Satanlage Erdung und PA - Verständnisprobleme

Diskutiere Satanlage Erdung und PA - Verständnisprobleme im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich habe mich schon durch sehr sehr sehr viele Foren und Fachblätter gewühlt aber ich werde nicht schlauer. Ausgangspunkt...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Fentanyl schrieb:
Wo willst du denn ohne HPA deine leitfähigen Teile anschließen? Oder die Schirmerdung der Koaxkabel? An den PEN?

So war es angedacht bzw. so ist es ja, wenn ich keinen Erder im Keller eintreiben lasse, der mit an der PAS angeschlossen wird?!

Fentanyl schrieb:
Der HPA ist auf jeden Fall notwendig...

Dann kommt er auch in den Keller und wird mit dem Erder draußen verbunden.

Fentanyl schrieb:
...ich sage es zum dritten Mal, auch der Blitzstrom-/Überspannungsschutz für die Hausinstallation, da ansonsten bei einem Einschlag erhebliche Schäden entstehen können!...

:idea:

Das kann ich auch gleich noch mit machen (lassen) - gehe ich recht der Annahme, dass es sich bei dem von dir angesprochenen Schutz um ein Gerät ala DEHN 900110 handeln kann? An dieses Teil würde ich/man einfach die Phasen und den PEN vom EVU anschließen :?: Voraussetzung ist natürlich der PEN ist auch geerdet mit besagtem Kellererder siehe oben.

Weiterführend wäre dann noch über einen Feinschutz nachzudenken.
 
chro-nos schrieb:
Fentanyl schrieb:
Wo willst du denn ohne HPA deine leitfähigen Teile anschließen? Oder die Schirmerdung der Koaxkabel? An den PEN?
So war es angedacht bzw. so ist es ja, wenn ich keinen Erder im Keller eintreiben lasse, der mit an der PAS angeschlossen wird?!
Der Anschluss an den PEN ist auf keinen Fall zulässig, wenn dann nur an eine PAS mit den anderen leitfähigen Teilen. Diese PAS muss wiederum mit einem Erder verbunden werden. Dazu hat man früher oft die von außen kommende, metallische Wasserleitung benutzt, was aber IMHO ziemlicher Murks ist! Wie du die Erdung mit einem Erder realisierst, bleibt dir überlsssen - du kannst entweder einen zusätzlichen Stützerder setzen oder ausschließlich den Tiefenerder nutzen. Der PEN muss an den zu errichtenden HPA, falls du nicht vorhast, ein lokales TT-Netz zu errichten, wovon ich mal nicht ausgehe. Man sollte nämlich nicht verkennen, dass die Möglichkeit einer PEN-Unterbrechung im Versorgungsnetz besteht. Es ist sogar schon vorgekommen, dass bei Arbeiten der PEN versehentlich mit einem Außenleiter verbunden wurde (die VNB habens mit der Einhaltung der Farbkennzeichnung der Adern nämlich nicht so...).

