Kabelverlegung über den Fussboden statthaft?

Diskutiere Kabelverlegung über den Fussboden statthaft? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich bin neu hier und habe von Elektrotechnik wenig Ahnung und bitte daher um wenig Nachsicht, wenn ich mich etwas verkehrt ausdrücke...
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Zitronensaft

Guest
Hallo, ich bin neu hier und habe von Elektrotechnik wenig Ahnung und bitte daher um wenig Nachsicht, wenn ich mich etwas verkehrt ausdrücke.

Also wir bauen gerade für unsere Familie ein neues Domizil, vielmehr wir lassen über ein GU bauen und machen selber nur den letzten Schliff, also das Malern und Tapezieren.

Ich habe mich hier angemeldet, da mir die Kabelverlegung über den Fußboden etwas mir komisch vorkommt und ich denke so nicht richtig ist.
Ursprünglich sollte die Elektrik ein Bekannter machen, der wollte aber alle Leitungen in die Deckenplatte mit einschütten lassen, was angeblich zu einer Bauzeitverzögerung von min einer Woche geführt und 1500,-€ Aufschlag bedeutet hätte, da die Deckenfirma hätte 2x anrücken müssen. Und eine andere Verlegung (in der Wand) wollte mein Bekannter nichtmachen, da viel zu aufwändig.

Letzendlich war ich froh, dass es so gekommen ist, da mein Bekannter mehr als doppelt so viel gekostet hätte, als das was ich erstattet bekommen hätte. Und dass noch so auf die Hand. und dazu die teuerere Decke. Jetzt komme ich mit Mehrleistung immer noch günstiger, aber die Firma arbeitet nicht zur meiner Zufriedenheit

Die Kabel wurden jetzt nicht mit in die Decke eingeschüttet, so wie mein Bekannter es vorhatte. sondern auf dem Fußboden verlegt und in größeren Abständen mit solchen Band festgeheftet. Als mein Bekannter das gesehen hat, redete er von groben Pfusch und dass das nicht zulässig sei. Und das dieKabel kapput gehen werden, weil jeder darauf herumtritt und nur die billigen Baumarktkabel genommen wurden und wennn man es macht dickere und dafür ausgelegte Kabel benutzen sollte.
Den Elektriker darauf angesprochen meinet er nur, das einschütten ginge nicht mehr und das sei zulässig.

Wer hat denn nun recht?

Gruß Mirko
 
Zitronensaft schrieb:
Die Kabel wurden jetzt nicht mit in die Decke eingeschüttet, so wie mein Bekannter es vorhatte. sondern auf dem Fußboden verlegt und in größeren Abständen mit solchen Band festgeheftet. Als mein Bekannter das gesehen hat, redete er von groben Pfusch und dass das nicht zulässig sei. Und das dieKabel kapput gehen werden, weil jeder darauf herumtritt und nur die billigen Baumarktkabel genommen wurden und wennn man es macht dickere und dafür ausgelegte Kabel benutzen sollte.
Den Elektriker darauf angesprochen meinet er nur, das einschütten ginge nicht mehr und das sei zulässig.

Wer hat denn nun recht?

Beide.
 
Kabelverlegung auf dem Betonboden ist durchaus gängige und erlaubte Praxis.

Allerdings werden auch hier viele Fehler gemacht. Meistens werden die Verlegezonen nicht eingehalten, und Leitungen z.B.: direkt im Mauereck anstatt ~20cm Abstand verlegt.

http://www.netzmafia.de/skripten/hardwa ... ation.html


Als mechanischen Schutz würde ich die Leitungten in Schutzrohr am Boden verlegen. Ist aber nicht unbedingt Pflicht.
 
Kabelverlegung auf dem Fußboden ist erst mal nicht falsch.

Bei der Verwendugn von Fußbodenheizungen halte ich das allerdings für keine Gute Idee mehr.

Selbstverständlich muß die Leitung (Kabel ist wohl eher unwahrscheinlich) gegen Schäden geschützt werden.
Spätestens wenn der Estrichleger 1x drauf tritt ist es hin.
Also muß ein Schutzrohr drum sein.

Wichtig ist dabei jeden erkannten Schaden sofort an zu zeigen und beheben zu lassen, das meßprotokoll der Anlage ist immer immens wichtig!!!
Dies sollte auf jeden Fall ein Fachmann prüfen, ich habe schon genug Protokolle gesehen auf denen schön sauber festgehalten wurde, daß die Anlage gravierende Mängel hat.
Unten dann der Haken bei "Mangelfrei" und Unterschrift.
 
Hallo,

also hat mein Bekannter doch recht, wenn er sagt, dass wäre nicht zulässig, denn ich bekomme eine Fußbodenheizung. Gibt es irgendeine Vorschrift, die es verbietet, dass die Leitungen unterm Heizestrich gelegt werden?

