Motor zieht zu viel Strom?!

Diskutiere Motor zieht zu viel Strom?! im Forum Off-Topic & Sonstige Tipps und Probleme im Bereich DIVERSES - Hallo, kurze Info vorweg: Wir bauen Mischmaschinen, Wir haben also eine Mischtrommel(Waagerecht, Öffnung oben) die mit einem Motor gedreht...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
C

Chrischdof

Beiträge
14
Hallo,

kurze Info vorweg:
Wir bauen Mischmaschinen, Wir haben also eine Mischtrommel(Waagerecht, Öffnung oben) die mit einem Motor gedreht wird.
Dazu kommt ein Mischrührkreuz das in die Trommel eingetaucht wird. Die Trommel dreht quasi unten und das Mischrührkreuz wird von oben eingetaucht.

Beide Motoren sollen zeitgleich eingeschaltet werden.

Jetzt zum Problem:
Ist die Trommel (d=900mm) mit Produkt (zähflüssig) gefüllt (120kg) und das Mischrührkreuz (5,5kW / 10,7A / ca. 60U/Min.) wird eingetaucht, fliegt der Motorschutz der Trommel (1,5kW / 3,3A / ca.40U/Min.).

Im Leerlauf ohne Produkt funktioniert alles. Motorschutz ist richtig eingestellt. Der Motorschutz wurde kurzzeitig bis zum Anschlag gestellt (4A), auch hier fliegt der Motorschutz. Die Mischtrommel kann auch seperat eingeschaltet werden also ohne dass das Mischrührkreuz eintaucht. Hier klappt auch alles Problemlos. Der Motorenhersteller wurde auch schon kontaktiert, aber vielleicht hat parallel schon mal jemand eine Idee wie ich das bewerkstelligen kann...

Ein anderer Kunde mit entsprechenden Daten und vergleichbarem Produkt befüllt seine Trommel z. T. mit 160kg ohne Probleme. Hier regelt allerdings ein FU die Drehzahl von beiden Antrieben. Hier kann also so geregelt werden dass beide Motoren mit gleicher Drehzahl laufen. Jetzt beim neuen Kunden ist leider kein FU vorhanden...

Bin um jeden Rat, Tipp etc. dankbar.

Gerne beantworte ich auch Rückfragen.


Danke und Gruß c
 
Wir bauen Mischmaschinen

Und als Hersteller erhoffst Du Hilfe in einem Forum???

Nur so aus meinem laienhaften Gefühl heraus:

Wenn der Trommelmotor den Motorschutzschalter auslöst, zieht er zu viel Strom und das eben nur wenn der Rührlöffel zusätzlichen Widerstand erzeugt und das Produkt zu zähflüssig ist.

Das bedeutet für mich der Motor ist falsch (unter-)dimensioniert, also stärkeren Motor mit größerem Motorschutzschalter verwenden...

Habt Ihr keine Entwicklungsabteilung die so was berechnen kann?

Ciao
Stefan
 
Die Entwicklungsabteilung hat mich einbezogen und um Rat gefragt. Also habe ich gedacht ich Frage zusätzlich mal im Forum nach denn Fragen kostet ja nichts...

Da wir kein Weltkonzern sind, sind die Möglichkeiten was Entwicklung und Forschung betrifft etwas begrenzt und da wir solch ein Problem noch nie hatten werden fast alle Möglichkeiten in betracht gezogen :)

Gruß
 
ist es nicht erforderlich, dass Trommel und Mischkreuz unterschiedliche Drehzahlen haben damit auch gemischt wird? Oder sind die Drehrichtungen unterschiedlich? Oder sind die Drehachsen versetzt? Skizze?

#J.
 
:arrow: Einfach einmal rückwärts rechnen ...

Seither habt ihr an euren Mischern einen Diesel- oder Benzin-Motor mit wieviel PS gehabt?

Die genaue Formel für die Umrechnung lautet: 1 PS sind 0,73549875 kW

Für die Praxis genügt: 1 PS = 0,735 kW

Also rechnet die euch vorliegenden Erfahrungswerte von PS in kW um.

Euer Hauptproblem ist meines Erachtens den richtigen Motortyp zu finden, also nicht unbedingt einen "Drehstrommotor".

Schaut euch einmal an, was die Leute in ihre Teigknetmaschinen einbauen, und hinterfragt, falls möglich, warum sie keine Drehstrommotoren einsetzen.

Es ist dringend zu empfehlen, dass ihr euch von den E-Motoren-Herstellern, bzw. deren Vertretern, beraten laßt, denn die können euch das unterschiedliche Anlaufverhalten der verschiedenen Motorenarten anhand von Kennlinien-Bildern erklären und den für euch geeigneten Motor bestimmen.

