NYM Leitungen in Deckendämmung?

Diskutiere NYM Leitungen in Deckendämmung? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich hab mich schon soweit eingearbeitet, dass es besonderer Berechnungen bedarf wenn man NYM Leitungen für die Hausinstallation...
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Paulefragt

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Hallo zusammen,

ich hab mich schon soweit eingearbeitet, dass es besonderer Berechnungen bedarf wenn man NYM Leitungen für die Hausinstallation innerhalb Dämmung verlegen möchte. Dennoch wundert es mich, dass teils mit "zweierlei Maß" empfohlen wird.

Konkret gehts mit darum, dass ich gerne Leitungen an der unbeheizten Kellerdecke verteilen möchte, anschließend wird diese Decke mit max. 8 cm Styropor gedämmt. Hier sehen viele ein Problem und raten zu mind. 2,5 mm2 Querschnitt.
Gleichzeitig beobachte ich, wie selbstverständlich Leitungen gebündelt nebeneinander auf Geschossrohböden verteilt werden, darüber kommt dann meist mind. 4 cm Dämmung plus 6-8 cm Estrich. Da setzt auch kaum einer 2,5 mm2 aufwärts ein.

Kann mich hierzu mal jmd etwas aufklären?

Dazu sei gesagt, der längste Leitungsweg an der Kellerdecke wäre in meinem Fall 15 m in ein Kinderzimmer.
 
Es handelt sich, wie du schon erkannt hast um das gleiche Grundproblem, im Neubau wird halt regelmäßig von sagen wir mal nicht sonderlich sachkundigen Arbeitern die Rohinstallation ausgeführt und somit achten die nicht sonderlich auf die Querschnitte ( Berechnung oder zumindest eine Abwägung gibts da nicht), nur auf die Aderzahl und vllt. den Leitungstyp
 
Die Verlegeart ist da etwas schwer zu bestimmen denn das ist nicht Verlegung IN Dämmung wie es in Verlegeart A beschreiben ist, sonden Verlegung unter Dämmung auf einem Thermisch leitfähigen Untergrund.
Zur Sicherheit wäre es allerdings an zu raten hier von Verlegeart A aus zu gehen und die Querschnitte dem entsprechend an zu passen.
Allerdings darf auch in Verlegeart A ein 1,5mm² Wechselstromkreis mit 16A abgesichert werden.
Erst bei Drehstrom ist das nicht mehr passend.
 
Kann mich hierzu mal jmd etwas aufklären?
Das Grundproblem auf Neubauten ist einfach: Das liebe Geld!

Heutzutage machen die Bauherren meist, außer Malerarbeiten, so gut wie nichts mehr selber. Sondern laufen vorher von einem Bauträger/Generalübernehmer (BT/GÜ) zum anderen und schauen, wer ihre Ideen oder Vorstellungen am Günstigsten umsetzt. Und der bekommt den Auftrag. Und die vergeben die Handwerksleistungen meist an die, die am Günstigsten sind. Sind nicht zwingend dann die Firmen, die am fachgerechtesten arbeiten.

Ich bin ja jahrelang als Sachverständiger über die Baustellen getobt und hbe auch die Änderungen in den Ausführungen miterlebt. Ich habe des öfteren sparsam ausgeschaut.
Einheitliche und wenige Materialien in der Standardausführung sind nun mal günstiger und weniger fehlerträchtiger als viele. Deswegen gibt es nur noch 08/15. D.h. 1,5mm² NYM und B16A LSS.
Baustellen- (Höhlen-) malerei nun mal günstiger, als sauber auf Papier gebrachte und dokumentierte Planungsleistungen.
Eingeschleuste Zeitarbeiter mit rudimentären Deutschsprachkenntnissen sind nun mal günstiger als inländische ausgebildete fest angestellte Facharbeiter. Gerade hier hat sich ein regelrechtes Baustellenschleuserhandwerk gebildet, wo Handwerksmeister mit Migrationshintergrund ihren Fachkräftebedarf aus deren Herkunftsländern decken. Den Auto‘s nach zu beurteilen rechnet dies dies gut, trotz Kampfpreisangebote, solange ich nicht auf den Baustellen getobt bin und mit „Moment mal“ die Marge geschmälert habe. Fanden einige BT/GÜ als unsere Auftraggeber nicht so gut, dass ich die Frechheit hatte, den Pfusch zu bemängeln.
Deswegen sitzte ich jetzt im Home-Offices und räume den Datenmüll meiner Kollegen weg oder bewache mein Firmentelefon bei vollem Gehaltsausgleich. Über die Baustellen laufen jetzt meine Kollegen mit der gepunkteten Armbinde. Ich darf nur noch selten los.
 
Du warst eben anderen zu genau gewesen @Www
Es ist ja alles schon teuer genug und dann braucht es nicht noch teurer gemacht werden zu müssen.
 
Das Grundproblem auf Neubauten
Keine Ahnung !

https://library.e.abb.com/public/a1...4sEGmV2kBwDMr8LMmK7lDEy8AICuwxb5cK+AudisxGg1F

Seite 4 Verlegeart A2
Seite 5 A2 mit 1,5² knapp an 15 A -> somit 13A LSS
oder 2,5 ² 16A LSS

Im Grunde muss man für jeden Stronkreis, jedes Kapitel durchsehen.

Keine Ahnung rührt aus dem seltsamen Verhalten der Elektrobranche
Die Azubis können weder im Betrieb noch in der Berufsschule in die Normen gucken.
Das würde Ihnen auch nichts bringen, weil es in den DIN oft darum geht, wie etwas geprüft wird oder wie etwas gebaut sein muss. Es gibt Branchenspezifiche Bücher mit Normen Zusammenstellungen und !Achtung!
Dazu passend Bücher mit Erklärungen, wie diese Normen auszulegen sind. Hinsichtlich Minimierung des Regress
Grund: das ist alles schweineteuer.

Viel Spass
 
@ Klotzkopf Auch hier hilft lesen, denn ABB zitiert hier die Tabelle für 30°C.
In Deutschland wird innerhalb von Gebäuden ohne besondere Bedingungen von 25°C ausgegangen.

Entweder kann man da nun die passende Tabelle aus der 0298-4 nehmen und kommt auf 16A bei A2 WS
oder man nimmt den Temperaturfaktor 1,06 und kommt dann auch auf 16,5A wie die passende Tabelle.
 
Thema: NYM Leitungen in Deckendämmung?
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