Farben der Drähte in Altbau

Diskutiere Farben der Drähte in Altbau im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - hallo, ich möchte in meinem büro (altbau) eine lampe anschliessen. aus der decke kommen 3 drähte. > rot, schwarz und grau. meine lampe hat aber...
K

keule

Guest
hallo,
ich möchte in meinem büro (altbau) eine lampe anschliessen. aus der decke kommen 3 drähte. > rot, schwarz und grau. meine lampe hat aber blau und braun. wie gehören die drähte zusammen? und warum die unterschiedliche farbcodierung?
danke
 
Re: Farben der Drähte im Altbau

Hi Keule,

also früher waren bei richtigem Anschluß durch den damaligen Elektriker:

Schwarz = Außenleiter (Phase)
Grau = Neutralleiter (Null)
Rot = Schutzleiter (Erde)

Du müßtest also Braun mit Schwarz und Grau mit Blau zusammen schalten.
Hat deine Lampe keine grüngelbe Ader ?
Falls ja , dann kommt die an die rote Ader.

Vor Anschluß der Lampe ist der Anschluß natürlich spannungsfrei zu schalten.

Hoffe, das ich dir helfen konnte
 
hallo speukenkieker
nein, eine grüngelbe ader hat meine lampe nicht. ich hab das jetzt aber mal so wie du es beschrieben hast probiert. (blau auf grau und braun auf schwarz) fuktioniert aber leider nicht. was passiert eigentlich mit der roten ader? wird die nirgends angeschlossen?
 
Re: Farben der Drähte im Altbau

speukenkieker schrieb:
Grau = Neutralleiter (Null)

Der Neutralleiter ist nicht "Null". Ein Nullleiter ist ein PEN im TN-C-Netz.

Du müßtest also Braun mit Schwarz und Grau mit Blau zusammen schalten.
Hat deine Lampe keine grüngelbe Ader ?
Falls ja , dann kommt die an die rote Ader.

Vorsicht mit solchen Behauptungen! Man darf sich niemals auf eine Farbkennzeichnung verlassen!

MfG, Hemapri
 
keule schrieb:
nein, eine grüngelbe ader hat meine lampe nicht.

Dann handelt es sich höchstwarscheinlich um eine schutzisolierte Leuchte.

ich hab das jetzt aber mal so wie du es beschrieben hast probiert. (blau auf grau und braun auf schwarz) fuktioniert aber leider nicht. was passiert eigentlich mit der roten ader? wird die nirgends angeschlossen?

Über welche Meßmittel verfügst du? Man sollte erst mal überprüfen, auf welche Ader der geschaltete Außenleiter, der Neutralleiter und eventuell der Schutzleiter ankommen. Leider ist auf die Farbkennzeichnung oft kein Verlass. Bei "Schalter ein" muß auf einer Ader eine Spannung von 230V anliegen. Normalerweise sollte dies die schwarze Ader sein. Was ist für ein Schalter eingebaut? Könnte es sich um eine Serienschaltung handeln? Liegt am Stromkreis überhaupt Spannung an?

MfG, Hemapri
 
EXTREME VORSICHT!

Hi,

erstmal hallo, ich bin neu hier, aber dem Namen nach scheinen hier mehrere zu sein die ich schon aus anderen Foren kenne ;-)
Eigentlich wollt ich erstmal bischen reinlesen, aber bei sowas muß ich sofort eingreifen.

@speukenkieker: Das kann man keinesfalls so stehen lassen!

In diesem Farbcode war rot auch als Außenleiter zulässig!

Wenn die Anlage im TN-System ist, kann es durchaus sein, daß ein grauer PEN vorliegt, und schwarz+rot geschaltete AUSSENLEITER einer Serienschaltung sind!

Deswegen ist ungeprüft Schutzleiter an rot anzuschließen HÖCHST LEBENSGEFÄHRLICH!

