Verdrahtung/bestückung im Zählerkasten

Diskutiere Verdrahtung/bestückung im Zählerkasten im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Ich bin gerade dabei, eine Elektroverkabelung von Grund auf neu zu machen. Da der alte Zählerkasten noch aus den 60ern stammt, muss da auch ein...
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SFA1492

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Ich bin gerade dabei, eine Elektroverkabelung von Grund auf neu zu machen. Da der alte Zählerkasten noch aus den 60ern stammt, muss da auch ein neuer her. Dazu hätte ich ein paar Fragen, von denen ich hoffe, dass sie hier beantwortet werden.

1. Nach dem Zähler kommen i.d.R. 3 Vorsicherungen, welche meistens als Schmelzsicherung ausgeführt sind. Welchen Typ und welche Werte nimmt man da?

2. Nach den Schmelzsicherungen hatte ich einen FI-Schutzschalter geplant. Da gibt es welche mit verschiedenen Nennströmen (25, 40, 63A) und verschiedenen Fehlerströmen (0.3 oder 0.03A). Was ist da empfehlenswert? Was bedeutet in dem Zusammenhang "selektiv"?

3. Zwei vom Haupthaus baulich getrennte Gebäude müssen mit Strom versorgt werden. Es handelt sich dabei um eine Garage und eine Werkstatt. Diese wollte ich mit je einer Erdleitung 5x 2.5mm² anbinden und jedem einen Kleinverteiler mit FI und 3x 16A Sicherungsautomaten spendieren. Da ich nicht möchte, dass bei einem Auslösen des FI im Haupthaus die beiden Gebäude auch stromlos sind, wollte ich die Stromversorgung vor dem FI im Haupthaus abgreifen und nochmal jeweils mit 3x 25A absichern bevor es durch die Erdleitung geht. Kann ich das so lösen oder gibt es Bedenken bzw. bessere Lösungen?
 
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1. poste mal um welches EVU es sich handelt.
Heute sollte vor dem Zähler auf jeden Fall SLS- Automaten sitzten.
2.FI nur 30mA-Typen verbauen.
3.5x2,5 nicht mit 25A absichern, höchstens 16A, wenn 25A mindesten 4mm² bei längeren Strecken 6mm².
Getrennte FI ist kein Fehler, nur die entsprechenden Sicherungen vor die FI setzten.
Ob 25A Sicherungen selektiv zu B16A- Automaten sind, glaub ich nicht.
 
SFA1492 schrieb:
1. Nach dem Zähler kommen i.d.R. 3 Vorsicherungen, welche meistens als Schmelzsicherung ausgeführt sind. Welchen Typ und welche Werte nimmt man da?

Das war mal. Heute wird das in der Regel nicht mehr so gemacht, sondern es werden SLS installiert. Wie der Zählerkasten auszusehen hat, was da rein kommt und welchen du überhaupt nehmen darfst, steht in den TAB deines EVU. Das ist alles konkret vorgeschrieben. Also schau mal in deine TAB! Und was besonders wichtig ist, Netzform?

Da gibt es welche mit verschiedenen Nennströmen (25, 40, 63A) und verschiedenen Fehlerströmen (0.3 oder 0.03A). Was ist da empfehlenswert?

Wenn du schon solche Fragen stellst, bist du dir sicher, das überhaupt ohne Fachkraft hinzubekommen? Im Grunde ist das ganz einfach: Der Fi darf nur bis zur Höhe des Nennstromes betrieben werden, um nicht unglücklicherweise abzurauchen. Für Bad und außenbereich ist eh 0,03A vorgeschrieben und für den Rest der Anlage reicht das auch. FIs mit höherem Fehlerstrom würde ich im Normalfall nicht mehr verbauen, eventuell fürs Bad sogar noch einen empfindlicheren und für den Rest 0,03A.

Was bedeutet in dem Zusammenhang "selektiv"?

Das man FIs, Sicherungen ect. hintereinander installieren kann, ohne, dass z.b. der LSS gar nicht reagiert, dafür aber gleich die Hauptsicherung fliegt. Selektive FI gibt es, spielen aber bei normalen Installationen kaum eine Rolle, auf gut deutsch, so etwas brauchst du in der Regel nicht. Wenn mehrere FI, dann parallel.

