Funamenterder, WU Beton, Ringerder. Verbindung?

Diskutiere Funamenterder, WU Beton, Ringerder. Verbindung? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, der Rohbau zu meinem Haus startet bald. Also muss der Fundamenterder usw. auch geplant werden, und dann auch entsprechend montiert...
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Manuelk

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Hallo,

der Rohbau zu meinem Haus startet bald. Also muss der Fundamenterder usw. auch geplant werden, und dann auch entsprechend montiert werden.

Da wir hohes Grundwasser haben gibt es wahrscheinlich eine Bodenplatte aus WU Beton. (Kein Keller).
Das Haus selbst steht ca. 50cm ÜBER der Oberfläche, es wird also höhergelegt.

Meine Planung bisher ist folgende:
Fundamenterder einmal in der Bodenplatte rundherum legen. Material Stahl, 10mm rund oder 30x3,5.

Alle 2m mit der Bewehrung verbinden. Alle Verbindungen geschraubt, nicht geklemmt.


Um das Haus rum würde ich einen Ringerder legen, erdfühlig, ca 80cm tief. Material V4A, Werkstoffnr. 1.4571. 10mm rund.

Für eventuellen Blitzschutz würde ich den Ringerder noch unter der Bodenplatte verbinden um die Maschenweite von 10m einzuhalten.


Jetzt muss ich ja alle max. 20m den Ringerder mit dem Fundamenterder verbinden. ( ich wollte es an jeder Hausecke machen - Maße: ca. 10mx17m)
Die Verbindung auch aus V4A. Die Klemmstellen am Ringerder mit Densobinde abwickeln.
Oder verbinde ich auch bei der Querverbindung des Ringerders den Ringerder mit dem Fundamenterder?

Welches Material nehme ich für diese Verbindung? V4A, 10mm rund, oder? Wie verlege ich diese Verbindung?
Die muss ja durch die Schalung der Bodenplatte.

Oder nimmt man da Erdungsfestpunkte? Wenn die Schalung weg ist klemm ich da die Verbindung zum Ringerder unter?
Dann sobald ich außerhalb der Bodenplatte bin runter auf Höhe des Ringerders, rumbiegen und anklemmen?

Im Hausanschlussraum die Fahne hochgehen lassen, auch aus V4A.


Vielen Dank im Voraus.

Manuel
 
Manuelk schrieb:
Um das Haus rum würde ich einen Ringerder legen, erdfühlig, ca 80cm tief. Material V4A, Werkstoffnr. 1.4571. 10mm rund.
Du gar nicht siehe NAV §13 und die entsprechenden Beiträge von Dipol.

Lutz
 
Dein "Fundamenterder" den Du da planst ist kein Erder, da die Bodenplatte bei WU Beton keine Verbindung zwischen Erde und deinem Stahl herstellt.

Dies ist ein Potentialausgleich.

Bei WU Beton ist der Erder aus Edelstahl Werkstoff 1.443 (V4A) unter der Bodenplatte her zu stellen.

Jegliche Verbindungen die von deinem Potentialausgleich aus der Bodenplatte heraus kommen sind ebenfalls in 1.443 aus zu führen.
Der PA der Bodenplatte ist mit der PA Schiene zu verbinden genau so wie der Erder, es ist Sinnvoll den PA an so viel stellen wie sinnvoll möglich mit dem Erder zu verbinden.
Die WU Beton Bodenplatte darf nicht durchdrungen werden, sofern keine Druckdichten Durchführungen verwendet werden.
siehe hierzu auch Dehn Blitzplaner Seite 136 Bild 5.5.2.13.
Wobei in Deinem Fall der Blitzableiter wahrscheinlich nicht innerhalb der Wand geht sondern außen.

Seit neuestem ist auch ein Überspannungsschutz in Wohngebäuden vorgeschrieben, egal ob mit oder ohne äußeren Blitzschutz.
 
Octavian1977 schrieb:
Seit neuestem ist auch ein Überspannungsschutz in Wohngebäuden vorgeschrieben, egal ob mit oder ohne äußeren Blitzschutz.
Kannst du mir mal kurz die entsprechende Stelle nennen?
 
Guten Abend,

Genehmigung von meinem VNB habe ich.

