EMV Problem nach Photovoltaik Bau?

Diskutiere EMV Problem nach Photovoltaik Bau? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Und eine menge Kopfzerbrechen... Hallo zusammen, die Firma für die ich arbeite, hat eine Maschine bei einem Kunden aufgebaut. Dieser klagt seit...
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Zigma

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Und eine menge Kopfzerbrechen... Hallo zusammen, die Firma für die ich arbeite, hat eine Maschine bei einem Kunden aufgebaut. Dieser klagt seit einiger allerdings über Stör-Impulse innerhalb seiner Anlage.

Nach mehrfachem hin und her und überhaupt, sind wir drauf gestoßen, dass es begann, als "nebenan" eine Photovoltaik Anlage hoch gezogen wurde. Außerdem, je schlechter das Wetter, desto besser seine Produktion. Ist für mich ein absolutes Novum sowas.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Wie würde man da ran gehen, um exakt festzustellen das es die Einspeisung/Zuleitung ist? Und würde/könnte ein Netzfilter für 3 Phasen 400V im Schaltschrank helfen hierbei das Problem in den Griff zu bekommen?

Ich bin als Elektriker zwar recht erfahren, aber in Punkto EMV doch noch etwas unbeholfen.
 
Wem gehört die Voltaikanlage? Ich würde den VNB kontaktieren, falls die Anlage nicht Euch gehört.
 
Netzanalyse durchführen und nach Oberwellen suchen.
Den Betreiber der Solaranlage auf die Störungen hinweisen, möglicherweise hat der Wechselrichter einen Defekt.

Nicht desto Trotz sollte man sich vor solchen Störungen schützen, wenn man Anlagen hat die darauf empfindlich reagieren.
Dafür gibt es entsprechende Netzfilter.
Auch eine kontinuierliche Messung der Netzqualität über z.B. ein Janitza 512 sollte man durchführen.
Da diese Meßgeräte die Werte speichern lassen sich dann auch zeitliche Verläufe dazu ermitteln.
 
Ne ne, die Anlage gehört weder uns noch dem Kunden. Also wären der VBN und der Betreiber der Photovoltaik Anlage dafür ebenfalls zuständig... Hmm... Ok, also erstmal Netzanalyse...

Ich glaube, wenn ich meinem Chef die Anschaffung eines Janitza 512 vorschlage, wird er mich lachend aus seinem Büro werfen XD Gibt es keine "einfachere" Möglichkeit Oberwellen ausfindig zu machen? Mein Vorgesetzter ist leider ein etwas übereifriger BWLer. Wenn er nichts handfestes hat, was er in eine Flipchart rotzen kann, hat er ganz schnell schlechte Laune XD

Gibt es denn etwas, dass ich beim Kauf eines Netzfilters beachten sollte (außer Strom und Spannung, ist klar)? Würde es dann reichen, einen direkt nach der Hauptsicherung des Schaltschranks zu installieren, oder muss auch beim Einbau etwas beachtet werden?
 
Zigma schrieb:
Gibt es denn etwas, dass ich beim Kauf eines Netzfilters beachten sollte (außer Strom und Spannung, ist klar)? Würde es dann reichen, einen direkt nach der Hauptsicherung des Schaltschranks zu installieren, oder muss auch beim Einbau etwas beachtet werden?
Ich weis ja nicht, um was für eine Maschine es geht, aber bei vielen ist ein Netzfilter schon drin.
 
bigdie schrieb:
Zigma schrieb:
Gibt es denn etwas, dass ich beim Kauf eines Netzfilters beachten sollte (außer Strom und Spannung, ist klar)? Würde es dann reichen, einen direkt nach der Hauptsicherung des Schaltschranks zu installieren, oder muss auch beim Einbau etwas beachtet werden?
Ich weis ja nicht, um was für eine Maschine es geht, aber bei vielen ist ein Netzfilter schon drin.

