Sat-Anlage nachrüsten

Diskutiere Sat-Anlage nachrüsten im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen. Nachdem mir der Kabelanschluss auf Dauer zu teuer ist, möchte ich beim TV auf Sat umsteigen. Installationsort auf dem Dach ist...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
A

achim666

Beiträge
16
Hallo zusammen.
Nachdem mir der Kabelanschluss auf Dauer zu teuer ist, möchte ich beim TV auf Sat umsteigen. Installationsort auf dem Dach ist gefunden und befindet sich ca. 3m unterhalb vom First. Durch´s Dach würde der Antennenmast im Heizungsraum (OG) enden. Hier steht die Gastherme, von der die Wasserleitungen abgehen. Hier ist nirgens eine Potentialschiene zu sehen, geschweige ein Erdungsanschluss. Im UG, wo alle E- und Wasserleitungen zusammenkommen, kommt ein Erdungsstahl aus dem Boden, von dem eine dicke, fette Leitung in den Sicherungskasten geht und zwei, dünnere an Potentialausgleichschienen, an denen die Wasserleitungen, Hausanschlussverstärker Kabel-TV und Kabelverteiler angebunden sind. Entfernung Sat-Mast zum E-Raum ca. 6m über mehrere Ecken...
Jetzt die Frage:
Muss,bzw. wie kann ich den Mast erden, bzw. die Koaxleitungen/Multischalter am Potentialausgleich anbinden?
Fragt mir Löcher in den Bauch oder postet hilfreiches.
Würde mich über Antworten sehr freuen
Gruß

P.S. Zur Not muss halt ein Fachmann ran...

Achim
:? :?
 
achim666 schrieb:
Installationsort auf dem Dach ist gefunden und befindet sich ca. 3m unterhalb vom First.
Dachantennen sind grundsätzlich erdungspflichtig, wie weit der First die Antenne überragt ist für eine Befreiung von der Erdungspflicht ohne Relevanz.

achim666 schrieb:
Muss,bzw. wie kann ich den Mast erden, bzw. die Koaxleitungen/Multischalter am Potentialausgleich anbinden?
Gebetsmühle an:
  • Erdung und PA sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und deren Installation nach NAV § 13 konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten.
  • Erdungspflichtige Antennen sind mit min. 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² Stahl mit blitzstromtragfähig Klasse H = 100 kA zertifizierten Verbindern an den geerdeten Schutzpotenzialausgleich zu verbinden.
  • Zudem ist ein PA der Kabelschirme und metallischen Komponentengehäuse bei Erdungspflicht obligatorisch und kann auch bei Montage im Schutzbereich der Fassade noch gefordert sein.
Gebetsmühle aus!

Das ist so oder ähnlich in diesem und anderen Foren x-fach nachzulesen.

Mit mehr Input und z. B. einem Bild der Anschlussfahne mit den Kabelanschlüssen hat man einen Ansatz für seriöse Beratung. Darüber hinaus sollte man die Leitungsstruktur und Zahl der Wohnungen kennen und wie viele Single- und Twin-Receiver betrieben werden sollen.

Antennentechnik hat einige Tücken und ist nicht so einfach, dass die Umstellung von Kabelanschluss auf Satellitenempfang jeder Laie auch selbst schafft.
 
@Dipol:
Besten Dank. Ich glaube, es ist besser, wenn ich gleich einen Fachmann beauftrage...

Gruß

Achim
 
achim666 schrieb:
@Dipol:
Besten Dank. Ich glaube, es ist besser, wenn ich gleich einen Fachmann beauftrage...

Gruß

Achim
Die Gebetsmühle von Dipol hab ich schon oft gehört. Interessant wäre dann mal die Ausführung vom "Fachmann" zu sehen. Wäre also nicht schlecht, hinterher mal ein paar Fotos einzustellen. Ich hab nähmlich immer so meine Zweifel an sogenannten Fachleuten. :?
 
