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JanR
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Hallo in die Runde,
ich habe ganz zu Beginn gleich zwei Fragen:
1. (dazu habe ich NICHTS gefunden bislang):
Bei unserem aktuell im Bau befindlichen EFH verfügt die Bodenplatte des Kellers über einen im Beton eingelassenen Fundamenterder, der, soweit ich das beurteilen kann (umfassende Fotodoku habe ich vor dem Betonieren selbst erstellt) auch normgerecht ausgeführt wurde. Da der Keller aber als schwarze Wanne ausgeführt wurde, genügt dies nicht für die Erdung, so dass ein zusätzlicher externer Erder nötig ist. Dieser wurde in Form eines ca. 20 Meter langen Edelstahl-Horizontalerders ausgeführt, der zudem mit zwei 1,5 Meter langen senkrechten Erdungsstäben ("nur" verzinkt) verbunden ist - diese sind Luftlinie ca. 12 m voneinander enfernt). Der Horizontalerder liegt in etwas über ein Meter Tiefe (auf Baugrubensohle wegen Felsuntergrund nicht sinnvoll) und die Staberder wurden von diesem Niveau aus eingeschlagen (liegen also mit dem oberen Ende ca. 80-100 cm tief). Meine eigentliche Frage bezieht sich auf die Hauseinführung dieses Erders: Laut Dehn-Blitzplaner wird im Fall einer schwarzen Wanne der Erder oberhalb des höchsten zu erwartenden Grundwasserstands eingeführt. In unserem Fall wurde hier die Oberkante der am EG hochgeklebten Abdichtung gewählt - dies liegt ca. 30 cm über dem Niveau des EG-Fussbodens im geplanten fertigen Zustand. Die Durchführung sieht so aus: Erder geht aussen an der Tragschale (zweischaliges Mauerwerk) bis in diese Höhe (ca. 50 cm über späterem Erdreich), dann durch die Tragschale und dort im Wohnraum unter Putz wieder nach unten. Eine Bohrung führt ihn durch die Kellerdecke und dort senkrecht nach unten bis zu der Stelle, wo von unten das Flacheisen das Fundamenterders ankommt und wo später die PA-Schiene installiert werden soll.
Meine Frage dazu: Ist das zulässig? Sie haben das schon öfter so gemacht, sind aber nachvollziehbaren Argumenten gegenüber aufgeschlossen.
Meine Gedankenfolge ging insbesondere so: Wir werden (erst einmal?) keinen äußeren Blitzschutz haben. Wenn also der Blitz in irgendein mit der PA-Schiene verbundenes Teil des Hauses (Sat-Antenne, PV, ...) einschlägt (was ja durchaus passieren kann), dann würde der Blitz mit hoher Wahrscheinlichkeit genau diesen Weg von der PA-Schiene zum Erder nehmen (der Fundamenterder ist ja durch die schwarze Wanne und die Felsen halbwegs isoliert). Wenn also in diesem Raum (Wohnraum!) dann jemand genau an der Stelle schläft, dann ist er im Worst Case 10 cm vom blitzstromdurchflossenen Erdleiter entfernt. Wohl ist mir bei dem Gedanken irgendwie nicht...
Natürlich ist das keine Blitzschutzanlage, aber die mit der Erde verbundenen Teil werden sich beim Einschlag wie eine solche verhalten oder bei dem Versuch verglühen...
2. PA-Anschluss PV (dazu habe ich ganz viel gefunden, vieles einander wiedersprechend)
Wir wollen erst einmal keinen äußeren Blitzschutz installieren, da das Risiko entsprechend den im Dehnblitzplaner beschriebenen Faktoren nicht übermäßig gross erscheint. Wir sind zwar erhöht im Ort, aber auf der Anhöhe nicht alleine und insbesondere gibt es sowohl ein höheres Haus nebenan als auch Bäume in einigem Abstand. Das schliesst alles natürlich keinen Blitzeinschlag aus, so dass ich die PV-Anlage zumindest so bauen lassen will, dass ich mir damit kein zusätzliches Risiko im Fall eines Einschlags einfange (dass die Existenz der PV auf einem Satteldach das Risiko meist nicht erhöht, habe ich schon mehrfach gelesen, aber hier geht es um die Folgen eines Einschlags, nicht um den Umstand an sich). Idee ist darum: PV-Leitungen (DC+PA) außen führen statt innen, Potentialausgleich mit 16 mm^2 Kupfer statt 6 und Hauseinführung ziemlich nahe am WR, der in unmittelbarer Nähe der PA-Schiene installiert werden wird. Damit würde zumindest schon einmal der Blitz im wesentlichen draußen bleiben (innerer Blitzschutz ist ohnehin gesetzt, sowohl AC als auch DC). Am liebsten würde ich den PA des Modulgestells draußen schon mit dem Erdungssystem verbinden - wäre das zulässig? Falls die Erdungskonstruktion aus Frage 1 zulässig ist, würde das den Weg des Blitzes in die Erde um immerhin zwei Meter (durch das Haus!) verkürzen (vor allem nicht mehr potentiell an einem Bett vorbei). Den Anschluss des PA des Gestells an der PA-Schiene kann man dann ja zusätzlich vornehmen... dann gibt es halt ein bisschen Verbindung mehr zwischen PA-Schiene und Erder. Die zweite Idee ist, gedanklich das ganze Gestell der PV wie eine Blitzableiteinrichtung zu betrachten und zu versuchen, die Trennabstände einzuhalten. In dem Fall wäre die Frage dann, ob es zulässig ist, das Gestell einer PV-Anlage nicht nur mit der PA-Leitung mit der PA-Schiene des Hauses zu verbinden, sondern sie zusätzlich noch an zwei weiteren Stellen (Verringerung des Trennabstandes) an den oben erwähnten Horizontalerder anzuschliessen (dieser liesse sich mit vertretbaren Aufwand auch zu einem kompletten Ringerder ausbauen, ebenso könnte man weitere Erdungsstäbe ergänzen).