@Keule: Deine Lampe hat auch keine Schraube an einem Metallteil (z.B. Metallboden) um einen Draht drunterzuklemmen? (Im Regelfall sollte daneben noch das Erdungssymbol sein)

Gruß
Didi
 
Hallo,

um es etwas genauer zu machen:
Ich kürze die Farben mal ab: weiss:ws, schwarz:sw, rot:rt und grau:gr
Das gleiche für die Bezeichnung der Funktion:
Neutral:N
Schutzleiter: PE
Außenleiter 230V: L
Geschaltete Außenleiter:
1. Wechselschalter La
2. Wechselschalter Lb
Wechselschaltung/Einzelschalter: Ll

Im Altbau habe ich bisher bei einfachen Lampen immer nur 2-Adrige Leitungen aus der Decke gesehen, wenn diese noch die alte Farb-Codierung hatten:
sw: Ll
ws (bzw. sehr helles gr ;-): N

Bei dreiadrigen Leitungen waren das bisher immer Leitungen für Doppellampenschaltung, wie Sie meistens im Wohnraum (und bei mir zu finden) vorhanden ist. Das erkennt man schon meistens daran das der Schalter für die Lampen eine Doppelschalter ist. Dann ist der rote meistens der Außenleiter für den 2. Lampenkreis.
Schalter
sw: L
gr: La
rt: Lb

In der Verteilerdose wechselt dann die Farbe für La von gr nach sw. rt ist durchverbunden:

Lampe:
sw: La
rt: Lb
gr: L

Es würde mich aber auch nicht wundern wenn es mit gr und sw zum Schalter vertauscht sind, damit der sw zur Lampe einheitlich ist.

Bei meiner Badlampe in einfacher Lampenschaltung sieht die Situation dann noch so aus:
Schalter 2 Adrig:
sw: L
ws: Ll

In der Verteilerdose wechselt dann die Farbe für La von gr nach sw.

Dann zur Lampe
sw: Ll
ws: N

Dann noch etwas genauer bei meiner Wechselschaltung im Flur:
In Wechselschaltungen wurden zwischen den beiden Schaltern gerne grau und rot für die beiden Wechselschalter verwendet. Der Schwarze war dann von der Verteilerdose zum ersten Schalter der Außenleiter und im 2. Schalter zur Verteilerdose der geschaltete Außenleiter zur Lampe. Rot und Grau waren dann meistens die geschalteten Leiter zwischen den beiden Schaltern und farblich durchverbunden.
Hier der erste und zweite Schalter bei dem rt und gr jeweils durchverbunden sind:
Flur-Wechselschalter-S1.jpeg Flur-Wechselschalter-S2.jpeg


Richtig verwirrend kann das sein wenn dann auch noch rot mal PE und mal geschalteter Außenleiter in einer Verteilerdose ist, wie ich es im Foto mal beschreibe, die ich gerade geöffnet habe.

In der gezeigten Verteilerdose sind alle Leitungen von der Versorgung, der Lampe und den beiden Schaltern direkt zusammengeführt. Das machte die Analyse einfacher.

Flur-Verteilerdose1.jpeg
Die Bezeichnungen der Klemmen von links nach rechts:
Grau/Weiss: N
Schwarz: L
Rot: PE
Schwarz: Wechsel-Geschalteter Ll
Einzelklemme Rot: Geschalteter La zwischen Wechselschaltern
Einzelklemme Grau: Geschalteter Lb zwischen Wechselschaltern

Die Leitungen in der Verteilerdose:
10 Uhr: 3-adrige Versorgungsleitung von Unterverteilung (sw:L/grau:N/rot: PE)
2 Uhr: 3-adrige Versorgungsleitung zur nächsten Verteilerdose (sw:L/gr:N/rot: PE)
Direkt darunter 2 adrige Leitung zur Lampe (gesch. sw:Ll/weiss:N)
4 Uhr: 3-adrige Leitung zum 2. Wechselschalter (gr:La/rt:Lb/sw:Ll)
6 Uhr: 3-adrige Leitung zum 1. Wechselschalter (sw:L/gr:La/rt:Lb)

Hier die Leitungen an der Lampe:
Flur-Lampe.jpeg

Also nochmals: Das spiegelt nur die aktuelle Situation bei mir in 3 Räumen dar.
Also wie didy schreibt, extrem vorsichtig sein und wissen was man da macht.
Übrigens bei mir fliegen die ganzen Leitungen demnächst raus, da ich eh die Elektrik komplett erneuere.

So, ich hoffe ich habe keine Flüchtigkeitsfehler eingebaut :-/
 
Die verwendeten Bezeichnungen sind außerdem Falsch.
Bei zweiadriger Leitung gibt es keinen Neutralleiter (N) sondern einen grauen PEN (Nulleiter)
Auch bei dreiadrig mit Sereienschaltung ist der graue Draht ein PEN und kein L.

Auch in der Dose zweifele ich sehr daran, daß der rote ein PE (Schutzleiter) ist, da ansonsten ja ein PEN vorhanden ist.

