Kabelverlegung in Teilstücken

Diskutiere Kabelverlegung in Teilstücken im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Die Leitungslänge von Dose bis UV wird ca. 11 m betragen. Möchte das Kabel in Rohren führen und in Abzweigdosen ca. alle 3 m mit Wagoklemmen 221...
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eliwan

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Die Leitungslänge von Dose bis UV wird ca. 11 m betragen. Möchte das Kabel in Rohren führen und in Abzweigdosen ca. alle 3 m mit Wagoklemmen 221 verbinden, um bei Bedarf leichteren Zugriff auf die Kabelstrecken zu haben. Darf man ein Kabel z.B. NYM-J 5x2,5 abschnittsweise so legen?
2. Frage: Wenn ich Einzeldrähte im Rohr verwenden möchte, müssen es dann solche wie H07V-U (starr) sein?
Danke.
 
Ja. Nein.

Würde ich nicht so machen ...

Es heißt Leitung, nicht Kabel.
 
Zu viele unnötige Klemmstellen. Wenn Du wirklich einen Mehrwert in den Zugdosen siehst, lasse dort eine ungeschnittene Schlaufe drin, anstelle es zu klemmen.
 
Ja, Dein Vorschlag mit Schlaufe ist vernünftig.
Aber 2-3 Klemmverbindungen auf ca. 11 m Leitungslänge hätten im Praxisfall doch wohl keinen messbaren negativen Effekt, oder?
 
Der Effekt muss nicht messbar sein. Klemmen altern und Probleme gibt es praktisch nie im ungeschnittenen Leiter sondern immer nur an einer Klemmstelle. 2 zusätzliche klemmstellen verdoppeln also die Ausfallwahrscheinlichkeit. Dazu kommt, das Dosen in 20 Jahren oft vergessen sind oder hinter Vorwänden oder Strukturputz oder abgehängten Decken verschwinden. Deshalb ist man heute eigentlich von reinen Abzweigdosen weg und klemmt hinterm Schalter oder der Steckdose.
 
Eine Leitung (bei mir aktuell über 11 m) wird heute am liebsten nackt in den Schlitz gelegt. Um das Verputzen soll sich dann der Kunde kümmern. Sehr bequem für das Elektrohandwerk, aber riskant und teuer für den Kunden, wenn später doch auf die Leitung wieder zugegriffen werden muss oder soll. Wirtschaftlicher für den Kunden ist es, die Leitungen von Anfang an zugänglich und austauschbar zu halten. Deshalb favorisiere ich die abschnittsweise Verlegung im Leerrohr. Bei einer geringen Anzahl von Klemmverbindungen ist das m.E. technisch wie wirtschaftlich gut vertretbar.
 
eliwan schrieb:
... Sehr bequem für das Elektrohandwerk, aber riskant und teuer für den Kunden, wenn später doch auf die Leitung wieder zugegriffen werden muss oder soll. Wirtschaftlicher für den Kunden ist es, die Leitungen von Anfang an zugänglich und austauschbar zu halten. Deshalb favorisiere ich die abschnittsweise Verlegung im Leerrohr. Bei einer geringen Anzahl von Klemmverbindungen ist das m.E. technisch wie wirtschaftlich gut vertretbar.
Wenn du später an die Dosen ran musst, um etwas anzuschließen, musst du die Wand auch auf machen. Das Ganze bringt also kaum etwas.
Halt dich an die Vorschläge derjenigen, die Erfahrung haben. An bestimmten Stellen ein paar Reserveadern und dann von Schalterdose zu Schalterdose - damit hast du am Besten vorgesorgt.
 
Es geht mir um geeignete Einstiegspunkte, um eventuell später eine ganze Leitung über die volle Länge rausziehen zu können, was sonst offensichtlich immer wieder zu großen Problemen führt (hier im Forum ja genügend nachzulesen). Eine Dose aufmachen ist ja wohl einfacher als eine ganze Wand aufzuschlagen.
Wenn jemand mit seinen tollen Erfahrungen kommt, höre ich mir das natürlich gerne an. Aber nicht alles ist in der Sache (z.B. auf billige und bequeme Weise Leitungen nur nackt in den Schlitz legen)überzeugend. Mancher Kunde möchte sich auch gerne seine eigene Meinung bilden dürfen, deshalb ist er ja auch hier in Foren eigenverantwortlich unterwegs und möchte nicht ständig belehrt werden.
@Werner_1: Unklar für mich, was Du damit meinst: "An bestimmten Stellen (?) ein paar Reserveadern (?) und dann von Schalterdose zu Schalterdose (?)"
 
Ganz ersichtlich ist mir Dein Anliegen noch immer nicht?

Geht es um nachträgliche Erweiterungen (zusätzliche Steckdosen), oder um Tausch einer beschädigten (z.B.: angebohrten) Leitung?


Bei nachträglichen Erweiterungen ist die Chance, gerade dort so eine Reserve-Erweiterugsdose zu finden, eh meist ziemlich gering.

