Erdung und Potentialausgleich in Altbau anbringen

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Elma

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Hi.

Ich möchte in meinem Haus eine Erdung / Potentialausgleich anbringen. Derzeit ist nichts dergleichen vorhanden, das Objekt ist um die 100 Jahre alt.

Ein Ringerder ist nicht möglich, da um das Haus nicht komplett aufgegraben werden kann, da ein Anbau direkt an ein Nachbargrundstück grenzt.

Möglich wäre die Verlegung eines Banderders in U-Form, also an 3 Seiten des Hauses. Oder eben ein oder mehrere Banderder im Garten.

Alternativ möglich wären auch ein oder mehrere Tiefenerder (1,5 m Kreuzerder oder diese mehrteiligen Tiefenerder aus Rundstahl) Eventuell auch in Kombination mit einem Oberflächenerder.

Der Boden besteht in unserer Region aus Sand mit wenig Steingehalt.
(Der Sand ist ungefähr so wie in der Sandkiste auf einem Spielplatz)

Wäre bei einem solchen Boden die Verwendung von VA angebracht, oder kann man da auch verzinkt nehmen?

Beste Grüße
 
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Hallo und Willkommen im Forum!

Elma schrieb:
Ich möchte in meinem Haus eine Erdung / Potentialausgleich anbringen. Derzeit ist nichts dergleichen vorhanden, das Objekt ist um die 100 Jahre alt.
Auch in alten Gebäuden ist ein vollständiger Schutzpotenzialausgleich überfällig. Eine Erdung ist nicht in jedem Fall vorgeschrieben.

Elma schrieb:
Der Boden besteht in unserer Region aus Sand mit wenig Steingehalt.
(Der Sand ist ungefähr so wie in der Sandkiste auf einem Spielplatz)

Wäre bei einem solchen Boden die Verwendung von VA angebracht, oder kann man da auch verzinkt nehmen?
Erder aus korrosionsbeständigem NIRO, Werkstoffnummer 1.4571 (V4A), sind immer sinnvoll aber normativ nach DIN 18014 nur für Ringerder und Anschlussfahnen von Neubauten vorgeschrieben. St/tZn ist für Bestandsbauten zulässig, V2A aber nicht.

Humus hat einen spezifischen Erdwiderstand von ~ 100 Ωm, feuchter Sandboden liegt um Faktor 2, trockener Sand um bis zu Faktor 10 höher. Um die gleiche Erdfühligkeit wie Tiefenerder zu erzielen, müssen Banderder etwa doppelt so lang sein. Ohne Kenntnis wie tief der Sandboden reicht und wie hoch der Grundwasserspiegel steht, können aus der Distanz keine verbindlichen Prognosen erstellt werden.

Tiefenerder sind mit weniger Grabarbeiten verbunden und wenn man die durch den Kellerboden eintreiben kann, müssen sie auch nicht so lang wie im Garten sein. Daher wäre ein NIRO-Tiefenerder an der HES meine erste Wahl. Schutzpotenzialausgleich und Erder gehören zur Elektroanlage und für Installationen an dieser gilt § 13 NAV.
 
Schutzpotenzialausgleich und Erder gehören zur Elektroanlage und für Installationen an dieser gilt § 13 NAV.

nicht zu übersetzen mit: Ich mach das und der Elektriker schaut später zu.
 
Hi.

Also das Haus hat keinen Keller.

Ein Tiefenerder könnte z.b im Heizungsraum (Anbau) eingebaut werden, wo dann auch die HES hin könnte.

Den Tiefenerder will ich von einer Fachfirma machen lassen. Ich habe keine Eintreibwerkzeuge. Höchstens einen dicken Hammer.

Die gesamte Elektrik soll ja neu gemacht werden, da alles hoffnungslos veraltet ist.
Das Haus hat gerade einmal 6 Diazed Sicherungen, die Stromkreise erstrecken sich über ganze Etagen und sind auch nur 2-Adrig ausgeführt.

Die Leitungsverlegungen für die Endstromkreise wollte ich selbst machen. Die Verteilung wollte ich machen lassen.

Beste Grüße
 
Dann holst du dir bevor du anfängst eine Elektrofirma an Bord und mit dieser wird festgelegt was, wer, wo,wann und wie macht!
 
Hi.

Ich habe bei einer Firma angefragt.

Ergebnis: Es ist nicht unbedingt ein Erder erforderlich.

Mir wurde folgendes geraten:

Die alte offene Zählerplatte (Also das schwarze Bakelitteil mit den Diazed Sicherungen) unangetastet lassen.
Die Diazed Sicherungen werden dann als "Vorsicherungen" für die neue Installation mit 2 Unterverteilungen verwendet.

Da die alte Einspeisung / Zählerplatz erhalten bleibt, muss das dann nicht nach aktuellen Normen neu aufgebaut werden, sondern fällt unter Bestandsschutz.