Weil es so lang war, nochmal die Zusammenfassung:
1. Ist die beschriebene Führung einer Erdungsleitung durch einen Wohnraum zulässig?
2A: Darf man die PA-Leitung der PV-Anlage schon vor der Hauseinführung mit dem Erder verbinden (aber noch weiter an die PA-Schiene führen) unter der Voraussetzung, dass Anschlusspunkt und PA-Schiene ohnehin niteinander verbunden sind?
2B: Darf man das über die in 2A erwähnte PA-Leitung mit dem PA verbundene Gestell einer PV-Anlage auch an weiteren Stellen mit dem Erder verbinden (nicht mit separaten Erdern, sondern dem Erder des Gebäudes, bei Bedarf auch als Ringerder ausgeführt).
Und, ganz grundsätzlich: Ich will hier keine professionelle Blitzschutzeinrichtung substituieren. Ich will nur die PV mit geringem Aufwand so bauen, dass ein Blitzeinschlag im besten Fall "nur" die PV killt (oder sie es sogar überlebt, falls der DC-Überspannungsableiter gut ist). Ebenso will ich keine Diskussion dazu auslösen, ob das PV-Gestell an den PA angeschlossen werden muss. Das ist klar der Fall und wurde auch schon oft gesagt und genau das soll ja auch geschehen.
Viele Grüße und vielen Dank,
Jan
P.S.: Solarteur sagt: Da passiert so selten etwas, da muss man sich keine Gedanken machen. Ich mache mir die aber trotzdem...
ich habe ganz zu Beginn gleich zwei Fragen:
1. (dazu habe ich NICHTS gefunden bislang):
Bei unserem aktuell im Bau befindlichen EFH verfügt die Bodenplatte des Kellers über einen im Beton eingelassenen Fundamenterder, der, soweit ich das beurteilen kann (umfassende Fotodoku habe ich vor dem Betonieren selbst erstellt) auch normgerecht ausgeführt wurde. Da der Keller aber als schwarze Wanne ausgeführt wurde, genügt dies nicht für die Erdung, so dass ein zusätzlicher externer Erder nötig ist. Dieser wurde in Form eines ca. 20 Meter langen Edelstahl-Horizontalerders ausgeführt, der zudem mit zwei 1,5 Meter langen senkrechten Erdungsstäben ("nur" verzinkt) verbunden ist - diese sind Luftlinie ca. 12 m voneinander enfernt). Der Horizontalerder liegt in etwas über ein Meter Tiefe (auf Baugrubensohle wegen Felsuntergrund nicht sinnvoll) und die Staberder wurden von diesem Niveau aus eingeschlagen (liegen also mit dem oberen Ende ca. 80-100 cm tief). Meine eigentliche Frage bezieht sich auf die Hauseinführung dieses Erders: Laut Dehn-Blitzplaner wird im Fall einer schwarzen Wanne der Erder oberhalb des höchsten zu erwartenden Grundwasserstands eingeführt. In unserem Fall wurde hier die Oberkante der am EG hochgeklebten Abdichtung gewählt - dies liegt ca. 30 cm über dem Niveau des EG-Fussbodens im geplanten fertigen Zustand. Die Durchführung sieht so aus: Erder geht aussen an der Tragschale (zweischaliges Mauerwerk) bis in diese Höhe (ca. 50 cm über späterem Erdreich), dann durch die Tragschale und dort im Wohnraum unter Putz wieder nach unten. Eine Bohrung führt ihn durch die Kellerdecke und dort senkrecht nach unten bis zu der Stelle, wo von unten das Flacheisen das Fundamenterders ankommt und wo später die PA-Schiene installiert werden soll.
Meine Frage dazu: Ist das zulässig? Sie haben das schon öfter so gemacht, sind aber nachvollziehbaren Argumenten gegenüber aufgeschlossen.
