Spannung zw. Phase-Schutzleiter und Nullleiter-Schutzleiter

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FredFeuerstein

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Nachdem mein Junger heute an einem angeschlossenem Elektrogerät einen leichten Schlag erhalten hat, habe ich mal die Steckdosen vermessen. Da ich keinen Duspol habe, musste ich mit meinem Multimeter messen. Im ganzen Haus war die Spannung an den Steckdosen wie ich es mir vorstelle, zwischen Phase und Nullleiter 230 V,zwischen Schutzleiter und Nulleiter 0 V und zwischen Schutzleiter und Phase 230 V.

Nur in dem Raum, wo mein Junger den Schlag bekommen hat, habe ich zwischen Phase und Schutzleiter 30 V gemessen und zwischen Schutzleiter und Nullleiter 11 V. Irgendwie scheint der Schutzleiter ein geringes positives Potential zu haben, was auch den leichten Schlag bei Berühren eines angeschlossenen Geräts erklären würde.

Verkabelung wurde damals von einem Elektriker ausgeführt, FI-Schalter sind nicht vorhanden.

Werde am Montag mal einen Elektriker beauftragen, mich interessiert dennoch, was da schiefgelaufen sein könnte.
 
Werde am Montag mal einen Elektriker beauftragen, mich interessiert dennoch, was da schiefgelaufen sein könnte.

Mit Deiner Messtechnik sind die Schutzmassnahmen nicht zu prüfen.
 
elektroblitzer schrieb:
Mit Deiner Messtechnik sind die Schutzmassnahmen nicht zu prüfen.
Nein, aber die Messergebnisse sollten auch dir sagen, dass hier etwas oberfaul ist.

@TE: Wann war denn "damals"?
Evtl. waren auch zur der Zeit FI-Schalter schon Pflicht.
 
werner_1 schrieb:
@TE: Wann war denn "damals"?
Evtl. waren auch zur der Zeit FI-Schalter schon Pflicht.

"Damals" war vor gut 20 Jahren. Wir haben damals angebaut, das besagte Zimmer gehört zum Neubau.

Habe jetzt gerade noch eine Steckdose mit diesen seltsamen Werten gefunden. Sie sitzt auf der Rückseite der Wand, die Alt- von Neubau trennt auf der Altbauseite. Die anderen Steckdosen in dem Altbauzimmer sind aber alle in Ordnung.


Aber: Auf der anderen Seite dieser Wand(Neubau) fast gegenüber liegt auch eine dieser fehlerhaften Steckdosen.

Sind diese 2 Steckdosen etwa durch die Wand zusammengeschaltet worden? Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass der Strom für den Anbau aus einem separaten Kabelkanal kommt, der damals hochgezogen wurde.
 
Vermutlich ist dort durch die Wand gebohrt worden und so eine Steckdose an der anderen angeschlossen worden (Leitungsersparnis).
Das sollte dringend eine Fachkraft überprüfen und wenn irgend möglich, auch einen FI nachrüsten.
 
werner_1 schrieb:
Vermutlich ist dort durch die Wand gebohrt worden und so eine Steckdose an der anderen angeschlossen worden (Leitungsersparnis).
Das sollte dringend eine Fachkraft überprüfen und wenn irgend möglich, auch einen FI nachrüsten.


Kann es dann da zu Potentialunterschieden kommen, wenn die Steckdosen zusammengeschaltet werden und sie über 2 Stromkreise versorgt werden (Stromkreis aus Altbau und Stromkreis aus Neubau)?

Oder wie sind die (geringen) Spannungen sonst zu erklären?
 
FredFeuerstein schrieb:
Kann es dann da zu Potentialunterschieden kommen, wenn die Steckdosen zusammengeschaltet werden und sie über 2 Stromkreise versorgt werden (Stromkreis aus Altbau und Stromkreis aus Neubau)?
Oder wie sind die (geringen) Spannungen sonst zu erklären?
Es kann gut an denen sein, dass der Schutzleiter an beiden Steckdosen fehlt. Hier kann ein fehlerhafter Anschluss vorliegen oder es ist von vorne herein nicht richtig geprüft worden.
Aber all das kann nur eine Elektrofachkraft mit den richtigen Messgeräten feststellen aber kein Laie mit einem Multimeter.
Zum Thema FI-Schalter:
Erst ab 2009 sind diese in Wohnräume vorgeschrieben, brauchen also nicht unbedingt nachgerüstet zu werden
es sei denn man möchte es wegen Kinderzimmer und so.
 
