Projekt Altbau: Junger Mechatroniker wagt sich ran

Diskutiere Projekt Altbau: Junger Mechatroniker wagt sich ran im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Halli hallo, ich habe mich vor wenigen Minuten angemeldet, in der Hoffnung mit gleichgesinnten - und gebildeteten Personen...
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neverdream

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Halli hallo,

ich habe mich vor wenigen Minuten angemeldet, in der Hoffnung mit gleichgesinnten - und gebildeteten Personen Informationsaustausch zu betreiben.
Ich bin 20 Jahre alt und bald ausgelernter Mechatroniker.
Durch Zufall habe ich die Möglichkeit bekommen, zwei Altbauwohnungen günstig zu erwerben.
Vorweg sei erwähnt, der finanzielle Teil stellt im groben keine Probleme da.
Habe so 20 - 30.000€ kalkuliert. Denke aber es wird die geringere Summe werden.
Habe Menschen vom Fach für die jeweiligen Gebiete bei so einer Sanierung in der Familie.
Gas sowie Elektronik werden dennoch einem Check von einem Betrieb unterzogen.
Vorweg ist noch zu sagen; ich habe in dem Haus nahezu komplette Entscheidungsgewalt was die Sanierung anbetrifft. Ich muss demnach fast keine Rücksicht nehmen.
Da ich die komplette Elektroninstallation selber mache [tägliches Brot, auch im Beruf] stellten sich mir da einige Fragen.

- Das Haus wurde um 1900 gebaut und 1990 einmal größtenteils grundsaniert.
Ausgeschlossen hierbei das Dachgeschoss, mit den schönen roten PE Leitungen :)
Und da wären wir beim Thema, weiß gott warum, die Versorgungsleitungen der Unterverteilungen sind allesamt 5 Adrig. L1/L2/L3/N/PE. Ist ja sowieso klar.
Nur der PE wurde nie angeklemmt in der Hauptverteilung.
Es macht sich die Vermutung der klassischen Nullung breit.
Würde bedeuten, es bestünde keine zulässige Erdung.
Im HAK kommt L1,L2,L3,PEN an.
Lt. EON ist mein erwünschtes TT Netz zulässig.
Bedeutet: Würde gerne einen Kreuzerder (2m) in den Garten hauen. Abstand zum Haus min. 2m.
Dann eine 16mm² Leitung zur Hauptverteilung ziehen und somit die Erdung sicherstellen.
Wie läuft die Prüfung dieser Installation ab?
Irgendwelche Bedenken oder Anregungen?

- SLS: Momentan sind 50A NH Sicherungen unter den Zählerkästen zu finden. Da ich ja eine Sanierung vollziehe, müsste ich ja auch die Hauptverteilung anpassen. Bedeutet ich müsste einen SelektivenHauptschalter einbauen. Ist das zwingend Notwendig?
Da diese Schalter ja auf Schienen aufgesetzt werden, und ich mir zudem nicht sicher bin ob die schon vorhanden sind.

- Zählerkästen:
Ist ja Netzbetreibers Ding, wenn ich die Hauptverteilung tausche, müssen die ja logischerweise ab.
[bevor Sorgen entstehen: Ein befreundeter Elektromeister wird zumindest bei der Hauptverteilung anwesend sein]
Muss ich da in meinem Fall EON Anrufen und denen sagen die sollen die Abnehmen?
Oder schreiben die sich nur die Zählerstände auf, und ich kann die selber demontieren?
Vielleicht hat da ja schon wer Erfahrungen.

Sonstiges
- Hauptleitungen von der Hauptverteilung zur Unterverteilung hatte ich 4-6mm² überlegt.
Welche Dimensionierung wäre empfehlenswert?
- Leitungen der Steckdosen 1,5mm oder doch besser 2,5mm²?
- Leitungen der Leuchten 1,5mm²
- Trockner, Geschirrspühler, Waschmaschine 2,5mm² mit jeweils einem B16 LS.
- RCD 30mA 2Pol. einzeln für das Bad.
- RCD 30mA 4Pol. für den rest der Wohnung
- LS Schalter PRO RAUM.
Demnach sind Licht und Steckdosen in einem Raum über einen LS Schalter geschaltet.
- RCD 30mA 2Pol. für den Flur.
Damit ich nicht im dunklen Stehe, wenn der RCD der Wohnung auslöst und ich nichts erkenne an der Unterverteilung.