Arbeitspunkt eines Elektromotors in der Momentenkennlinie bestimmen, heißt die Aufgabe. Dabei überprüfen ob der Motor überhaupt unter der gegebenen Last "hochlaufen" kann.

Nebenbei: habt ihr eine Momenten-Kennlinie eurer "Maschine" ?

Wahrscheinlich habt ihr sogar eine "Momenten-Kennlinien-Schar", denn die Konsistenz des von eurer Maschine zu verarbeitenden Materials verändert sich vermutlich schon während des Mischvorgangs, oder?

Usw. usf. ist da allerlei zu berücksichtigen, was wohl kaum über eine Diskussion in einem Forum gelingen wird.

FAZIT: Es gibt nicht nur Drehstrommotore.
.
 
Chrischdof schrieb:
.... Hier regelt allerdings ein FU die Drehzahl von beiden Antrieben. Hier kann also so geregelt werden dass beide Motoren mit gleicher Drehzahl laufen. Jetzt beim neuen Kunden ist leider kein FU vorhanden...

Das ist der Punkt wo der Hund das Wasser lässt.

Ein FU ist umfangreich parametrierbar. Du kannst mit selbigem u.a. die max Stromaufnahme einstellen.
Du kannst sogar die Zeit einstellen (Sanftanlauf) die er braucht bis zur max Stromaufnahme.
Lies dich mal in die Funktionen eines FU ein, dann wirst du sehen, dass ein solches Gerät die Einstellungen einer Vielzahl von Parametern erlaubt.

Gruss
 
Sparky schrieb:
Chrischdof schrieb:
.... Hier regelt allerdings ein FU die Drehzahl von beiden Antrieben. Hier kann also so geregelt werden dass beide Motoren mit gleicher Drehzahl laufen. Jetzt beim neuen Kunden ist leider kein FU vorhanden...

Das ist der Punkt wo der Hund das Wasser lässt.

Ein FU ist umfangreich parametrierbar. Du kannst mit selbigem u.a. die max Stromaufnahme einstellen.
Du kannst sogar die Zeit einstellen (Sanftanlauf) die er braucht bis zur max Stromaufnahme.
Lies dich mal in die Funktionen eines FU ein, dann wirst du sehen, dass ein solches Gerät die Einstellungen einer Vielzahl von Parametern erlaubt.

Gruss
Ein höheres Drehmoment erzeugt aber auch ein FU nicht.

Blöde Frage, bei der Maschine, die funktioniert, sind da Motoren mit gleicher Leistung und Drehzahl dran? Wäre nicht das 1. Mal, das ich das erlebt habe nach einem Motortausch, das eine Anlage nicht mehr ging. Nur weil einer denkt 4kW sind 4 kW und die Drehzahl des Motors nicht beachtet hat.
 
Meines Erachtens hilft da nur messen.
und zwar nicht elektrisch sondern mechanisch!
Welche Kraft wird benötigt wennd er Mischer eingetaucht ist.
Dieser bremst natürlich die Trommel je mehr um so zähflüssiger das ganze ist.
Wenn der Mischer dann noch in die andere Richtugn dreht bremst die Leistung des einen Motors den anderen aus.

Also benötigst Du stärkere Motoren oder welche die bei gleicher Leistung langsamer drehen, wenn das nicht den Prozess stört.
 
bigdie schrieb:
Ein höheres Drehmoment erzeugt aber auch ein FU nicht.
Ich merke, du hast von solchen Geräten keine blasse Ahnung.

Mit einem angepassten FU hole ich dir mehr Drehmoment aus einem Motor, als du das ohne FU jemals hinbekommst.

Gerade dieses Szenario, das hier angesprochen wird, schreit nach Einsatz eines FU.

Ein angepasster FU kann durch Ausnutzung und Regelung der Gegen-EMK dem Motor optimale Leistungskurven abverlangen.

Dem Fragesteller empfehle ich mal diese Seite zu studieren: http://www.all-electronics.de/ein-frequ ... e-motoren/
 
:?:

Ich lese in der Anfrage, dass bei dem neuen Kunden

kein FU vorhanden sei.

Also wundere ich mich daher, dass jemand in diesem Thread immer wieder einen FU ins Spiel bringt ...

Mehr schreibe ich jetzt nicht mehr dazu, sonst gibt es wieder einen Sturm im Wasserglas.

Aber den Kopf schütteln darf man wohl noch :wink:
.
 
Also wir haben Messungen mit einem Amperemeterzange bei verschiedenen Füllungen Durchgeführt da beträgt die Stromaufnahme bei der Mischtrommel mit Mischung 140 Kg Mischdauer ca. 2,5 min. Messbereich von 2,9 auf 4,4 Ampere hoch das Mischkreuz liegt bei 9,7 Ampere Stromaufnahme.