Der Zusätzliche Erder kann soweit ich weiss unter die Bodenplatte oder rundherum. Das weiss ich noch nicht genau, je nachdem wo ich besser hinkomme.
Der PA der Bodenplatte ist mit der PA Schiene zu verbinden genau so wie der Erder, es ist Sinnvoll den PA an so viel stellen wie sinnvoll möglich mit dem Erder zu verbinden.
Reicht es nicht, wenn der Erder mit dem Potentialausgleich verbunden ist, und dann eine Verbindung zur PA Schiene?


Wenn ich den Erder unter die Bodenplatte erdfühlig lege wäre der Aufbau dann folgender:

von UNTEN NACH OBEN:

-Ringerder V4A (V4A = 1.443 oder 1.4571)
-Rundmaterial V4A, 10mm, verschraubt. mit Densobinde
-Druckdichte Durchführung. An jeder Hausecke und am Querschlag in der Hälfte der 17m Seite
-Potentialausgleich, Stahl, 10mm rund, alle 2m verschraubt mit Bewehrung.
-V4A Fahne in den Hausanschlussraum

Überspannungsschutz wollte ich ein Dehnventil an den HAK setzen.

Der Blitzschutz ist nur vorgesehen. der wird nicht gleich montiert. Nur wenn wir ihn montieren möchten müssten wir vom Ringerder ja Anschlusspunkt an den Hausecken hochführen über die OK Erdreich, oder?

Vielen Dank

Manuel
 
Manuelk schrieb:
Um das Haus rum würde ich einen Ringerder legen, erdfühlig, ca 80cm tief.
Die 80 cm sind keine ca.-Empfehlung sondern die DIN Mindest-Frosttiefe.

Wenn Ringerder und Funktionspotenzialausgleichsleiter in der Bopla je 20 m Gebäudeumfang und an jeder Anschlussfahne verbunden sind, entspricht die Ausführung der DIN 18014. Eine Mittenverbindung muss nicht zusätzlich mit dem FPA-Leiter verbunden werden. In Gebäuden mit Blitzschutzanlagen sind aber blitzstromtragfähige Verbinder gefordert.

Auf NAV § 13 hat Lutz bereits hingewiesen. Diese Bestimmung wird bei Einbauten von Erdungsanlagen aus Unkenntnis vieler Architekten und Rohbauunternehmen missachtet, trotzdem hat kein VNB das Recht einen Bauherren von einer Normbestimmung oder der vorgeschriebenen Messdokumentation zu "befreien" oder Eigenleistungen zu "genehmigen". Wer diese "Genehmigung" erteilt hat, ist nicht normkompetent.

Im Handbuch für das Elektrotechnikerhandwerk zu € 82,00 ist u. a. auch die DIN 18014 enthalten. Mit dem Buch im Regal wären deine Fragen überflüssig gewesen.
 
werner_1 schrieb:
Octavian1977 schrieb:
Seit neuestem ist auch ein Überspannungsschutz in Wohngebäuden vorgeschrieben, egal ob mit oder ohne äußeren Blitzschutz.
Kannst du mir mal kurz die entsprechende Stelle nennen?

Die Hersteller von Ueberspannungsschutzkomponenten werden nicht muede, auf die neue DIN VDE 0100-443/-534 zu verweisen. In ihrem missionarischen Eifer im Streben nach mehr Umsat^W, ehm, "Sicherheit"...erklaeren sie die Empfehlungen der Norm auch gerne mal zur "Pflicht". Es gibt keine gesetzliche Forderung nach einen Ueberspannungsschutz.

(Mittlerweile liesst sich eine Vielzahl von neuen Normen wie ein Werbeflyer der jeweiligen Herstellerlobby...)
 
Hallo,
nach Din ist eine Doku der Erdungsanlage zu machen.
Also Fotos, Pläne, Messwerte ...

Das ist schon sehr früh in der Bauphase zu Dokumentieren. Nachträglich kann das nicht mehr gemacht werden.

Der E-Fachmann der später den Zählerantrag stellt, benötigt diese Doku. Ohne würde ich den Zählerantrag nicht unterschreiben.

Anders kann der Normgerechte Zustand der Erdungsanlage später nicht mehr Festgestellt werden.

In der Praxis macht oft das Bauunternehmen die Erdung ohne Doku. So war es früher. Ist das heute noch so? Bin nicht mehr Aktiv tätig.

