Verständnisfrage Erdung von Stromerzeugern

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OliverKo

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Hallo zusammen,

Ich hätte eine Verständnisfrage zur Erdung. Ein reines Gedankenspiel zum Theorieverständnis.
Wären viele Sicherheitskonzepte nicht hinfällig, wenn man die Sternpunkte aller Stromerzeuger nicht erdet, sondern den Sternpunkt nur als Anschluss eines Rückleiters verwendet?
Wenn ich es richtig verstehe, wird die Erde vom Kraftwerk nur aus Kostengründet verwendet. Man spart sich bei asymetrischer Belastung einen Rückleiter.
Aber die Erdung, ermöglicht es ja, den Stromkreis über den Menschen der auf ihr steht zu schließen.
Wäre als Gesamtkonzept dann nicht das eines Trenntransformators sicherer?

Hoffe jemand bringt hier Licht ins Dunkel.
Danke schonmal :)

Oli
 
OliverKo schrieb:
Hallo zusammen,

Ich hätte eine Verständnisfrage zur Erdung. Ein reines Gedankenspiel zum Theorieverständnis.
Wären viele Sicherheitskonzepte nicht hinfällig, wenn man die Sternpunkte aller Stromerzeuger nicht erdet, sondern den Sternpunkt nur als Anschluss eines Rückleiters verwendet?
Wenn ich es richtig verstehe, wird die Erde vom Kraftwerk nur aus Kostengründet verwendet. Man spart sich bei asymetrischer Belastung einen Rückleiter.
Aber die Erdung, ermöglicht es ja, den Stromkreis über den Menschen der auf ihr steht zu schließen.
Wäre als Gesamtkonzept dann nicht das eines Trenntransformators sicherer?

Hoffe jemand bringt hier Licht ins Dunkel.
Danke schonmal :)

Oli
Übrigens wird die Erde als Rückleiter eher selten betriebsmäßig verwendet, erst recht nicht in der Hoch und Mittelspannung.
Aber bei einem Stromerzeuger (Notstromaggregat) hast du im Prinzip ein IT Netz. Dort ist kein Leiter geerdet. Das wird aber bei mehreren Verbrauchern auch unsicher. wenn der 1. einen Erdschluss hat, hast du auch ein geerdetes netz und ein fehler im 2.Verbraucher auf einerm anderen Pol ist dann einer zu viel.. Deshalb verwender man in solchen Anlagen eine Isolationsüberwachung. Die meldet den 1. Fehler, schaltet aber nicht ab.
 
Die Erdung des Sternpunktes ist essentieller Bestandteil der Schutzmaßnahme.

ungeerdete Netze lassen sich nur in begrenztem Ausmaß realisieren. Des weiteren erfordern diese auch ein höheres Maß an Überwachung.

Mal abgesehen davon wenn an einem Trafo so 15.000 Hausanschlüße hängen ist garantiert immer bei irgendeinem ein Erdschluß vorhanden der das Ganze unbetreibbar macht.
 
Octavian1977 schrieb:
Die Erdung des Sternpunktes ist essentieller Bestandteil der Schutzmaßnahme.

ungeerdete Netze lassen sich nur in begrenztem Ausmaß realisieren. Des weiteren erfordern diese auch ein höheres Maß an Überwachung.

Mal abgesehen davon wenn an einem Trafo so 15.000 Hausanschlüße hängen ist garantiert immer bei irgendeinem ein Erdschluß vorhanden der das Ganze unbetreibbar macht.
An welchem Trafo hängen denn 15000 Hausanschlüsse?
Außerdem wäre es durchaus denkbar vor jedem Haus einen Trenntrafo zu betreiben.
Ich hab z.B in meinem Auto, welches auch ein Mini Wohnmobil ist jetzt einen 2kVA Trenntrafo und eine Isolationsüberwachung verbaut.
 
für jede Anlage ein Trenntrafo würde einen zusätzlichen hohen Energieverlust bedeuten.
Eine blinkende Isolationsüberwachung wird zudem 99,9% aller Nutzer zu keiner Handlung bewegen.
Maximal dazu die möglicherweise installierte Hupe zu quittieren.
 
