Potentialausgleich an Sat-Antenne. Schutz gegen Vergammeln?

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worlde

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Hallo zusammen,

vergammelt die 4mm² PE Leitung (Potentialausgleich) an der Sat-Antenne nicht mit der Zeit, weil sie ja ständig der Witterung ausgesetzt ist? Sowohl das Kupfer, als auch der Mantel. Ist es eine normale Leitung oder gibt es da spezielle Leitungen bzw. Klemmen für den Außenbereich?
Vielen Dank
 
4mm² für die Antenne dürfte etwas gering sein.

Ohne Sauren Regen korrodiert Kupfer nicht sonderlich stark.
Im Freien verlegte Leitungen müssen selbstverständlich Witterungs- und UV beständig sein, was auf Typen wie NYM-J oder NHXMh-J nicht zutrifft.

Für den Anschluß wäre z.B. ein Kabel Typ NYY-J brauchbar.
 
Re: Potentialausgleich an Sat-Antenne. Schutz gegen Vergamme

worlde schrieb:
vergammelt die 4mm² PE Leitung (Potentialausgleich) an der Sat-Antenne nicht mit der Zeit, weil sie ja ständig der Witterung ausgesetzt ist?
Potenzialausgleich an Sat-Antenne deutet bereits gewollt oder ungewollt darauf hin: Antennenträger erdungspflichtiger Antennen auf dem Dach und außerhalb von als sicher bezeichneten Fassadenbereichen sind nach DIN EN 60728-11 mit min. 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² Blitzableiterdraht blitzstromtragfähig mit dem Schutzpotenzialausgleich zu verbinden und zu erden.

Bei weniger als 3 Ableitungen eines Blitzschutzsystems oder üblicherweise einem Erdungsleiter für Antennen müssen die Verbinder und die HES für die verwendete Materialkombination nach Prüfnorm Klasse H = 100 kA zertifiziert sein.

4 mm² Cu ist nur für nicht blitzstromtragfähigen PA der Kabelschirme und Komponentengehäuse zugelassen und wird gewöhnlich innerhalb von Gebäuden verlegt und wettergeschützt an die zumeist suboptimal direkt geerdeten Antennenträger angeklemmt. Da 4 mm² Cu nicht blitzstromtragfähig ist, müssen dessen Klemmen auch nicht blitzstromtragfähig sein.

Zu welchem Zweck wolltest du einen 4 mm² PA-Leiter außen anklemmen und ableiten?
 
danke für die Antwort und sorry für meine späte Antwort.
Die Sat-Antenne wird an einem Rohr auf dem Garagenflachdach montiert. Die Erdung der Sat-Antenne erfolgt außerhalb der Garage und wird mit einem 10mm Edelstahlrunderder mit dem Ringerder verbunden. Die Sat-Kabel werden durch das Rohr in die Garage geführt. Und innerhalb der Garage sollen die Sat-Kabel mit einem Erdungsblock geerdet werden. Und meine Frage bezog sich auf die Verbindung zwischen diesem Erdungsblock und Sat-Schüssel. Dazu gab es hier und im expertenforum-bau von mir ein gesondertes Thema.
http://www.elektrikforum.de/ftopic27314-0-asc-10.html

wie ich gerade nochmals nachgelesen habe, hast du damals geschrieben, dass der Erdungsblock mit dem Antennenträger verbunden wird. Und dies könnte dementsprechend innen gemacht werden
 
worlde schrieb:
Wäre dann folgender Artikel das richtig, um den Sat-Mast an den Ringerder anzuschließen?
https://www.dehn.de/pdbRes/DE_DE_Web/20 ... 540103.pdf
Ob und für welche Materialkombinationen Bauteile Klasse N oder H blitzstromtragfähig sind, kann man für fast alle DEHN-Artikel detailliert online nachlesen.

Im Prüfnachweis für diese Schelle liegt allerdings in der der ersten Zeile mit Klasse N für den 4 mm² Cu ein Fehler vor, denn der wird bei 50 kA zum Glühwürmchen. Ansonsten ist die Schelle durchweg Klasse H von 16 mm² Cu über 25 mm² Alu (massiv oder mehrdrähtig) bis 8 mm Blitzableiterdraht aus St/tZn, Alu oder NIRO zertifiziert.

