Sat Anlage in Netzwerkschrank Schleifen Problem

Diskutiere Sat Anlage in Netzwerkschrank Schleifen Problem im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen habe mir ein recht großen Serverschrak im Keller an die Wand gehangen, weil ich Netzwerk und Sat Anlagen Komponenten in einen...
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anscheinend ist beim Thema Blitzschutz der Spielraum so groß das ich schon wieder kotzen könnte

Mir macht es ja Spaß mich in etwas hinein zu lesen um nicht Blauäugig ins Gespräch zu gehen

Wenn so vielo Murks verzapft werden kann, ist dies nicht schön zu lese.

Dann noch am besten ein Archi,Planer & Sachverständiger ins Bott holen damit man sicher ist.


Bin heute mal durch die Siedlung gefahren und hab mir die Anlagen etwas angeguckt, bei keiner Sat Anlage gabs eine Fangstange oder andere Blitzschutz Systeme die sichtbar waren

also entweder gar nicht geerdet oder wenn überhaupt mit Direkterdung


das sind Dinge die nicht in meinen Kopf gehen wollen, man weiß das Schukostecker + Direkterdung eine Schleife bildet , und denoch wirds gemacht "

nehmen die Leute das nicht so streng weil die Konsequenzen nicht so groß sind ?
 
tatin_sin schrieb:
nehmen die Leute das nicht so streng weil die Konsequenzen nicht so groß sind ?
Wie groß die Konsequenzen sind, ergibt sich aus der GdV-Statistik der Blitz- und Überspannungs-Schäden.

Obwohl Blitze zu den am gründlichsten untersuchten physikalischen Phänomenen gehören, sind gerade hier fachfreie Mythen und Aberglauben krass verbreitet.

Es gibt keinen 100%-Schutz aber sehr wohl schadensmindernde Blitzschutzmaßnahmen. DIN EN 60728-11 und DIN EN 62305 orientieren sich an wirtschaftlichem Blitzschutz mit Restrisiken, andernfalls wäre nämlich Isolierter Blitzschutz mit getrennten Fangstangen für jedes Gebäude Pflicht.

Mit der grundfalschen Pauschalaussage "Wenn ein Blitz einschlägt ist sowieso alles kaputt" überdeckt so mancher seine Unterlassungen. Nach dem Motto "Das Hobby muss bezahlbar bleiben" wird immer wieder mal in CB- und Amateurfunkantennen die die illusion gepflegt, dass Deckungszusagen von Versicheren von der Einhaltung der Anerkannten Regel der Technik befreien. Da ist Stecker von Shack die einzige Schutzmaßnahme, dass sich Blitze am Leitungsende in Wohlgefallen auflösen wird dabei vorausgesetzt. :roll:

Wo St. Florian versagt und worst case die Bude abgefackelt oder auch "nur" die Leitungen aus dem Putz freigesprengt wurden, verlässt man sich nicht mehr darauf, dass nur andere betroffen sind.

Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn bei dem extrem seltenen aber nicht zündenden Monsterblitz von 334 kA in Menden-Bösperde eine ungeerdete Dachantenne montiert gewesen wäre.
 
tatin_sin schrieb:
Dann noch am besten ein Archi,Planer & Sachverständiger ins Bott holen damit man sicher ist.
Hier hat ein Architekt keinen Plan von der DIN 18014. Ich kann Bilder zeigen wie die Rohbauer den Erder vermurkst haben wo nachher der Blitzschutz dran hängt. Und der ELI ist der Dumme und muss den Zählerantrag unterschreiben.

Lutz
 
elo22 schrieb:
Hier hat ein Architekt keinen Plan von der DIN 18014.
Wenn auch nur jeder zweite Eli den Mumm gehabt hätte undokumentierte Erdungsanlagen nicht blind gesund zu beten, hätten längst alle Architekten eine Ahnung und der Spuk wäre ganz fix nach Inkrafttreten der DIN 18014:2007-09 vorbei gewesen.

elo22 schrieb:
Und der ELI ist der Dumme und muss den Zählerantrag unterschreiben.
1. FAKT: Dieses "muss" gibt es nicht!
2. FAKT: DIN 18014:2007-09 und DIN 18014:2014-03 sind in den Pflichtlektüren VDE-Auswahlbo und Normen-Handbuch drin.

Die wirtschaftlichen Zwänge gewerblicher EFK sind mir durchaus bekannt. Wenn es eine Norm gibt, über die man sich aus kostenloser Sekundärliteratur ausreichend informieren kann, dann ist das die DIN 18014. Wer das nicht nutzt oder mehr Bammel vor Ausfall von Anschlussaufträgen als vor den Konsequenzen der Mithaftung hat und deswegen zu lange den Gefälligkeits-Eli abgegeben hat, darf sich nicht beklagen, wenn die Architekten noch immer den bequemeren Weg mit der Ausschreibung im Gewerk Rohbau gehen.
 
Dipol schrieb:
Die Normendiskrepanz steckt auch noch in der letzten Ausgabe der IEC 60728-11:2016 drin, wird somit auch in die neue DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) einfließen und uns bei konventioneller Antennendirekterdung noch Jahre erhalten bleiben.

Bei Kombination direkt geerdeter Antennen mit einem BK- oder Festnetzanschluss kann nur wie bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen ein nicht schleifenfreier PA ausgeführt werden, der am Antennenträger angeschlossen und der HES vermascht wird. So wird dies auch im Dibkom-Kabelnetzhandbuch propagiert.

Muss dieses ältere Thema nochmals ausgragen. Gibt es in der neuen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 neue Aussagen bezüglich der Schleifenbildung bei einer direkt geerdeten Sat-Antenne und einem Schrank für Sat und Netzwerk? Oder hat sich hier nichts geändert, wie du schon vor knapp einem Jahr erwähnt hast? Danke
 
worlde schrieb:
Gibt es in der neuen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 neue Aussagen bezüglich der Schleifenbildung bei einer direkt geerdeten Sat-Antenne und einem Schrank für Sat und Netzwerk? Oder hat sich hier nichts geändert, wie du schon vor knapp einem Jahr erwähnt hast? Danke
Vom nationalen deutschen Normengremium DKE/K 735 wurde der schleifenfreie PA als "obsolet" bezeichnet. Da war die IEC 60728-11:2006 aber schon beschlossen und somit besteht die Diskrepanz auch in der fast noch druckfrischen deutschen Normenausgabe DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2017-10 fort.

Im Zuge einer angekündigten Revision der IEC 60728-11 wird sich das hoffentlich ändern, das braucht aber trotz deutscher Sekretariatsführung in Brüssel noch Zeit.
 
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