Starkstrom vorhanden? [Küche]

Diskutiere Starkstrom vorhanden? [Küche] im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo zusammen, Ich bin leider Elektro-unwissend und ersuche eure Hilfe :) In meiner neuen Wohnung würde ich gerne eine Küche einbauen...
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Hinkel84

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Hallo zusammen,

Ich bin leider Elektro-unwissend und ersuche eure Hilfe :)

In meiner neuen Wohnung würde ich gerne eine Küche einbauen lassen. Mir wurde vom Kücheninstallateur gesagt, dass es hier Probleme geben kann, weil scheinbar kein Starkstrom (hoffe das ist richtig) vorhanden ist, um einen Induktionsherd UND Backofen zu betreiben.

Der Plan ist jetzt, eine neue Leitung zu verlegen, dass der Herd den vorhanden Anschluss nutzt und der Backofen kriegt einen neuen Anschluss (scheinbar 220V) und eine neue Sicherung.

Anbei habe ich mal Bilder hochgeladen, von dem vorhanden Herd Anschluss (der sieht für mich nicht nach einfachem 220V aus), und vom Sicherungskasten direkt neben an.

Im Sicherungskasten kommen 2 blaue/braune Kabel von unten hoch, die sind aber irgendwie nicht an eine Sicherung angeschlossen?! Ist das jetzt der Starkstrom, der keinen Anschluss hat? Und was sind dann die 4 Kabel am Herdanschluss?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, auch wenn ihr euch das Vor Ort nicht angucken könnt :)

Danke!


https://s16.postimg.org/gamlp4oj5/20170531_103839_resized.jpg

https://s24.postimg.org/76slmd7xt/20170531_104028_resized.jpg
 
Offensichtlich ist der Herdanschluss schon für Drehstrom vorgesehen. In der Verteilung gibt es nur Einphasen-Wechselspannung. Jetzt wäre noch ein Foto vom Zähler interessant. Steht dort "Wechselstrom" oder "Drehstrom" drauf?
 
Hallo,
auf dem Zähler vor der Wohnung (und bei den Zählern bei den anderen Wohnungen) steht Wechselstrom, bei dem Hauptverteiler im Keller steht Drehstromzähler.
 
Wenn auf deinem Zähler Wechselstrom steht, hast du auch nur Wechselstrom.
Um den neuen Herd richtig nutzen zu können, musst du also Drehstrom beantragen und Zählerschrank und UV entsprechend umrüsten lassen.

PS: Sicher ist auch eingeschränkter Betrieb an Wechselstrom möglich. Dazu werden sicher hier noch andere Meinungen kommen.
 
Ich sehe auch keinen FI und vermute die ganze Anlage ist noch genullt!

Das bedeutet auch einfach mal eine Steckdose dazu schalten geht nicht, neue Steckdosen müssen zwingend einen FI haben!

Wenn ich so den Verteiler sehe : warum achtet man bei einer neuen Wohnung auf schicke Tapeten, glänzende Wasserhähne, ... aber die Elektrik bleibt außen vor?

Ich wäre da nicht eingezogen!

Ciao
Stefan
 
Bei dieser Wohnung ist nicht nur die Elektroinstallation in der Küche zu erneuern, sondern gleich die gesamte Anlage da diese überhaupt nicht mehr den heutigen technischen Anforderungen entspricht, da genullt.
Das fängt bei dem Sicherungskasten an und hört bei der letzten Steckdose auf!
Wenn das eine Eigentumswohnung ist, dann wurdest du als Käufer wieder schön über dem Tisch gezogen.
Bei einer Mietwohnung, da frage ich mich, warum der Vermieter vor Neuvermietung nicht gleich die Anlage erneuern lassen hat wenn die Wohnung ohnehin leer steht.
Also dann sag uns mal, ist diese Wohnung gemietet oder gekauft.
 
Genullt?
Wir Nullen hier auch. TT-Systeme sind in unseren breiten selten.

Nur weil heutzutage die auftrennung des Nulleiters im HAK oder Zählerschrank erfolgt, muß die Anlage aber doch nicht gleich erneuert werden.
 
ego1 schrieb:
Genullt?
Wir Nullen hier auch. TT-Systeme sind in unseren breiten selten.

Nur weil heutzutage die auftrennung des Nulleiters im HAK oder Zählerschrank erfolgt, muß die Anlage aber doch nicht gleich erneuert werden.

Im Prinzip hast du recht, die Anlage koennte so weiterbetrieben werden. Wenn man allerdings auf Grund der neuen Kueche die Wohnung von WS auf DS umstellt, dann braucht man schon einen guten Plan, um Altanlage und Neuanlage sauber nebeneinander betreiben zu koennen.
 
Da oben güngelbe und blaue Adern zu sehen sind ist die Anlage wohl kaum klassisch genullt.

