Warum trennt LS-Schalter allpolig? -- Erste Sicherheitsregel

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In den Untelagen der BG TERM heisst es:

"1. Freischalten: Trennen der Leitung ist allpolig und allseitig erforderlich."
(http://etf.bgetem.de/htdocs/r30/vc_shop ... 4-2011.pdf, Seite 10)

Gleichzeitig heisst es dort, dass dies durch den Leitungsschutzschalter möglich ist.

Aber schaltet der LS-Schalter nicht nur die Phase und nicht allpolig, d.h. auch den N? Widerspricht sich damit nicht der Text.

Warum wird in der Praxis nur der LS-Schalter ausgeschaltet? Enstehen durch die nicht vorhandene Trennung des N nicht auch Gefahren(falls irgendwo anders ein Fehlerfall auftritt)?

Warum muss eigentlich der PE nicht getrennt werden? Könnte dieser am Arbeitsplatz nicht unter Spannung geraten, falls anderswo Strom über PE abfliest und der Erdungswiderstand zu gering ist?

Mit bestem Gruß
Thomas
 
Allpolig abschalten ist durch den Leitungsschutzschalter nicht möglich, es sei denn dieser ist entsprechend ausgeführt und trennt den N mit, was in manchen Ländern vorgeschrieben ist.
Möglicherweise definiert dieses Dokument "allpolig" auch als Abschalten aller Phasen (L1, 2, 3).

Ein Abschalten aller spannungsführenden Leiter ist im Normalfall ausreichend.
Auf dem zugehörigen Neutralleiter kann es zu keiner Spannung kommen wenn die Phase(n) des Stromkreises unterbrochen sind.
Der Schutzleiter ist ein geerdeter Leiter und ist grundsätzlich spannungsfrei, gegen Erde. Ein Trennen des Schutzleiters kann sogar durch benachbarte Spannungsführende Adern zu Spannungen auf dem Schutzleiter führen.Gerade wenn also der PE nicht getrennt ist erfüllt dieser seine Funktion, einen Erdschluß zum Kurzschluß zu machen und die vorgeschaltete Sicherung aus zu lösen.
 
Erstens: Verstehe ich das richtig?

Der Schutzleiter wird nicht getrennt. Falls z.B. durch einen Schraubenzieher eine benachbarte Ader mit dem Gehäuse verbunden ist, so fließt Strom über PE ab und RCD loest aus. Eigentlich sollte man aber die benachbarten Adern aber auch freischalten oder abdecken(5. Regel) ?

Zweiten: Noch mal zum Neutralleiter(N) und folgendem Fehlerfall:
1. Neutralleiter ist im UVK abgeschmort und alle Verbraucher sind aus.
2. Ich arbeite ein Stromkreis 1, in dem L1,L2,L3 freigeschaltet wurden. Vor dem Arbeiten messe ich Spannungfreiheit
3. In Stromkreis 2 (nicht freigeschaltet) wird eine Verbraucher (Leuchte) eingeschaltet und damit L1 mit N niederohmig über Leuchte verbunden.
4. Da ich N nicht getrennt habe, liegt auch bei meinem Neutralleiter Netzspannung an (über UVK verbunden).
5. Ich berühre N und bin geerdet. Stromunfall. Der RCD loest aus falls Stromkreis 2 'hinter' diesem 'RCD' liegt.
 
Warum sind das Wohl 5 Sicherheitsregeln? Der Punkt Erden und Kurzschliesen ist da nicht umsonst enthalten! Genau dieser Punkt führt zum sofortigen Abschalten auch bei nur 230V oder 400V und nicht nur bei Spannungen über 1000V .
Das bedeutet werden die 5 Sicherheitsregeln eingehalten ist ein gefahrloses Arbeiten sichergestellt!
 
@Pumukel: Situation wie oben. An meinem Kreis schließe ich z.B. eine Deckenleuchte an N,L3,PE an. Wo ist zu erden um den o.g. Stromunfall zu vermeiden?
 
Da der PE ja nicht getrennt wird ist es möglich über diesen zu erden.

Jeder Fehlerfall ist nicht abdeckbar. Es wird immer ein Restrisiko bleiben, deswegen sind solche Arbeiten nur unter Aufsicht von Elektrofachkräften zulässig.
 
@Octavian1977: Ich werde bald eine Fortbildung zur Elektrofachkraft absolvieren und möchte das jetzt schon theoretisch durchspielen. Wo also wäre im o.G. Fall zu erden?

(Da dies unter 1000V nicht zwingend notwendig ist, habe ich es in der Praxis noch nie bei anderen beobachtet.)
 
Tja das ist wohl das Problem Freischalten kannst du indem die Sicherung entfernt wird. Gegen wider einschalten hilft nur das Ausklemmen des L an der Sicherung! Denn trotz Hinweis kann immer noch zugeschaltet werden! So und wenn ich den L aus klemmen will muss ich den Verteiler öffnen Dabei kann ich auch gleich den zugehörigen N ausklemmen und L +N mit PE verbinden. Wohla der Abgang ist geerdet und Kurzgeschlossen. Egal was jetzt am Verteiler passiert ich bin geschützt und kann gefahrlos an diesem Stromkreis arbeiten! Das ist zwar mit Arbeit verbunden aber stellt eben ein gefahrloses Arbeiten sicher! In der Praxis wird aber eben nicht immer Sicher gearbeitet!
Beispiel ich habe mehrere Leuchten montiert . Dazu war die Anlage freigeschaltet und auch gegen wider einschalten gesichert durch einen Aufkleber. Trotzdem wurde die Anlage zugeschaltet. Daraufhin habe ich die Zuleitung geerdet und Kurzgeschlossen.
Ergebniss nach 30 Min kamen die Leute und maulten weil der Fi rausflog und sie nicht zuschalten konnten!
 
@Pumukel: Leider verstehe ich dies nicht genau. Bei einem einfachen Unterverteiler mit zwei ausgehenden einphasigen Kreisen mit:

1. Eintreffende Adern L1(input),L2(input),L3(input),N(input) in RCD.
2. Von RCD nach LS-Schalter:
*Ausgang RCD L1(RCD_out) an Eingang LS-Schalter 1 L1(LS1_in)
*Ausgang RCD L2(RCD_out) an Eingang LS-Schalter 2 L2(LS2_in)
3. PE(input), PE(out_1), PE(out_2) alle auf PE-Leiste
4. N(RCD_out), N(out_1), N(out_2) alle auf N-Leiste
5. Ausgangsstromkreise sind:
Stromkreis1: L1(LS_1_out) aus LS-Schalter 1, N(out_1) von N-Leiste, PE(out_1) von PE-Leiste
Stromkreis2: L2(LS_2_out) aus LS-Schalter 2, N(out_2) von N-Leiste, PE(out_1) von PE-Leiste

Ich arbeite an Stromkreis1. Wie würdest du dann hier erden und kurschließen, d.h. welche Kabel wo entfernen und verbinden?
 
Am LS1 den L Abgang abklemmen und an der N-Schiene den N1 , der PE bleibt angeklemmt. Dann wird der N! auf den PE geklemmt und der L von der Sicherung auch auf den PE. Somit sind L und N des Stromkreises kurzgeschlossen und auch geerdet. Deshalb soll ja auch der N und der PE so aufgelegt werden , das sie dem Stromkreis zugeordnet werden können! Also die Sicherung 1 ist Stromkreis 1 und damit liegt auf der N-Schiene der N des Kreises auch auf 1 und der PE da auf der 1.
 
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