Frequenzumrichter

Diskutiere Frequenzumrichter im Forum Automatisierung, Gebäudesystemtechnik & Elektronik im Bereich DIVERSES - Hallo, wir sind am Netzanschluß vom EVU mit 63 A angeschlossen und haben einige 15 KW Motoren auf unserer Biogasanlage. Von der Steuerung...
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Hallo,

wir sind am Netzanschluß vom EVU mit 63 A angeschlossen und haben einige 15 KW Motoren auf unserer Biogasanlage.
Von der Steuerung können immer nur max. 2 der Antriebe gleichzeitig laufen (über Sanftanlauf und erst wenn Anlaufstrom-Rampe vorbei ist startet der 2te Motor).
Wenn nun einer der 15 KW Motoren längere Zeit über 35 A aufnimmt oder eine plötzliche Lastspitze anfällt kann es schon vorkommen, das entweder eine der 50 A Neozed-Sicherungen (in unserer Hauptverteilung) oder einer der 63 A Automaten im EVU-Schrank auslöst.

Stimmt es, das ein FU die Spitzen quasi kappt, indem er die Drehzahl reduziert ? bzw. wie würde sich die Stromaufnahme des Motors verringern wenn der generell nur mit 45 Hz läuft ?
Die andere Möglichkeit wäre ein Getriebe mit etwas größerer Übersetzung also langsamerer Lauf (das wurde bei einer neueren Antriebseinheit gemacht; bei gleichem Motor und baugleichem anhängendem Rührwerk ist die Stromaufnahme meist unter 30 A) So ein Teil kostet aber über 2500 EUR

Danke für Ratschläge

Gruß aus Bayern
 
ww schrieb:
Hallo,

wir sind am Netzanschluß vom EVU mit 63 A angeschlossen und haben einige 15 KW Motoren auf unserer Biogasanlage.
Von der Steuerung können immer nur max. 2 der Antriebe gleichzeitig laufen (über Sanftanlauf und erst wenn Anlaufstrom-Rampe vorbei ist startet der 2te Motor).
Wenn nun einer der 15 KW Motoren längere Zeit über 35 A aufnimmt oder eine plötzliche Lastspitze anfällt kann es schon vorkommen, das entweder eine der 50 A Neozed-Sicherungen (in unserer Hauptverteilung) oder einer der 63 A Automaten im EVU-Schrank auslöst.

Stimmt es, das ein FU die Spitzen quasi kappt, indem er die Drehzahl reduziert ? bzw. wie würde sich die Stromaufnahme des Motors verringern wenn der generell nur mit 45 Hz läuft ?
Die andere Möglichkeit wäre ein Getriebe mit etwas größerer Übersetzung also langsamerer Lauf (das wurde bei einer neueren Antriebseinheit gemacht; bei gleichem Motor und baugleichem anhängendem Rührwerk ist die Stromaufnahme meist unter 30 A) So ein Teil kostet aber über 2500 EUR

Danke für Ratschläge

Gruß aus Bayern

Laesst sich das Problem nicht besser mit einem entsprechend eingestellten Motorschutzschalter loesen? Es ist ja nicht gerade normal, wenn ein 15kW Motor laengere Zeit 35A zieht...
 
ww schrieb:
Stimmt es, das ein FU die Spitzen quasi kappt, indem er die Drehzahl reduziert ? bzw. wie würde sich die Stromaufnahme des Motors verringern wenn der generell nur mit 45 Hz läuft ?
Die andere Möglichkeit wäre ein Getriebe mit etwas größerer Übersetzung also langsamerer Lauf (das wurde bei einer neueren Antriebseinheit gemacht; bei gleichem Motor und baugleichem anhängendem Rührwerk ist die Stromaufnahme meist unter 30 A) So ein Teil kostet aber über 2500 EUR
Ein FU verringert die Drehzahl, erhöht dabei aber nicht das Drehmoment im Gegensatz zum Getriebe. Von daher hängt das sehr davon ab, was der Motor macht. Bei einem Lüfter oder auch bei bestimmten pumpen sinkt die benötigte Leistung quadratisch mit der Drehzahl. Da kann eine reduzierung der Drehzahl schon was bringen. abei anderen Sachen ist das mitunter aber sogar umgekehrt. Ich denke aber ein FU für 15kW wird nicht viel billiger sein als die 2500€. Wenn vor der Anlage noch ein FI sitzt, und du brauchst dann einen Typ B, dann kostet der schon 600-800€ geschätzt.
 
So wenn ich mal kurz überschlage nimmt ein Motor normal ca 30 A auf das sind dann schon bei 2 Motoren 60 A! Da wundert es mich nicht , das da die 63A SLS nach gewisser Zeit fallen können. Auch ein FU ändert daran nichts. Du wirst dich wohl da nach einer anderen Lösung umsehen müssen. Mal kurz überschlagen 63A*1,2 sind 75A und da macht der SLS nach max 120 min einen Riegel vor. Der Hersteller der Rührwerke hat da nicht umsonst die Lösung mit Getriebe gewählt!
 
