Sat Anlage in Netzwerkschrank Schleifen Problem

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tatin_sin

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Hallo zusammen

habe mir ein recht großen Serverschrak im Keller an die Wand gehangen, weil ich Netzwerk und Sat Anlagen Komponenten in einen Schrank packen wollte.

jetzt hab ich im Netz gelesen das das nicht geht da sich sonst eine Schleife bilden würde. Da Netzwerk und Sat über das Metallgehäuse des Schrankes verbunden wären.

Wie kann man dieses Problem lösen ? Damit dennoch alles in eim Schrank bleiben kann?

oder muss ich den Schrank wieder verkaufen und 2 kleinere besorgen?


vorerst wäre es kein Problem.
Netzwerk wird funktionieren und die Sat Anlage erst dann wenn die Sache mit dem Blitzschutz irgendwann geklärt wird.

die alte Satanlage hab ich abgebaut da diese nicht geerdet war und auch nicht im Schutzbereich lag

aber irgendwann sollte alles schön in einem Schrank sein

habt Ihr eine Idee?

würd mich auf eure Antworten freuen
lg
 
tatin_sin schrieb:
Wie kann man dieses Problem lösen?
Ohne Normdiskrepanz gibt es nur eine Lösung:

Erdungspflichtige Dachantennen nicht mehr direkt erden sondern nach dem Stand der Technik durch getrennte Fangeinrichtungen von einer qualifizierten Blitzschutzfachkraft schützen lassen. Nur so sind Antennenanlagen und die daran angeschlossenen Enndgeräte gegen Teilblitzstromeintragungen optimal gefeit, weshalb diese Schutzform seit 2000 nach Blitzschutznorm empfohlen wird.

tatin_sin schrieb:
oder muss ich den Schrank wieder verkaufen und 2 kleinere besorgen?
Nach aktueller DIN 18015 sollen zentrale Kommunikationsverteiler installiert werden, nach dieser Norm gehören Multischalter ohne Wenn und Aber in den Schrank.

Normen-Basics:
  1. Der PA von aus Blitzschutzzone ein- oder ausgeführten Leitungen ist stets möglichst nahe der Gebäudehülle auszuführen
  2. Bei konventionell direkt geerdeten Antennen ist der PA ausschließlich schleifenfrei am geerdeten Antennenträger anzuklemmen,
  3. bei Direkterdung an ein Blitzschutzsystem aber nicht schleifenfrei am Antennenträger und zusätzlich an der HES zu vermaschen.
tatin_sin schrieb:
Netzwerk wird funktionieren und die Sat Anlage erst dann wenn die Sache mit dem Blitzschutz irgendwann geklärt wird.
Die Normendiskrepanz steckt auch noch in der letzten Ausgabe der IEC 60728-11:2016 drin, wird somit auch in die neue DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) einfließen und uns bei konventioneller Antennendirekterdung noch Jahre erhalten bleiben.

Bei Kombination direkt geerdeter Antennen mit einem BK- oder Festnetzanschluss kann nur wie bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen ein nicht schleifenfreier PA ausgeführt werden, der am Antennenträger angeschlossen und der HES vermascht wird. So wird dies auch im Dibkom-Kabelnetzhandbuch propagiert.

Wie der PA bei Schutz mit getrennter Fangstange auszuführen ist, kann man z. B. im DEHN Blitzplaner oder meinen breit gestreuten Folien nachsehen und dass dessen Installation nach NAV § 13 konzessionierten EFK vorbehalten ist, sei der Vollständigkeit halber auch noch erwähnt.
 
Danke DIPOL für deine Fachlich und Sachliche Antwort

wir haben momenan nix
kein HES / kein erder
durch Moderniesierungen ist am PAS nix mehr angeschlossen da alles in Kunstoffrohr ausgeführt wurde

verstehe ich das Richtig ?

egal ob Direkt Erdung oder per Fangstange

eine HES die mit irgendeiner Art von Erder
( Kreuzerder, Stabberder, Banderder usw) verbunden ist, muss so oder so gesetzt werden ?

