Installation von Mehrfamilienhaus / Monteurswohnung

Diskutiere Installation von Mehrfamilienhaus / Monteurswohnung im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo allerseits, ich möchte mich kurzfristig an die Planung für die Installation eines Mehrfamilienhauses setzen. Bis jetzt habe ich als...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
M

Monk99

Beiträge
7
Hallo allerseits,

ich möchte mich kurzfristig an die Planung für die Installation eines Mehrfamilienhauses setzen. Bis jetzt habe ich als gelernter Elektromaschinenbaumeister nur Einfamilienhäuser installiert (und das ist schon etwas her), daher stellen sich mir ein paar Fragen. Aktuell ist es ein Zweiparteienhaus mit zentraler Hauptverteilung und nur einem Zähler, wie in einem Einfamilienhaus.

Das Haus wird jetzt umgebaut und auf diesen zwei Etagen sollen aus zwei ~120m² Wohnungen 6 Monteurswohnungen mit je 40m² werden. Die Zeichnung der Arichtektin liegt vor und es kann bald los gehen.

Es soll nach dem Umbau jederzeit möglich sein, aus diesen Monteurswohnungen nachträglich Singlewohnungen zu machen, um bei Bedarf auch langfristig vermieten zu können.

Bei einfachen Monteurswohnungen hätte ich theoretisch alles über einen Zähler abwickeln können und höchstens zu Informationszwecken noch Zwischenzähler in den Unterverteilungen installiert. Wenn es aber dann irgendwann Einzelobjekte für die Vermietung werden, sollte doch jede Wohnung einen eizelnen Zähler haben. Jetzt überlege ich, ob ich unten im Hausflur einen großen Zählerschrank mit entsprechenden Zählerplätzen installiere oder ob ich vom HAK direkt in die Wohnungen weiterverteile um da jeweils eine eigene Verteilung mit eigenem Zähler zu installieren.

Jetzt einige Fragen:
- müsste ich einen 7. Zähler für allgemeinen Verbrauch installieren?
- müsste ich, wenn ich jede Verteilung einzelnd mit EVU Zähler installiere, für jeden Zähler grundsätzlich die Grundgebühr bezahlen?
- bei Weiterverlegung vom HAK: darf ich das 10² (evtl 16²) durch den Lüftungsschacht legen?
- Wenn ich erst alles über einen Zähler mache, gibt es Möglichkeiten, in den entsprechenden Unterverteilungen nachträglich den Zähler nachzurüsten?
- was ist überhaupt üblich? Wie würdet ihr soetwas realisieren?

Für jemanden, der es nicht regelmäßig macht, ein ordentliches Projekt, aber man wächst ja mit seinen Aufgaben :).
 
Hallo,

ich würde vom HAK an einen Zählerschrank mit 7 Zählern ( 6WE plus allgemein) gehen. Dort an jedem Zähler Abgänge für Waschmaschine und Trockner vorsehen.
Sowie ein Abgang über z.B. Linocour- Schalter auf eine UV in der jeweiligen Wohnung.

Die Variante vom HAK zu Zählern IN der jeweiligen Wohnung habe ich so noch nicht gesehen.

Evtl. VNB vorher kontaktieren bezüglich einer Verstärkung.


Wie machst du es denn mit den Messungen und der Fertigmeldung? Bist du eingetragen beim VNB?

Viele Grüße

Manuel
 
Nach dem Umbau handelt es sich nicht mehr um ein zwei Familien haus.
Bitte dringend in der Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes nachsehen was für Regelungen an zu wenden sind.
Ich vermute, das dies dann ähnlich einem Hotellbetrieb ausgestattet werden muß.
Möglicherweise dann auch Notbeleuchtung für das Treppenhaus.
Informiere Dich dazu ausreichend, Architeckten haben da leider oft kaum Ahnung von und lassen den Bauherren dann gerne im Regen stehen.

