Datenkabel parallel zur Hauptanschlussleitung verlegen

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gnomifon

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Hallo zusammen,

dies ist mein erster Post hier, bitte seid nachsichtig mit mir :) Ich würde mich freuen wenn ihr mir ein wenig Feedback zu meinem Vorhaben geben könntet:

In unserem Hauswirtschaftsraum führt ein rechteckiger 6x10cm Schacht vom Hausanschlusskasten zum Zählerschrank. In diesem liegt die Hauptanschlussleitung, die Anschlussleitung für die Wärmepumpe und das Telefonkabel.
Ich habe vor ein paar Cat7 Leitungen in diesem Raum zu verlegen und hierfür diesen Kabelschacht zu verwenden da er genau dort hin führt wo ich eine Netzwerkdose montieren möchte.

Kann ich ohne Bedenken die Cat7 Verlegekabel mit in den Kabelschacht legen? Das Patchpanel und somit auch die Schirmung des Cat7 Kabels würde ich natürlich an die PE anschließen. Ich weiß, dass parallel geführte Stromkabel die Signale auf dem Cat7 Kabel stören können. Führt dies in der Praxis wirklich zu Datenübertragungsfehlern auf der Cat7 Leitung? Oder ist dies mehr ein theoretischer Aspekt der sich in der Praxis nicht relevant auswirkt?


Viele Grüße
 
Ja parallele Verlegung führt zu Beeinträchtigungen.
Wie stark hängt davon ab wie groß der Abstand ist, und auch wie lang die parallele Strecke ist.

Im Zweifelsfall die Netzwerkleitungen mit Blechkanal abschirmen.

Beim Erden von den Schirmen unbedingt drauf achten, daß diese nur einseitig aufgelegt werden, um Ableitströme auf dem Schirm zu vermeiden.
 
Du kannst bedenkenlos Cat7 parallel zu einer Haushaltsstromleitung legen, das beeinflusst überhauptnicht.
1. ist cat7 ausreichend gut abgeschirmt und
2. geschieht der Datenverkehr digital-symmetrisch und lässt sich durch ein 50Hz-Feld nicht beeinflussen.

Alleine schon die Twisted Pair Technik verhindert Einstreuung ins Datennetz. Twisted Pair bedeutet symmetrische Übertragungstechnik die per se keine Gleichtaktsignale überträgt.

Dazu ist noch jedes Adernpaar für sich abgeschirmt und danach nochmal das gesamte Kabel.

Also, leg los.
 
Octavian1977 schrieb:
Beim Erden von den Schirmen unbedingt drauf achten, daß diese nur einseitig aufgelegt werden, um Ableitströme auf dem Schirm zu vermeiden.

Ist vielleicht eine blöde Frage, aber wieso müssen die Schirme denn einseitig verbunden werden? Ich hätte gedacht, dass auf beiden Seiten PE an der Schirmung anliegt und es deshalb egal ist ob beide oder nur eine Seite verbunden ist.
 
Werden die Schirme mehrfach geerdet fließen über diese Teilableitströme. Die Schirme sind aber nicht in der Lage diese zu tragen. Folge sind defekte an Schrimleitungen oder Datenverlust.

Für den Überspannungsschutz ist dies allerdings wieder von Nachteil. Wenn man Überspanungsschutz verbauen will muß man dann zwischen Schirm und Erdung auch einen Ableiter einsetzen.
 
Völliger Quatsch.

Die Schirme werden an allen Enden mit wiederum geerdeten Geräten, wie z.B. Switches oder Endgeräten verbunden.

Wenn du fertig konfektionierte Kabel kaufst, ist das ebenso.
Ich frage mich, wo da Teilableitströme herkommen sollen, die vom Schirm nichtmehr getragen werden können.
Ich habe selten solch einen Unsinn gelesen.

Diese Annahme scheint aus der Audio-Technik zu stammen, denn dort wird mitunter nur einseitig geerdet, aber nicht wegen der Ableitströme, sondern um sogen. Brummschleifen zu verhindern.
 
