230 V autarker Backofen Anschluss

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Truehl

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Hallo,
Folgendes Problem: Ich habe einen neuen autarken Backofen, der nach Herstellerangaben bis 3600 Watt zieht. Er wird über einen normalen Schukostecker angeschlossen. Mein Elektriker hat für den Anschluss der Küchengeräte (Backöfen, Kühlschrank und Gefrierschrank) die vorhandene Herdanschlussdose mit 3 Phasen zu einer Dreiersteckdose umfunktioniert und jeweils mit 10 Ampere abgesichert. Die Leitung an den Sicherungskasten ist 1,5 mm2. Jetzt haut die Backofensicherung natürlich ständig raus. Hat jemand einen Tipp, wie ich ohne neue Kabel zu verlegen den Ofen dennoch anschließen kann?

Viele Grüße
Thomas
 
Also wir haben wärmegedemmte Wände, die Verlegung ist , soweit ich weiß, direkt in der Wand. Wieviele gleichzeitig belasteten Adern kann ich nicht sagen. Also bis zur Herdanschlussdose habe ich 5 Adern. Von hier aus hat der Elektriker in ca. 1,5 m Entfernung eine Dreifachsteckdose mit 3 einzeln abgesicherten Dosen installiert. Ich als absoluter Laie denke, dass er je einen Leiter auf jede Dose gelegt hat. Nullleiter und Erde müssen ja dann gemeinsam genutzt werden. Wenn ich die Tabele richtig lese, müsse ich knapp unter 16 Ampere haben, dass wäre doof.

Ganz dumme Frage: Kann ich denn aber nicht je 2 Adern der Leitung zum Leiter und zwei zum Nullleiter machen und dann noch eins als Erde nutzen? Dann hätte ich doch 2x 1.5 mm2 Also Drei??? Dann könnte ich das mit einer Sicherung mit z.b. 20 Ampere absichern und die beiden anderen Dosen parallel schalten???

Wie schon erwähnt, ich bin absoluter Laie!
 
Nein, eine Schukosteckdose darf mit maximal 16A Nennstrom abgesichert werden.

Desweiteren wäre dann der Schutzleiter unzulässigerweise zu klein im Querschnitt und die Kennzeichnung der Adern würde auch nicht mehr Normkonform stimmen.
 
Und die eine Steckdose für den Herd mit 16 Ampere absichern? Ist das wirklich ein Problem? Früher ging das doch nach Norm auch, oder?
 
Die Strombelastbarkeit hat sich seit Jahrzehnten nicht geändert - Kupfer wird immer noch warm beim Transport von Strom - Und diese Wärme muss irgendwohin, bevor es anfängt die Isolation aufzureichen oder zu brennen - War früher so, ist heute so, bleibt auch so.

Die Bewertungsgrundlage, die zur Absicherung mit 10A geführt hat, ist uns nicht bekannt. Das müsstest Du mit dem Errichter dieses Werkes besprechen oder eine andere Elektrofachkraft zu Rate ziehen, die das vor Ort bewerten kann anhand der Gegebenheiten.

In einer Wärmedämmung, Verlegeart A2, bei 3 belasteten Adern und 25°C liegt der Grundwert nach Tabelle A.1 der DIN VDE 0298-4 bei 14A - Wenn du nicht gerade auf kühlere Temperaturen oder Wärmebeständige Leitungen kommst, reduzieren alle anderen zu beachtenden Faktoren nur noch die Strombelastbarkeit...
 
O.k. Habe ich verstanden. Als Ausweichmöglichkeit käme noch in Frage, eine 2,5 mm2 Leitung in einer Fußleiste mit Kabelkanal auf ca. 1,5 m und dann ca. 6 Meter unter den Küchenschränken in einem Kabelkanäle zu verlegen. Spricht etwas dagegen? Ich muss noch dazu sagen, dass ich in der Fußleiste dann einen 90 Gradwinkel hätte. Geht dass wg. dem Biegeradius?
 