Aus Finanziellen Gründen muss diese Geschichte etwas warten, habe andere Prioritäten die mir wichtiger sind.

solange reichen uns auch DVB-T Zimmerantennen

für mich ist in erster Linie wichtig das ich die Lan & Sat Kabel erstmal vom LAN / SAT Schrank bis in alle Räume ziehen kann. Und vom Garagendach bis zum Schrank wo LAN & SAT Technik rein kommt.


Wenn dann die Sat Schüsssel aufs Garagendach kommt, muss Zeitgleich der Blitzschutz erledigt werden

wollen kein großen Schnick Schnack, nur das was die Norm vorschreibt damit eine Satanlage in Betrieb genommen werden kann

wenn wir uns jetzt gegen eine Sat Schüssel entscheiden würden und einen Kabelnetzbetreiber auswählen, würde dieser auch die Fehlende HES bemängeln ?

Kannst du mir auch sagen wie Teuer sowas ungefähr werden kann ?

hoffe das sind nicht zu viele Fragen die ich gestellt habe

lg
 
tatin_sin schrieb:
verstehe ich das Richtig ?

egal ob Direkt Erdung oder per Fangstange

eine HES die mit irgendeiner Art von Erder
( Kreuzerder, Stabberder, Banderder usw) verbunden ist, muss so oder so gesetzt werden ?
Ein kompletter Schutzpotenzialausgleich ist auch ohne Dachantenne als elementare Schutzmaßnahme längst überfällig und eine Erdungsanlage muss spätestens seit der Montage einer erdungspflichtigen Antenne ausgeführt sein.

tatin_sin schrieb:
Kannst du mir auch sagen wie Teuer sowas ungefähr werden kann ?
Das ist ohne Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten und regionalen Löhne nicht möglich. Angebote musst du von konzessionierten Elektrobetrieben einholen.
 
also kann ich ohne Probleme alle Leitungen für Sat und Lan ein ein Zentralen Ort im Keller ziehen

die restlichen Sachen wie der Schutzpotenzialausgleich und Erdungsanlage können danach irgendwann errichtet werden

ein Potentialausgleichskabel 4mm² werd ich mit den Sat Leitungen jedenfalls mit einziehen


warum ist eine Direkt Erdung den so schlecht ?

du schreibst ja das es besser ist eine Fangstange zu nehmen

die Garage steht neben dem Haus und ist demnach viel tiefer, ein Blitz würde doch eher ins Haus einschlagen als in die Tieferliegende Satschüssel die ausherhalb des Schutzbereiches steht


muss dann die Fangstande wo anders hin oder kann diese dennoch bei der Schüssel bleiben ?

Paar adressen hab ich mir rausgesucht, nächste Woche lasse ich mir mal einen kommen der sich das ganze mal anschaut und mir mal sagt was hier Sache ist.

Etwas hab ich mich ja schon eingelesen, so das ich nicht komplett Ahnungslos da stehe

lg
 
Eins lässt Dipol immer weg. Den ganzen Ärger umgeht man, wenn man die Schüssel im Schutzbereich des Hauses installiert. Dann braucht man nur noch Potentialausgleich an der Schüssel und natürlich auch an jedem einzelnen Kabel von Außen und auch im Haus.
Übrigens mit der Garage kommen dann die nächsten Probleme Dann brauchst du dort einen Erder und fürs haus wahrscheinlich noch einen und die müssen dann verbunden sein und so wird das weiter gehen. Mittlerweile gibt es auch schon LNBs mit Lichtwellenleiter, dann ist die Schleifenbildung zumindest kein Problem. Die sind aber wohl noch selten und daher teuer.
 