Zur eierlegenden Wollmichsau für den Mastanschluss gehört aber noch ein normkonformer Anschluss an den Ringerder.
 
Also werde ich die 4mm² Potentialausgleichsleitung innerhalb der Garage an dem Blech von der Sathalterung (Selbstbau aus Edelstahl) anschließen.
Gibt es spezielle Kabelschuhe für massive Leiter? Oder würdet ihr in das Blech der Sathalterung eine Schraube machen (Einzelheit Z) und die 4mm² Leitung zu einer Öse biegen und dann am Blech anschließen?
Die Erdung wird außerhalb der Garage über eine Schelle am Rohr von der Sathalterung angeschlossen.
 
ich habe mir einen Sat-Mast aus Edelstahl fertigen lassen. Grob gesagt besteht er nun aus einem Winkel, an dem ein Rohr angeschweißt ist. Der Mast soll an einem Flachdach montiert werden. Dazu wird der "Winkel" an den Balken und dem daraufliegenden Brett befestigt. So dass das Rohr durch das Brett geht und dort dann Sat-Antenne installiert wird. Die Erdung wird außerhalb der Garage über einen Edelstahlrundstab zum Ringerder verbunden. Die Satkabel werden durch das Rohr in die Garage geführt und dort soll der Potentialausgleich gemacht werden. Dazu muss ein 4mm² massiver PE Leiter an das Blech angeschlossen werden. Wie würdet ihr das machen? Eine Schraube durchs Blech und daran dann der PE Leiter, der dann mit den Klemmblöcken verbunden wird? Sind gebogene Ösen noch zulässig? Oder gibt es spezielle Kabelschuhe für Massivleiter? Oder habt ihr ganz andere Ideen?
Muss die Erdung (16mm² oder Stahlrundleiter etc) und Potentialausgleich (4mm²) an der selben Stelle angeklemmt werden oder ist es zulässig, dass die Erdung außerhalb des Gebäudes und der Potentialausgleich innerhalb des Gebäudes an der Halterung angeschlossen werden?
Danke


https://s21.postimg.org/gsr66c6kz/halterung.jpg
 
worlde schrieb:
ich habe mir einen Sat-Mast aus Edelstahl fertigen lassen. Grob gesagt besteht er nun aus einem Winkel, an dem ein Rohr angeschweißt ist. Der Mast soll an einem Flachdach montiert werden. Dazu wird der "Winkel" an den Balken und dem daraufliegenden Brett befestigt. So dass das Rohr durch das Brett geht und dort dann Sat-Antenne installiert wird.
Einen Winkel kann ich nicht erkennen und ohne Bemaßung ist die Stabilität und Normkonformität der Konstruktion nicht abzuschätzen.

Ich hätte einen von unten an zwei Sparren befestigten Dachsparrenhalter vorgezogen, dann bleibt der Mast auch noch lotrecht wenn der Sparren "arbeitet".

worlde schrieb:
Die Erdung wird außerhalb der Garage über einen Edelstahlrundstab zum Ringerder verbunden.
Mit dem Edelstahlrundstab ist hoffentlich eine Anschlussfahne an den Ringerder bzw. Ableitung/Erdungsleitung vom Mast gemeint und kein Laienkonstrukt aus V2A, das im Erdreich unzulässig ist.

Nach DIN 18014, die nur für Neubauten gilt, müssen alle Anschlussfahnen mit dem Ringerder und dem Funktionspotenzialausgleichsleiter verbunden sein. Das ist nachträglich nicht mehr möglich, aber wenigstens eine Verbindung zum Schutzpotenzialausgleich/HES ist unverzichtbar und dass der Antennenträger mit dem RE Klasse H blitzstromstragfähig verbunden sein muss, hatten wir schon.