Zusätzlich ist noch zu sagen:
Es handelt sich um zwei Etagen. Auf jeder soll eine Unterverteilung. Jedes der Stockwerke wird autark von einander funktionieren.
Ein Fehlerfall im Wohnzimmer (Untere Etage) wird die Obere nicht beeinflussen.
Und mehr als 63A werd ich auch nicht ziehen, das doch eine beeinflussung in Kraft tritt :D

Erstmal danke fürs Lesen, und es ist noch nichts verdrahtet. Den Stromlaufplan allerdings habe ich schon erstellt und wollte vorher noch mal nachfragen.

Alles in allem, danke und liebe Grüße
 
Kreuzerder ... :cry: -> Ringerder ist fast immer richtig, Kreuzerder Nie. Netzform klären, Bodenbeschaffenheit kennen oder messen, Abdichtung des Gebäudes angeben, keine Erdungsanlage vorhanden?

Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden; im Interesse des Anschlussnehmers darf der Netzbetreiber eine Eintragung in das Installateurverzeichnis nur von dem Nachweis einer ausreichenden fachlichen Qualifikation für die Durchführung der jeweiligen Arbeiten abhängig machen.
(Quelle: NAV § 13)

Schutzpotentialausgleich, Kommunikationstechnik, Überspannungsableiter, ... ?

... die Leitungen bis zu den Stromkreisverteilern als Drehstromleitung ausgeführt und so bemessen, dass ihnen zum Schutz bei Überlast Überstrom-Schutzeinrichtungen mit einem Bemessungsstrom von mindestens 63A zugeordnet werden können.
(Quelle: Technische Anschlussbedingungen Niederspannung)

Die TAB regeln auch den Aufbau des Zählerplatzes - siehe Alternativ auch Zählerplatzlisten der Hersteller über SLS, ÜSA, TSG, Aufbau UAR und OAR, Anforderung Datenschnittstelle, EHZ über BKE-I, Dreipunkt oder BKE-AZ, mit oder ohne Steckklemme, .....

Querschnitte nach Funktion bemessen? -> Strombelastbarkeit und maximalen Spannungsfall einhalten!

-> http://www05.abb.com/global/scot/scot20 ... 7d0101.pdf

-> http://www05.abb.com/global/scot/scot20 ... 1d0108.pdf

......

Sorry, für diese wenig differenzierte Antwort, aber leider sind es immer wieder die selben Fehler, die Laien begehen, das ermüdet.
 
Wenn Dir der Versorger ein TN Netz anbietet würde ich kein TT Netz daraus machen.

Rein theoretisch ist das TT Netz die bessere Wahl, da man hier von Erdungs und PA Problemen die der PEN vom Versorger mit sich bringt nichts mit bekommt.

ABER: Die Funktion des Schutzleiters hängt komplett von dem einen Erder des Hauses ab, eine Kontrolle der Hauselektrik findet meistens nicht statt, somit wird auch der Erder nicht geprüft. Ich möchte nicht wissen wie viele mit TT Netz versorgte Häuser keinen funktionierenden Schutzleiter haben.

Die Frage ist was Du mit den 20-30k€ sanieren willst.
Nur mal so eine kleine Rechnung für eine 80-100m² Wohnung:
Fenster 5k
Heizung 5k (Heizkörper und Gasgerät)
Elektrik 5-10k (nur Material)
Schönheitsarbeiten wie verputzen, Steichen Tapetzieren,... 3k
sind schon 20k für EINE Wohnung
Je nachdem sind dann auch noch Gas, Waser und Heizungsrohre zu erneuern sind dann noch mal 10k
Schon bist Du bei 2 Wohungen bei 60k

Beim Versorgungsnetzbetreiber wirst Du außer der Netzform und der TAB gar keine Informationen bekommen. Die Installation jeglicher Elektrik im Haus darf nur der eingetragene Fachbetrieb, auch nur dieser darf Zähleranträge, Anträge auf Leistungsänderung etc. stellen.