tatin_sin schrieb:
also kann ich ohne Probleme alle Leitungen für Sat und Lan ein ein Zentralen Ort im Keller ziehen
Sternverteilung ist auch wohnungsintern Stand der Technik und nach DIN 18015 gefordert. Als Antennenveteran kann ich den Bedarf für FBC-8fach-Tuner zwar nicht nachvollziehen, aber offenbar gibt es Leute die das brauchen. Nicht nur bei diesem Extrembeispiel kann somit auch Unicable bzw. das fortschrittlicheer JESS/SCD 2 im Neubau jedenfalls wohnungsintern die sinnvollere Alternative sein.

tatin_sin schrieb:
die restlichen Sachen wie der Schutzpotenzialausgleich und Erdungsanlage können danach irgendwann errichtet werden
Das ist sicherheitstechnisch riskant, normwidrig und der verkehrte Ansatz.

tatin_sin schrieb:
ein Potentialausgleichskabel 4mm² werd ich mit den Sat Leitungen jedenfalls mit einziehen
Ein 4 mm² Cu als PA-Leiter (geschützt auch 2,5 mm² Cu) ist sowohl bei Schutz mittels getrennter Fangstangen wie auch bei Direkterdungen mit abgesetzt montierten Multischaltern auf der Etage oder im zentralen Kommunikationsverteiler im UG möglichst abstandslos mit den Koaxkabeln zu verlegen.

tatin_sin schrieb:
warum ist eine Direkt Erdung den so schlecht ?
Weil auch bei Blitzströmen Kirchhoff gilt und bei Direkterdungen Teilblitzströme in die Antennenanlage und die daran angeschlossen Geräte unvermeidlich sind.

tatin_sin schrieb:
muss dann die Fangstande wo anders hin oder kann diese dennoch bei der Schüssel bleiben ?
Getrennte Fangstangen müssen die schutzwürdigen Bauteile nach Blitzkugel- oder Schutzwinkelverfahren in LPZ 0B stellen und zudem sind die äquivalenten Trennungsabstände einzuhalten. Das zu berechnen ist Aufgabenbereich für qualifizierte Blitzschutzfachkräfte. Wer sich für diese Blitzschutzdetails als EFK interessiert, sollte den DEHN Blitzplaner und das VdB Blitzschutzmontagehandbuch gründlich studieren.
 
bigdie schrieb:
Eins lässt Dipol immer weg.
Aber bigdie, so wie oft ich auf die nicht erdungspflichtige Fassadenzone verweise, kann man das nicht überlesen. :roll:

Dass die Zone nicht schützen kann, wenn man mit den Kabeln die Zone verlässt oder mit Antenne oder Leitungen z. B. Regenfallrohren usw. zu nahe kommt, ist eine Selbstverständlichkeit, die in der IEC 60728-11 nicht erwähnt wird.

Ich kenne auch noch die DIN VDE 0855 Teil 1 von 1959 mit 3 m Abstand unterhalb der Dachrinne (keine Montage auf der Giebelseite zulässig!) und 2 m Fassadenabstand. Im Gegensatz zu Blitzkugel- und Schutzwinkelverfahren hat diese willkürlichen und abweichenden "Erfahrungswerte" ohne Abstand zu den Hausecken und ebenso die Begrenzung auf 45 m Höhe nach meiner Kenntnis noch kein Hochspannungslabor untersucht. Das rechtfertigt eine gewisse Skepsis.

bigdie schrieb:
Mittlerweile gibt es auch schon LNBs mit Lichtwellenleiter, dann ist die Schleifenbildung zumindest kein Problem. Die sind aber wohl noch selten und daher teuer.
Die sind schon lange am Markt und es gibt genug Anwendungsfälle bei denen LWL-LNB alternativlos sind.

Die Vorteile sind unbestritten, aber Schleifenfreiheit steht dabei nicht im Vordergrund.
 
