Deutzose schrieb:
Nun ja,
Marsu hat in meinen Augen bedingt recht, damit das bei vorgeschaltetem FI 30mA höhere Körperströme fließen können.
Ob es zu 230mA kommen kann -- ??
Das sehe ich eher als theoretischen Wert.
Entscheident ist, innerhalb welcher Zeit bei welchem Strom der FI abschaltet.
Kommt beispielsweise ein Strom von 100mA zum tragen, hat der FI die Aufgabe noch vor der gefährlichen physiologischen Wirkung oder innerhalb der sog Loslasschwelle abzuschalten.
Das ist beim 30mA FI bis zu einem relativ hohen Wert gegeben. Ich meine irgendwie Abschaltung 5msec bei 500mA ??
Weiß nicht mehr so genau
Ein anderes Beispiel im Extrem betrachtet.
Mache ich bei vorgeschaltetem FI 30mA einen Schluß gegen PE kommt auch ein höherer Strom als 30mA zum fließen. Ich klammere hierbei die vorgeschaltete Sicherung geistig aus.
Also der FI begrenzt nicht unbedingt nur den Fehlerstrom sondern auch die Zeit des Fehlerstroms.
Der Fehlerstrom- Schutzschalter begrenzt den Fehlerstrom gar nicht. Ein Fehlerstrom- Schutzschalter mit einem Bemessungsdifferenzstrom von 30 mA schaltet innerhalb von 300 ms ab. Übersteigt der Fehlerstrom den Bemessungsdifferenzstrom um das Fünffache muss diese Abschaltung bereits nach 40 ms erfolgen. Innerhalb dieser Zeit fließt ein Fehlerstrom, der nur durch den Widerstand des menschlichen Körpers begrenzt wird, wenn der übrige Stromweg niederohmig ausgeführt ist.
Dieser Widerstand des menschlichen Körpers wird üblicherweise mit 1000 Ohm angegeben. Allerdings bezieht sich dieser Wert auf den üblichen Fall, dass eine Person mit der rechten Hand einen unter Spannung stehenden Leiter berührt und der Fehlerstrom durch den Körper zu beiden Füßen abfließt. Unter anderem Umständen sind andere, auch niedrigere, Körperwiderstände denkbar. Herzkammerflimmern kann, wenn der übliche Stromweg angenommen wird, bei Stromstärken ab 200 mA auftreten. Dies auch schon bei sehr kurzer Einwirkzeit, insbesondere in der vulnerablen Phase des Herzzyklus. Allerdings nimmt die Wahrscheinlichkeit des Flimmerns mit der Zeit zu. Fließt der Fehlerstrom nicht von der rechten Hand zu den Füssen, gelten andere Werte. So weist etwa der Stromweg von der rechten Hand zum Rücken einen so genannten Herzstromfaktor von 0,3 auf. Das heißt, bei diesem Stromweg besteht bereits bei 60 mA (200mA * 0,3) die Gefahr des Herzkammerflimmerns. Dementsprechend können bei ungünstigen Umständen selbst Ströme von 60mA, die nur sehr kurze Zeit einwirken, schon tödliche Folgen hervorrufen. Unterhalb dieser untersten Schwelle sind keine tödlichen Folgen zu erwarten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass selbst kleine Ströme bei niedrigerer Einwirkzeit tödliche Auswirkungen haben können. Allerdings nimmt die Gefahr tödlicher Auswirkungen ab einer bestimmten unteren Grenze sowohl mit steigender Stromstärke als auch mit der Zeit zu. Dementsprechend würde ich die Empfehlung, die Badewanne niederohmig mit der HPA zu verbinden, noch einmal überdenken.
Für die angegebenen Werte siehe: DIN V VDE V 0140-479
Grüsse
Marsu