Octavian1977 schrieb:
für jede Anlage ein Trenntrafo würde einen zusätzlichen hohen Energieverlust bedeuten.
Eine blinkende Isolationsüberwachung wird zudem 99,9% aller Nutzer zu keiner Handlung bewegen.
Maximal dazu die möglicherweise installierte Hupe zu quittieren.
Naja wenn du mal in anderen Ländern schaust, in USA z.B. da hängt oft alle 2-3 Häuser ein kleiner Trafo am Holzmast.
Und das andere ist Erziehungsfrage. Wenn Gas ausströhmt, gibt es auch nur die Hilfe vom Versorger, das ein übel riechender Geruchsstoff dem eigentlich geruchlosen Erdgas zugesetzt wird. Abschalten und den Installateur rufen tut da auch nichts automatisch, obwohl das technisch nicht unmöglich wäre.
 
Die Frage wäre wer da erziehen soll.
Eine elektrische Anlage wird ja so schon nicht geprüft.
Und die Erfahrung zeigt, daß erst was getan wird wenn die Funktion fehlt.

" ...können Sie mal nachsehen bei meinem Auto leuchtet seit 3 Monaten so ne rote Lampe, in der Anleitung steht das wär irgendwas mit Öl... "
 
Und wo ist da das Problem? Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Und wenn er trotz roter Lampe weiter fährt und der Motor stirbt, dann muss er sich halt ein neues Auto kaufen oder zu Fuss gehen. Und wenn es nach Gas riecht, und er denkt, Fenster öffnen reicht, dann fliegt ihm die Bude halt um die Ohren. Gegen Dummheit oder Selbstüberschätzung hilft am Ende nichts. Wenn du Leute vor ihrer eigenen Dummheit schützen willst, dann darfst du nur noch Schutzkleinspannung zulassen und selbst damit kann man die Bude abfackeln.
 
Leider ist es aber so, daß durch eine defekte Anlage nicht ausschließlich der Eigentümer/Betreiber zu schaden kommen kann sondern eben auch andere.
Ein brennendes haus gefährdet immer auch die gesamte Nachbarschaft.
 
Das finde ich alles kein Argument. Jetzt wird ein Erdschluss (i.d.R.) von einem FI detektiert und der schaltet ab. Wenn wieder eingeschalten wird, ohne den Fehler zu beheben, schalter er erneut ab. Genau so kann man das Isolationsüberwachungsgerät auch einstellen (beim ersten Fehler abschalten).

Was spricht dann gegen ein Trenntrafo / Haushalt + Isolationsüberwachung statt jetzt FI? Kosten? Mehrverbrauch (Trafoverlusten)?
 
Octavian1977 schrieb:
Leider ist es aber so, daß durch eine defekte Anlage nicht ausschließlich der Eigentümer/Betreiber zu schaden kommen kann sondern eben auch andere.
Ein brennendes haus gefährdet immer auch die gesamte Nachbarschaft.
Und was ist da im TN anders, wenn der FI auslöst, wird er überbrückt. Im Gegenteil. Im IT könnte man eine Isoüberwachung sogar ins Smartmeter integrieren und nach bestimmter Zeit zum Versorger funken.
 
Ja klar, ganz ehrlich ich bin der Erste der die Leitung zum Versorger kappt, der hat in meiner Anlage nichts zu schauen!

Eine einrichtugn zu überbrücken ist schon eine Handlung die man durchführen muß, die meisten bestellen da doch eher eine Fachkraft. Eine Meldung kann man aber leicht ignorieren, solange der TV noch funktioniert ist doch alles in Ordnung...
 