Nicht bei uns, definitiv. Sonst hätten wir den ganzen Spaß jetzt wohl nicht :D
 
Man kann da nicht einfach irgendeinen Netzfilter einbauen.
Erst mal muß man ermitteln was der Filtern soll und auch in welcher Menge.
In Anlagen verbaute Netzfilter dienen ausschließlich zur Herausfilterung der von der Anlage selbst verursachten Störungen.

Ich würde dam mal von jemanden messen lassen der sich sehr gut damit aus kennt.
z.B. ein unabhängiges Ingenieurbüro.
 
Zigma schrieb:
bigdie schrieb:
Zigma schrieb:
Gibt es denn etwas, dass ich beim Kauf eines Netzfilters beachten sollte (außer Strom und Spannung, ist klar)? Würde es dann reichen, einen direkt nach der Hauptsicherung des Schaltschranks zu installieren, oder muss auch beim Einbau etwas beachtet werden?
Ich weis ja nicht, um was für eine Maschine es geht, aber bei vielen ist ein Netzfilter schon drin.

Nicht bei uns, definitiv. Sonst hätten wir den ganzen Spaß jetzt wohl nicht :D

Um nachzuweisen, das der Fehler nicht in der Steuerung/Antrieb eurer Maschine liegt, werdet ihr aber nicht umhinkommen, die Netzqualitaet der Kundenanlage zu dokumentieren. Netzfilter muessen auf die zu erwartenden bzw. vorhandenen Störfrequenzen ausgelegt sein. Eigentlich dienen Netzfilter in einer Maschine ja dazu, Rueckwirkungen der Maschine auf das vorgelagerte Netz zu begrenzen. Auch interessant in diesem Zusammhang ist der Aufbau der Netzfilter, Ableitströme, Rückspeisefaehigkeit... usw.
 
Zigma schrieb:
Nicht bei uns, definitiv. Sonst hätten wir den ganzen Spaß jetzt wohl nicht :D
Das kann auch andere Ursachen haben. aber solange das geheim ist, um was für eine Maschine es geht, ist es schwer etwas zu sagen.
 
Erstmal danke euch allen für die zahlreichen und flotten Antworten.

Au weia *Kopf kratz* das wird alles doch um längen "umfangreicher" als gedacht. hatte ja gehofft irgendwie relativ einfach an der Einspeisung was zu messen und dann gegebenenfalls einen Filter "von bis" zwischen zu klemmen. Aber das erfordert wohl doch mehr Analyse als gedacht. Gefällt mir gar nicht, aber was will man machen.

Ok ok, fassen wir mal zusammen... Werde erst veranlassen, dass sich der Netzbetreiber und der Betreiber der Photovoltaikanlage dahinter klemmen. Sollen die sich erstmal darum kümmern. Wenn was gescheites bei rum kommt, gut für uns. Wenn nicht, heißt es, ein anderes Unternehmen zu beauftragen, das den Fall für uns genauer analysiert und uns ggf. mit allen nötigen Analysen und Daten versorgt. Bestenfalls sogar mit einer Lösung
 
Unter Umständen wird ganz einfach die Spannung zu sehr angehoben. Da hilft dann auch kein Netzfilter.
 
bigdie schrieb:
Zigma schrieb:
Nicht bei uns, definitiv. Sonst hätten wir den ganzen Spaß jetzt wohl nicht :D
Das kann auch andere Ursachen haben. aber solange das geheim ist, um was für eine Maschine es geht, ist es schwer etwas zu sagen.

"Geheim" ist es nicht wirklich, Weiß nur nicht wie man das genau beantworten bzw dazu schreiben soll :D Eine Schneid-Anlage, 400V/80A, 5 Motoren, zwei davon Frequenz geregelt mit Impulsgeber, eine SPS.

Problem ist, dass die beiden Impuls der Frequenz geregelten Motoren "flackern" und schwanken. SPS, Impulsgeber und Abschirmungen der Leitungen wurden unsererseits schon ausgeschlossen. Keine Ahnung was man da noch an Infos haben sollte/wollen würde :p
 
Eine käufliche Komplettanlage oder was selbst gebautes?
 