Wenn sich alle E-Fachleute weigern würden ohne Doku den Zählerantrag zu stellen, könne einige Bauten wieder Abgerissen werden. Also Doku gut Aufbewahren
 
Welches Material nehme ich für diese Verbindung? V4A, 10mm rund, oder? Wie verlege ich diese Verbindung?
Die muss ja durch die Schalung der Bodenplatte.
Musst du nicht zwangsläufig. Es gibt auch solche Erdplatten, die nagelst du innen an die Schalung und wenn die Schalung abgebaut wird, hast du außen die Platte mit Innengewinde und kannst daran den Ringerder anschließen.
Möglichkeiten gibt es viele. Am Besten sieht man das im Dehn Blitzplaner und den kann man bei Dehn kostenlos herunter laden.
 
Guten Morgen,

den Zählerantrag stelle ich selbst. Ich bin Elektromeister. War auch schon beim VNB. Ich bin auch von keiner Messung oder Dokumentation befreit. Das muss ich natürlich alles vorlegen.

Dokumentation, Bilder, Aufbau und Messprotokoll ist auch klar.


Kann man die Dehn Druckdichten Durchführungen auch für die Bodenplatte "nach unten" nehmen?
Kann ich bei diesen Durchführungen auf beiden Seiten 10mm Rundmaterial anschließen?

Oder macht es Sinn, die Verbindung vom Potentialausgleich in der Bodenplatte seitlich rauszuführen an den Hausecken und dort, wo die Querung unter dem Haus durch geht, und da die Verbindung zum Ringerder zu machen, und die Fahne als Vorbereitung für evtl. Blitzschutz dort auch vorzubereiten.
Diese Durchführung wäre dann auch mit der Druckwasserdichten Durchführung zu machen.



Vielen Dank

Manuel
 
VDE 0100-443 10-2016:
443.4 Der Schutz bei transienten Überspannungen muß vorgesehen werden, wenn die Folgen der Überspannungen Auswirkungen haben auf:...5) Einzelpersonen z.B. in Wohngebäuden und kleinen Büros, wenn in diesen Gebäuden Betriebsmittel der Überspannungskategorie I oder II errichtet sind.
ANMERKUNG 2: Es ist davon auszugehen, dass in Wohngebäuden grundsätzlich Betriebsmittel der Überspannungskategorie I oder II an die feste Installation angeschlossen werden."
 
Guten Morgen,

Musst du nicht zwangsläufig. Es gibt auch solche Erdplatten, die nagelst du innen an die Schalung und wenn die Schalung abgebaut wird, hast du außen die Platte mit Innengewinde und kannst daran den Ringerder anschließen.

Das hört sich gut an.

Also Potentialausgleich in der Bodenplatte, an den Hausecken und bei der Querung mit den Erdungspunkten von innen an die Schalung. Ringerder UM das Haus, oder UNTER der Platte wäre dann ja egal - es muss nur in V4A nach oben an den Erdungspunkt geführt werden. Wenn die Schalung weg ist einfach an den Erdungspunkt verschrauben.

Wenn Blitzschutz irgendwann dazukommt, kann ich den auch daran verbinden, oder?

Müssen die Erdungspunkte seitlich in der Bodenplatte auch Druckwasserdicht ausgeführt sein bei WU Beton?

Vielen Dank

Manuel
 
Manuelk schrieb:
den Zählerantrag stelle ich selbst. Ich bin Elektromeister. War auch schon beim VNB. Ich bin auch von keiner Messung oder Dokumentation befreit. Das muss ich natürlich alles vorlegen.
RÄUSPER:
Zur Zähleranmeldung sind EFK mit Konzession von einem VNB berechtigt und der Eintrag war doch wohl auch bei deinem VNB mit der vertraglichen Verpflichtung zu einem VDE Auswahlabo verbunden. Auch das zitierte Normenbuch gehört nach Bundesinstallateurausschuss zur Grundausstattung jeder konzessionierten EFK.

Manuelk schrieb:
Kann man die Dehn Druckdichten Durchführungen auch für die Bodenplatte "nach unten" nehmen?
Kann ich bei diesen Durchführungen auf beiden Seiten 10mm Rundmaterial anschließen?
Ob die Dichtmanschetten mit 1 bar ausreichen ist keine Frage der Elektrotechnik und von dem für Bauphysik Zuständigen zu klären.