Den Unterschied zwischen Elelektrokabel und Elektoleitung kenne ich nicht, dachte immer dass wäre dasselbe. Steht auch mal das mal dies dran. Oder sind Kabel flexibel und Leitungen fest?

Mit Schutzrohren meint ihr bestimmt diese orangen und schwarzen geriffelten Leerrohre. Ja, teilweise sind die rübergezogen, aber lange nicht überall. Die Angst habe ich auch, dass man die Leitungen kaputttritt. Vor dem Estrichleger kommt ja auch noch der Putzer und der Klempnerum die Rohre zu legen und andere Gewerke laufen da auch noch herum.
Ich fahre heute Abend mal wieder rüber und werde mir das ganz genau anschauen.

mfG
Mirko
 
Nicht zulässig wegen Fußbodenheizung stimmt so nicht.

Auch trotz Fußbodenheizung ist diese Verlegeart zulässig. Allerdings muss man dann eventuell mit einer höheren Umgebungstemp. rechnen.

Kommt auch auf die Art und Höhe der Isolierung an, in der die E-Inst. bzw. auf der die Fußbodenheizung liegt.
 
Kabel dürfen ohne Schutzrohr im Erdreich verlegt werden, Leitungen nicht.
Leitungen sind meist nicht UV beständig, ist aber nicht die Regel.

Kabel wäre z.B. NYY-J, NYCWY, N2XCH
Leitungen: NYM-J, NHXMH

Auch unter einer Fußbodenheizung DARF man Leitungen verlegen.
Die erhöhte Temperatur ist aber zu dringend berücksichtigen, was zu höheren Querschnitten führen kann, ganz besonders wenn diese dann vielleicht noch innerhalb oder direkt unter einer Wärmedämmung liegen.

Aus diesen Gründen würde ich unter Fußbodenheizungen keine Leitungen verlegen.
Ein defekt an der Heizung kann auch mal zu überhöhten Temperaturen des Fußbodens führen, mehr als 70°C darf aber ein NYM nicht werden. Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß der durchfließende Strom auch eine Erwärmung erzeugt.
Leitungen werden üblicherweise für eine Umgebungstemperatur von 25°C ausgelegt.
 
Zitronensaft schrieb:
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Ursprünglich sollte die Elektrik ein Bekannter machen, der wollte aber alle Leitungen in die Deckenplatte mit einschütten lassen, was angeblich zu einer Bauzeitverzögerung von min einer Woche geführt und 1500,-€ Aufschlag bedeutet hätte, da die Deckenfirma hätte 2x anrücken müssen.

Äh, wie bitte ???

Eine Etagendecke bei einem Einzelhaus lege ich dir je nach Aufwand zwischen 6-8 Stunden ein und da ist mir das egal ob es eine Filigrandecke oder eine Ortbetondecke ist.
Hier kommen ohnehin nur Zuleitungen der Deckenleuchten und die Verbindungsleitungen in NYY in den Beton.
In der Regel hat ein Elektriker während der Flechterarbeiten immer genug zeit dafür, nur klar Gas geben ist angesagt, bevor die Obermatten verlegt werden.
Jedenfalls hatte ich, da ich viele Neubauten in meiner Berufszeit gemacht hatte, auch bei größeren Projekten immer meine Verkabelung rechtzeitig verlegt bekommen bevor der Beton floss.

https://s21.postimg.org/tc86x7bpf/IMG_0190_640x480_640x480.jpg
 
Strippe-HH schrieb:
Äh, wie bitte ???

Eine Etagendecke bei einem Einzelhaus lege ich dir je nach Aufwand zwischen 6-8 Stunden ein und da ist mir das egal ob es eine Filigrandecke oder eine Ortbetondecke ist.
Hier kommen ohnehin nur Zuleitungen der Deckenleuchten und die Verbindungsleitungen in NYY in den Beton.
In der Regel hat ein Elektriker während der Flechterarbeiten immer genug zeit dafür, nur klar Gas geben ist angesagt, bevor die Obermatten verlegt werden.
Jedenfalls hatte ich, da ich viele Neubauten in meiner Berufszeit gemacht hatte, auch bei größeren Projekten immer meine Verkabelung rechtzeitig verlegt bekommen bevor der Beton floss.
Na, bist schon länger nicht mehr auf dem Bau gewesen. 5-6h dauert solche Decke beim Einzelhaus heutzutage. Vom Anrücken bis zur Abfahrt. Wenn die sich erst auf der Baustelle positioniert haben, dauert es gerade mal 1-1,5h bist die Rohdecke komplett liegt. In deren Mittagspause darfst du denn ran, deine Leitungen reinlegen, wenn du es denn schaffst.

mfG
Jörg
 
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