Das kann ich auch gleich noch mit machen (lassen) - gehe ich recht der Annahme, dass es sich bei dem von dir angesprochenen Schutz um ein Gerät ala DEHN 900110 handeln kann? An dieses Teil würde ich/man einfach die Phasen und den PEN vom EVU anschließen :?:
Du brauchst mindestens Grob- und Mittelschutz. Es gibt etliche Möglichkeiten, das zu realisieren. Zunächst einmal sollte die Entscheidung getroffen werden, ob man diese kombiniert bzw. an einem Ort positioniert (das wäre in deinem Fall der Zählerschrank). Das ist die einfachste Lösung und bietet sich bei nicht allzulangen Wegen zu der/den UVen an und wenn nicht bestimmte andere Gründe vorliegen, die das empfehlenswert machen würden. Getrennte Positionierung würde heißen: Grobschutz idealerweise zwischen HAK und Zählerschrank, sofern der Versorger das erlaubt, ansonsten ins Nachzählerfeld, Mittelschutz in jede UV. Wenn der Grobschutz nicht koordiniert ist, sind zusätzliche Punkte zu beachten. Wenn du mal DEHN als beispiel nimmst, wäre es die simpelste Lösung, ein DehnVentil TNC oder TNS (je nachdem, WO die Aufteilung PEN zu PE und N im Zählerschrank erfolgt) ins Nachzählerfeld zu setzen (sowas hier, nur als Beispiel). Der von dir angesprochene Ableiter ist ein nicht-koordinierter Grobschutz. Falls du dich für getrennte Schutzeinrichtungen entscheiden solltest, sieh dir auch mal das Sortiment von OBO an, speziell die Grobschutzableiter Serie MCD50 sind uneingeschränkt empfehlenswert, koordiniert, niedriger Schutzpegel von nur 1,3kV ohne aktive Komponenten. Wenn Kombilösung, dann würde ich DEHN bevorzugen, da deren Kombiableiter nicht nur aus Varistoren bestehen, sondern echte Funkenstrecken beinhalten.

Beachte aber auch, dass eigentlich auch Leitungen, die das Haus wieder verlassen und etwas speisen, das nicht im Schutzwinkel des Hauses steht, geschützt werden müssen. Aber gut, das ist eine Fallentscheidung.

Auf jeden Fall bedenken musst du die Telefonleitung und eine eventuell vorhandene BK-Installation, dafür ist mindestens ein Grobschutz erforderlich. Und für die Leitungen von der Sat-Antenne (es gibt da relativ billige Ableiter, aber ich kann dir (noch) nicht sagen, ob die was taugen. Werd demnächstmal 1-2 öffnen, dann mehr dazu!

Wie du die Schirmerdung der Sat-Leitungen realisierst, weißt du?

Voraussetzung ist natürlich der PEN ist auch geerdet mit besagtem Kellererder siehe oben.
Im TNC(-S)-Netz: Auf jeden Fall!

Weiterführend wäre dann noch über einen Feinschutz nachzudenken.
Jap, allerdings kann man das auch nachträglich noch machen. Ableiter Typ B/C haben erstmal Vorrang!

MfG, Fenta
 
OK das ist ja noch ein ziehmlicher Posten, der da an Überscpannungsschutz auf mich zukommt. Den hatte ich nicht auf dem Schirm.

Die Antennenerdung ist jetzt erstmal soweit klar. Da das Haus, wie erwähnt, nur teilunterkellert ist, sind von der Trennstelle bis zur neuen HES im Keller pessimistisch ca 20m mit 16mm² NYY zu überbrücken. Wird die Distanz zum Problem?
 
chro-nos schrieb:
Wird die Distanz zum Problem?

20 m Erdleiter-Länge ergibt ~ 20 kV Spannungsabfall und je größer der Abstand zur PA-Ebene umso größer auch die äquivalenten Trennungsabstände.
 
Hallo Dipol,

jetzt haste mich irgendwie verloren. Was bedeutet der Spannungsabfall im praktischen Sinne jetzt für mich? Und was die Vergrößerung der Trennungsabstände?

Bitte verzweifle nicht an mir ;)

Wieso ändert sich der Trennungsabstand? Die Entfernung zur Trennstelle/Erdspieß bleibt doch gleich oder nicht?