Die Vorteile sind unbestritten, aber Schleifenfreiheit steht dabei nicht im Vordergrund.
Die hat man dann aber automatisch auch bei direkt geerdetem Mast und auch überspannungsableiter kann man sich zumindest am LWL sparen. Die Frage kommt dann höchstens bei der Stromversorgung auf.
 
bigdie schrieb:
Die Frage kommt dann höchstens bei der Stromversorgung auf.
Schmunzel!

Nicht höchstens sondern immer und da alle Schirme aus LPZ 0A in den PA einzubeziehen sind, dürfte es bei den grauen LWL mit Metallarmierung ein Problem geben.

Immerhin werde ich vom Generalimporteur wegen solcher Normenhinweise nicht mehr mit Existenzvernichtung bedroht. :wink:
 
Dipol schrieb:
tatin_sin hat folgendes geschrieben:
die restlichen Sachen wie der Schutzpotenzialausgleich und Erdungsanlage können danach irgendwann errichtet werden

Das ist sicherheitstechnisch riskant, normwidrig und der verkehrte Ansatz.

Ja ich weiß das Sicherheitseinrichtungen vorrang haben bei einer Sanierung, nur ist das so das wir total im Verzug sind.

Blitzschutz / Erdung kann ich nicht, will ich nicht machen und vorallem Darf ich nicht machen!!

Nun ist das so das Haus schon 50 Jahre kein Schutzpotenzialausgleich hat, und es muss weitere 6 Monate noch so sein. Fakt ist das ich dies noch machen lasse und dies ist schon ein Guter Ansatz
und so lange gibts auch keine Sat Anlage, deshalb hab ich sie auch abgebaut.


Dipol schrieb:
Nach aktueller DIN 18015 sollen zentrale Kommunikationsverteiler installiert werden, nach dieser Norm gehören Multischalter ohne Wenn und Aber in den Schrank

das das alles in einen Schrank gehört ist schonmal gut und beruhigt mich

aber wie umgeht man den da die Schleife?

kann mir das bildlich nicht vorstellen wie die Trennung im Schrank zwischen Sat & Lan Technik aussehen soll

wenn ich den Schrank selber mit der PAS verbinde was ja so sein sollte

darein die Satanlagen Komponenten ( Multischalter, Erdunkswinkel usw ) mit rein packe diese auch mit der PAS verbinde

dann habe ich über das Schrankgehäuse eine Schleife
ist doch richtig oder ?

muss ich das was spezielles in den Schrank einbauen lassen damit Sat und Lan nicht leitend miteinander verbunden sind ?

finde im Netz kein Beispiel Bild wo ich ansatzweise mir ein Bild von der Geschichte machen kann wie das mal aussehen könnte

kenne zwar die weit verbreitenden Folien vom Dipol :wink: aber da ist sowas nicht aufgeführt

lg
 
tatin_sin schrieb:
kenne zwar die weit verbreitenden Folien vom Dipol :wink: aber da ist sowas nicht aufgeführt
Dazu gibt es doch keine Alternativen:

Min. 4 mm² (geschützt 2,5 mm² Cu) PA-Leiter vom Antennenträger und dem Eingangs-PA der Kabelschirme möglichst abstandslos mit den Antennenkabeln zum Kommunikationsverteiler verlegen, noch Multischalter-Sternleitungen in den PA einbeziehen und den Schrank mit min. 6 mm² Cu an der HES anschließen.

Schon mal darüber nachgedacht, warum der PA nach IEC 60728-11 bei Direkterdung an ein Blitzschutzsystem auch an der HES vermascht werden muss, während er bei konventioneller Direkterdung ohne LPS ausschließlich schleifenfrei am geerdeten Antennenträger angeschlossen sein muss/soll.

VORAB: Mit Brummstörungen hat das nix zu tun.
 
