Fundamenterder

Diskutiere Fundamenterder im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, an unser bestehendes ZFH (Altbau) soll eine größere unterkellerte ca. 6 x 9 m große Garage/Halle (Neubau) angebaut werden. Vom Altbau...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
E

eliwan

Beiträge
77
Hallo,
an unser bestehendes ZFH (Altbau) soll eine größere unterkellerte ca. 6 x 9 m große Garage/Halle (Neubau) angebaut werden. Vom Altbau (Netzform: TT) soll zu einem neuen UV im Neubau ein Strom-Kabel gelegt werden.
Frage: Braucht es für den Neubau eine zusätzliche separate Erdung in Form eines Fundamenterders oder Ringerders?
 
Weil jedes neu gebaute Gebäude nach TAB, DIN 18015-1 und DIN VDE 0100-540 einen Erder haben muss.
 
das würde also auch bedeuten dass in einen neu erstellten nicht unterkellerten Anbau an einem Einfamilienhaus Baujahr 1958 ein Fundamenterder eingebaut werden muss auch wenn dieses über den Sicherungsverteiler des bestehenden Gebäudes mitversorgt wird, richtig?
 
Es wird in einem neuen Gebäude zwangsweise auch eine neue (und keine alte) elektrische Anlage installiert, die nun einmal einen funktionsfähigen Erder entsprechend DIN 18014 ausgeführt benötigt um Normgerecht zu sein -> JA!

Gebäude bekommt Strom -> Erdung!
Gebäude bekommt Blitzschutz -> Erdung!
Gebäude bekommt Antenne -> Erdung!
Gebäude bekommt Telekommunikationsanschluss -> Erdung!
Gebäude bekommt Gasversorgung -> Erdung!
Gebäuse bekommt Wasserversorgung -> Erdung!
Gebäude besteht aus Stahlkonstruktionsteilen -> Erdung!

99,99% aller errichteten Gebäude benötigen einen Erder!
 
Na mir ist ja eine Baustelle bekannt wo angebaut wird, kann ja mal neugierigerweise nachsehen ob da ein Erder eingebaut wurde, die Elektrik mache ich da aber nicht aber die werden das hoffentlich ja wissen was sie tun.
Und wenn nicht dann ist es deren Problem.
 
Die genannten Quellen DIN VDE etc. sprechen lediglich von neugebauten (Wohn)Gebäuden, nicht von Anbauten/Anschluss an ein bestehendes Gebäude, das bereits über eine Fundamenterdung verfügt. Hier fehlt die notwendige Differenzierung.

Muss man denn auch ein/e neuangebaute/s mit Strom versorgte/s
- Terasse
- Müllhäuschen
- Einzelgarage etc.

mit Fundamenterdern nach Deinen genannten DIN VDE- Normen bestücken?
 
Entspricht der vorhandene Fundamenterder nach dem Anbau noch der DIN 18014?

Tipp: ... verläuft als geschlossener Ring entlang der Außenkante des Gebäudes ...
 
Strippe-HH schrieb:
Na mir ist ja eine Baustelle bekannt wo angebaut wird, kann ja mal neugierigerweise nachsehen ob da ein Erder eingebaut wurde, die Elektrik mache ich da aber nicht aber die werden das hoffentlich ja wissen was sie tun.
Und wenn nicht dann ist es deren Problem.
Hallo,

ein Elektriker wird wohl kaum den Erder dort gesetzt haben, dass machen aus Kostengründen meist die Betonbauer oder Maurer. Der sagt höchstens, dass er dort einen haben möchte,ist aber zu 95% nicht zugegen, wenn der gesetzt wird.

mfG
Jörg
 
Ich kenne keinen "Betonbauer", der das richtig ausführen und dokumentieren könnte ...

Architekten, Bauleiter, General Unternehmer und Tiefbauer, die das noch nicht realisiert haben werden für die gesamten anfallenden Kosten der Instandsetzung zur Verantwortung gezogen. Funktionserder und Maschen lassen sich i.d.R. nicht mehr ohne Abriss des Gebäudes äquivalent herstellen!

Ich hatte letztes Jahr so einen Fall von Neubau-Sanierung wegen falsch installiertem Fundamenterder. Da kam der Architekt recht günstig mit knapp 80.000€ hin, weil zumindest ein Teil in der Bodenplatte durch Probeöffnungen nachgewiesen werden konnte - die 10x10m Maschen fehlten aber für den Blitzschutz!