. Da ich nicht möchte, dass bei einem Auslösen des FI im Haupthaus die beiden Gebäude auch stromlos sind, wollte ich die Stromversorgung vor dem FI im Haupthaus abgreifen und nochmal jeweils mit 3x 25A absichern bevor es durch die Erdleitung geht. Kann ich das so lösen oder gibt es Bedenken bzw. bessere Lösungen?

Das kann man so machen, allerdings dürften 25A für ein 2,5er Kabel etwas zu hoch gegriffen sein. Da sollten es doch schon 4Quadrat sein. Verlegeart, Länge?

MfG
 
Beim EVU handelt es sich um die "energis".

Ich kann mit der Bezeichnung "SLS-Automat" leider nichts anfangen, da ich mehr in der Elektronik als in der Elektrotechnik zuhause bin.

Ich bin ein wenig verwirrt mit "vor" und "nach". Wenn ich aus Richtung des Zählers schaue, dann kommen erst die Vorsicherungen (SLS-Automaten?), dann die Abzweigung zu Garage und Werkstatt (anstatt mit je 3x 25A also mit 3x 16A) bzw. der FI für das Haupthaus. Richtig?
In Garage bzw. Werkstatt habe ich je eine Unterverteilung mit FI (25A/0,03A) und 3x 16A.
Der FI im Haus sollte wohl 40A/0,03A haben, da ich mir die Option offen halten will, evtl. einen 24kW-Durchlauferhitzer anschließen zu können.

Wenn ich mir das nun ansehe, dann frage ich mich, welcher Sicherungsautomat im Falle eines Kurzschlusses z.B. in der Garage auslöst. Ist es der in der Garage oder der im Zählerkasten im Haupthaus?
 
Hallo Hemapri,

ich geb zu, dass ich in Elektrotechnik kein Experte bin. Bevor die ganze Geschichte ans Netz geht, schaut sowieso noch mal ein Fachmann drüber. :wink:

Ein bischen Erfahrung habe ich schon über die Jahre gesammelt. Ich musste mir bisher allerdings noch keinen FI aussuchen. Im Baumarkt wird einem die Auswahl relativ einfach gemacht, denn da gibt's nur ein bis zwei Typen. Mir liegt allerdings ein Großhandelskatalog vor, indem die Auswahl ungleich größer ist :?: :?: :?: .
Im Baumarkt wird man auch nicht vor die Wahl gestellt, sich zwischen Sicherungsautomaten mit Auslösecharakteristik B, C oder K zu entscheiden. Ich habe keinen blassen Schimmer, wo da der Unterschied ist, nehme aber die mit B, da die am billigsten sind.
Wenn Du da anderer Meinung bist, wäre ich für diese dankbar.
 
Hallo,

Frage: Wie weit ist die Garage und Werkstatt vom Haupthaus entfernt?
Bzw. wie lang soll das Kabel dorthin werden?

Gruß
Ralf
 
Installation Zähler - Absicherungen ....

Hallo !
Ich kann mit der Bezeichnung "SLS-Automat" leider nichts anfangen,...

Kurzbeschreibung :
Es handelt sich um selektive Haupt-Leitungsschutzschalter nach E DIN VDE 0645.
Sie erfüllen im Zählervorbereich (plombiert aber bedienbar) den Zweck einer früheren Abgangssicherung (Überstrom-sowie Kurzschlußschutz - je nach EVU verschieden ausgeführt)
-
Ich bin ein wenig verwirrt mit "vor" und "nach". Wenn ich aus Richtung des Zählers schaue, dann kommen erst die Vorsicherungen (SLS-Automaten?), dann die Abzweigung zu Garage und Werkstatt....

-> Hausanschlusskasten mit Sicherungen - dann SLS vor dem Zähler, dann Zähler und danach nach TAB2000 nur noch Abgangsklemmen - wobei hier die VDE Forderung nach Abgansleitungen mit Minedstbelastbarkeit 63A ist ! , Das heißt Mindestleitungsquerschnitt 5x10mm² seitens Zählerabgang zu den (Unter-)Verteilungen.