Octavian1977 schrieb:
Ja klar, ganz ehrlich ich bin der Erste der die Leitung zum Versorger kappt, der hat in meiner Anlage nichts zu schauen!
Und wer schützt dann deinen Nachbarn vor dir?? :D
 
Ich ignoriere grundsätzlich keine Warnmeldungen, außerdem werden meine elektrischen Anlagen regelmäßig gewartet.

Und such mal den Fehler in einem laienbedienten IT Netz.

defektes Gerät ein-> isoprüfer meldet
defektes Gerät aus-> Fehler weg.

Dann ruft Tage später der Netzbetreiber an und will wissen was mit dem Fehler ist. Laie ->??? Was für ein Fehler? Bei mir geht alles.

Da würde eine generelle 10 jährige Prüfplicht für private Anlagen sowie eine Nachrüstpflicht für FIs in alle Endstromkreise mehr Erfolg bedeuten.
 
IT-Netz wäre nur denkbar, wenn eine Iso-Überwachung konsequent abschaltet.

Und dass "bigdie" FIs überbrückt, hätte ich auch nicht gedacht. :wink: Von einem Laien habe ich das jedenfalls noch nicht gesehen.
 
Hab selbst in Baustromverteilungen schon eine große Lüsterklemme im Loch gesehen, wo vorher der FI saß.

Abschalten ist blöd, weil du mit einer Iso Überwachung nicht selektiv feststellen kannst, wo der Fehler ist. Ergo wäre dann immer das ganze Haus dunkel und das will ja keiner. Es sei denn du baust in jeden Stromkreis ein 2 oder 4-poliges Relais und eine Automatik schaltes so lange der Reihe nach Stromkreis für Stromkreis ab und auch wieder zu, bis der Fehler weg ist.
Sind aber nur theoretische Betrachtungen. In meinem Auto ist ein Piezosummer, der anfängt zu piepen, wenn z.B. der Isomelder eine Störung feststellt. Der Piept dann auch, wenn ich die Zündung einschalte und der Strom noch angesteckt ist, oder die Dachluke noch offen.
Ich hatte halt keine Lust meine Fahrzeugmasse mit einem PE zu verbinden, von dem ich nicht weis, ob da evtl. mal Saft drauf ist. Das hatte ich nähmlich schon mal. Und bei schönem Wetter laufe ich auch schon mal ohne Schuhe über den Rasen und gehe so auch ins Auto um ein kühles Bier zu holen. Und da ich die Rente noch erreichen will, hab ich mir den Trafo gegönnt. 80€ bei in der Bucht + 18€ für ein Isolationsüberwachungsgerät der Firma Bender
 
werner_1 schrieb:
IT-Netz wäre nur denkbar, wenn eine Iso-Überwachung konsequent abschaltet.
Das ist genau was ich vorher geschrieben habe. Aber warum denn nicht?

Octavian1977 schrieb:
Da würde eine generelle 10 jährige Prüfplicht für private Anlagen sowie eine Nachrüstpflicht für FIs in alle Endstromkreise mehr Erfolg bedeuten.
Wohl kaum. Ein Stromschlag bleibt unter ungünstigen Umständen trotzdem mit erheblichen Gefahren verbunden.
 
werner_1 schrieb:
Und dass "bigdie" FIs überbrückt, hätte ich auch nicht gedacht. :wink: Von einem Laien habe ich das jedenfalls noch nicht gesehen.

Eigentlich Schade, denn jede Erfahrung bereichert einen ... Ich habe so etwas schon gesehen - genauso wie nicht vorhandene Zähler, mit blankem Draht um die Laschen "reparierte" NH-Sicherungen und Tesafilm als Isolationsmaterial im Erdreich ... Wenn Du auf die richtigen Nutzer triffst, ist alles möglich! Es ist eigentlich Schade, dass ich das Foto nicht mehr wiederfinde, wo jemand an die Leiter einer zerbrochenen Steckdose Krokodilklemmen gelötet hatte und damit den Stecker kontaktierte, damit die Werkstattleuchte an geht ...
 
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