Leidige Unterverteilung

KannNixRichtig · 02.10.2017

Hallo,
ich möchte in einem Nebengebäude eine neue Unterverteilung mit FI und diversen weiteren Sicherungen installieren (Entfernung zur Hauptverteilung ca. 30m).
Die Hautverteilung befindet sich im OG des Hauptgebäudes und ist im Eingang mit 3x50A-Sicherungen versehen. Daran angeschlossen ist bereits eine ältere Unterverteilung im EG (5x10mm²). Die Erdung der Hauptverteilung erfolgt wie üblich über eine Verbindung (Länge ca. 25m) zum Bandstahlerder.
Die neue Unterverteilung soll nun genau neben diesem Bandstahlerder sitzen.
Nun meine Frage: Kann ich die neue Unterverteilung mit 4x10mm² bzw. 4x16mm² anschließen und die Erde direkt mittels 1x16mm² vom Bandstahlerder holen oder muss ich 5x16mm² verlegen und den PE der Hauptverteilung nehmen?

Strippe-HH · 02.10.2017

Das kommt auf die Netzform an.
Bei einem TT-Netz musst du mit einem separaten Erdungsdraht von der Verteilung direkt auf die Haupterdungsschiene.
Im TN-Netz muss die Zuleitung von der HV. in 5-Polig erfolgen.

KannNixRichtig · 02.10.2017

Danke für die schnelle Antwort.
Bei mir wird die Erdung ja erst im Hauptverteilerkasten verheiratet. Daher mutmaße ich, dass ein TT-Netz vorliegt.
Im Hausübergabekasten mit den 63A-Sicherungen geht nur das 4x16 zur Hauptverteilung ab.
Müsste ich dann u.U. auch den Anschluss der alten Unterverteilung in eine mit seperater Erde ändern?
Anm.: Früher wurde das Haus über Dachleitungen versorgt. Vor einigen Jahren wurden dann Erdkabel verlegt und außenliegende Übergabekästen montiert.

Strippe-HH · 02.10.2017

In der Beziehung, da du es ja auch nicht weist und wir hier im Forum auch nicht was du dort wirklich hast, da würde ich dir raten einen Fachmann zu holen, der die Lage vor Ort besser einschätzen kann.

Deinen Nick nach wirst du auch bestimmt kein Elektriker sein.

KannNixRichtig · 03.10.2017

Nunja, in Anbetracht dessen, dass Teile meines Hauses vor 1900 erbaut wurden und ich mehr als nur eine Schuko-Steckdose angeschlossen habe, halte ich deine Aussage über meine Fähigkeiten für etwas spekulativ

Aber nun wieder zum Thema: Nach ein wenig Querlesen in diversen Quellen, musste ich feststellen, dass es im Punkt Erdung gewisse Möglichkeiten -oder anders formuliert- keine absolute Klarheit darüber gibt, wie diese auszuführen ist. Mehr noch: Tatsache ist in vielen Fällen, dass es Mischformen von TT und TN gibt, die problemlos funktionieren.
Heisst das nun letztendlich, dass ich es ausführen kann, wie ich möchte?

Eine Frage noch: Dieses komische grüngelbe Drähtsche muss doch an diese metallischen Dinger an den Seiten der Steckdose geklemmt werden, oder?

fuchsi · 03.10.2017

KannNixRichtig schrieb:
Eine Frage noch: Dieses komische grüngelbe Drähtsche muss doch an diese metallischen Dinger an den Seiten der Steckdose geklemmt werden, oder?

Das war jetzt wohl hoffentlich doch nur etwas provokant satirisch gemeint.

fuchsi · 03.10.2017

Da eine ältere UV mit 5x angeschlossen ist, gehe ich von einem TNC-S aus.

Ich würde die neue UV genauso 5pol. anschließen.

KannNixRichtig · 03.10.2017

Eigentlich dachte ich, es zeugt von einem gewissen techn. Verständnis, wenn ich mir über die Frage der korrekten Erdung Gedanken mache. Scheinbar erlag ich in diesem Punkt einer gewissen Selbstfehleinschätzung

Die Hauptverteilung wurde von mir (selbst) im Jahr 2000 eingebaut und verdrahtet. Die alte Unterverteilung war Bestand und wurde einfach wieder über einen dreiphasigen Schalter an das schon verlegte Kabel angeschlossen.
Die Erdung habe ich damals, wie bereits beschrieben, vom Bandstahlerder über einen 16mm²-Leiter mit der Hauptverteilung verbunden.