Vielleicht missverstehen wir uns auch. Direkt an der neuen HES im Keller ist ja auch ein Kreuzerder. Wieso verändern sich die Trennungsabstände? der volle Blitzstrom fließt doch nicht vom Außenerder zum Kreuzerder im Keller?! Oder doch?
 
chro-nos schrieb:
Wieso ändert sich der Trennungsabstand? Die Entfernung zur Trennstelle/Erdspieß bleibt doch gleich oder nicht?
Der Trennungsabstand beginnt bei der PA-Ebene mit Null und nimmt dann zu. Bei einem Stützerder ist die Kardinalfrage ob für den Formelansatz nur die Erdleiterlänge ab Stützerder oder ab HES zu rechnen ist.

chro-nos schrieb:
Direkt an der neuen HES im Keller ist ja auch ein Kreuzerder. Wieso verändern sich die Trennungsabstände? der volle Blitzstrom fließt doch nicht vom Außenerder zum Kreuzerder im Keller?! Oder doch?
Wenn die Erdfühligkeiten beider Erder um Faktor 2 differieren, gehe ich davon aus, dass die Länge bis zur HES gerechnet werden sollte.
 
@chro-nos: Der Blitzstrom teilt sich ungleichmäßig auf auf den Tiefenerder und den HPA (inkl. Kreuzerder und Versorger-PEN, den Ausgleich mit anderen aktiven Leitern lass ich mal außen vor jetzt). Es ist daher schon mit erheblichen Strömen auf diesem Weg im Einschlagsfall zu rechnen!

MfG; Fenta
 
OK das sehe ich ein. Jetzt stellt sich mir noch eine Frage zur Auslegung der Überspannungsableitung.

Stand ist bis jetzt, das vom Zählerschrank der PEN auf eine PAS geht von welcher aus bis jetzt alle PA angeschlossen sind. Dort hängt auch das NYY dran, was in den Keller auf die neue HES gehen soll. So weit, so gut.

An die neue HES im Keller kommt auch die Verbindung zum Haupterder draußen ran.

Der Überspannungsschutz der neu in den Zählerkasten kommt, wird ja mit L1-L3 an die Hauptverteilerklemme angebunden. Sind dort gefährliche Potentiale, werden diese über den PE Anschluss abgeleitet (richtig verstanden??)

Wenn dies der Fall ist - würde ich ungern die Ableitung über die vorhandene PAS schicken wollen, sondern eine neue einzelne Leitung auf die HES im Keller parallel legen. Ist das normkonform und sinnvoll oder bringt das nix?

Begründet sind meine Bedenken darin, dass die Zuleitung zur PAS mitten im Haus in einem Bündel sonstiger Kabel geschieht und ich Überschläge vermute oder bin ich da auf dem Holzweg?
 
chro-nos schrieb:
Wenn dies der Fall ist - würde ich ungern die Ableitung über die vorhandene PAS schicken wollen, sondern eine neue einzelne Leitung auf die HES im Keller parallel legen. Ist das normkonform und sinnvoll oder bringt das nix?
Je weniger Blitzströme eingekoppelt werden können umso besser. Reihenfolge im Sicherheitsranking für Blitzstrombelastete Erdleiter:
  • Verlegung ohne gefährliche Näherungen außen an eine eigene Anschlussfahne der Erdungsanlage
  • Velegung außen an eine innen befindliche blitzstromtragfähige HES, aber auch im UG ohne gefährliche Näherungen
  • Innenverlegungen durch das Gebäude bei denen nur in Ausnahmefällen keine gefährlichen Näherungen auftreten
chro-nos schrieb:
Begründet sind meine Bedenken darin, dass die Zuleitung zur PAS mitten im Haus in einem Bündel sonstiger Kabel geschieht und ich Überschläge vermute oder bin ich da auf dem Holzweg?
Nur dort wo die äquivalenten Trennungsabstände ausreichende Isolation bieten, sind keine Lichtbogenüberschläge zu befürchten. Die vereinfachte Faustformel für die TA in Blitzschutzklasse 3 und einen Erdleiter setze ich mittlerweile als bekannt voraus.

Im letzten Normentwurf der IEC 60728-11 sind entgegen Absichtsbekundungen aus der deutschen DKE Kommission 735 Trennungsabstände weiterhin nur für die Ableitungen von Blitzschutzanlage und getrennten Fangeinrichtungen gefordert, obwohl jeder Blitzschutzkundige weiß, dass ein 16 mm² Kupferdraht nicht ungefährlicher ist.
 