Das hat mit Audio nichts zu tun, in professionellen Anlagen wird das so gemacht.
Zugegeben Schäden an Schirm bei beidseitiger Erdung sind seltener, Störungen dafür an der Tagesordnung.

In der Analogen Audiotechnik kann ich mir vorstellen, daß dieser Ableitstrom dann zu Störgeräuschen führt.

Bei Netzwerktechnik, Bus und Co stellt sich dann Datenverlust oder Geschwindigkeitsreduktion ein.
 
kannst ja gerne mal googeln.
Ist eben kein purer Unsinn.

prinzipiell könnte man auch beidseitig Erden wenn ein guter Potentialausgleich zwischen den beiden Enden besteht, nur der ist eher selten.
Bei verPENnten Installationen ein extremes Problem, bei TT nicht ganz so, aber auch in TN-S Netzen immer noch vorhanden
 
Octavian1977 schrieb:
Bei verPENnten Installationen ein extremes Problem, bei TT nicht ganz so, aber auch in TN-S Netzen immer noch vorhanden
Äpfel und Birnen.

Lutz
 
Jetzt bin ich etwas verwirrt, also ist beidseitig die Schirmung verbinden richtig oder nur einseitig? Die CAT7 Kabel sollen nur innerhalb eines Raumes verlegt werden, die Leitungslängen werden also bei max. 15m liegen.

Octavian1977 schrieb:
Bei verPENnten Installationen ein extremes Problem, bei TT nicht ganz so, aber auch in TN-S Netzen immer noch vorhanden

Wir haben einen Neubau der 2016 fertig geworden ist, aber keine Ahnung welches der Systeme standardmäßig verbaut wird.
 
Sparky schrieb:
Octavian1977 schrieb:
Bei Netzwerktechnik, Bus und Co stellt sich dann Datenverlust oder Geschwindigkeitsreduktion ein.
Ich weiss nicht, wie du zu solchen Annahmen kommst.
Auf jeden Fall, ist es purer Unsinn.

Die Bibel für alle Netzwerk-Techniker findest du hier:
http://www.netzmafia.de/skripten/netze/twisted.html

Wenn du das alles verinnerlicht hast, weisst du auch warum deine Annahme Quatsch ist.
Hast ja Recht, aber octavian wirst du nicht Überzeugen, das hab ich schon 100 mal versucht. Twisted Pair kannst du mit solchen Lapalien nicht stören. Bei den Amis ist das nicht mal geschirmt, das macht man nur bei uns, weil die Netzwerkleitung sonst Radio und Fernseher stören könnte. aber nicht umgekehrt.

Die Trennung von Leitungen laut Norm hat einzig den Grund, das man verlangt, das zusammen verlegte Kabel und Leitungen alle für die jeweils höchste Spannung, im bündel isoliert sein müssen. Wenn ich also das Netzwerkkabel neben eins lege, welches 230V führt, dann muss das netzwerkkabel auch für diese spannung isoliert sein oder auf Abstand liegen. Ist eigentlich Blödsinn, aber die Norm will es so.
In der Praxis sieht das dann so aus, das der Eli Trennstege in jede Kabelrinne baut, und Kanäle mit trennung verbaut, wo es nötig ist und hinterher kommt dann die Telekomm oder irgend ein anderer Kleinspannungsverein, und legt seine Leitung kreuz und quer, wie es am besten geht. Norm ist egal, weil am Ende zählt nur, das es funktioniert und das tut es dann ja auch. Aber gegen Beton im Kopf kann man halt nicht angehen, ich hab auch schon Glasfaserleitung in einem Stahlpanzerrohr in die Kabelrinne verlegen müssen, damit es keine Störungen durch die benachbarten Kabel gibt.
 
Dann erklär mir bitte mal wozu man in Rechenzentren Energieleitungen als NYCWY verlegt und diese dann noch in Kabelrinnen mit Blechdeckel packt.

Und erzähl mir jetzt nicht das wäre nicht so, ich arbeite dort!
 