@bigdie:
Wenn's der Fachmann macht und es passiert hinterher irgendwas, kann ich ihn belangen...
 
bigdie schrieb:
Ich hab nähmlich immer so meine Zweifel an sogenannten Fachleuten. :?
Ich aus Praxiserfahrungen auch!

TYPISCHE AUSREDE: Wenn ich die Erdung mit angeboten hätte wäre ich zu teuer gewesen, die Kollegen erden auch nicht.

Wie die Frage nach einem vertragstreuen VDE-Auswahlabo meistens beantwortet wird, muss man in diesem Forum nicht offenbaren. Zu viele EFK machen nur das, was sie schon immer so gemacht hat.

HITLISTE DER NORMWIDRIGKEITEN:
  1. Antenne nicht geerdet
  2. Antenne geerdet aber Erdungsleiter nur mit nicht zertifizierten Verbindern fraglicher Tauglichkeit angeklemmt
  3. PA der Kabelschirme nahe der Einführung ins Gebäude fehlt
  4. PA bleibt bei Komponentenausbau nicht erhalten
Klingelt es beim Punkt 3 noch bei dir? 8)

achim666 schrieb:
@bigdie:
Wenn's der Fachmann macht und es passiert hinterher irgendwas, kann ich ihn belangen...
So lange nichts anderes vertraglich vereinbart wurde, schuldet dir ein gewerblicher Auftragnehmer eine Ausführung nach den Anerkannten Regeln der Technik.

Allerdings sind deine Fragen typisch für Do-it-yourself-Vorhaben und nicht für die Absicherung vor einer Auftragsvergabe. :wink:
 
Ein Fehler der grundsätzlich gemacht wird und den ich auch noch nie von einem Fachbetrieb richtig gesehen habe, ist die Auswahl der Koaxleitungen für die Außenverlegung.
weiße Koaxleitungen sind nicht UV beständig, für außen gibt es schwarze UV beständige Leitungen.
 
Octavian1977 schrieb:
Ein Fehler der grundsätzlich gemacht wird und den ich auch noch nie von einem Fachbetrieb richtig gesehen habe, ist die Auswahl der Koaxleitungen für die Außenverlegung.
Außen schwarze Kabel zu verlegen ist ein Gebot der Vernunft aber normativ nicht gefordert. Dass es im Raum Wiesbaden keinen Fachbetrieb gibt der u.v.-beständige Antennenkabel verwendet, kann ich nicht glauben.

Aber nachdem wir in diesem Thread schon mal OT sind: Für mich sind uv-beständige Kabel im Außenbereich selbstverständlich, trotzdem halte die Verwendung zeitgemäßer Stecker die mit der Kabelschirmung harmonieren für wichtiger. Weiße Qualitätskabel halten > 10 Jahre durch, ob das auch für die Billigkabel mit Vierfach-Sinnlosschirmung und Alu-Geflecht zutrifft, muss sich erst noch erweisen.

Nicht jedes schwarze Kabel ist zwingend uv-beständig, ich habe mit TELEKA TK 115 ein böses Debakel erlebt.
 
nicht jedes schwarze Kabel ist UV beständig, aber jedes UV beständige Kabel ist schwarz.
Ich verwende das Kathrein LCD 115.

Die Norm fordert, daß Betriebsmittel Leitungen, Kabel, etc gemäß den Umgebungsbedingungen auszuwählen sind.
somit fordert sie auch UV beständige Leitungen im ungeschützten Außenbereich.

Außer den von mir installierten Anlagen hab ich noch keine gesehen mit UV beständigen Leitungen.
Der Mantel von nicht UV beständigen Leitungen löst sich an der Sonne sehr schnell auf, bzw. wird brüchig. Allerdings dauert es noch sehr lange bis dann auch das Ding soweit beschädigt ist, daß es gar nicht mehr funktioniert.
 
Octavian1977 schrieb:
Die Norm fordert, daß Betriebsmittel Leitungen, Kabel, etc gemäß den Umgebungsbedingungen auszuwählen sind.
somit fordert sie auch UV beständige Leitungen im ungeschützten Außenbereich.
Bitte "die Norm" beim Namen nennen oder noch besser den Passus zitieren, wonach gute weiße Kabel, die 10 Jahre durchhalten, unzulässig sind.,

Nur gehört das nicht zur Antennensicherheit und in ein eigenes Thema.
 