Zählerschrank im Treppenhaus ist auf jeden Fall NICHT zulässig.
Im Treppenhaus dürfen nur Leitungen und Anlagen zur Versorgung des Treppenhauses verlegt werden.
Leitungen zur Versorgung anderer Bereiche müssen Brandschutztechnisch abgetrennt werden (siehe LAR des jeweiligen Bundeslandes)

Ich Vermute, daß Du für diese Maßnahme auch eine Baugenehmigung benötigst.
 
Da hier eine Umnutzung statt findet muß die elektrische Anlage natürlich den aktuellen Normen entsprechen, also in TT oder TN-S aufgebaut ab HAK und auch Überspannugnsschutz aufweisen.

Die Leistungserhöhung ist beim VNB zu genehmigen zu lassen.
Am Besten vorher auch bestätigen lassen das die Leistungserhöhung auch machbar ist, nicht, daß wenn das Ding fertig ist es nachher beim Antrag heißt das ginge nicht.
 
Es war zu erwarten, dass es nicht ganz so einfach wird.

Heißt unterm Strich also: Auch wenn es einfach 6 Mietwohnungen werden, müsste ich die Mehrleistung beim VNB beantragen.

Wie wäre es, wenn ich bei Monteurswohnungen über einen einzelnen Zähler betreibe? Das sollen vom Prinzip her 6 Wohnungen mit je einer Wohnküche, Schlafzimmer und Mini-Bad werden. Es gibt insgesamt 3 Hauseingänge über die jeweils 2 Wohnungen zugänglich sind.
Wenn man einen Hausanschlussraum einrichtet, indem die Zähler im Zählerschrank montiert werden, könnte man von dort aus ohne weiteres zu den jeweiligen Unterverteilungen.Der Zählerschrank/Raum könnte theoretisch in den Keller verlegt werden.

Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, ein System wie Loxone zu installieren, um auch einen Fernzugriff auf die Wohnungen zu haben. Dann müsste man in diesem Fall aber eine einzelne, autarke Steuerung für jede Wohnung installieren, sehe ich das richtig? Hier kann ich mich ggf. aber auch noch vom Hersteller direkt vor Ort beraten lassen.
 
Die Leistung eines Zählers wird da vermutlich nicht ausreichen.
Auch wenn die Wohnung kleiner ist, so bleibt die Belastung doch relativ gleich.
Die zusätzliche Energie um ein paar Räume mehr mit Licht zu versorgen ist sehr gering, die Küche die den meisten Strom benötigt sowie Waschmaschine Trockner ist in jeder Küche vorhanden.
Ich würde davon ausgehen, daß jeder Monteur sich abends irgend was warm machen will, Nudeln kocht oder sonstiges.
Bei 7 Wohnungen wird eine Vorsicherung von 80A im HAK vor gesehen, wird das Warmwasser auch noch über Strom erzeugt dann sogar 160A
Wenn das über einen Zähler laufen soll dann wäre hierzu ein Wandlerzähler notwendig.

Ich würde für solch kurzfristige Vermietungen geeichte Unterzähler einsetzen die ich auch zentral von einem Rechner gespeichert und ausgelesen werden, damit die Zählerstände auch mit Daten hinterlegt sind.
 
Hausanschlussraum ist immer eine gute Idee :)

Evtl. auch an Sat-Verteilung, Netzwerk, BMA, EMA, Telefonanlage o.ä. denken (wenn so was gewünscht ist)

Was willst du denn aus der Ferne in den Wohnung steuern? Es ginge auch der Loxone Miniserver für mehrere Wohnungen zusammen, er sollte halt dann im Hausanschlussraum sitzen, und nicht in einer Wohnung.
Die Ausgänge kannst du dann ja entsprechend in die Wohnungen schalten.
Da kommen aber schnell ein paar Euro zusammen mit Extensions.
Je nachdem was du steuern willst.
 