Bei Deinem Vorhaben ist also etwas Aufteilungsarbeit nötig - sprich mit zuständigem EVU abklären wie es denn sinnvoll und mit deren schriftlicher Erlaubnis verwirklicht werden kann.
Eventuell werden ja Zählerplätze mit 2reihigen Abgansfeldern zugelassen , dann dort die Neozed-Schmelzsicherungsausführungen einsetzen und gegf. jede Verteilerleitung separat auf den Nennstromwert des Fehlerstromschutzschalters in den Unterverteilungen absichern.
ferig wäre die Laube - dann ist es auch egal wieviele Leitungsschtuzschalter nach den FIs verbaut werden , da ja der Überlastschutz durch die Vorsicherungen gewährleistet ist.

Leitungslängen-, -art , sowie deren Verlegungsbetrachtungen und Spannungsfallrechnung (HAK-Zähler-Verteilung-Endverbraucher) sollten im Vorfeld gemacht werden , um eine sichere Installation zu gewährleisten !

Den 24kW DLE auch mit EVU schriftlich absprechen !

LS-Automaten mit B-Charakteristik sind schon in Ordnung, nur nicht immer mit 16A.

Hierbei bitte auf den Schleifenwiderstand (Kurzschlußstrom - Abschaltbedingung) achten !

Gruß,
Gretel
 
TAB2000

Hallo,
habe mal ein wenig gegoogelt. Bei energis findet man auf deren Webseite (unter content/Serivce/GesetzeundVerordnungen) die TAB in pdf.

http://www.energis.de/eweb/Content/Serv ... rordnungen

Die restlichen Antworten kann ich mir nun sparen :)

Ach ja, ich hab es ähnlich gemacht trotz ET Studium. Meine Erfahrung, viel Lesen und fragen. Die Jungs die täglich damit zu tun haben kennen das im Schlaf, es kann also nicht schaden bei Unklarheiten zu fragen....bevor sich die Frau mit der Auszahlung der Lebensversicherung einen schönen Urlaub gönnen darf.

Korrektur: Sofern die LV Gesellschaft bei Fahrlässigkeit überhaupt zahlt.

Gruß
Ralf
 
Danke für die Tipps

Hallo zusammen!

:D Danke für die zahlreichen Tipps.

:? Ich habe mir die TABs gestern mal angesehen. Abgesehen von ein paar grundlegenden Sachen wie Größe, Beschaffenheit und Aufhängung des Zählerschrankes konnte ich daraus nicht viel ermitteln. Vor dem Zähler sind dort sog. SH-Schalter eingezeichnet.
Ach ja, nach dem HAK (Freileitung) soll es ein TN-S-System sein.
Entsprechend Gretels Ratschlag habe ich mich mit dem EVU in Verbindung gesetzt. Da warte ich noch auf eine Rückmeldung.

Das mit den Leitungen zu Garage und Werkstatt (beidemale müsste ich mit 20m Kabel hinkommen) muss ich anders lösen. Die 5x 10mm² wären für meinen Bedarf völlig über's Ziel hinweggeschossen.

:idea: Ich würde nun hingehen, vor dem FI für das Haupthaus einen Abgriff zu machen und das mit 5x 2.5mm² in die beiden Gebäude rüberleiten. Damit ich um die 5x 10mm²-Erdleitung herumkomme, sichere ich die Leitungen im Zählerkasten mit je 3x 16A ab.

:?: Kann ich da hingehen, und in den Unterverteilungen in Garage und Werkstatt einfach nur einen FI ohne nachfolgende Sicherungsautomaten installieren?

Gruß
Sascha
 
Zählerplatz etc...

Hallo,

nur FI in den vorgesicherten Unterverteilungen ist möglich aber bitte messtechnischen Nachweis über Abschaltbedingungen erbringen (lassen) !

Die Rückmeldung seitens des zust. EVU bitte ausschließlich schriftlich !

Gruß,
Gretel
 
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Thema: Verdrahtung/bestückung im Zählerkasten
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