Die Installation der Erdungsanlage ist Facharbeit und kein "Stück Draht in die Baugrube werfen"!
 
Warum war das in den 70er Jahren kein Problem im Gegensatz zu heute wenn Gebäude gebaut werden.

Bei unserem 1976 gebauten Hochhaus mit TT-Netz Form sind alle deine Aufzählungen erfüllt.

Das betrifft die Telefonverteiler, Kabel-TV Netz etc.
 
Warum fahren Autos nicht mehr auf Metallbeschlagenen Holzscheiben, sondern auf Luftgefüllten Gummireifen auf Stahl- oder Leichtmetall, evtl. sogar Carbonfelgen? Fortschritt durch neue Anforderungen und/oder Erkenntnisse.

Aber was genau war jetzt deine Frage?
 
Meine Frage war, warum diese Sachen heute beim Hausbau nicht mehr erfüllt werden, weil es scheinbar keine kompetenten Leute dafür gibt die sich damit auskennen.

Sprich lasse mir ein Haus bauen und denke es ist alles gut, da man ja als Bauherr nicht alles wissen kann oder muss und stellt hinterher fest das die Elektrik fehlerhaft ist.
 
Ein korrekt arbeitender Elektrofachbetrieb wird für eine bauseits gestellte Erdungsanlage eine Dokumentation und die Messprotokolle anfordern und diese als Begründung für einen Haftungsausschluss in den Vertrag aufnehmen und Bedenken anmelden auch wenn Dokumentation und Messprotokoll der Erdungsanlage die Wirksamkeit bescheinigen. Für die Anmeldung der elektrischen Anlage wird zur Bestätigung der Messwerte eine eigene Prüfung in geringerem Umfang als Plausibilitätsprüfung herangezogen und dokumentiert.

Dass der für den Bauherren verantwortliche Vertragspartner die Errichtung der Erdungsanlage dann anderweitig vergeben hat, womöglich nicht fachgerecht, ist nicht dem ausführenden Unternehmen für die Errichtung der elektrischen Anlage anzulasten. Für die Erdungsanlage ist eine geeignete Fachkraft, i.d.R. eine Blitzschutzfachkraft, alternativ eine geschulte Elektrofachkraft zu beauftragen!

Fehlen Dokumentation und Messprotokoll, kann die elektrische Anlage errichtet, aber nicht in Betrieb gesetzt werden. Dafür kann sich der Verantwortliche für das Dilemma einen anderen Deppen suchen, der dann natürlich nicht für die elektrische Anlage haften will. Es beginnt und endet mit einem Vertragspartner, Architekt oder Generel Unternehmer, der weiss, was er da tut. Wenn der das Bodengutachten ignoriert und das Haus sackt weg, kann da ja auch der Dachdecker nix dafür ...
 
Zidane schrieb:
Meine Frage war, warum diese Sachen heute beim Hausbau nicht mehr erfüllt werden, weil es scheinbar keine kompetenten Leute dafür gibt die sich damit auskennen.

Sprich lasse mir ein Haus bauen und denke es ist alles gut, da man ja als Bauherr nicht alles wissen kann oder muss und stellt hinterher fest das die Elektrik fehlerhaft ist.
Möglicherweise hast du zwischendrin den "Geiz ist Geil" - Faktor vergessen oder aber

die 70´ € Küche bzw. das 50´ € Bad muß auf jeden Fall sein ...

und sieht ja sowieso keiner.


PS: passend dazu, vor kurzen in diesem Forum gelesen
Mit meinem Geld was ich habe könnte ich mir aus der Portokasse locker alle Geräte anschaffen die dafür nötig wären, das Wissen aneignen um die Geräte bedienen und verstehen können ist auch nicht Problem. Einfach und sinniger halte ich allerdings für 150 Euro E-Check machen zu lassen, nachdem Verteilung und Dosen überarbeitet sind.
Erst wird selber herumgebastelt (ich unterstelle jetzt nicht gepfuscht) und dann lassen wir es günstig "legitimieren".
 
T.Paul schrieb:
Ich kenne keinen "Betonbauer", der das richtig ausführen und dokumentieren könnte ...
Ich auch nicht. Ich kenne nicht mal einen Elektriker der das richtig ausführen und dokumentieren könnte ...

T.Paul schrieb:
Ein korrekt arbeitender Elektrofachbetrieb.......
Kenne ich auch nicht.

mfG
Jörg
 
Beauftragung des günstigsten Anbieters zur Gewinnmaximierung per Geschäftsmodell.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Fundamenterder
Zurück
Oben