Dipol schrieb:
tatin_sin schrieb:
kenne zwar die weit verbreitenden Folien vom Dipol :wink: aber da ist sowas nicht aufgeführt
Dazu gibt es doch keine Alternativen:

Min. 4 mm² (geschützt 2,5 mm² Cu) PA-Leiter vom Antennenträger und dem Eingangs-PA der Kabelschirme möglichst abstandslos mit den Antennenkabeln zum Kommunikationsverteiler verlegen, noch Multischalter-Sternleitungen in den PA einbeziehen und den Schrank mit min. 6 mm² Cu an der HES anschließen.

Angeschlossen wird so bei Verwendung einer Fangstange !

Wenn man bei einer Direkterdung mit 6 mm² CU vom Schrank zur HES gehen würde, wäre eine Schleife vorhanden

ist dies alles so richtig ?

Dipol schrieb:
Schon mal darüber nachgedacht, warum der PA nach IEC 60728-11 bei Direkterdung an ein Blitzschutzsystem auch an der HES vermascht werden muss, während er bei konventioneller Direkterdung ohne LPS ausschließlich schleifenfrei am geerdeten Antennenträger angeschlossen sein muss/soll.

VORAB: Mit Brummstörungen hat das nix zu tun.


Antwort wegen der Schleife ? :roll:


ich weiß nicht ob ich nun paar Dinge durcheinander bringe

wenn ich mir die Folie Anschaue
Getrennte Fangstange + Direkerdung


Mit Fangstange verläuft der PA durch sämtliche Komponenten und am Ende ist dieser direkt am HES angeklemmt


bei Direkterdung
verläuft der PA auch durch sämtliche Komponenten nur darf dieser dann NICHT an die HES weil sich sonst eine Schleife bildet

ich würde dem Techniker sagen das ich wenn möglich eine Fangstange haben möchte, weiß jetzt nicht ob es immer möglich ist, nicht das am Ende nur eine Direkterdung in Frage kommt


Ich danke für fdeine/ eure Gedult
 
tatin_sin schrieb:
Angeschlossen wird so bei Verwendung einer Fangstange !

Wenn man bei einer Direkterdung mit 6 mm² CU vom Schrank zur HES gehen würde, wäre eine Schleife vorhanden

ist dies alles so richtig ?
Aber ja doch. Bei Kombination konventionell geerdeteter Dachantennen mit einem BK- oder Telekom-Netz ist ein schleifenfreier PA nicht möglich.

Diese Kombinationsanlagen kommen in der zuständigen IEC 60728-11 nun mal nicht vor und nur deswegen gibt es diese Diskrepanz.

tatin_sin schrieb:
Antwort wegen der Schleife ? :roll:
Die Schleife ist Realität aber keine Begründung. Nochmals die Frage detaillierter gestellt:

Warum ist bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen der PA-Leiter obligatorisch vom geerdeten Antennenträger zur HES zu verlegen, obwohl das eine Schleife mit der Blitzschutzanlage bildet, und warum soll das bei Direkterdung ohne LPS möglichst vermieden werden?

Vielleicht kommt einem User mit Zugriff auf alte und neue EN 62305 die richtige Erleuchtung, ich lasse die Auflösung des Rätsels mal noch offen.
 
Dipol schrieb:
Aber ja doch. Bei Kombination konventionell geerdeteter Dachantennen mit einem BK- oder Telekom-Netz ist ein schleifenfreier PA nicht möglich.

Diese Kombinationsanlagen kommen in der zuständigen IEC 60728-11 nun mal nicht vor und nur deswegen gibt es diese Diskrepanz.

wieso setzen die sich nicht hin und arbeiten eine Lösung heraus ?
diese Kombination ist doch Heute bestimmt schon fast Standart

Ist das die Lösung für dein Rätsel ?
ich zitiere Dich mal selber

Ein nicht schleifenfreier PA bildet mit einem normkompatibel außen auf Trennungsabstand verlegten Erdleiter eine Induktionsschleife die umso mehr Potenzial aufnimmt, je weiter die Leiter auseinander liegen.
 
tatin_sin schrieb:
wieso setzen die sich nicht hin und arbeiten eine Lösung heraus ?
diese Kombination ist doch Heute bestimmt schon fast Standart
Mit eben dieser Thematik war ich seit Jahren mit maßgeblichen Normkoryphäen in Kontakt.