Dann muss lediglich ein Potentialausgleich gemacht werden.
Eine Erdung wäre dann optional.

Falls ich mich trotzdem für eine Erdung entscheide, wird ein Tiefenerder von 9 m länge empfohlen.

Das ist die günstigste und schnellste Lösung.

Er wird nicht bodengleich eingeschlagen, sondern es wird in einem kleinen Abstand zum Haus ein Loch von 1,50 m Tiefe gegraben. Dann sieht man, dass da keine Leitungen im Boden sind. Und man ist dann im feinen Sand, der unter der Mutterbodenschicht ist.

Dann wird da unten der Stab noch ca 8 m eingeschlagen, dann der Erder mit 1x25mm² Kupferkabel angeschlossen und dann das Loch zugeschüttet, so dass der Erder mit Erde überdeckt ist.

Wenn ich das Loch und den Kabelgraben zum Haus selber grabe, ist das eine Angelegenheit von noch nicht mal nem halben Arbeitstag.

Des Weiteren ist die Firma einverstanden, wenn ich alle Schlitze im Haus selbst mache und die Leitungen selbst verlege.

Bedienung: Ich kaufe das Material ausschließlich bei denen (und verwende keine gebrauchten Reste oder Baumarkt-Billigkram). Und es müssen alle Leitungen offen bleiben, damit der Meister es abnehmen kann. Danach kann ich dann auch wieder selber vergipsen.
 
Den alten Mist lassen ist keine Gute Idee.
Bestandsschutz hat das Ding nur wenn GAR NICHTS gemacht wird und die Anlage gemäß der zum Erstellungszeitpunkt gültigen Normen und Richtlinien aufgebaut ist und AUCH VERWENDET wird.
Moderne Anforderungen wie z.B. die Reduktion vagabundierender Ströme um Schäden an Gebäude und vernetzter Elektronik zu verhindern, können an so was nicht gestellt werden.

Wenn hier mit Bestandsschutz argumentiert wird ist die Frage warum der Elektriker überhaupt was machen will, denn unter dieses Unwort fällt die gesamte Anlage.

Einmal das Ganze ordentlich neu und Ruhe ist für wieder etliche Jahre.
 
Der Elektriker sagte, wenn der Zählerplatz verlegt / neu gemacht wird, muss ein komplett neuer Hausanschluss gemacht werden.

Wahrscheinlich muss nicht nur ein NH Trenner eingebaut werden, sondern es muss wirklich auch das Einspeisekabel bis zur Straße neu gemacht werden. Da es relativ dünn im Querschnitt ist (Wahrscheinlich nur 10 mm²)

Und das wird teuer.
 
Elma schrieb:
Der Elektriker sagte, wenn der Zählerplatz verlegt / neu gemacht wird, muss ein komplett neuer Hausanschluss gemacht werden.
Das ist genau so ein Unsinn wie Bestandsschutz.

Lutz
 
DAS ist völliger Unfug.

Selbst wenn das mit dem 10mm² stimmt ist dieses für 63A durchaus geeignet.
Die Grenze des neuen wird nur weiter vorne gezogen.
Eine Leistungserhöhung findet wohl nicht statt somit auch kein Bedarf einer höheren Absicherung.

Selbst ein kompletter Neu Anschluß sollte für 3k€ machbar sein.
 
Hi.

Ob die Leitung nur 10mm2 hat, weiß ich nicht genau.
Da wurde auch nicht nachgeschaut, sondern nur geschätzt.

Im Vergleich zu "aktuellen" Anschlüssen wirkt das Kabel jedenfalls wesentlich dünner.

Könnte man einen neuen Zählerschrank installieren lassen, ohne dass der Hauptanschluss geändert wird?

Also Erdkabel und "Panzersicherung" erhalten und ab da dann Neuanlage.

Es handelt sich um ein Haus mit zwei getrennten Wohneinheiten. Wobei erst nachträglich geteilt wurde bzw wird, im Rahmen der Kernsanierung.

Die Elektrik ist zum derzeitigen Stand noch nicht aufgeteilt.
Aber das würde von mir aus notfalls auch über interne Zwischenzähler gehen.
 
Mit Zwischenzählern wird das problematisch.
Denn der jeweilige Stromkunde hat das Recht den Stromanbieter frei zu wählen.
Bei Streitigkeiten bleibst du auf den Stromkosten komplett sitzen.

Ein Neuer Zählerkasten hat mit dem Hauptanschluß eigentlich nichts zu tun.

Wenn Du allerdings eine zweite Zählstelle haben willst, bedeutet das für den VNB eine Leistungserhöhung und damit auch notwendige Anpassungen.
Möglicherweise ist dann auch eine neue Einspeisung, oder separate Einspeisung für den zweiten Anschluß erforderlich.
Trotzdem kannst Du erst mal den Zählerkasten erneuern ohne die Einspeisung an zu packen, aber eben nicht mit zusätzlichen Zählern.
 
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