worlde schrieb:
Die Satkabel werden durch das Rohr in die Garage geführt und dort soll der Potentialausgleich gemacht werden. Dazu muss ein 4mm² massiver PE Leiter an das Blech angeschlossen werden. Wie würdet ihr das machen? Eine Schraube durchs Blech und daran dann der PE Leiter, der dann mit den Klemmblöcken verbunden wird? Sind gebogene Ösen noch zulässig? Oder gibt es spezielle Kabelschuhe für Massivleiter?
Nicht blitzstromtragfähige PA-Leiter müssen nicht aus Einzelmassivdraht bestehen. Bei 4 mm² Cu massiv sind auch selbst hergestellte Ösenanschlüsse tolerierbar, so sie auch korrosionsverträglich und sicher arretiert sind. Passende Kabelschuhe gibt es für beide Drahtarten, aber auch die müssen fachgerecht verpresst und angeschraubt werden.

worlde schrieb:
Muss die Erdung (16mm² oder Stahlrundleiter etc) und Potentialausgleich (4mm²) an der selben Stelle angeklemmt werden oder ist es zulässig, dass die Erdung außerhalb des Gebäudes und der Potentialausgleich innerhalb des Gebäudes an der Halterung angeschlossen werden?
Dass man nicht an einer Schelle anschließen muss, geht doch schon aus anderen Beiträgen hervor.

16 mm² im Erdreich direkt an Ringerder anzudocken wäre Obermurks. Predigten, dass es nur wenige Alternativen gibt um 16 mm² Cu normkonform an Blitzschutzbauteile mit 8 - 10 mm zu verbinden, finden sich auch in diesem Forum genug.

Vor 2007-09 an Neubauten eingebaute Ringerder durften noch aus St/tZn bestehen, da hat man bei den Anschlussfahnen die Wahl zwischen St/tZn oder NIRO (V4A). NIRO kann man ohne Isolation bis zu einer Zweimetall-Trennstelle ~ 1 m über Grund verlegen und mit 8 mm² Blitzableiterdraht zum Antennenträger korrosionsverträglich verbinden. Feuerverzinkter Bandstahl muss jeweils 0,3 m unter- und oberhalb des Erdaustritts isoliert sein, bei Rundstahl ist nach Blitzschutznorm eine Erdeinführungsstange mit 16 mm Durchmesser gefordert.

In der Zeit, in der wir um blitzschutztechnische Basics diskutieren, hätte dir jeder im Blitzschutzbau tätige Eisenbieger auch ohne VDE- oder VdS-Zertifikat die Erdungsleitung fachgerecht ausgerichtet, verlegt und befestigt.

Mein Tipp: Lass es machen!
 
Dipol schrieb:
Einen Winkel kann ich nicht erkennen und ohne Bemaßung ist die Stabilität und Normkonformität der Konstruktion nicht abzuschätzen.
Anbei eine Zeichnung und ein Bild von dem Halterung. Wenn ich den mit gekauften Halterungen vergleiche, sind die schon einiges filigraner und aus Alu
Dipol schrieb:
Ich hätte einen von unten an zwei Sparren befestigten Dachsparrenhalter vorgezogen, dann bleibt der Mast auch noch lotrecht wenn der Sparren "arbeitet".
der Dachsparrenhalter arbeitet dann doch auch, wenn der Sparren arbeitet oder?

Dipol schrieb:
worlde schrieb:
Die Erdung wird außerhalb der Garage über einen Edelstahlrundstab zum Ringerder verbunden.
Mit dem Edelstahlrundstab ist hoffentlich eine Anschlussfahne an den Ringerder bzw. Ableitung/Erdungsleitung vom Mast gemeint und kein Laienkonstrukt aus V2A, das im Erdreich unzulässig ist.
Ja, es soll ein Edelstahlrundstab zwischen Ringerderanschlussfahne und Satmast angeschlossen werden. Mit Dehn-Klemme etc.