Wenn der Betreiber der Voltaik-Anlage umgänglich ist, würde ich ihn bitten, die Anlage testweise außer Betrieb zu nehmen, um dann die, evtl. vorhandenen Auswirkungen auf die Anlage Eures Kunden, festzustellen.
 
Was ist das für ein Impuls vom Motor?
Nur ein Schalter?

Wenn es auf der Steuerungsseite liegt dann kann auch eine kleine USV Abhilfe schaffen.
z.B. Piller Apostar single.

Die USV erzeugt das Netz neu, somit erhält man einen Oberwellen- und unterbrechungsfreien Sinus.
 
Hallo Oktavian1977,

betr. kleine USV Anlage; hast Du das gelesen, was der TE geschrieben hat:

"Geheim" ist es nicht wirklich, Weiß nur nicht wie man das genau beantworten bzw dazu schreiben soll Very Happy Eine Schneid-Anlage, 400V/80A, 5 Motoren, zwei davon Frequenz geregelt mit Impulsgeber, eine SPS.
 
Deshalb ja die Frage, ob die Anlage ein Eigenbau ist. Wenn der "Impulsgeber" nur ein induktiver Sensor ist, die haben mitunter Probleme mit Frequenzumrichter. Da hilft Motorkabel abschirmen, getrennt legen auch im Schaltschrank und es gibt auch Unterschiede bei den Sensoren. Da gibt es bei einigen Herstellern z.B. schweißfeste Ausführungen.
Ich denke mal zuerst sollte man Fehler mal bei sich selbst suchen, bevor man den Nachbar verärgert.
 
Es gibt eigentlich drei Probleme, die von einer Photovoltaik-Anlage ausgehen können:
  • Sie erhöht die Netzspannung
    Das kann man aber leicht mit einem Spannungsmessgerät nachmessen
  • Sie erzeugt auf der Schaltfrequenz ein dickes Störsignal
    Das ist das Problem, das ich vermute. Leider liegt diese Frequenz deutlich unter dem Einsatzbereich der meisten Netzfilter, so dass diese nur eine geringe Wirkung zeigen. Bei mir in der Wohnung ist auch die Schaltfrequenz der Photovoltaik-Anlage vom Nachbarhaus zu messen (siehe Bild unten). Die 200 mV, die bei mir ankommen sind noch unkritisch. Wird es aber wesentlich mehr, sind Probleme durchaus denkbar.
  • Sie erzeugt auf dem Stromnetz ein Gleichspannungsanteil
    Ist vermutlich nicht die Ursache

Die Photovoltaik-Anlage kann auch noch andere Störungen aussenden, aber ich glaube nicht, dass die für die Probleme verantwortlich sind.

Zuständig für solche Probleme ist auch der Störungsdienst der Bundesnetzagentur. Die ermitteln dann auch zwischen den Parteien, wer was zu tun hat, um das Problem zu beseitigen.

Der erste Schritt ist aber, die Photovoltaik-Anlage mal aus- und einzuschalten, um festzustellen, ob die tatsächlich die Ursache ist.


Gruß

Uwe

http://s14.directupload.net/images/user/111120/jigmqyvr.gif
 
Die Leistung soll die USV auch nicht bedienen sondern nur die Steuerungen und Meßtechnik.
Dadurch werden Störungen durch Flicker und Oberwellen in der Steuerung vermieden.
 
Die USV in der Anlage stört in der Regel mehr als die Solaranlage, die 200m weg ist. Wozu auch eine Usv, Steuerspannung ist in der Regel 24V ein Schaltnetzteil filtert die Spannung mindestens genauso gut wie die USV und wenn man will, kann man auch 2 Autobatterien nehmen zum Test. Ich möchte aber wetten, die Störungen kommen vom eigenen FU, weil ich das gleiche Problem in der Firma auch schon hatte.
 
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