Die Verbindung an die neue HES im Keller bekommt man gemäß Ranking Platz 2 hier sicherlich hin. Da mache ich mir keine Gedanken. Damit wäre die Erdung der Satanlage doch eigentlich i.O.

Mir geht es um die zusätzliche Installation eines z.B. Dehnbloc's analog dem Bild hier:

http://www.dehn.de/de/475/31170/Familie-html/31170/DEHNbloc®.html

Das Teil würde ich gern neben / in den Zählerschrank setzen lassen und von der Hauptverteilungsklemme anfahren. Mir ging es um die untere Klemme zur HES. Die wollte ich nicht an der bereits vorhandenen PAS anschließen sondern über eine Einzelleitung an die HES anbinden.
 
Zusätzlich zu was? Dem Mittelschutz? Wo soll der denn hin?

Prinzipiell gleichen die Ableiter zu starke Potentialunterschiede aus - ob jetzt das Potential von L höher ist oder das von PE, spielt dabei keine Rolle.

Was du vorhast, ist IMHO suboptimal und so auch eigentlich nicht möglich, denn du musst ja einerseits deine PAS mit dem HPA im Keller verbinden, andererseits den PEN mit der PAS und da schließt sich dann ohnehin wieder der Kreislauf, denn selbst wenn du eine separeate Ableitung legst, teilt sich der Blitzstrom auf!

Wo ist denn dein HAK?

MfG; Fenta
 
Zusätzlich ist unglücklich formuliert - überhaupt wäre besser. Bis jetzt läuft die Erdleitung zum 9m Erder außen, von der Trennstelle 16mm² zum Kellererder und der dortigen HES. An der HES hängt 16mm²ig die eine PAS von der bis dato alles abgezweigt wird, an dieser hängt auch der Vorzähler PEN.

Sollte es nun zum Einschlag kommen "läuft" der Blitzstrom zum Außenerder, ein Teilstrom in den Keller zum Kreuzerder/HES und von dort wieder Teilströme über den Schutzpotentialausgleich des Gesamten Hauses, damit zum N via Trennstelle TNC-S und durch Überschläge günstigstenfalls auch noch auf die Außenleiter. Riesen Potentialunterschiede wohin man schaut. Oder :?:

So und jetzt dachte ich man hängt einen B+C Ableiter in den Zählerschrank woran von der Hauptverteilerklemme abgezeigt L1,L2,L3 und PEN dranhängen um entsprechend abzuleiten.
Wenn nun aber beim Einschlag ordentlich Saft auf der HES und der PAS anliegt hatte ich befürchtet es gibt überschläge durch Näherungen die definitiv bei der Verlegung zur PAS mitten im Haus nicht zu vermeiden sind.

Sorry aber ich wills gern verstehen ;)
 
chro-nos schrieb:
Zusätzlich ist unglücklich formuliert - überhaupt wäre besser. Bis jetzt läuft die Erdleitung zum 9m Erder außen, von der Trennstelle 16mm² zum Kellererder und der dortigen HES. An der HES hängt 16mm²ig die eine PAS von der bis dato alles abgezweigt wird, an dieser hängt auch der Vorzähler PEN.
Ja aber du hast doch den Dehnbloc ins Spiel gebracht. Das ist ein B-Ableiter. Ich fragte deshalb, wo du die C-Ableiter einbauen willst.

Sollte es nun zum Einschlag kommen "läuft" der Blitzstrom zum Außenerder, ein Teilstrom in den Keller zum Kreuzerder/HES und von dort wieder Teilströme über den Schutzpotentialausgleich des Gesamten Hauses, damit zum N via Trennstelle TNC-S und durch Überschläge günstigstenfalls auch noch auf die Außenleiter. Riesen Potentialunterschiede wohin man schaut. Oder :?:
Nicht wenn richtig ausgeglichen wird. Wenn das Erdpotential angehoben wird, muss auch das Potential aller mit dem PA verbundenen Gegenstände angehoben werden sowie das Potential in den Energie- und Datenleitungen.