Nicht alles worüber man sich in nationalen Normengremien einig ist, lässt sich auch auf internationaler Ebene umsetzen. Mitwirkung in Normengremien verlangt einen langen Atem. Immerhin wurde der Monster-PA-Querschnitt von 16 mm² Cu bei Direkterdung an LPS nach langer Nölerei beseitigt, obwohl der Quatsch vom federführenden Mitglied im DKE K 735 und im IEC anfangs noch verteidigt wurde.

tatin_sin schrieb:
Ist das die Lösung für dein Rätsel ?
ich zitiere Dich mal selber

Ein nicht schleifenfreier PA bildet mit einem normkompatibel außen auf Trennungsabstand verlegten Erdleiter eine Induktionsschleife die umso mehr Potenzial aufnimmt, je weiter die Leiter auseinander liegen.
Das ist schon mal der richtige Einstieg in die Lösung.

Schleifenfreier PA bei Direkterdungen soll somit bewirken, dass bei Einschlägen in die Nachbarschaft möglichst wenig Potenzial induktiv eingekoppelt wird. Zunehmend schließen aber Flats mit Schukostecker normkonforme offene PA-Schleifen, was deren Sinn fragwürdiger macht. Kaum jemand steckt noch bei Gewitter wie Oma und Opa die Empfänger aus.

Jetzt ist noch zu klären, warum denn bei Direkterdungen an Blitzschutzanlagen der PA nach Antennennorm EN 60728-11 und Blitzschutznorm EN 62305 obigatorisch eine Schleife bildet. :wink:
 
Moin Dipol

die genau Lösung weiß ich dann leider nicht, ist mir doch etwas zu hoch, da ich die Normen bzw änderungen nicht kenne. Ist ja nicht mal annähernd mein Fachgebiet.

paar Fragen habe ich dennoch zum Thema

Bigdie hatte es ja schon erwähnt gehabt, da es passieren kann das ich trotz Fangstange, das Dach dann erden lassen muss usw, demnach ein ewiger Rattenschwanz...

welche Möglichkeiten bieten sich den dennoch alles in einem Schrank zu haben und keine Schleife zu haben mit der Direkterdung einer Sat Anlage ?

Kann man den Serverschrank nicht einfach mit dem Sat Mast verbinden statt mit der HES ?

wäre die schleife weg?
oder nicht weil über das Stromkabel die Erdung zu stande kommt?

oder bleibt mir dann nur die Möglicheit 2 Getrennte Schränke aufzustellen ?

lg
 
Auch vertragstreue EFK mit erweitertem VDE-Auswahlabo (einschließlich Blitzschutznorm) scheinen keine Lust zu spekulativen Erklärungen zu haben. Wenn es tröstet: Mit der Frage war bislang auch noch jeder Seminarexperte für Blitzschutz überfordert.
  • Blitzschutzanlagen mit normkonformer Maschenweite bilden einen Faradayschen Käfig, weshab induktive Blitzstromeinkopplungen minimiert werden.
  • Gegenüber konventioneller Antennenerdung ohne LPS sind aber vermehrt galvanische Teilblitzströme aus Direkteinschlägen in abgelegene Teile des LPS zu erwarten.
tatin_sin schrieb:
Bigdie hatte es ja schon erwähnt gehabt, da es passieren kann das ich trotz Fangstange, das Dach dann erden lassen muss usw, demnach ein ewiger Rattenschwanz...