Wenn Du beruflich sowieso mit Elektrik zu tun hast vermute ich hier auch eine notwendige Fachkenntnis um die Installation selbst zu machen.

Ich kann Dir aber nur dringend empfehlen genau vorher noch mal zu lesen wie der aktuelle Stand der Normen ist, insbesondere die TAB deines VNB DIN 18015+18014 DIN VDE 0100, 0800, 0600.

Die Verpflichtung den PEN bereits am HAK aufzuteilen ist bis heute noch an den meisten "Fachleuten" vorbei gegangen, sowie auch der dahinter stehende Zweck dieser Aufteilung, sowie auch etliche andere Änderungen der letzten 20 Jahre.

Ich kann Dir nur dringend empfehlen, die Elektrik auch messtechnisch richtig zu prüfen.
 
Vielen Dank für die Antworten,

Es sind zusammen 140m3 und alles samt fast wieder zum Aufbau bereit.
Heizkörper Plane ich keine zu verbauen. Mir erscheint die Fußbodenheizung - so träge sie auch sein mag - die wirtschaftlichere Alternative.
Unterstützend wird ein Holzkamin hinzu kommen.
Wasserrohre sowie Heizungsrohre werden auf eine Kunststofflösung hinauslaufen.
Wasser definitiv, Heizung muss ich noch mal Rücksprache halten.
Auch wenns 40.000 werden, nicht schlimm: ich habe keinen Zeitdruck unbedingt dort einziehen zu müssen.

Netzform: meines Wissens muss der Erder doch sowieso mit dem PEN gebrückt werden?
Zugegeben meine Kenntnisse bezüglich des Anschlusses des Erders sind etwas bescheiden. In dem Fall wird mich mein Elektromeister unterstützen.
Dieser wird auch hinterher mit dem Gossen Metrawatt die Prüfungen durchführen.
(Wenn wer eins zu verschenken hat, ich nehm's :D )
Stärken meinerseits belaufen sich auf Unterverteilungen sowie der Leitungsverlegung und verdrahten der Betriebsmittel.

Hatte zudem beim Örtlichen Elektrobetrieb nachgefragt. Die hatten mir einen 2m Kreuzerder empfohlen mit 16mm2 PE Leitungen.

Leitungsdimensionierung: der SLS Schalter soll auf 50 A ausgelegt sein.
Demnach wäre die Leitungsdimensionierung auch darauf mindestens anzupassen oder nicht?

Liebe Grüße

Ps: ich stöbere nochmal die aktuellen, wichtigen Normen durch.
 
neverdream schrieb:
Netzform: meines Wissens muss der Erder doch sowieso mit dem PEN gebrückt werden?
Nur bei TN-C-S. Nicht bei TT.
Der Erder ist nicht mit der Verteilung zu verbinden, sondern mit der HES. Dort wird die Verteilung angeschlossen (bei TT) und alle PA.

der SLS Schalter soll auf 50 A ausgelegt sein.
Demnach wäre die Leitungsdimensionierung auch darauf mindestens anzupassen oder nicht?
Ja.
 
werner_1 schrieb:
neverdream schrieb:
...
der SLS Schalter soll auf 50 A ausgelegt sein.
Demnach wäre die Leitungsdimensionierung auch darauf mindestens anzupassen oder nicht?
Ja.
Das hat Octavian1977 mit Sicherheit noch nicht gesehen, zumal es sich hier tatsächlich mal um eigenständige Einheiten handelt. :lol:

(Auch die vorgesehene "Dimensionierung" unter Sonstiges des Eingangthreads ist davon weit entfernt!)
 
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Thema: Projekt Altbau: Junger Mechatroniker wagt sich ran
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