So und jetzt dachte ich man hängt einen B+C Ableiter in den Zählerschrank woran von der Hauptverteilerklemme abgezeigt L1,L2,L3 und PEN dranhängen um entsprechend abzuleiten.
Wenn nun aber beim Einschlag ordentlich Saft auf der HES und der PAS anliegt hatte ich befürchtet es gibt überschläge durch Näherungen die definitiv bei der Verlegung zur PAS mitten im Haus nicht zu vermeiden sind.
Näherungen zu was? Vielleicht wäre es sinnvoll, eine Skizze anzufertigen. Zumindest ich habe nämlich ein wenig Probleme, mir das nur anhand deiner Schilderungen bildlich vorzustellen.

MfG; Fenta
 
Ja aber du hast doch den Dehnbloc ins Spiel gebracht. Das ist ein B-Ableiter. Ich fragte deshalb, wo du die C-Ableiter einbauen willst.

Ja das war ein blödes Beispiel. Es soll schon ein B+C Kombiableiter sein, der in den Zählerschrank kommt. Wäre da der BETTERMANN V25-B+C/3+NPE geeignet?

Näherungen zu was? Vielleicht wäre es sinnvoll, eine Skizze anzufertigen. Zumindest ich habe nämlich ein wenig Probleme, mir das nur anhand deiner Schilderungen bildlich vorzustellen.

Wir gemacht. Siehe Skizze. Ich hatte Sorgen, dass der Blitzteilstrom der über die gelbe Leitung auf den grünen PA geleitet wird, Probleme macht, da vorallem die Anbindung der PAS zum Zählerschrank im Kabelkanal erfolgt. (das lässt sich auch nicht mehr ändern da z. Teil schon Kabel in Zwischendecken verlaufen)

Im Zählerschrank selbst (rechts) hätte ich einfach die o.g. Ableitungseinrichtung an die Hauptverteilerklemme angehängt. Die PAS hängt zwar am PEN des EVU aber dieser wird ja auch an der Hauptklemme aufgezweigt.

Geht das so einfach?

So hier ist mal was aufgemalt.

http://www.bilder-upload.eu/upload/5ea557-1431378699.jpg
 
chro-nos schrieb:
Ja das war ein blödes Beispiel. Es soll schon ein B+C Kombiableiter sein, der in den Zählerschrank kommt. Wäre da der BETTERMANN V25-B+C/3+NPE geeignet?
Nein, ich würde ein DehnVentil empfehlen, da der von dir genannte Ableiter ein reiner Varistorableiter ist. Und ein Varistor, so leistungsstark er auch sein mag, kann eine Funkenstrecke IMHO nicht ersetzen.

Was deine Zeichnung angeht, stimme ich dir zu: Das ist ein Problem, denn ein Blitzteilstrom wird über die PAS-Leitung und Hausanschlussleitung Richtung VNB-PEN geleitet werden.
Als Abhilfe würde ich eine direkte Verbindung mit 16mm² Cu, idealerweise eindrähtig, zwischen dem PEN im HAK und dem HPA im Keller empfehlen und die Verbindung zwischen Zählerschrank und PAS entfernen. Ich persönlich würde dann direkt beim HAK den Grobschutz B (falls dein VNB leckstromfreie Blitzstromableiter im Vorzählerbereich erlaubt, dessen Vorgaben sind zu beachten) und im Nachzählerbereich den Mittelschutz C installieren. Ansonsten halt einen Kombiableiter in den Zählerschrank.
Als Grobschutz werfe ich nochmals den OBO MCD-50B/3 oder MCD-50B/3-OS (mit Funktionsanzeige) in den Raum, mich überzeugt bei diesem vor allem der sehr niedrige Schutzpegel von nur 1,3kV (im Vergleich zu den 4kV beim Dehnbloc). Die Funkenstrecken sind gesteckt und können bei Defekt einzeln ausgetauscht werden. In die HV kann man dann entweder einen Dehnguard TNC oder TNS oder den OBO V20-C 3+NPE-280 installieren. Ich muss dazusagen, dass sich die Geister darüber scheiden, ob man Schutzgeräte verschiedener Hersteller kombinieren solle oder nicht - ich persönlich sehe in diesem Fall kein Problem, z.B. nach dem OBO-Ableiter einen Dehnguard zu installieren.