NYM in Rohr hat auch den Nachteil der schlechteren Wärmeübertragung. Bei langen leitungslängen kann es dazu führen, geringer absichern zu müssen, oder den Querschnitt erhöhen zu müssen.
Beides wäre mir für den (meiner Meinung) sehr geringen Vorteil von NYM in Rohr nicht wert.
 
@Fuchsi.
Deshalb überlege ich ja, statt einer Mantelleitung NYM-J 5x2,5 besser 5 Einzeldrähte im Rohr zu legen. Meine Ausgangsfrage s.o. war deshalb auch, ob es dann solche wie H07V-U (steif) sein müssen oder auch H07V-K (flexibel) sein dürfen. Danke.
 
Nun ja. Als Österreicher verlege ich viel Ye (H07V-U) in Rohr. Ist hier bei uns sehr gängig.

flexible Adern haben imho nicht die Zugfestigkeit um sie ins Rohr zu ziehen.

Aber auch hier gilt Verlegeart B1 anstatt C. d.h. schlechte Wärmeabgabe an das Mauerwerk.

Außerdem installiert man heutzutage nicht mehr mit Abzweigdosen. Man versucht Abzweige und andere Klemmstellen hinter tiefen Gerätedosen unter zu bringen.


Nur bei sehr langen Zuleitungslängen setzt man dann noch Zugdosen.
 
schön dass in Österreich die Verlegeart B1 noch sehr gängig ist ... frag mich, warum das in Deutschland nicht mehr der Fall ist ...
 
Weil der Aufwand da Rohre zu legen und dann Einzeldrähte einzuziehen höher ist. Zweitens beeinträchtigen Rohre die Statik höher als die Verlegung von Mantelleitungen unter Putz und drittens ist die Wärmeabfuhr schlechter als bei Verlegung von NYM unter Putz also die Belastung der Adern im Rohr ist höher!
Alles in allem Gesehen überwiegen also die Nachteile dem einzigen Vorteil da evl mal eine Ader nachziehen zu können.
Es gibt aber in Deutschland noch genügend (auch neue) Rohrinstallationen. Noch etwas mit -U umgehst du einige böse Fallen.
Zugfestigkeit wurde da schon angesprochen dazu kommt noch das bei -k in aller Regel Aderendhülsen oder Stiftkabelschuhe zur Verdrahtung erforderlich werden.
 
Danke für die Argumente.
Punkt 1: höherer Aufwand ist klar, dagegen aber ist B1 revisionssicherer etc.
Punkt 2: schlechtere Statik!? Tragende Wände sind dick genug, nichttragende Wände spielen für die Statik keine Rolle. Gibt's da belastbare Statik-Zahlen?
Punkt 3: gemäß vieler Tabellen in Büchern und Netz stimmt, dass die Wärmeabfuhr und damit die Strombelastbarkeit in B1 schlechter als in C ist (warum eigentlich?).
Heute sind aber viele Wände wärmegedämmt und bei Verlegeart A schauts auch nicht besser aus.

Auch hier wären ehrliche Zahlen hilfreich. Manchmal hilft aber schon der gesunde Menschenverstand um beurteilen zu können, welche Statistik glaubwürdig ist und welche nicht.
 
eliwan schrieb:
stimmt, dass die Wärmeabfuhr und damit die Strombelastbarkeit in B1 schlechter als in C ist (warum eigentlich?).
Heute sind aber viele Wände wärmegedämmt und bei Verlegeart A schauts auch nicht besser aus.
Wegen der Luft. Luft ist ein schlechter Wärmeleiter und auch im Dämmstoff gibt es A1 und A2.
Und bei der Statik, sind die heutigen Hohlziegel der Grund. die haben nur außen richtig Material und innen fast nur Luft und außen machst du dann einen Schlitz und legst ein Rohr, das man zusammen drücken kann.
 
Nun überlege mal in den Schlitz wo du ein 16 er Rohr legst passen locker 2 NYM rein . Jede Verringerung der Dicke der Wand stellt eine Schwächung dieser dar. Weiter Wärmeleitung sagt dir was? Wenn nicht, die Ader erwärmt sich um diese Wärme abgeben zu können muss es möglich sein diese an andere Körper abzugeben. Bei einer Rohrinstallation geht das aber nur über die Luft im Rohr und dann weiter über das Rohr an die Wand. Luft ist aber ein schlechter Wärmeleiter. Ein NYM kann aber die Wärme über die Isolation direkt an die Wand abgeben. Bessere Wärmeabgabe und damit auch höhere Belastbarkeit möglich. Zu dem Punkt Revisionssicher sage ich mal gar nichts , denn du wirst wohl kaum eine einmal verlegte Leitung aus dem Rohr ziehen bzw eine unter Putz verlegte Leitung raus hacken. In beiden Fällen werden die Leitungen messtechnisch überprüft und da ist der Aufwand gleich, egal ob die Leitung im Rohr oder eben ein NYM ist.
 
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