An den Kontakten der Steckdose existiert kein Nulleiter sondern Schutz und Neutralleiter.
selbst bei klassischer Nullung erfolgt die Aufteilung vor den außen zugänglichen Kontakten der Steckdose.

Wenn Du schon einen Elektriker bestellst dann lass durch Ihn einen (oder mehr)FI für alle Stromkreise nachrüsten.
Vor 20 Jahren war der FI zwar nur für Bad und Außen vorschrift, aber ich kann nicht verstehen warum hier fast nie weiter gedacht wurde und nicht wenigstens ein FI für alles verwendet wurde. Preislich macht das keine Unterschied ob nun ein 2poliger fürs Bad oder ein 4 Poliger für alles montiert wird. Auch wenn die DIN 18015 heute verlangt bei Fehler nicht alles mit einem Schalter ab zu schalten ist das immer noch besser als Personen- oder Brandschaden.
 
Da fehlt definitiv der Schutzleiter!!! Steckdose stromlos schalten, Fachkraft ranlassen!!! Kann tödlich enden!
Dachte die FI in Steckdosenstromkreisen sind schon seit 2007 Pflicht. Schadet in keinem Fall die nachrüsten zu lassen!
 
1. ist der FI seit 2006 Pflicht
2. Schaltet der auch nicht ab wenn durch einen fehlenden Schutzleiter Spannung an Gehäusen liegt, sondern erst wenn ein entsprechender Strom fließt.
3. gibt es keine Nachrüstpflicht für Bestandsanlagen.
 
Spitzfindig wäre es, zu behaupten, dass ein Körperstrom, der z.B. über die Füße in den Boden abgeleitet wird auch genug stärke entwickelt um einen FI auszulösen. Ob Schutzleiter nun da ist oder nicht...
 
Muß er nicht.
Der FI löst erst aus wenn dieser Strom an die gefährliche Grenze von 30mA heran reicht. (Ab 15mA darf er bei 30mA muß er) Zulässige Ableitströme werden nicht abgeschaltet.
Bei fehlendem Schutzleiter verursachen aber auch diese eine Spannung am Gehäuse und einen spürbaren Stromfluß bei Berührung.
 
kmartin531 schrieb:
Da fehlt definitiv der Schutzleiter!!! Steckdose stromlos schalten, Fachkraft ranlassen!!! Kann tödlich enden!
Dachte die FI in Steckdosenstromkreisen sind schon seit 2007 Pflicht. Schadet in keinem Fall die nachrüsten zu lassen!


So, wollte mich noch einmal melden, nachdem gerade der Elektriker da war.

Die Steckdose im Altbau, die die Steckdosen im Neubau versorgt hat, war nicht richtig angeschlossen. Im Altbau haben wir noch 2 Adern, im Neubau 3 Adern. Bei der falsch angeschlossenen Steckdose (2 adrig) hat die Brücke von Schutzleiter zum Nullleiter gefehlt!

Neubau ist auch schon vor 2000 gebaut worden, deswegen noch ohne Fi-Schalter.

Der Elektriker hatte zuvor 77 V am Schutzleiter gemessen,
er konnte mir aber auch nicht erklären, wie diese zustande gekommen sind. Irgendjemand eine Idee dafür?

Zudem Danke an alle für ihre Beiträge.
 
Das kommt darauf an, womit gemessen wurde ... Und in welchem Zustand sich der Stromkreis befand. Auch wenn die von Netzseite kommende Verbindung fehlt sind trotzdem alle Verbraucher und Betriebsmittel hinter der Unterbrechung über die installierten und angeschlossenen Schutzleiter miteinander verbunden. Hier können sich ebenso Spannungen einkoppeln, als auch Filter in Geräten Strom versuchen abzuleiten und letztendlich kann auch ein Schutzklasse I-Gerät Kontakt zu einer mit Erdpotential in Kontakt stehenden Wand oder Boden haben, als auch Erdpotential über Schirme von Datenleitungen und Antennen bekommen ...
 
FredFeuerstein schrieb:
Bei der falsch angeschlossenen Steckdose (2 adrig) hat die Brücke von Schutzleiter zum Nullleiter gefehlt!
Das ist falsch: Der PEN gehört zuerst auf den PE und wird dann auf den N gebrückt.

Lutz
 
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