MfG; Fenta
 
Ja die Auftrennung der problematischen Verbindung ist wenig problembehaftet, das bekommt man hin. Allerdings ist nur ein Abzwacken am Austrittspunkt am Zählerschrank und vor der PAS möglich weil verblombt/verbaut ist. Aber ich denke, das ist kein Problem, wenn der halbe Meter Kabel der noch an PAS und Zählerschrank hängt ordentlich isoliert ist.

Wegen des Grobschutzes muss ich mal schauen was der Energieversorger sagt. Einfach ein kleines Kistel über den HAK mit dem MCD-50B installieren (lassen) nach Absprache mit dem VNB. Da mach ich mich mal schlau. Der reine Schutzpotentialausgleich läuft dann direkt vom PEN am HAK neu in den Keller auf die HES und wird von dort zur PAS verteilt.
 
chro-nos schrieb:
Die Problemstellung hat frappierende Parallelen zu einer Anfrage woanders. Zufall oder Suche unter neuem Nick nach der angenehmsten Antwort? :lol:

  • Neue Dachantennen sollen zwar möglichst nach Schutzwinkel- oder Blitzkugelverfahren in LPZ 0B gestellt werden, wo aber die äquivalenten Trennungsabstände nicht einzuhalten sind, ist Schutz über eine getrennte Fangeinrichtung sinnlos und schlechter als konventionelle Direkterdung
  • Angesichts der Länge der Ableitung und unbekannter Erdfühligkeiten der beiden Erder sind Zweifel angebracht, dass die TA einzuhalten sind
  • Sind wider dem Eindruck alle Bedingungen doch einzuhalten und der PA-Leiter vom Antennenmast und den Antennenleitungen nicht von Direkteinschlägen bedroht, wäre dessen Anschluss an der ungünstig hoch angebrachten HES/PAS fachgerecht
  • Die Überlängen der PAS zum HAK und dem nicht korrosionsbeständigen Kreuzerder wirken sich negativ aus wenn Überspannungen über die Energie- und Telefonleitungen einfallen, die Konsequenzen für die ÜSG sind bereits thematisiert
  • Zwischen allen Erdern ist eine blitzstromtragfähige Verbindung für einen vollständigen Blitzschutz-PA unverzichtbar, getrennte Erder bewirken das Gegenteil der Absicht, siehe ABB Merkblatt 10
  • Erdung und Potenzialausgleich sind integraler Bestandteil der Elektroanlage, für Installationen ist NAV § 13 zu beachten
  • Die Montage einer getrennten Fangstange und der dazugehörigen 50 mm² Ableitung ist Aufgabenbereich für eine der raren von VDE oder VdB qualifizierten Blitzschutzfachkräfte, konzessionierte EFK ohne Zusatzausbildung sind keine Blitzschutzfachkräfte
Nicht nur Schutzwinkel und äquivalente Trennungsabstände müssen normkonform berechnet sein, auch alle blitzstromtragfähigen Verbindungen müssen Prüfnorm IEC 50164 oder der neueren IEC 62561 zu entsprechen.

Wie wurde berechnet und wie sind die Anschlussdetail geplant?
 
