Behindertengerechte Schalter und Steckdosen Höhe

Diskutiere Behindertengerechte Schalter und Steckdosen Höhe im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Moin allerseits :) Demnächst mache ich für einen Freund die E-Installation im Neubau. Die Installation soll aus gründen der Zukunft...
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Neutronenstern

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Moin allerseits :)

Demnächst mache ich für einen Freund die E-Installation im Neubau.
Die Installation soll aus gründen der Zukunft Sicherheit Behindertengerecht ausgeführt werden.
Ich bin selbst Elektroinstallateur habe aber noch keinen Neubau Behindertengerecht installiert und mache mir nun Gedanken um die korrekten Höhen der Schalter und Steckdosen. Insbesondere bei Kombinationen.
So richtig konkrete Aussagen konnte ich dazu nicht finden.
Bei nullbarriere .de steht zb:
"Bei der Anordnung von mehreren Tastern oder Schaltern ist es möglich diese in einem Bereich zwischen 85 cm und 105 cm anzuordnen. Lichtschalter, Steckdosen: 85 cm"
Zwischen 85 und 105 passt ja nicht viel ;-) und bei einzelnen Steckdosen habe ich auch schon mal was von 40 cm gelesen, was ich als sinnvoller erachte als 85.

Das macht mich ganz wuschig :?
Hat jemand Erfahrung damit und weiß genaueres ?
 
Weis leider die DIN nicht genau, ich glaube die 18012 ist es.
Höhe der Lichtschalter: 0,85 Meter über OKFF.
Höhe der Steckdosen: 0,5 Meter über OKFF.
Höhe der Bediengeräte wie Sprechanlage: 0,85 Meter Ü. OKFF.
Bei Küchen und Bädern Sondermaße der Einbauhersteller beachten.
 
105cm ist ja mittlerweile der Standard nach DIN 18015 in Wohnräumen.
die 115cm gelten noch für Arbeitsräume und Küchen.

In einer Wohnung würde ich aber lieber auf einer Höhe bleiben das sieht sonst bescheiden aus.

Bei "Behinderten Gerecht" würde ich mich vor allem auch mit dem Bauherren unterhalten wie er das versteht.
Wird hier nur ein niedrigeres Maß für Rollstuhlfahrer benötigt, oder gibt es auch noch andere Dinge wie z.B. Notrufanlagen, elektrische Türöffner, Badewanneneinstieg, etc, die zu installieren sind?
 
Oktavian ob das Beschissen aussieht ist Ansichtssache. Aber wenn du die Möglichkeit hast dann würde ich dir mal empfehlen dich in einen Rollstuhl zu setzen mit je 10 kg Gewichten an Armen und Beinen und dann versuch mal einen Lichtschalter in 105 cm Höhe zu betätigen! Als normal Sterblicher ist es kein Problem den auch in 85 cm Höhe zu betätigen reine Gewöhnungssache da eben nach unten zu langen! Mehr Probleme gibt es da allerdings mit dem Rollstuhl überhaupt an den Schalter ran zukommen ohne ständiges Rangieren! Ich hatte bereits das Vergnügen in einer Schule für Geistig und Körperbehinderten Kindern und Jugendliche die Elektroinstallation zu erneuern. Und Glaub mir nach 4 Wochen hast du dich an die Höhe der Schalter gewöhnt! Auch Vandalen sichere Schalter die Per Fuß bedient werden und sich auf Höhe der Scheuerleiste befinden sind da nicht ungewöhnlich. Lediglich der Aufwand ist da etwas höher!
 
Danke für die Antworten Leute :)

Die Aussagen der Antworten spigeln ganz gut wieder was ich in etwa vorher schon gelesen bzw. gehört habe.
Man ist sich nämlich nicht einig bzw. eine 100% exakte Regelung scheint es nicht zu geben ;-)
Ich tendiere dazu den Bauherren 85 cm Mitte Schalterkombi und Steckdosen auf 40 cm vorzuschlagen.
 
Den aktuellen Stand dazu spiegelt das VDI/VDE 6008 Blatt 3:2014-01 dar. Die Umsetzung der allgemeinen Forderungen der DIN 18040 beinhaltet aber wesentlich mehr Aspekte, als die bloße Höhe oder die Position der Betriebsmittel im Allgemeinen ... Einfachste Dinge fallen dem Installateur oft nicht ein, wie Abstände zu Wänden/Blockaden, Sichtbarkeit der Betriebsmittel, haptisches Feedback ...

Zur eigentlichen Frage: Schalter-Referenzhöhe 85cm OKFF, bis zu zwei weitere Schalter darüber, für vier- und fünffach Kombinationen geht es dann runter. Steckdosen auf 40cm OKFF. Alles min. 10cm von Türrahmen und 50cm von Wänden/baulichen Barrieren entfernt.
 
die Aussage von mir bezog sich auf die Standard Höhe nicht auf die Behindertengerechte Höhe von 85cm.
Da ist sicher auch die Arbeitsplatte in der Küche deutlich niedriger, oder vielleicht verstellbar?

Auf jeden Fall schriftlich mit dem Bauherrn abklären.
Ich persönlich würde in einer solchen Wohnung als Bauherr auch auf normale Höhe zumindest noch mal Leerdosen setzen um bei Bedarf die Schalter später höher setzen zu können.
 
Hallo,
so wie ich die Eingangsfrage verstehe, besteht die Behinderung noch gar nicht, sondern dies wäre nur für den eventuellen Fall.?

Da würde ich mir dass Geld sparen und eine richtige Invaliditätsversicherung abschliessen. Jede Behinderung ist anders, und man kann nicht vorausahnen und dann würde diese zahlen.

Denn eine sinnvolle Barrierefreiheit ist die E-Installation nur ein Teilaspekt.
Das fängt bei der großzügere Raumplanung an und zieht sich durch viele Details am Bau. Da kommen dann schnell Summen im sechsstelligen Bereich zusammen.

Und in 20 Jahren, fallst es der Fall sein sollte, sitzt man nicht mehr im Rollstuhl, sondern am Gehroboter festgeschnallt. Dann wäre eine Schalterhöhe von z.B. 1,15 sehr praktisch.

MfG
Jörg
 
Ein Gehroboter ist natürlich nicht verkehrt. Nur bis die Kasse mal so ein Teil finanziert :wink:
Ja ein Rollstuhl ist noch nicht Notwendig, aber je nach Verlauf der Krankheit der Bauherrin in Zukunft nötig.
Eine Behinderten gerechte Installation wirkt natürlich wie eine Vorbereitung auf einen Rollstuhl :|
Ist aber so vom Bauherren gewünscht.
Die Türen werden zb. auch breiter und das Bad wird Rollstuhl gerecht erstellt.
Im allg. ist das schon komisch die Leute werden heut zu Tage immer größer und die Schalter setzt man immer tiefer
:wink:
 
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