Pumukel schrieb:
So wenn ich mal kurz überschlage nimmt ein Motor normal ca 30 A....

Wie hast du das denn gerechnet?
Selbst wenn ich den cos phi ausser Acht lasse, weil ich ihn nicht kenne, komme ich nicht annähernd auf diesen Wert.
 
15000 / Wirkungsgrad / cos Phi ergibt die Scheinleistung
15000 / 0,9 / 0,8 sind über 20kW Scheinleistung und da bist du bei 30A
Allerdings hat man dann für gewöhnlich eine Blindleistungskompensation, sodas der Blindstrom nicht die SLS belastet
 
Pumukel schrieb:
So wenn ich mal kurz überschlage nimmt ein Motor normal ca 30 A auf das sind dann schon bei 2 Motoren 60 A! Da wundert es mich nicht , das da die 63A SLS nach gewisser Zeit fallen können. Auch ein FU ändert daran nichts. Du wirst dich wohl da nach einer anderen Lösung umsehen müssen. Mal kurz überschlagen 63A*1,2 sind 75A und da macht der SLS nach max 120 min einen Riegel vor. Der Hersteller der Rührwerke hat da nicht umsonst die Lösung mit Getriebe gewählt!

Ein Blick in ganz normale Tabellenbücher zeigt 30A, bzw. 31A für 15kW Motore, was die von "Pumukel" benutzten Faustformel-Werte bestätigt.

Im Zeitalter von Smartphon & Co. sollte man rechnerisch auf ähnliche Werte kommen.

[Sarkasmus an]
Ach so, ich vergaß, dazu müsste man ja wissen wie die Formel lautet ...
[Sarkasmus aus]
 
wow, wo nimmst du denn den Wirkungsgrad her? und wo den cos phi?

Ich würde das richtig berechnen, nicht mit angenommenen Werten.
Dazu gibt es ganz einfache Formeln!

Was hälst du von I=P/U/sqrt(3)? den cos phi kennen wir ja nicht.
 
Sparky schrieb:
wow, wo nimmst du denn den Wirkungsgrad her? und wo den cos phi?

Ich würde das richtig berechnen, nicht mit angenommenen Werten.
Dazu gibt es ganz einfache Formeln!

Was hälst du von I=P/U/sqrt(3)? den cos phi kennen wir ja nicht.
Nur weil du den nicht kennst, ist er aber trotzdem da. Und mit der mech. Leistung an der Welle zu rechnen ist mit Verlaub Blödsinn.
 
:lol:

Wenn man den cos φ und den Wirkungsgrad genau wissen will, schaut man in den Motoren-Listen der Hersteller nach ...

( das sollten aber auch "Elektroniker" auf die Reihe kriegen, oder nicht? )
 
bigdie schrieb:
Nur weil du den nicht kennst, ist er aber trotzdem da. Und mit der mech. Leistung an der Welle zu rechnen ist mit Verlaub Blödsinn.

Nein, ich orientiere mich an realen Daten, nicht an Schätzungen. Reale Daten stehen auf dem Typenschild.
Damit kann man rechnen, alles andere ist Blödsinn!

Aber ich möchte mich nicht weiter an dem für diesem Forum üblichen Hauen und Stechen beteiligen, deshalb bin ich jetzt raus.
 
Sparky schrieb:
...
Nein, ich orientiere mich an realen Daten, nicht an Schätzungen. Reale Daten stehen auf dem Typenschild.
Damit kann man rechnen, alles andere ist Blödsinn!
...
Wenn du uns das reale Typenschild zur Verfügung stellen würdest dann könnten wir ...
 
Zurück zum eigentlichen Thema:

Das momentane Problem ist doch, dass die 15kW Motore überlastet sind, was man daran ablesen kann, dass sie statt des Nennstroms von ca. 30 Amp. im Dauerbetrieb 35 Amp. aus dem Netz holen.

Zum elektrotechnischen Teil sind ja bereits Vorschläge gemacht worden, -einschließlich der Getriebe-Übersetzungs-Änderung -, aber meines Erachtens muss man sich überlegen das eigentliche Rührwerk (falls man das Teil so nennen kann) effizienter zu gestalten.

Dazu müsste man sich natürlich mit dem Rührwerk-Hersteller kurzschließen, denn er hat ja die Schwachstelle bereits erkannt und in dem einen Fall den Schwachpunkt durch Umgestaltung der Getriebe-Übersetzung beseitigt.

Wenn ich an die unterschiedlichen Formen von Flugzeugpropellern denke, liegt für mich der Schluß nahe, dass man eventuell durch eine andere Formgebung das Rührwerk effizienter gestalten könnte. Effizienter gestalten heißt den Wirkungsgrad des mech. Teil des Rührwerks zu verbessern. Eventuell durch Ingenieure beraten lassen, die aus dem Bereich "Strömungstechnik" kommen.