Der Biegeradius eines NYM 3x2,5mm² liegt bei etwa 37,6mm (4facher Außendurchmesser).
 
und der "blaue Draht" heißt Neutralleiter.

Nulleiter sind seit 1973 in Querschnitten kleiner 10mm2 Cu und seit ca 2010 ab Hausanschlußkasten nicht mehr zulässig und zudem grüngelb.
 
Kann ich nicht einfach mal einen 13 A Sicherungsautomaten probieren? Oder gibt es gar 14 A oder 15 A Sicherungsautomaten?
 
Du kannst auch einfach mal über eine rote Ampel fahren und schauen, ob es gut geht - abhalten können wir Dich nicht. Aber unseren Segen können wir Dir nicht erteilen, da es wie gesagt anhand deiner Angaben nicht sicher zu bewerten ist und dies zudem keine Arbeit für einen Laien ist.

Leitungsschutzschalter gibt es u.a. in den Nenngrößen 6, 10, 13, 16, 20A - 14/15A sind nicht vorgesehen, dazu wären andere Schutzgeräte verfügbar ...
 
Aber wieso über die rote Ampel fahren. 13 Ampere wäre nach der Tabelle doch zulässig!, oder?
 
Truehl schrieb:
Aber wieso über die rote Ampel fahren. 13 Ampere wäre nach der Tabelle doch zulässig!, oder?

T.Paul schrieb:
Die Bewertungsgrundlage, die zur Absicherung mit 10A geführt hat, ist uns nicht bekannt.[/b]
...
In einer Wärmedämmung, Verlegeart A2, bei 3 belasteten Adern und 25°C liegt der Grundwert nach Tabelle A.1 der DIN VDE 0298-4 bei 14A

Es kann Faktoren geben, die uns hier nicht vorliegen. Irgendwas wird man sich bei der Auswahl der 10A ja hoffentlich gedacht haben?
 
T.Paul schrieb:
Es kann Faktoren geben, die uns hier nicht vorliegen. Irgendwas wird man sich bei der Auswahl der 10A ja hoffentlich gedacht haben?
Gibt es Messgeräte, die mir einen maximalen Wert für die Absicherung ausgeben, oder liegt das an der subjektiven Einschätzung des Elektrikers?
 
Klar gibt es Messgeräte ( kosten "schweine kohle" , selbst gebraucht )mit denen wir die Abschaltbedingungen prüfen bzw errechnen können.
Allerdings werden Faktoren die weiter vorn schon angesprochen wurden nicht berücksichtigt da das Gerät sie nicht erkennen kann

Somit kann es gut sein das das Gerät ja zum 16A LSS sagt aber die Gegebenheiten vor Ort dann doch nur 10A LSS zulassen
 
Die Wahl der Absicherung wird auch durch die Messwerte Schleifenwiderstand und Netzinnenwiderstand begrenzt. Die Strombelastbarkeit der Leitung wird aber objektiv anhand der Tabellen und Formeln der DIN VDE 0298-4 ermittelt.

Diese enthält neben den Tabellen für definierte Bedingungen, aus einer derer o.g. Grundwert stammt, auch Reduktionsfaktoren für abweichende Betriebsarten, Verlegebedingungen und Umgebungsbedingungen, Dies sind z.B. Oberwellen, Umgebungstemperatur, Leitungshäufung, Vieladrige Leitungen, Aussetzbetrieb & aufgewickelte Leitungen.

Ein Messwert alleine definiert nicht die maximale Absicherung des Stromkreises - dies ist Abhängig von der Strombelastbarkeit, der Einhaltung der Abschaltbedingungen im Fehlerfall, sowie des zulässigen maximalen Spannungsfalls.

Ganz praktisch werden zum Beispiel bei einer Bündelung von zwei Stromkreisen in der wärmegedämmten Wand anstelle der Einzelverlegung aus den zuvor benannten 14A nur noch rund 11A. (11,024)
 
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