Überspannungsschutz für Wärmepumpe

Diskutiere Überspannungsschutz für Wärmepumpe im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, wir hatten neulich wg. Gewitter einen Überspannungsschaden an der Spülmaschine. Dies vermutlich auch deshalb, weil moderne Spülmaschinen...
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Elektrofred

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Hallo,
wir hatten neulich wg. Gewitter einen Überspannungsschaden an der Spülmaschine. Dies vermutlich auch deshalb, weil moderne Spülmaschinen wohl ständig auf standby sind und im Prinzip nie ausgeschaltet sind. Alle FIs sind geflogen und haben vermutlich schlimmeres verhindert. Aber nun zur Frage:
Bringt es etwas, wenn die vorhandene Luft-Wärmepumpe durch einen Überspannungsschutz, wie z.B. Dehn guard im Unterverteiler geschützt wird? Es ist klar, dass das keine Blitzschutzanlage ersetzt, und auch nicht vor einem kapitalen Volltreffer schützt. Aber wenigstens gegen solche Überspannungsereignisse sollte ein minimaler Schutz mit geringem Aufwand geschaffen werden. Ist das Blödsinn oder sinnvoll?

Grüße
Elektrofred
 
Das ist eine ziemlich schwierige Frage.
1. Der Pumpe selber bzw. dem Motor macht eine Überspannung wahrscheinlich nicht viel aus. Bei der Elektronik sieht die Sache anders aus.
2. Überspannungsschutz funktioniert zuverlässig nur im Verbund. Das fängt bei einem ordentlichen Schutzpotentialausgleich an, und hört bei der letzten Fühlerleitung auf. Ein überspannungsableiter in der Verteilung nützt wenig, wenn die Überspannung vom äußeren Temperaturfühler kommt oder von einem anderen Heizungsteil, welche evtl. mit der Wärmepumpe verbunden ist. Von der Ferne kann man sowas also schlecht sagen.
 
Minimalschutz

Das ist doch schonmal ein Anhaltspunkt. Also Erdung und Potentialausgleich sind schon ordnungsgemäss installiert. Immerhin hat es bei besagtem Gewitter nur die Spülmaschine erwischt, die war wohl das empfindlichste Teil.
Genau um die Elektronik der Wärmepumpe geht es mir, die Frage ist eben, kann so ein Überspannungsableiter im Unterverteiler auch Schaden anrichten, oder nutzt er im schlimmsten Fall eben nichts. Oder vielleicht besser als gar nichts?
 
Auch das kann man so ohne weiteres nicht sagen. Überspannungsschutz ist normalerweise mehrstufig. Bei einem Einschlag zwischen 100m und 1000m nützt solch ein Teil. Wenn der Einschlag näher ist, kann es durchaus sein, das es so ein Gerät auch zerstört, und deine Verteilung danach unbrauchbar ist. Ist dann die Frage, ob die Verteilung Teurer ist als die Steuerung der Pumpe oder umgekehrt.
 
Das moderne Spülmaschien immer im Standby laufen halte ich für ein Gerücht. Allerdings ist der Ausschalter nicht ausreichend um auch eine deutlich überhöhte Spannung ausreichend vom Netz zu trennen.

Die an Anlagen wie Wärmepumpen und Solaranlagen BHKWs etc. häufig verbauten Überspannungsschutzgeräte haben eine andere Aufgabe. Sie schützen nicht das Gerät vor Überspannungen aus dem Netz sondern, das Netz vor Überspannungen die aus einem Defekt im Gerät entstehen können.

Sofern Der Überspannungsschutz nicht für das Gesamte Gebäude fachgerecht ausgeführt wird, ist er nahezu wirkungslos. Ein Einzelner in der Verteilung ist rausgeworfenes Geld, auch wenn er sonst nicht schadet.
 
kein Gerücht

Octavian1977 schrieb:
Das moderne Spülmaschien immer im Standby laufen halte ich für ein Gerücht. /quote]

Leider kein Gerücht. Unsere neue Maschine eines namhaften Herstellers nimmt in ausgeschaltetem zustand ca. 6 Watt Leistung auf. Nachfrage beim Hersteller ergab: Schweigen. Ich empfehle jedem, selbst mal nachzumessen.
 
Den Standby glaub ich dir, Netzschalter kommen aus der Mode, die 6Watt nicht. Die erfindet garantiert dein Energiekostenmessgerät. 90% dieser Teile messen Misst an einem Schaltnetzteil und Geräte ohne Netzschalter dürfen nur noch max 1W Standby haben seit ein paar Jahren.
 
Re: kein Gerücht

Elektrofred schrieb:
Unsere neue Maschine eines namhaften Herstellers nimmt in ausgeschaltetem zustand ca. 6 Watt Leistung auf.

Wie hast du das ermittelt oder gemessen?
 
Energiekostenmessgerät

Ja, das habe ich mit einem Energiekostenmessgerät gemessen. Eigentlich hat das aber bisher immer ganz gut zu den Herstellerangaben gepasst, und wenn ich ein Gerät mit echtem Schalter anschliesse zeigs auch zuverlässig Null an. Leistungsaufnahme in Watt passt auch immer zum Strom in Ampere und zur Spannung, die ich auch schon mit einem Voltmeter geprüft habe.
Habe eben nun die Waschmaschine gemessen, da sinds sogar 9 Watt in ausgeschaltetem Zustand. Da reden die Verbraucherzentralen immer nur vom standby beim Fernseher...

Da fällt mir ein: kanns sein dass der Aquastop ständig Strom zieht?
 
Nein, der Aquastop ist stromlos geschlossen und wird per Strom geöffnet, wenn Wasser gezogen wird.

Leider nicht wenige Energiekostenmessgeräte haben gerade mit so geringen Leistungen wie dem Standby-Verbrauch eine sehr niedrige Genauigkeit. Zudem können viele Wirk- von Scheinleistung nicht unterscheiden. 6 oder 9 Watt halte ich auch für sehr viel. Meine GS verbraucht nach Programmende (mit laufendem Display und LEDs) gerade einmal 1,5 Watt, bevor ich sie abstelle.
 
Re: Energiekostenmessgerät

Elektrofred schrieb:
Leistungsaufnahme in Watt passt auch immer zum Strom in Ampere und zur Spannung, die ich auch schon mit einem Voltmeter geprüft habe.
Dir ist aber hoffentlich klar, dass Spannung * Strom bei Wechselspannung nicht die Leistung ergibt!? :idea:
 
Re: Energiekostenmessgerät

werner_1 schrieb:
Elektrofred schrieb:
Leistungsaufnahme in Watt passt auch immer zum Strom in Ampere und zur Spannung, die ich auch schon mit einem Voltmeter geprüft habe.
Dir ist aber hoffentlich klar, dass Spannung * Strom bei Wechselspannung nicht die Leistung ergibt!? :idea:

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Dir ist aber hoffentlich klar, dass Spannung * Strom bei Wechselspannung nicht die Leistung ergibt!?

Dieser Satz ist nun auch nicht gerade eine professionelle Definition,

denn Spannung multipliziert mit Strom gibt sehr wohl eine "Leistung", nämlich die SCHEINLEISTUNG

Patois
 
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