Dipol schrieb:
Die Problemstellung hat frappierende Parallelen zu einer Anfrage woanders. Zufall oder Suche unter neuem Nick nach der angenehmsten Antwort? :lol:

Da muss ich dich leider enttäuschen. Diesbezüglich suche ich erstens keine bequeme Antwort, sondern die normgerechte. Außerdem würde ich mir sicherlich nie die Mühe machen einen zweiten Account anzulegen. Was soll das bringen?

Zu deinen restlichen Ausführungen... da kann man fast wieder bei Null anfangen :lol:
Es stimmt, dass die Ableitungslängen und die Verlegung ohne Näherungen schwierig bis grenzwertig erscheint. Wenn eine (wenn auch suboptimale) Direkterdung Material und Arbeit erspart, dann wäre mir das nur Recht.

Gemäß DEHN Vergleichsgrafik Fangstange/Direkterdung würde das für mich ja bedeuten Die Ableitung zum 9m Erder bleibt gleich, wird aber direkt am Mast angeklemmt. Der Potentialausgleich innen unter Dach läuft weiterhin mit 6mm² zur PAS und zum PEN.

Der Kreuzerder im Keller wäre dennoch von Nöten und mit an die PAS anzubinden? Die Verbindung Außenerder-Innenerder (gelb) könnte dann aber wegfallen?

Berechnet ist bis dato nichts, Trennungsabstände wurden versucht durch die entsprechende Formel und den abschätzbaren Abstand zur PA-Ebene abzuschätzen.
 
chro-nos schrieb:
Gemäß DEHN Vergleichsgrafik Fangstange/Direkterdung würde das für mich ja bedeuten Die Ableitung zum 9m Erder bleibt gleich, wird aber direkt am Mast angeklemmt. Der Potentialausgleich innen unter Dach läuft weiterhin mit 6mm² zur PAS und zum PEN.
Blitzschutz ist Brandschutz. Zunächst ist die Grundforderung nach dem PA der Antennenleitungen möglichst unmittelbar nach dem Eintritt ins Gebäude zu erfüllen. Der Erdblock muss somit wie bei der Fangstangenlösung mit dem Antennenträger zur Vermeidung von Lichtbögen verbunden sein. Bei suboptimaler Direkterdung soll der PA aber - auch bei einem Multischalter im UG - ausschließlich "schleifenfrei" am geerdeten Antennenträger und nur bei noch schlechterer Direkterdung an eine Blitzschutzanlage auch noch an der HES vermascht werden.

Wird nach DIN 18014 ein zentraler Kommunikationsverteiler mit Verbindung zum Telefon- oder einem BK-Netz installiert, muss der Antennen-PA zwangsläufig nicht schleifenfrei auch an der HES vermascht werden.

chro-nos schrieb:
Der Kreuzerder im Keller wäre dennoch von Nöten und mit an die PAS anzubinden? Die Verbindung Außenerder-Innenerder (gelb) könnte dann aber wegfallen?
Wer den Link zum ABB Merkblatt 10 gelesen hat weiß es besser. Ein Fundament-/Ringerder ist als einzige Erdungsanlage vom Typ B optimal, wo der fehlt kann ein zweiter Stützerder nach den örtlichen Verhältnissen sinnvoll sein. Die Kombination eines 9 m langen Tiefenerders mit einem kurzen Alibi-Kreuzerder macht aber wenig Sinn.

chro-nos schrieb:
Berechnet ist bis dato nichts, Trennungsabstände wurden versucht durch die entsprechende Formel und den abschätzbaren Abstand zur PA-Ebene abzuschätzen.
Wo ist das Problem bei einem Erdleiter mit der vereinfachten Faustformel? Der Schutzwinkel ergibt sich aus der Höhe der Fangspitze über Grund und sollte bei der steilen Dachneigung mit intelligenter Wahl für den Antennenstandort selbst bei großem Abstand der Fangstange einzuhalten sein.

Wie gedenkst du denn einen 16 mm² Cu-Erdleiter normkonform an den Erdspieß anzuklemmen?
 