Octavian1977 schrieb:
Dann erklär mir bitte mal wozu man in Rechenzentren Energieleitungen als NYCWY verlegt und diese dann noch in Kabelrinnen mit Blechdeckel packt.

Und erzähl mir jetzt nicht das wäre nicht so, ich arbeite dort!
Das kann man genauso wenig erklären wie Glasfaserleitung in Stapa Rohr wegen der Abschirmung. Ist einfach Blödsinn, und kommt daher, das ein Planungsbüro oder Architekt 10% der Bausumme einstreicht.
 
In großen Rechenzentren sind die Schutzpotentialausgleichsleiter sogar Maschenförmig verlegt. Eben damit mögliche Ausgleichströme und Fehlerströme nicht über die Datenleitungen fließen!
Noch etwas eine Datenleitung wird Schirmmässig beidseitig aufgelegt. Damit eben die Daten nicht übersprechen! Du hast es hier mit HF und nicht mit wackelnden Gleichstrom zu tun! Selbst Schirmungsfehler beeinflussen die Datenraten massiv!
 
In großen Rechenzentren sind die Schutzpotentialausgleichsleiter sogar Maschenförmig verlegt. Eben damit mögliche Ausgleichströme und Fehlerströme nicht über die Datenleitungen fließen!
Noch etwas eine Datenleitung wird Schirmmässig beidseitig aufgelegt. Damit eben die Daten nicht übersprechen! Du hast es hier mit HF und nicht mit wackelnden Gleichstrom zu tun! Selbst Schirmungsfehler beeinflussen die Datenraten massiv!
 
Pumukel schrieb:
Selbst Schirmungsfehler beeinflussen die Datenraten massiv!
Unsinn, kannst du weglassen, bekommst höchstens Ärger mit der Bundesnetzagentur. An der Datenrate ändert sich nichts, außer die inneren abschimungen der Adernpaare. Die verringern das Übersprechen in der Leitung. Die beeinflussen auch die Übertragung wenn man die Kabel sowohl bei der Länge als auch bei der Frequenz bis zur Grenze ausnutzt. Die inneren Schirme sind aber gar nicht irgendwo verbunden.
 
PS.
Viel wichtiger ist bei Twisted Pair Leitungen, das man Biegeradien und Zugkräfte bei der Verlegung einhält. Und was ich auch schon sehr oft sehen musste, die Verseilung der Adernpaare wird in der Dose oder dem Patchfeld 5cm aufgedreht. Da stört jeder mm, den die Drähte ohne Verseilung liegen.
An solchen Stellen ändert sich der Wellenwiderstand und man bekommt Reflektionen und Stehwellen in der Leitung und damit eine höhere Dämpfung.
 
Hast du jemals ein Cat 7 richtig ausgemessen? Und schon mal ein richtiges Messprotokoll gesehen?
 
Ich hab schon Glasfaserleitungen gemessen, da gab es noch nicht mal Twisted Pair.
Bei Twisted Pair wird die Dämpfung gemessen und die Übersprechdämpung zwischen den Adernpaaren und daraus ein Quotient gebildet, der Ausdruck für die Kabelgüte ist um es mal Laienverständlich auszudrücken. Nebenbei hat man dann noch die Leitungslänge und gute Messgeräte können dir dann auch noch anzeigen, wieviel Verbindungsstellen Stecker und andere Fehlerstellen dazwischen sind und nach wievielen Metern die kommen. Letzteres geht auch mit einem guten Impulsgenerator und einem Oszi wenn man weis, was man tut.

Aus diesem Grund schreibe ich auch immer, das Cat5e fürs traute Heim reicht, wo man kaum mal Leitungen länger als 15m hat. Die sind auf diese kurze Distanz nähmlich genauso gut wie ein Cat7 auf 100m auch für höhere Frequenzen Ein Gut und Schlecht gibt es in der Hochfrequenztechnik nähmlich nicht sondern in 1. Linie Faktoren wie Dämpfung und diese ist ganz einfach abhängig von Frequenz und Länge
 
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