Das sind sehr gefährliche und höchst wahrscheinlich falsche Mutmaßungen an einer Anlage die dringenst komplett ersetzt gehört.
 
@IeHai1Ae, hast du eine konkrete Frage, dann bitte melden. Das alte Thema mache ich hier mal zu.

PS: @Octavian1977, auch bei 2-adrigen Leitungen kann es einen Neutralleiter (N) geben. ;)
 
Hier noch eine unkommentierte Antwort von @IeHai1Ae
Hier meine Antwort:

Der rote ist tatsächlich in allen Steckdosen als PE angeschlossen, auch wenn es in jedem Raum nur eine ist.
Dabei sind schwarz und grau jeweils den beiden Polen der Steckdose zugeordnet.

Auch eine zweite Wechselschaltung im Treppenhaus zum 2. Stockwerk besitzt schwarz/rot/grau.
Bei der ist, wie bei der im Flur des OG, der Rote und Graue jeweils einem Schaltkontakt beider Wechselschalter zugeordnet. Der schwarze des Schalters hat einen Anschluß an L und der andere schwarze des anderen Wechselschalters hat eine Verbindung zur Lampe.

Ich habe auch inzwischen ein paar Leitungen frei gelegt und durch nachmessen und testen fest gestellt,
das von der alten Stromverteilung, in der mal ein Zähler saß (der ist bereits im Keller) es dann von einer Verteilerdose zur nächsten geht. Nur einmal bei der ersten Dose im Flur gab es einen Abzweig in die alte Küche. Von dieser geht es parallel zum Kinderzimmer zum Wohnzimmer zur Badverteilerdose im Flur zum Schlafzimmer.
Dabei hatte "die gesamte Wohnung" nur einen Sicherung mit 16A bekommen.
Der E-Herd war aber extra mit drei Schraubsicherungen abgesichert und nachträglich gezogenem 5-Adriger Leitung angeschlossen. Aber da nur zwei Phasen + PE + N vom Keller nach oben geführt worden sind wurde hier die Sicherung 2+3 zusammen an einer Phase betrieben. An der ersten dann der E-Herd + der Licht/Steckdosenkreis.

Die alte Unterverteilung besitzt eine 4 adrige Leitung vom Kellerzähler bei der folgende Farben zugeordnet sind:

L1 Schwarz
L2 Braun
N Grau
PE Grün/Gelb

So wie ich das mitbekommen habe wurde der PEN im HAK aufgeteilt und 5-Adrig zum Zählerkasten geführt.
Jedenfalls kann ich dort sehen, das der PE und N getrennt aufgeschaltet sind, soweit ich das verfolgen konnte.

Das alles scheint schon vor Jahrzehnten gemacht worden zu sein, denn das Haus hatte Ursprünglich eine Dacheinspeisung und der HAK im Keller scheint aus den 70er zu sein (alter Bakelit Kasten).

Und natürlich hast Du recht, das die komplette Elektrik ersetzt werden sollte. Schon alleine deswegen weil alles (außer den E-Herd) über nur einen Stromkreis abgesichert ist. Und da bin ich halt gerade dran, indem ich erst mal vom Zählerkasten eine neue Leitung zum neuen Stromverteiler in den Flur Wohnung lege. Von dort bekommen dann erst mal alle Räume eigene (FI)-Stromkreise sowie weitere getrennte Stromkreis-Leitungen werden in die Räume gelegt, soweit erforderlich, und der Flur wird neu verdrahtet. Im Anschluß werden alle Räume nach neu installiert (die alten Leitungen fliegen also raus.

Aber hier ging es ja darum, das das mit den Farben nun mal nicht wirklich fest ist, und in meinem Beispiel hier wollte ich nur mal mitteilen, wie das scheinbar mal Ende der 50er- Anfang der 60er installiert worden ist und das auch dort scheinbar schon der PE und N aufgetrennt installiert worden sind. Anders kann ich es mir nicht erklären warum alle Steckdosen sw/gr/ro Leitungen bekommen haben und dort entsprechend angeschlossen waren . Wie es Ursprünglich mal im Zählerkasten ausgesehen hat kann ich nicht sagen, da ja das mal umgebaut wurde. Ich vermute aber, das vom Dach ursprünglich bis zum Keller die 4-Adrige Leitung als RST+PEN geführt worden ist und in jedem Zählerkasten dann der PEN in PE+N aufgeteilt wurde.
In diesen alten Zählerkästen ist übrigens auch immer noch als erstes ein FI mit 500 mA Fehlerstrom verbaut.
 
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