Sicherungskasten

Diskutiere Sicherungskasten im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Abend zusammen, ich habe ein altes Haus übernommen. Aus reiner Vorsicht wollte ich mal die Elektrik insgesamt ansehen lassen. Ein...
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Guten Abend zusammen,

ich habe ein altes Haus übernommen. Aus reiner Vorsicht wollte ich mal die Elektrik insgesamt ansehen lassen. Ein Elektriker hat schon beim Anblick der unteren Fotos gemeint, die Sicherungskästen müssten auf jeden Fall ausgetauscht werden.

Stimmt das? Das war leider der einzige, der auf meine Anfrage reagiert hat, ich habe daher leider keine zweite Meinung. Erkennt man schon an den Fotos, dass die Installation so unsicher ist und 'sofort' (d.h. nicht erst in ein paar Jahren) geändert werden muss?

Viele Grüße

elek2.jpgelek.jpg
 
Die Unterverteilungen sehen bereits auf den ersten Blick sehr in die Jahre gekommen aus, da wird wahrscheinlich auch das Kunststoffgehäuse spröde sein.
Unabhängig vom optischen Eindruck fehlt hier jeglicher Fehlerstromschutz (RDC), die Leitungsschutzschalter dürften ihre Lebensspanne überschritten haben, zumal die Charakteristik im linken Verteiler noch H oder L entsprechen dürfte und die Anlage wurde offensichtlich mal erweitert oder zumindest Sicherungsautomaten getauscht.

So sollte die Installation mindestens einmal durchgemessen und RCDs nachgerüstet werden, die Stromkreisverteiler könnten in diesem Zuge sinnvollerweise gleich komplett erneuert werden. Die Modernisierung in die Zukunft zu verschieben ist hierbei nicht empfehlenswert, denn je nachdem, welche Mängel bei einer Messung und Begehung der Anlage auftreten und behoben werden müssen, lässt sich das im bewohnten Zustand nur mit größerem Aufwand und Einschränkungen bewerkstelligen.
 
Technischer Stand Ende 60er/ Anfang 70er Jahre. Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen, wie sie heute gefordert werden, gibt es hier noch nicht. Die vorgesehene Lebenserwartung hat diese Anlage erreicht, bzw. überschritten. Es ist wirklich empfehlenswert, diesen Zustand zu erneuern und den aktuelen Normen und Sicherheitsverständnis anzupassen. Sollte technisch noch alles so in Ordnung sein, wie zum Zeitpunkt der Errichtung gefordert, kann man die Anlage natürlich auch unverändert weiter so betreiben, bleibt aber technisch und die Sicherheit bereffend auch auf diesem alten Stand stehen. Es könnte sogar noch eine klassische Nullung vorhanden sein. Das kann man so nicht erkennen. Sollte das der Fall sein, ist nicht mal die Nachrüstung von Fehlerstrom-Schutzschaltern möglich.
 
Vielen Dank Euch!

Dann mache ich mich mal auf die Suche nach einem Elektriker. Wenn jemand sich im Raum Lübeck anbieten möchte, bitte gerne.
 
…., die Leitungsschutzschalter dürften ihre Lebensspanne überschritten haben, zumal die Charakteristik im linken Verteiler ….
Also mich würde jetzt interessieren, ob sich diese Aussage jetzt an Hand von Bestimmungen, Verordnungen oder Gesetzen - und sei es die AfA laut Verordnug für sowas herangezogen werden darf. Oder ist es wieder so eine schriftlich nicht fixiere Bestimmung, die hier Forum mehrfach immer wieder auftauchen.

So sollte die Installation mindestens einmal durchgemessen und RCDs nachgerüstet werden, die Stromkreisverteiler könnten in diesem Zuge sinnvollerweise gleich komplett erneuert werden. Die Modernisierung in die Zukunft zu verschieben ist hierbei nicht empfehlenswert, denn je nachdem, welche Mängel bei einer Messung und Begehung der Anlage auftreten und behoben werden müssen, lässt sich das im bewohnten Zustand nur mit größerem Aufwand und Einschränkungen bewerkstelligen.
Hier wird auch wieder wahrscheinlich das Problem bestehen, dass man neuere Automaten auf Grund des sekundären Berührungsschutz nicht so hineinbekommt, da der Hutschinenabstand zu gering ist.