T.Paul · 03.10.2017

Die Netzform zu kennen, die vom Versorger bereit gestellt wird, ist unabdingbare Voraussetzung zur Beurteilung und Ausführung von Schutz- und Erdungsmaßnahmen.

fuchsi · 03.10.2017

Naja, wenn Du die HV selber gemacht hat, müsstest Du ja die Netzform kennen.

Es ist schön, dass Du die Erdung mit einem 16mm² an die HV angeschlossen hast, aber an eine reine Erdungsschiene oder an den PEN?

fuchsi · 03.10.2017

KannNixRichtig schrieb:
Eigentlich dachte ich, es zeugt von einem gewissen techn. Verständnis, wenn ich mir über die Frage der korrekten Erdung Gedanken mache.

Erde ist nicht Erde.

Es gibt die Schutzerdung, Potentialausgleich, PEN-Stütze, Blumenerde, .......

Teilwiese unterscheiden sich diese Systeme nur marginal, haben aber trotzdem ihre unterschiedlichen Funktionen.

KannNixRichtig · 03.10.2017

In der TAB meines Grundversorgers steht, dass der Übergabepunkt 4-adrig mit TN-C ausgeführt ist. Wahrscheinlich habe ich es dann unbewußt zu einem TT Netz umgewandelt.
Ich habe eine reine Erdungsschiene, an der die Hauptverteilung angeschlossen ist.

fuchsi · 03.10.2017

Ich habe eine reine Erdungsschiene, an der die Hauptverteilung angeschlossen ist.

Aus dem Satz werde ich leider nicht schlau, was Du tatsächlich installiert hast.

Wenn du eine reine Erdungsschiene hast (die also keinen Kontakt zum PEN des Versorgers hat), hast Du aus dem TNC des Versorgers ein lokales TT gemacht.

Mach doch bitte mal ein Foto Deiner HV.

Hast Du nun einen Verbindung vom PEN des Versorgers zu Deiner PE Schiene in der HV, oder nicht?

KannNixRichtig · 03.10.2017

Hilft das weiter?

https://s1.postimg.org/97t02opibv/IMG_20170918_184430.jpg
https://s1.postimg.org/3v0bv3it6j/IMG_20170918_184415.jpg

werner_1 · 03.10.2017

KannNixRichtig schrieb:
In der TAB meines Grundversorgers steht, dass der Übergabepunkt 4-adrig mit TN-C ausgeführt ist. Wahrscheinlich habe ich es dann unbewußt zu einem TN-C-S Netz umgewandelt.
Ich habe eine reine Erdungsschiene, an der die Hauptverteilung angeschlossen ist.

Und wo ist die Erdungsschiene angeschlossen? Hängt die in der Luft?
Es fehlt dann eine Brücke PE-PEN!
Wo und wie sind die Unterverteilungen abgesichert? Hängen die alle an dem 63A HAK?
Ich vermute hier viele gravierende Mängel. Du solltest dir eine Fachkraft holen.

werner_1 · 03.10.2017

KannNixRichtig schrieb:
Tatsache ist in vielen Fällen, dass es Mischformen von TT und TN gibt, die problemlos funktionieren.

Auch ein Auto ohne Bremsen funktioniert tadellos und du kannst damit mit 200km/h über die Autobahn rasen. :shock:

KannNixRichtig · 03.10.2017

Naja, der Prüfer vom Versorger hat mein offensichtliches Geknorrze als einwandfrei abgenommen und ein Plömbchen drangemacht. Da scheinen sich zwei Unwissende getroffen und verstanden zu haben ;-)

werner_1 · 03.10.2017

Für eine korrekte und sichere Installation ist nicht der Versorger zuständig, sondern ein zugelassener Fachbetrieb im Auftrag des Eigentümers.

Ich habe es noch nicht erlebt, dass sich der "Verplomber" auch nur irgendetwas von der Anlage angeschaut hat.

KannNixRichtig · 03.10.2017

Sicher hast du recht!
Allerdings bin ich nicht hier, um die die allgemeinen Unzulänglichkeiten der deutschen Elektroversorgung zu diskutieren. Ich bin hier um die Unzulänglichkeiten meiner Elektroversorgung zu diskutieren!
Ich bitte also um sachdienliche Hinweise

Hinweis: "Such dir einen Fachmann!" ist kein sachdienlicher Hinweis! ;-)

fuchsi · 03.10.2017

Soweit ich das beurteilen kann, schaut die Anlage i.O. aus. Allerdings bin ich aus AT, und kenne teilweise Eure TAB und VDE nicht im Detail.

Laut Versorger bekommst Du eine TNC, und Du machst ein lokales TT daraus.

Sehe ich das Richtig?. Im mittleren Feld kommst Du vom Zähler auf die Klemmen, speist damit den linken Hauptschalter (HV) und den rechten Hauptschalter (alte UV) an.

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