz und in Rohren) überhaupt zulässig?
 
Seiml schrieb:
Ok - Danke! Werd ich mir auch ansehen.

Nochmal kurz die Frage nach den farbigen Kabeln, weil darauf bisher niemand eingegangen ist. Gibts sowas?


Schwarze Kabel duerften sich unter der Bezeichnung NYY, NYCY... ohne Probleme finden lassen.

Weiss ist schiweriger, ich kenne allerdings dem deutschen NYM-J vergleichbare Leitungen mit weisser Mantelfarbe aus diversen Nachbarlaendern (Norwegen, Schweden...). XBK hat solche Kabel mit nationalen Zulassungen im Angebot.


Hellblau? Ganz schwierig...Maximal als Sonderkabel fuer Einsaetze im niederen Temperaturbereich oder in der Ausfuehrung fuer eigensichere Stromkreise. Wobei ich mich auch frage, wo man frueher hellblaue Aufputzkabel vorgefunden hat?
 
Seiml schrieb:
Und noch ne Frage zur Aufputzinstallation. Ich nehme an, hierfür nimmt man in der Regel auch die steifen Kabel die man für die feste Unterputzinstallation auch nehmen würde. Wenn ich nun aber die Kabel in die Rohre ziehen muß - wären da flexible Kabel nicht besser geeignet? Krieg ich feste Kabel überhaupt durch die Rohre? Und sind flexible Kabel für die feste Installation (Aufputz und in Rohren) überhaupt zulässig?
Wenn das ein geschlossenes Rohrsystem ist, kannst du da Einzeladern in der benötigten Stückzahl einziehen lassen. Du brauchst keine massive oder flexible Leitung.
 
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Thema: farbige Elektrokabel und stilvolle Aufputzinstallation.

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