Bigdie meint es sicher gut, nimmt aber vermutlich nicht in Anspruch, dass Blitzschutz nach Normenreihe DIN EN 62305 (VDE 0185-305):2011-10 zu seinen Kernkompetenzen gehört. Dass man "das Dach erden lassen muss" hat er nicht behauptet. :wink:

Normen lassen Freiräume. Ich würde auf meinem eigenen Haus auch wenn baurechtlich keine Blitzschutzanlage vorgeschrieben ist eine PV-Anlage oder Edelstahlschornstein mit getrennten Fangeinrichtungen schützen. Normativ ist aber nur ein Schutz der Antenne nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06 gefordert.

tatin_sin schrieb:
Kann man den Serverschrank nicht einfach mit dem Sat Mast verbinden statt mit der HES ?
Man kann schon, nur wäre das ebenso falsch und unsinnig wie den PA der Antennenleitungen nicht möglichst nahe der Schnittstelle LPZ 0A/LPZ 1 auszuführen. Das sind beides normwidrige "Patent"-Rezepte.

tatin_sin schrieb:
oder bleibt mir dann nur die Möglicheit 2 Getrennte Schränke aufzustellen ?
Ich meine zwar nicht, dass man unter allen Umständen einen zentralen Kommunikationsverteiler installieren muss. Wenn auch nur ein Flat mit Schukostecker betrieben wird, ist diese Variante ein Griff ins Klo.

Wer seine Dachantenne optimal schützen will, kommt um den Schutz durch eine durch eine Blitzschutzfachkraft normkonform angebrachte Fangstange nicht herum und damit erledigt sich dann auch das Schleifenproblem.

Als zweite Schutzvariante ohne Normdiskrepanz gibt es nur noch die Alternative die Antenne einschließlich der Leitungen in als sicher definierten Fassadenzonen zu montieren.
 
Also war das eine Art Fangrage :D

Das Dach erden hat er zwar nicht gemeint, aber zunindest eine weitere Fangstange montieren.

hat dies was mit der Blitzkugel zu tun?


Leider habe ich kein gegeigneten Platz wo der Schutzbereich gegeben ist.
Also bleibt mir nur der Weg zur Fangstange wenn man es richtig machen möchte.

Mal angenommen ein Multischalter hätte ein Schukostecker, dann wäre dies ja bei Direkterdung auch ein Wiederspruch oder ?
 
tatin_sin schrieb:
Also war das eine Art Fangrage :D
Nö, die hat schon einen Hintergrund. Nicht jeder Fachkraft ist bewusst, dass der PA bei Direkterdung schleifenfrei sein muss, bei Direkterdung an ein Blitzschutzsystem aber nicht schleifenrei sein darf.

Du kannst das ja bei deiner Elektrofachkraft des geringsten Misstrauens mal testen ob die das weiß.

tatin_sin schrieb:
Das Dach erden hat er zwar nicht gemeint, aber zunindest eine weitere Fangstange montieren.
Er hat von einem weiteren Erder geschrieben.

tatin_sin schrieb:
hat dies was mit der Blitzkugel zu tun?
Zu solchen Themen sollte man den Blitzplaner gelesen haben, da steht auch wie das Blitzschutzfachkräfte berechnen müssen. Es gibt reichlich Fangstangen die das nicht einhalten und die Schutzwirkung verfehlt wird.

Antenne und Leitungen müssen sich selbstredend nach Blitzkugel- oder Schutzwinkel-Verfahren in LPZ 0B befinden und zudem die äquivalenten Trennungsabstände einhalten.

tatin_sin schrieb:
Mal angenommen ein Multischalter hätte ein Schukostecker, dann wäre dies ja bei Direkterdung auch ein Wiederspruch oder ?
Ortsgespeiste Multischalter sind alle schutzisoliert.

Antennengruftis kennen noch Antennenverstärker mit Schukostecker. Nach damals gültiger Norm musste der Schutzkontakt der Steckdose vom Stromnetz getrennt und mit 4 mm² Cu am geerdeten Antennenträger angeschlossen werden. Vermutlich sollte auch damit die Minderung induktiver Blitzstromeinkopplungen erreicht werden.
 
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Thema: Sat Anlage in Netzwerkschrank Schleifen Problem
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