2. Mischung 160 Kg Mischdauer ca. 2,5 min. Messbereich von 2,9 auf 5,2 Ampere hoch das Mischkreuz liegt bei 9,7 Ampere Stromaufnahme.

Und richtig, ein FU ist nicht vorhanden.
 
5,2A ist halt zu viel für einen Motor mit nur 3,3A Nennstrom
Fazit Motor zu klein.
 
Octavian1977 schrieb:
5,2A ist halt zu viel für einen Motor mit nur 3,3A Nennstrom
Fazit Motor zu klein.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ob ein Motor zu klein ist, kann man nicht allein davon herleiten, dass ein größerer Strom als der Nennstrom gezogen wird.

In der Berufsschule für "Elektriker" lernt man die Betriebsarten der Elektromotoren kennen. Eventuell hilft das Stichwort "Einschaltdauer" auf die Sprünge.

Die Betriebsarten sind der Knackpunkt dafür, dass man den geeigneten Motor wählen kann.

Für Maschinenbauer ist es ratsam sich vom Motor-Hersteller hinsichtlich der zu wählenden Betriebsart beraten zu lassen, was im vorliegenden Fall wohl zu einem zielführenden Ergebnis verhelfen würde.

Betriebsarten sind gekennzeichnet durch die Merkmale wie S1, S2, S3, usw.

Was ich meine, ist unter folgendem LINK gut "erklärt":

https://www.elektro-kahlhorn.de/betrieb ... _:320.html

Für die unterschiedlichen Betriebsarten werden spezielle Wicklungen eingesetzt, die temperaturmäßig auf die Anforderungen abgestimmt sind. Z.B. doppelt lackierte Drähte für die Wicklungen und das Tränken der Wicklungen in auserlesenen (angepaßten) Tränklacken.

.
 
naja, zumindest fällt nach 2,5min der auf 3,3A oder auch 4A eingestellte Motorschutzschalter.

#J.
 
hicom schrieb:
naja, zumindest fällt nach 2,5min der auf 3,3A oder auch 4A eingestellte Motorschutzschalter.

#J.

Nach fachgerechter Beratung wird man keinen altmodischen Krempel wie Motorschutzschalter benützen, sondern die Temperaturen in den Wicklungen messen und auswerten.

Daher werden bekanntlich entsprechende Isolierstoffklassen eingesetzt, dass man die gewählten Motoren in den geforderten Betriebsarten betreiben kann :!:

Maschinenbauer sollten das wissen, aber für "Elektriker" gilt die verschärfte Form "müssten" es wissen.

.
 
@patois: Auch ein Motor für die Betriebsarten S1, S2 usw. darf nicht wesentlich mehr als Nennstrom ziehen. Diese zulässige Betriebsdauer gilt auch bei Nennstrom.
Und hier wird der Nennstrom wesentlich überschritten.
 
patois schrieb:
Nach fachgerechter Beratung wird man keinen altmodischen Krempel wie Motorschutzschalter benützen, sondern die Temperaturen in den Wicklungen messen und auswerten.
Und weshalb werden unzählige Motoren heute ohne diesen Krempel, wie Wicklungstemperaturüberwachung gefertigt?
 
.
Wenn man die Betriebsarten für die Auswahl des Motors zugrunde legt, sollte man nicht mehr mit dem Begriff "Nennstrom" hantieren, da es eigentlich um die Erwärmung und Abkühlung (ED) des Motors geht,
und -wie bereits beschrieben- die Materialien des Motors (Wicklungen) entsprechend ausgewählt werden.

Ich habe das Gefühl dieses Thema ist ein wenig zu OFF-TOPIC für ein Elektrikforum ... :wink:

.
 
Auch bei messen und auswerten der Temperaturen sollte man den Strom überwachen.
 
patois schrieb:
hicom schrieb:
naja, zumindest fällt nach 2,5min der auf 3,3A oder auch 4A eingestellte Motorschutzschalter.

#J.

Nach fachgerechter Beratung wird man keinen altmodischen Krempel wie Motorschutzschalter benützen, sondern die Temperaturen in den Wicklungen messen und auswerten.

Daher werden bekanntlich entsprechende Isolierstoffklassen eingesetzt, dass man die gewählten Motoren in den geforderten Betriebsarten betreiben kann :!:

Maschinenbauer sollten das wissen, aber für "Elektriker" gilt die verschärfte Form "müssten" es wissen.

.
Der Motorschutzschalter ist dafür gebaut, um den Motor zu schützen. Und das tut er. Ergo ist die Leitung zu klein oder die Drehzahl des Motors zu hoch.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Motor zieht zu viel Strom?!
Zurück
Oben