... und ich bin nicht beleidigt, wenn jemand diese Überlegung für eine Schnappsidee hält :wink:
.
 
Hab gerade mal nachgesehen, ein 11kW Schnelläufer hat 20,5A sind also über 14KVA. Und bei normaler Drehzahl ist der cos.Phi in der Regel schlechter. Aber wie gesagt, wenn es eine Kompensationsanlage gibt, ist der Strom an der Hauptsicherung kleiner und das kann im einfachsten Fall auch pro Motor ein Kondensator sein, der mit zugeschaltet wird.
 
Ändert alles aber nichts daran, daß das Ganze unterdimensioniert ist.

Bei 30kW der zwei Motoren komme ich schon bei einem Wirkungsgrad und cosphi von realitätsfremden 1 auf 43A

Das ist für eine 50A Sicherung zu viel.Bei Cosphi von 0,95 mit einer Kompensation und einen Wirkungsgrad von 0,9
erhält man immer noch über 50A.
Anstatt eines Getriebes macht es mehr sinn einen langsamer drehenden Motor mit geringerer Leistung ein zu setzen, denn das Getriebe verbraucht unnötig Energie.
 
Hallo,

Das Getriebe hat eine Übersetzung von 1/100, also die Antriebswelle dreht mit 15 U/min beim alten Rührwerk und braucht nach Anzeige 30 A. Das neue hat Getriebeübersetzung 1/120 und braucht nach Anzeige in der Steuerung ca. 27 A.
Langsam laufender Motor wird nicht gehen, angeblich sind laut Hersteller 8000 NM Drehmoment auf der Welle.
Die Motoren laufen 6 min zusammen und haben dann 20 min Pause.
Es ging auch 10 Jahre lang ohne Probleme bis vor ein paar Wochen.
Jetzt ist halt die Frage, Getriebe tauschen für 2500 EUR oder Frequenzumrichter und die Drehzahl um 10% reduzieren.

Die Schätzungen bzw. Berechnungen sehe ich als korrekt an, wenn die Motoren laufen liege ich nahe 60 A. wie gesagt, das war aber schon 10 Jahre so und ist nur für 6 min und dieses Rührwerk ist so mehrere Hundert mal verkauft worden.

Gruß aus Bayern
 
Das ändert aber auch nichts dran das Anlagen Altern und schon von Vornherein zu Schwach ausgelegt sind . Noch etwas wenn du denkst das an einem normalem 63 A Hak eine Kompensationsanlage und wie hier schon gesagt wurde mit einem Kondensator hängt bist du da auf dem Holzweg! Der FU würde in Deinem Fall auch nichts bringen!
 
Hallo,

also wäre es eventuell nötig beim EVU mehr Leistung zu beantragen. Die nächste Anschlußgröße wäre dann wohl 100 A oder ?
Und die Neozed-Sicherungen für die Schaltschrank-Zuleitung von 50 A auf 63 A aufrüsten.

Die Hauptzuleitung vom EVU-Schrank zu unserem Hauptverteiler ist ca. 80 m und ein sehr dickes Alu-Kabel ist verlegt (wenn ich mich recht erinnere 50 mm²).


Danke für die Tipps und Meinungen
 
ww schrieb:
Das Getriebe hat eine Übersetzung von 1/100, ....
Die Motoren laufen 6 min zusammen und haben dann 20 min Pause.
Es ging auch 10 Jahre lang ohne Probleme bis vor ein paar Wochen.

Jetzt ist halt die Frage, Getriebe tauschen für 2500 EUR oder Frequenzumrichter und die Drehzahl um 10% reduzieren.
Ist denn schon mal eine konkrete Ursachenforschung betrieben worden?
Möglich wäre ja folgendes:

- Die Zusammensetzung oder Menge des Rührgutes hat sich geändert, so dass mehr Leistung abverlangt wird.

- Das Getriebe ist verschlissen, läuft schwerer oder trocken. Dies müsste sich aber in Form von Wärme bemerktbar machen, wenn hier mehr Leistung abfällt.

- Der Motor hat einen Wicklungsschluß. Denn zieht er nicht unerheblich mehr - müsste dann aber mit der Zeit auch so richtig heiß werden.
Kann eine Fachwerkstadt messen - auch vor Ort, ohne dass man den ausbauen muss.

- Ein Kompensations- oder Phasenkondensator - sofern vorhanden - ist defekt, hat massiven Kapazitätsverlust. Kann man auch messen.

- Oder einer deiner Nachbarn verseucht durch Netzeinspeisung mit einem Billigwechselrichter das Netz massiv mit Oberwellen. Das kann man messen. Messgerät dafür bekommst du bei deinen Stadtwerken. Dann wird der Motor auch so richtig heiß.

- Oder weitere Möglichkeiten.

mfG
 
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