Ich lese gerade es sollen ja nur 6 Wohungen sein also wäre OHNE WW mit Strom noch 63A als Vorsicherung im HAK ausreichend.
Aber die Frage ist eben ob im HAK überhaupt schon 63A sitzen und der Anschluß das auch kann.
Wenn es 6+1 VNB Zähler werden dann mußt Du auch 7 mal die Grundgebühr zahlen.
Du kannst aber einen höheren Anschluß beantragen und das mit z.B. einem Wandlerzähler gegenüber dem VNB abrechnen (bei 63A auch mit Direkt Zähler)
Danach dann die Zähler für die einzelnen Wohnungen als geeichte Hutschienen Zähler (MID!) setzen.
Die Zähler dann soweit wie möglich Richtung Einspeisung.
Wenn Du den Zähler erst in der Unterveteilung setzt misst du die Leitungsverluste (ca 1%) nicht mit.
Wenn Du die Zuleitungen in einem alten Schacht legen willst dann mußt Du zusehen wie du diese alle 50cm befestigst einfach lose reinhängen is nich.
z.B. über ein Halteseil.

Um den Spannungsabfall gering zu halten solltest Du 16mm² verlgen, wenn es preiswerter sein soll dann halt NYY-J anstelle von NYM-J. Allerdings ist NYM leichter zu verlege denn es hat einen geringeren Querschnitt und die Adern sind bei NYM ab 16mm² schon Mehrdrähtig bei NYY erst ab 25mm². ein Grund mehr lieber 16mm² NYM als 10mm² NYM zu verlegen.
Wenn das Treppenhaus groß genug ist kann man hier die Zuleitungen auf einer Kabelleiter ziehen und dann abschließend mit Promat Brandschutztechnisch abtrennen (zugelassener Fachbetrieb notwendig)
Wenn das mal Wohnungen werden sollen mußt Du auch Wasser Warm/Kalt und Heizung einzeln abrechnen.
Hierzu empfiehlt sich eine Heizungsübergabestation.
In der wird Warmwasser über die Zentralheizung im Durchlaufprinzip erzeugt, Heizwasser für die Heizkörper bereitgestellt und sowohl Wasser als auch Wärmeenergie gezählt.
Der ganz große Vorteil hiervon ist, daß man sich die Legionellen Untersuchungen spart die bei einem zentralen Warmwasserspeicher Pflicht sind.
hier z.B. von Stiebel Eltron:
https://www.stiebel-eltron.de/de/ho...re_energien/wohnungsstationen/uebersicht.html
 
Aus der ferne wäre es schön Rollläden, Heizung etc. zu steuern. Gerade wenn Wohnungen mal nicht vermietet sind, ist das natürlich super.
Vielleicht wäre da eine Steuerung wie das Bus-System von Eltako auch besser (habe ich selbst im Haus), bei dem man nur die Aktoren der jeweiligen Wohnungen in die Unterverteilung setzt und den "Rest" bzw. die "globalen" im Anschlussraum.
Diese Steuerung wäre aber nur als Alternative zur klassischen Installation eine Überlegung. Erst mal muss ich die grundlegenden Dinge klären.

Wenn ich mit geeichte Zwischenzählern arbeite, würden die Parallel zum Hauptzähler angeschlossen oder werden diese erst nach dem Hauptzähler eingebunden?
edit: Die Frage ist im vorangegangen Post schon beantwortet.
 
Hauptzähler dafür bezahlst du den Netzbetreiber die Zählermiete.
Danach folgen geeichte Zwischenzähler und die gehen den VNB nichts an. Vorteil weniger Platzbedarf da Hutschienenzähler. Mein Vorschlag zentraler Zählerschrank mit VNB Hauptzähler danach UV mit Abgängen zu den Wohnungen und für Allgemeinstrom mit entsprechenden selektiven Sicherungen (SLS 35A) und den einzelnen Zählern. Abrechnung der Verbräuche erfolgen dann über die Miete! Aber Achtung der Hauptzähler zählt auch die Eigenverbräuche der Unterzähler mit ! Wenn du 7 getrennte Zähler setzt kommen auch 7 mal Zählermiete zu den Kosten. (6 Wohnungen + Allgemeinstrom)
Einziger Vorteil bei einer Singlewohnung kann der Mieter den Versorger frei wählen und bezahlt dann auch direkt die Stromkosten an den VNB.
 