Meine Gedankenfolge ging insbesondere so: Wir werden (erst einmal?) keinen äußeren Blitzschutz haben. Wenn also der Blitz in irgendein mit der PA-Schiene verbundenes Teil des Hauses (Sat-Antenne, PV, ...) einschlägt (was ja durchaus passieren kann), dann würde der Blitz mit hoher Wahrscheinlichkeit genau diesen Weg von der PA-Schiene zum Erder nehmen (der Fundamenterder ist ja durch die schwarze Wanne und die Felsen halbwegs isoliert). Wenn also in diesem Raum (Wohnraum!) dann jemand genau an der Stelle schläft, dann ist er im Worst Case 10 cm vom blitzstromdurchflossenen Erdleiter entfernt. Wohl ist mir bei dem Gedanken irgendwie nicht...
Natürlich ist das keine Blitzschutzanlage, aber die mit der Erde verbundenen Teil werden sich beim Einschlag wie eine solche verhalten oder bei dem Versuch verglühen...
2. PA-Anschluss PV (dazu habe ich ganz viel gefunden, vieles einander wiedersprechend)
Wir wollen erst einmal keinen äußeren Blitzschutz installieren, da das Risiko entsprechend den im Dehnblitzplaner beschriebenen Faktoren nicht übermäßig gross erscheint. Wir sind zwar erhöht im Ort, aber auf der Anhöhe nicht alleine und insbesondere gibt es sowohl ein höheres Haus nebenan als auch Bäume in einigem Abstand. Das schliesst alles natürlich keinen Blitzeinschlag aus, so dass ich die PV-Anlage zumindest so bauen lassen will, dass ich mir damit kein zusätzliches Risiko im Fall eines Einschlags einfange (dass die Existenz der PV auf einem Satteldach das Risiko meist nicht erhöht, habe ich schon mehrfach gelesen, aber hier geht es um die Folgen eines Einschlags, nicht um den Umstand an sich). Idee ist darum: PV-Leitungen (DC+PA) außen führen statt innen, Potentialausgleich mit 16 mm^2 Kupfer statt 6 und Hauseinführung ziemlich nahe am WR, der in unmittelbarer Nähe der PA-Schiene installiert werden wird. Damit würde zumindest schon einmal der Blitz im wesentlichen draußen bleiben (innerer Blitzschutz ist ohnehin gesetzt, sowohl AC als auch DC). Am liebsten würde ich den PA des Modulgestells draußen schon mit dem Erdungssystem verbinden - wäre das zulässig? Falls die Erdungskonstruktion aus Frage 1 zulässig ist, würde das den Weg des Blitzes in die Erde um immerhin zwei Meter (durch das Haus!) verkürzen (vor allem nicht mehr potentiell an einem Bett vorbei). Den Anschluss des PA des Gestells an der PA-Schiene kann man dann ja zusätzlich vornehmen... dann gibt es halt ein bisschen Verbindung mehr zwischen PA-Schiene und Erder. Die zweite Idee ist, gedanklich das ganze Gestell der PV wie eine Blitzableiteinrichtung zu betrachten und zu versuchen, die Trennabstände einzuhalten. In dem Fall wäre die Frage dann, ob es zulässig ist, das Gestell einer PV-Anlage nicht nur mit der PA-Leitung mit der PA-Schiene des Hauses zu verbinden, sondern sie zusätzlich noch an zwei weiteren Stellen (Verringerung des Trennabstandes) an den oben erwähnten Horizontalerder anzuschliessen (dieser liesse sich mit vertretbaren Aufwand auch zu einem kompletten Ringerder ausbauen, ebenso könnte man weitere Erdungsstäbe ergänzen).
Weil es so lang war, nochmal die Zusammenfassung:
1. Ist die beschriebene Führung einer Erdungsleitung durch einen Wohnraum zulässig?
2A: Darf man die PA-Leitung der PV-Anlage schon vor der Hauseinführung mit dem Erder verbinden (aber noch weiter an die PA-Schiene führen) unter der Voraussetzung, dass Anschlusspunkt und PA-Schiene ohnehin niteinander verbunden sind?
2B: Darf man das über die in 2A erwähnte PA-Leitung mit dem PA verbundene Gestell einer PV-Anlage auch an weiteren Stellen mit dem Erder verbinden (nicht mit separaten Erdern, sondern dem Erder des Gebäudes, bei Bedarf auch als Ringerder ausgeführt).
Und, ganz grundsätzlich: Ich will hier keine professionelle Blitzschutzeinrichtung substituieren. Ich will nur die PV mit geringem Aufwand so bauen, dass ein Blitzeinschlag im besten Fall "nur" die PV killt (oder sie es sogar überlebt, falls der DC-Überspannungsableiter gut ist). Ebenso will ich keine Diskussion dazu auslösen, ob das PV-Gestell an den PA angeschlossen werden muss. Das ist klar der Fall und wurde auch schon oft gesagt und genau das soll ja auch geschehen.
Viele Grüße und vielen Dank,
Jan
P.S.: Solarteur sagt: Da passiert so selten etwas, da muss man sich keine Gedanken machen. Ich mache mir die aber trotzdem...