Dipol schrieb:
Nach DIN 18014, die nur für Neubauten gilt, müssen alle Anschlussfahnen mit dem Ringerder und dem Funktionspotenzialausgleichsleiter verbunden sein. Das ist nachträglich nicht mehr möglich, aber wenigstens eine Verbindung zum Schutzpotenzialausgleich/HES ist unverzichtbar und dass der Antennenträger mit dem RE Klasse H blitzstromstragfähig verbunden sein muss, hatten wir schon.
ja, der Ringerder ist an zwei gegenüberliegenden Stellen mit dem Funktionsausgleichsleiter verbunden.



https://s15.postimg.org/5bvja7jiv/Mast.jpg


https://s11.postimg.org/b9nw20fxb/zeichnung.jpg
 
worlde schrieb:
Anbei eine Zeichnung und ein Bild von dem Halterung. Wenn ich den mit gekauften Halterungen vergleiche, sind die schon einiges filigraner und aus Alu
Alurohre erfüllen die Norm-Anforderungen an die Steckgrenze gundsätzlich nicht, sind somit allesamt nicht normkonform.

Auch ohne Kenntnis der Steckgrenze des Edelstahlrohrs kann man bei 60 mm Durchmesser, 3 mm Wandstärke und 0,80 m Dachüberstand davon ausgehen, dass das auch mit einer Sat.-Antenne von 1 m Durchmesser bei Sturm nicht geknickt wird.

Die Schwachstelle ist der Blechwinkel mit 140 mm Lochabstand. Gegen den Sparren würde ich den nur mit durchgehenden Schrauben oder Gewindestangen ≥ M 8 fixieren. Dann bleibt zu hoffen, dass der Sparren dick genug ist um nicht zu kippeln. Wie das Flachdach am Mastdurchgang wieder abgedichtet wird, will ich lieber nicht wissen.

worlde schrieb:
der Dachsparrenhalter arbeitet dann doch auch, wenn der Sparren arbeitet oder?
Bei Befestigung an zwei Sparren kippelt aber nichts.

worlde schrieb:
Ja, es soll ein Edelstahlrundstab zwischen Ringerderanschlussfahne und Satmast angeschlossen werden. Mit Dehn-Klemme etc.
NIRO (V4A) ist optimal gegen Korrosion geschützt aber hat einen schlechten Leitwert. Deswegen wird für Ableitungen vorzugsweise Alu-Knetlegierung verwendet.

worlde schrieb:
ja, der Ringerder ist an zwei gegenüberliegenden Stellen mit dem Funktionsausgleichsleiter verbunden.
Das sollte dann auch reichen, wenn die Verbnder nur Klasse N zertifiziert sind.

Inzwischen ordne ich dieses Filibuster-Objekt Anfragen in anderen Foren zu. :wink:
 
Dipol schrieb:
NIRO (V4A) ist optimal gegen Korrosion geschützt aber hat einen schlechten Leitwert. Deswegen wird für Ableitungen vorzugsweise Alu-Knetlegierung verwendet.
Gibt es Probleme, wenn NIRO mit Aluminium zusammengeschlossen wird? In Bezug auf Kontaktkorrosion etc. Habe eine Tabelle gefunden, da ist das Verbinden von Alu und NIRO im Erdreich nicht zulässig. In der Luft ist diese Verbindung zulässig. Oder gibt es hierzu besondere Klemmen?
 
worlde schrieb:
Habe eine Tabelle gefunden, da ist das Verbinden von Alu und NIRO im Erdreich nicht zulässig. In der Luft ist diese Verbindung zulässig. Oder gibt es hierzu besondere Klemmen?
Fragen, bei denen dir selbst bewusst wird, dass die Arbeiten den eigenen fachfremden Horizont übersteigen, kennst du offenbar nicht.

Alu ist auch im Erdreich mit NIRO korrosionsverträglich, aber dort wie auch auf oder in Mauerwerk absolut unzulässig.

Eine Blitzschutzfachkraft würde eine Anschlussfahne aus NIRO-Ringerderdraht mit 10 mm Durchmesser setzen und ab der Trennstelle in ~ 1 m Höhe über dem Boden einen 8 mm Blitzableiterdraht nach örtlicher Erfordernis primär aus Alu-Knetlegierung, St/tZn oder Kupfer zum Antennenträger legen.
 
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Thema: Potentialausgleich an Sat-Antenne. Schutz gegen Vergammeln?
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