SLS werden nicht benötigt hier kann man auch durchaus Neozed Lasttrennschalter (Linocur verwenden)

Wenn die Einheiten als Wohnungen vermietet werden dann muß spätestens jede Wohnung ihren eigenen VNB Zähler bekommen, da hier das Recht besteht den Stromanbieter frei zu wählen.

Ich würde den Strom auch bei Monteursunterkünften nicht pauschal mit der Miete abrechnen, sondern immer nach Verbrauch.
Denn was nichts kostet wird meist verschwendet.

Überlegen würde ich mir auch eine Gemeinschaftswaschmaschine z.B. mit Münzeinwurf oder auch Abrechnung über ein Buchungssystem mit der Wohnungsmiete.
Du willst ja sicher nicht in jede Wohnung eine Maschine stellen.
 
Hallo,
ich würde erst mal Rücksprache mit dem VNB halten.
Ob die erlauben das über eigene Zähler zu machen ?
Außerdem wird mit einem 63 A Hauptzähler die Leistung nicht für alle Wohnungen reichen.Wenn da in 6 Wohnungen gekocht wird ...

Ich dachte der SLS-Schalter ist Pflicht.
 
Der VNB hat da nichts mit zu bestimmen wenn es darum geht den eigenen Strom zu zählen.
Natürlich werden diese Zähler nicht vom VNB abgerechnet oder dergleichen.
Für richtige Mietwohnungen geht das aber nicht über Zwischenzähler ab zu rechnen, wie bereits erwähnt.

Bis 6 Wohneinheiten ohne el. WW sind 63A im HAK vorgesehen.
Von daher ist das ausreichend.
Trotzdem ist der erhöhte Leistungsbedarf mit dem VNB ab zu klären, da die 14,5kVA die für eine Wohnung als Last gerechnet werden dann nicht mehr ausreichen.
Der VNB muß schließlich die Belastung in seinem Netz berechnen können.
 
Der TE sollte uns erst einmal mitteilen, ob ihm das Gebäude gehört oder, ob er nur Ausführender ist.
Evtl. hat er uns das schon mitgeteilt u. ich habe es nur überlesen.
 
Es sind ja nicht nur die Stromanschlüsse, sondern auch das sonstige.
Solche Umwidmungen sind genehmigungspflichtig und ich hatte es selber schon erlebt, dass uns mitten in den Arbeiten ein Umbauprojekt eines Bauunternehmers gestoppt wurde weil die Genehmigungen fehlten.
Hier sollten in einem maroden Mehrfamilienhaus-Altbau Mitarbeiter einer Türkischen Verputzer Firma untergebracht werden die auch da teilweise schon in dieser Ruine hausten.
Wir hatten die eine Haushälfte bereits im Rohbau fertig gehabt, dann kam das aus.
Das schönste kam dann 2 Monate hinterher als die Firma Insolvent wurde.
 
Danach folgen geeichte Zwischenzähler und die gehen den VNB nichts an.
Code:
Wenn man eine Zulassung als Messstellenbetreiber hat kann man Zwischenzähler setzen. Faktisch sind aber für die Zählung die VDE AR-N-4101 anzuwenden.

Wer es nicht macht und den Mieter in der freien Stromwahl einschränkt kann nach Energiewirtschaftsgesetzt bestraft werden.
Wahrscheinlich zu Recht.

Das Statement des Posters erscheint mir noch vor der Regulierung des Strommarkes zu entstammen und ist veraltet.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Installation von Mehrfamilienhaus / Monteurswohnung
Zurück
Oben