Aufgrund des Alters der Automaten (Typ H?) sollte man hier aber dringend einige Dinge erneuern!

Hierzu gehört auch der Tausch aller Automaten, Umstellung auf Drehstrom und Einbau von FI Schutzschaltern in einen neuen Kasten mit mindestens 3 Reihen.

Überspannungsschutz sollte man auch mit verbauen zumindest einen Typ 2 Kombiableiter in der Verteilung auch wenn der SChutz damit nicht vollständig ist.
Es ist dann schon mal ein Beginn.
 
Ich sehe an der HAD nur vier Adern, gnge/sw/bl/bn.

Also KN beabsichtigt oder falsche Leitung verlegt.

Der Verteiler ist zu 99% nicht klassisch genullt, da sind doch bl und gnge an der Schiene.

Eine Standardinstallation Anfang bis Mitte 70er-Jahre.

Vermutlich nur einphasig ausgeführt weil es eine Gastherme und keinen DEH gibt.
 
Stimmt der Herdanschluß hätte eine Ader zu wenig.

Ersetzen muß man diese Leitung allerdings nicht da ja ein separates Kochfeld geplant ist welches ja nur 2 Phasen benötig.
Für den Backofen muß dann eine separate Leitung gezogen werden welche ja sowieso geplant war.

Welche Absicherung als Vorsicherung für den Verteiler vorhanden ist, kann man ohne Bild nicht ermitteln.
vor allem auch nicht dessen Nennstromstärke.

Hier wird sowieso ein Fachbetrieb notwendig, der auch die entsprechenden Anträge für die Zähler stellen kann.
 
Octavian1977 schrieb:
Stimmt der Herdanschluß hätte eine Ader zu wenig.
Ersetzen muß man diese Leitung allerdings nicht da ja ein separates Kochfeld geplant ist welches ja nur 2 Phasen benötig.
Für den Backofen muß dann eine separate Leitung gezogen werden welche ja sowieso geplant war.

Hier wird sowieso ein Fachbetrieb notwendig, der auch die entsprechenden Anträge für die Zähler stellen kann.

Ja das stimmt, für ein autarkes Kochfeld würde diese Zuleitung ausreichen.
Leider hatte ich erst hinterher bei der Vergrößerung des Fotos von der UV gesehen, dass es 3-Adrige Abgangsleitungen gibt, sorry
 
Schon mal vielen Dank für diese tollen Antworten!

Ich hab jetzt mal eine Elektrofirma beauftragt, die einen Kostenvoranschlag macht.

Mir wurde gesagt, sobald ich eine neue Steckdose in die Küche setze (und ich brauche mindestens 3 neue), muss der Sicherungskasten eh erneuert werden, FI einbauen etc.

Es ist nur Wechselstrom vorhanden, daher kann ich meinen geplanten Induktionsherd mit 7800 Watt eh vergessen (auch wenn er Autark ist, oder?).

Der Elektriker meinte, man müsse schon mit etwa 800 Euro rechnen, wenn der Kasten/ samt Sicherungen und FI, erneuert wird.
 
Vergessen nicht unbedingt wenn das auf Drehstrom umgerüstet wird.
Der Zählerplatz ist hier unbekannt, aber möglicherweise muß hier nur der Zähler getauscht werden und ein paar Leitungen verklemmt werden da die Zuleitung zur UV wie im Bild unten zu sehen ist schon mal mindestens 4 Adern aufweist.
Somit wäre zumindest 2Phasen Drehstrom möglich was für das Kochfeld ausreicht.
Sollte die verlegte Zuelitung 5 adrig sein ginge auch 3phasen Drehstrom.

Auf keinen Fall den Fehler machen, die eine 4polige Zuleitung mit 3 Phasen und PEN (TN-C) belegen. Der PEN muß so früh wie möglich aufgeteilt werden um Störungen und Schäden zu vermeiden.
 
Hinkel84 schrieb:
Der Elektriker meinte, man müsse schon mit etwa 800 Euro rechnen, wenn der Kasten/ samt Sicherungen und FI, erneuert wird.

Inkl. Umrüstung auf Drehstrom, Zählerantrag, Messungen und neuer Leitungen?

Für eine neue Steckdose muss der Kasten nicht unbedingt getauscht werden, obwohl es in deinem Fall mit den verbauten H16-"Hausbrand"-Sicherungen dringend angeraten ist.

Mit 1~-Wechselstrom lässt sich das Kochfeld (7,8kW) nicht betreiben, da mehr als 20A Absicherung bei einphasigem Anschluss nicht zulässig ist bzw. alle Verbraucher über 4,6 kW zwingend nach TAB an Drehstrom gehören.


Möchtest du dein Kochfeld betreiben, führt kein Weg an einer Komplettsanierung des Unterverteilers inkl. Zählertausch vorbei.

Schonmal über Gas nachgedacht (ist ja offensichtlich in der Wohnung vorhanden)?
 
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