0100-100 132.5 "Umgebungsbedingungen
Die Planung der elektrischen Anlage muss die Umgebungsbedingungen, denen die Anlage ausgesetzt ist, berücksichtigen..."

Gleicher Satz ist sicher auch in dem Teil der VDE oder auch DIN zu finden der für Antennenanlagen zuständig ist.

nicht UV beständiges Kabel darf man somit nicht unter UV Bestrahlung verlegen.
egal ob es augenscheinlich 10 Jahre hält.
 
Octavian1977 schrieb:
Gleicher Satz ist sicher auch in dem Teil der VDE oder auch DIN zu finden der für Antennenanlagen zuständig ist.
In der für Antennentechnik maßgeblichen Normenreihe IEC/EN 60728-x (VDE 0855-x) gibt es dazu definitiv keine Vorgabe.

Auch in Publikationen zur Normenreihe EN 50117 ist mir keine Verpflichtung für schwarze Kabel erinnerlich.

Zufällig treffe ich Ende Oktober den DKE-Obmann für diese Normenreihe und werde in der Meetingpause fragen ob ich etwas übersehen habe.
 
Im Zweifelsfall ist es eine Verwendung die den Bestimmungen des Herstellers nicht entspricht und somit auch nicht zulässig.

Nicht nur bei fertigen Produkten muß man sich an die Anweisungen und Verwendungsrichtlinien der Hersteller halten.
 
Noch etwas Geduld, das DKE-Treffen ist am nächsten Dienstag.
 
Auch im elektrischen Bereich kann man nicht UV-beständige Leitung außen verlegen wenn es geschützt verlegt wird.

Das Baumarktkabel hält im freien keine 10 Jahre. Es funktioniert zwar, aber der Außenmantel hat Risse über Risse und das schon nach 5 Jahren. Kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Ich hab 1999 4 Leitungen von der Schüssel in den Keller gezogen. Die Leitung war aus dem Großhandel von der Firma Blankom. 2000 hab ich noch 4 Leitungen (Eutelsat) verlegt, mit Baumarktleitung oder von Pollin, weis ich nicht mehr so genau. Das 1. Kable ist immer noch drin und in Ordnung, das 2. hab ich vor 9 Jahren gewechselt. Das hatte jeden mm einen Riss rundherum ums Kabel. Der Aluschirm scheint aber dicht gewesen zu sein.
 
Da der Obmann für die Kabelnorm DIN EN 50117 an der heutigen Sitzung des DKE/K735 nicht anwesend war, muss ich die Frage auf anderem Weg klären.
 
Dipol schrieb:
Da der Obmann für die Kabelnorm DIN EN 50117 an der heutigen Sitzung des DKE/K735 nicht anwesend war, muss ich die Frage auf anderem Weg klären.
Mittlerweile war ich nicht untätig und habe in der DIN 18015 eine Bestimmung gefunden, wonach außen verlegte Leerrohre uv-beständig sein müssen.

Vorgestern habe ich den Obmann und CENELEC-Sekretär für Antennenkabel beim VDE in FFM getroffen und habe folgenden Informationsstand:
  • Nach aktuellem Normenstand gibt es keine Vorschrift uv-beständige Kabel zu verwenden
  • Im CENELEC-Entwurf prEN50117-1-1:2014 ist dies aber vorgesehen.
Da sich die Kabelnetzbetreiber gegen die beabsichtigtigte Streichung der Schirmdämpfung nach Klasse B vehement wehren und es auch noch keine Stellungnahme des von der EU-Kommission beauftragten Consultant gibt, ist nicht prognostizierbar ob und wann die Neuregelung in Kraft tritt.

Für mich als Fan uv-beständiger Außenleitungen macht das keinen Unterschied, aber die Verlegung weißer Kabel ist nach aktuellem Nomenstand zulässig.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Sat-Anlage nachrüsten
Zurück
Oben