Manuelk schrieb:
Dann wäre der Aufbau doch so in Ordnung, wie in meinem vorherigen Post geschrieben, oder?
Der Aufbau ja. Aber dass die DIN 18014 nur bei wenigen Architekten und Rohbauern überhaupt bekannt ist und selbst EFK heute noch Fragen stellen müssen, die man spontan einem Laien zuordnet, ist bedenklich.
 
Ringerder UM das Haus, oder UNTER der Platte wäre dann ja egal - es muss nur in V4A nach oben an den Erdungspunkt geführt werden. Wenn die Schalung weg ist einfach an den Erdungspunkt verschrauben.
Alles, was in der Erde liegt V4A, nicht nur die Verbindung
 
Hallo,

Aber dass die DIN 18014 nur bei wenigen Architekten und Rohbauern überhaupt bekannt ist und selbst EFK heute noch Fragen stellen müssen, die man spontan einem Laien zuordnet, ist bedenklich.

Eigentlich hab ich in meinem 1 Post die Ausführung schon so aufgeführt, wie sie jetzt bestätigt wurde.

Mir ging es hauptsächlich um die Ausführung, mit welchem Material (rund oder flach) und wie ich aus der Bodenplatte rausgehe.

Dass es Architekten und Rohbauer so ungenau wissen, wäre ja nicht so schlimm, solange sie wissen, dass eine EFK VOR Beginn der Arbeiten einbezogen werden muss.

Wobei ich gerade erfahren habe, dass manche VNB keine Dokumentation oder Messung sehen wollen.
Das erklärt doch schon, warum dieses Thema so behandelt wird. Hauptsache irgendwo kommt ne Anschlussfahne aus der Platte.

Viele Grüße

Manuel
 
Hallo,

ich finde zu den "Dehn Clip" Verbindern vom Potentialauslgeich zum Bewehrungsstahl keine ausführlichen Daten.

Zählt das als "Keil-/ Klemmverbindung" und wäre somit für maschinell verdichteten Beton nicht zugelassen?

Oder ist das zugelassen für maschinell verdichteten Beton?


Viele Grüße

Manuel
 
gibt es noch irgendwo nicht verdichteten Beton in Bodenplatten?
Ich kenn keine Baustelle auf der nicht verdichtet wird.
 
GEnau :)

deswegen frag ich. Ob da die "DehnClip" zugelassen sind, oder nur Schraubverbinder.

Viele Grüße

Manuel
 
Manuelk schrieb:
...
Zählt das als "Keil-/ Klemmverbindung" und wäre somit für maschinell verdichteten Beton nicht zugelassen?
Siehe DIN 18014:2014-03 5.9 Verbindungen:

Keilverbinder sind seit DIN 18014:2007-09 bei mechanischer Verdichtung ausdrücklich untersagt, weil sie durch die Vibrationen von Flaschenrüttlern wieder aufgehen können, Klemmverbindungen aber uneingeschränkt zugelassen.

Also vielleicht doch die Norm zulegen, bevor man aus Unkenntnis der relevanten Textpassagen verschiedene Dinge in einen Topf wirft? :(

Allerdings habe auch ich mich nach Markteinführung der aufgeclipsten Schnellverbinder gefragt, ob die bei direktem Rüttlerkontakt den Draht halten können. Wenn man auf der Baustelle bleiben muss um die Betonierer zu ungewohnter Sorgfalt im Drahtbereich anzuhalten, ist der Zeitvorteil für diese Neuerung futsch.

Formal sind die Clipsverbinder aber trotz solcher Bedenken zulässig. Da ist einmal mehr die Eigenverantwortung der EFK gefagt.
 
Also vielleicht doch die Norm zulegen, bevor man aus Unkenntnis der relevanten Textpassagen verschiedene Dinge in einen Topf wirft?

Ja stimmt, das hab ich etwas pauschalisiert.

das überleg ich mir noch, was ich dann nehme.


Noch eine Frage zu alternativen Ringerdermaterial:

Wenn ich verzinktes Kupfer nehme, was für Verbinder nimmt man dann? Kann ich da blanke Kupferverbinder nutzen?
Oder geht auch V4A?

Vielen Dank im Voraus.

Manuel
 
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Thema: Funamenterder, WU Beton, Ringerder. Verbindung?
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