Und wie immer empfehle ich, sich nicht nur der Elektrik zu widmen, sondern auch der restlichen Haustechnik, denn anders als Elektroleitungen, die bei normaler Nutzung nicht verschleißen, sieht es bei Heizungs- und Wasserleitungen anders aus. Heizungsleitungen sind oft noch unkritisch und sollten geprüft werden und zwar nicht von außen, sondern mit dem Endoskope von innen. Wasserleitungen sind je nach Mineralzusammensetzungen und Materialwahl entweder dicht oder am durchgammeln.

Häufiger Fehler, der nicht selten gemacht wurde ist, als die Wasserversorgung von der Hausversorgung auf die öffentliche umgestellt wurde. Da wurden auch Messing-, Rotguss- und Kupferteile vor den vorhandenen verzinkten Rohren ohne galvanische Trennung gesetzt - kann jahrelang gutgehen.
 
Also mich würde jetzt interessieren, ob sich diese Aussage jetzt an Hand von Bestimmungen, Verordnungen oder Gesetzen - und sei es die AfA laut Verordnug für sowas herangezogen werden darf. Oder ist es wieder so eine schriftlich nicht fixiere Bestimmung, die hier Forum mehrfach immer wieder auftauchen.

Das war jetzt eine erste Einschätzung anhand eines Fotos, aber da ich ähnliche Leitungsschutzschalter (gleicher Hersteller, alte Auslösecharakteristik, Alter 40+ Jahre) erst vor kurzem aus einem alten Verteiler ausgebaut habe, kann ich mir vorstellen, wie es hinter der Abdeckung aussieht. In meinem Fall hat sich da die Isolierung der Adern bereits aufgelöst, ebenso war die Mechanik mehrerer Sicherungsautomaten defekt.
Auf jeden Fall sollte sich die Installation ein Elektriker vor Ort ansehen, dass die Stromkreisverteiler erneuert werden müssen ist dabei eine Mutmaßung, die sich aus den vorliegenden Informationen begründet.
 
Das war jetzt eine erste Einschätzung anhand eines Fotos, aber da ich ähnliche Leitungsschutzschalter (gleicher Hersteller, alte Auslösecharakteristik, Alter 40+ Jahre) erst vor kurzem aus einem alten Verteiler ausgebaut habe, kann ich mir vorstellen, wie es hinter der Abdeckung aussieht.
Gut jetzt mache ich als SV wenig Altbauten. Aber die Begründung „Finde ich nicht schön“ reicht leider nicht, um eine Sache zu bemängeln, da muss das Ding schon technisch durchfallen oder gegen die „Lebensdaueraustauschverordnung technischer Geräte (TecGLda-VO)“* verstoßen.
In meinem Fall ….. war die Mechanik mehrerer Sicherungsautomaten defekt…..
Wie hast du dieses festgestellt? Stromkreis mit zweifachen Nennstrom belastet und geschaut, ob dieser in der vorgegebene Zeit auslöst?


*)gibt es nicht
 
Wie hast du dieses festgestellt? Stromkreis mit zweifachen Nennstrom belastet und geschaut, ob dieser in der vorgegebene Zeit auslöst?

Naja, das war nicht notwendig, der Betätigungshebel ist beim Freischalten bei zwei Leitungsschutzschaltern abgebrochen, bei einigen weiteren ist er nach Wiedereinschalten nicht mehr eingerastet. Eine Isolationsmessung hat nach Ausbau des Verteilers ergeben, dass auch die Leitungen einer Modernisierung bedurften, was dann auch geschehen ist.

Da geht es auch weniger um eine unschönes Erscheinungsbild, sondern eher darum, dass eine alt aussehende Installation dies meistens auch ist und zumindest eine genauere Betrachtung/Inspektion sinnvoll wäre, bevor man sie erstmal im vorgefunden Zustand belässt und nach sonstigen Renovierungsarbeiten zu dem Schluss gelangt, die Anlage mit doppeltem Aufwand modernisieren zu müssen.
 
Dankeschön! Eure Hinweise, dass man alles mal anfassen müsste, sind soweit so richtig. Ich würde das gerne noch zwei Jahre hinausschieben, dann stehen diese Themen ohnehin an.
 
Thema: Sicherungskasten

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