Dipol schrieb:
Blitzschutz ist Brandschutz. Zunächst ist die Grundforderung nach dem PA der Antennenleitungen möglichst unmittelbar nach dem Eintritt ins Gebäude zu erfüllen. Der Erdblock muss somit wie bei der Fangstangenlösung mit dem Antennenträger zur Vermeidung von Lichtbögen verbunden sein.

So ist es momentan. Direkt am Sparrenhalter ist der Erdungsblock, an diesem hängt auch der Mast.

Dipol schrieb:
Bei suboptimaler Direkterdung soll der PA aber - auch bei einem Multischalter im UG - ausschließlich "schleifenfrei" am geerdeten Antennenträger und nur bei noch schlechterer Direkterdung an eine Blitzschutzanlage auch noch an der HES vermascht werden.

Sorry ich stoße mich immer am "schleifenfrei" - vielleicht hab ichs ja dieses mal verstanden: Das bedeutet, bei Direkterdung müsste o.g. Verbindung Erdblock-Mast wegfallen und eine neue Strippe vom Mast direkt zur PAS laufen wärend die Sat-Komponenten eigenständig an der PAS hängen?

Dipol schrieb:
Wird nach DIN 18014 ein zentraler Kommunikationsverteiler mit Verbindung zum Telefon- oder einem BK-Netz installiert, muss der Antennen-PA zwangsläufig nicht schleifenfrei auch an der HES vermascht werden.
Wäre bei mir nicht der Fall.

Dipol schrieb:
Wer den Link zum ABB Merkblatt 10 gelesen hat weiß es besser. Ein Fundament-/Ringerder ist als einzige Erdungsanlage vom Typ B optimal, wo der fehlt kann ein zweiter Stützerder nach den örtlichen Verhältnissen sinnvoll sein. Die Kombination eines 9 m langen Tiefenerders mit einem kurzen Alibi-Kreuzerder macht aber wenig Sinn.

...

Wie gedenkst du denn einen 16 mm² Cu-Erdleiter normkonform an den Erdspieß anzuklemmen?

Soll heißen, mein nicht vorhandener Fundamenterder wird durch den Erdspieß (V4A) draußen "ersetzt", den "Alibierder" im Keller spare ich mir und setze innen nur eine HES. Die Anbindung an den Spieß überlasse ich gern der Blitzschutzfachkraft. 16mm² CU ist kein Dogma, man kann sich sicherlich auch entsprechendes Rund- oder Bandmaterial zur HES im Keller verlegen. Im Gedäude berührsicher, isoliert und ohne Näherungen verlegt durch einen Erdungsfestpunkt eingeführt.

Dipol schrieb:
Wo ist das Problem bei einem Erdleiter mit der vereinfachten Faustformel? Der Schutzwinkel ergibt sich aus der Höhe der Fangspitze über Grund und sollte bei der steilen Dachneigung mit intelligenter Wahl für den Antennenstandort selbst bei großem Abstand der Fangstange einzuhalten sein.
Das denke ich auch. Ein paar Beiträge weiter vorn war die "Kardnalfrage" aber noch an welcher Stelle man die besagte PA-Ebene annehmen soll. Erdspieß oder Kreuzerder. Sollte letzterer eingespart werden, wären die Trennungsabstände vom Erdspieß aus zu kalkulieren. Das würde die Sache deutlich entspannen. Damit würde ich alles vom Erdspieß nach innen zur HES als PA / inneren Blitzschutz ansehen.

Korrekt?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Satanlage Erdung und PA - Verständnisprobleme

Ähnliche Themen

P
Antworten
12
Aufrufe
10.230
elo22
E
AgentBRD
Antworten
12
Aufrufe
15.240
PMLCN
P
S
Antworten
22
Aufrufe
4.452
PMLCN
P
F
Antworten
4
Aufrufe
2.315
steboes
steboes
Zurück
Oben